Seid mein Pfeilkonfigurator!

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
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Arry
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Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von Arry » 22.04.2012, 16:41

Moinsen!

Hoffe, der Betreff kommt nicht zu patzig rüber, denn ich habe einen gehörigen Respekt vor dem Know-how, das die Mitglieder dieses Forums verkörpern. Aber "Welche Pfeile" war einfach ziemlich abgenutzt :)

Wie so viele Anfänger, frage ich mich, ob die Pfeile passen. Der Bogen ist aus Esche, einfach laminiert, 77" lang mit 45lbs bei 31" und hat eine Dacron-Sehne. Ich würde gerne bei Holzpfeilen bleiben. Momentan schieße ich 11/32er Kiefernpfeile mit einem 45-50er Spine, 100grains-Spitzen, self nock, dreifach befiedert mit 4" Shield-Naturfedern. Die Pfeile wiegen fertig jeweils rund 430 grains.

Passt das so ungefähr? Oder sollte ich auf anderes Holz, dünnere Schäfte oder leichtere Spitzen umsteigen? Passt der Spinne? Würde mich über Eure Meinungen freuen!
Zuletzt geändert von Arry am 22.04.2012, 16:58, insgesamt 1-mal geändert.
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walta
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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von walta » 22.04.2012, 16:57

Array hat geschrieben:... der Spinne? ..

Das heist "die Spinne"

:-)

Ein paar Fragen noch zum Bogen:
Selbstgemacht?
wenn nein: welche Marke?
Pfeilauflage, -Anlage, Shelf?
Welche Sehne (Dacron?)

walta

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Arry
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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von Arry » 22.04.2012, 17:00

Haha, Fluch und Segen der Auto-Korrektur :)
Den Bogen habe ich in einem Kurs aus dem laminierten Rohling getillert. Also halb selbstgemacht.
Der Bogen hat seitlich am Griff einen kleinen Hartholz-Keil unter dem Griffleder, der als schmale Pfeilauflage dient.
Die Sehne ist aus Dacron.
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Ravenheart
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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von Ravenheart » 22.04.2012, 17:12

Ich zitier' mich mal selber:

ravenheart hat geschrieben:Noch mal im Überblick,

Parameter zum Pfeil-Spine:

1. Je stärker der Bogen, desto steifer muss der Schaft sein.

2. Je weiter der Auszug ist, desto steifer muss der Schaft sein. (Weil bei weiterm Auszug das faktische Zuggewicht steigt).

3. Je dichter die seitliche Pfeilanlage an der Mittelachse des Bogens liegt, desto steifer muss/kann der Schaft sein (desto geringer wirkt sich ein Spine-Unterschied aus).

4. Je länger der Pfeil ist, desto steifer muss der Schaft sein. (Und zwar unabhängig vom Auszug!)

5. Je höher das Spitzengewicht ist, desto steifer muss der Schaft sein.

Weitere Einflussfaktoren:

- Geschwindigkeit der Bogens (~der Beschleunigung),

- Art und "Sauberkeit" des Pfeilgriffs und Lösens,

- Material des Pfeils,

- Größe und Form der Befiederung,

- Gewicht der Federn+Nocke+Wicklung(en),

- Art der Nocke (klemmen sie oder nicht),

- Form und Material von Pfeilauflage/-anlage.

Hab ich was vergessen?



Du siehst, die Einflussfaktoren sind so vielfältig, da erübrigt sich jede "Ferndiagnose"!
IN ETWA passt der Spine.
Den Rest - also das Feintuning - kann nur direkt am Objekt und nur durch Dich selber durchgeführt werden.

WIE, kannst Du hier nachlesen:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=6&t=14624&p=246395#p246395

:)

Rabe

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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von arrowfan » 22.04.2012, 17:46

@ Arry,

die Kompi sieht erst mal recht gut aus.

Würde die Schäfte allerdings in 5/16" , 45-50 # in Zeder mit 100 gr. Spitze testen.
Sollten dann etwas schneller unterwegs sein.

Ein Versuch wäre auch folgende Kompi wert:
- Zeder, 5/16", 40-45 #, 100 gr. Spitze , 31 " Pfeillänge ( vom Nockboden bis BOP ( Back of point ))
Da der Bogen kein Schußfenster hat kann der Pfeil ruhig eine Spinegruppe kleiner sein, also etwas weicher.

Auf alle Fälle solltest du ausgewogene Schäfte kaufen mit einer Toleranz von +/- 10 gr. bei 32"

Gruß Rolf

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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von Arry » 22.04.2012, 18:25

Habt Dank!
Rabe, die verlinkte Anleitung ist sehr systematisch, gefällt mir gut. Arrowfan, da bin ich schon mal ganz happy. Ginge statt Zeder auch Kiefer in 5/16? Nach einer Woche im Libanon habe ich vor Zedern als Bäumen einen Riesenrespekt - diese Dinger brauchen so lange zum Wachsen...
Heißt BOP, dass ich bis zur Rückseite der Spitze messe?
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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von arrowfan » 22.04.2012, 18:57

@ Arry,

es geht auch KIefer in 5/16", dass wäre aber nicht meine erste Wahl.
Ich verwende zu 95 % Zeder und zu 5% Bergfichte.
BOP = das stumpfe Ende der Spitze, also richtig.

Gruß Rolf

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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von Arry » 22.04.2012, 20:22

Hm, es scheint gar nicht so leicht zu sein, 5/16 Schäfte, ob Fichte oder Zeder, mit einem Spine von um und bei 45lbs zu finden, die dann auch noch 31" lang sind... Hätte jemand einen Tipp?

Edith sagt, ich bin grad fündig geworden.

Besten Dank Euch allen!
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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von kra » 23.04.2012, 08:12

Vieleicht mal ne Gegenfrage - wie fliegen die bisherigen Pfeile. Daran solltest du dich orientieren. Wenn sie gut fliegen (also gerade ohne schwänzeln) - alle so lassen.

Wenn sie krumm und schief rausgehen - dann besteht Handlungsbedarf
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von Wilfrid (✝) » 23.04.2012, 12:25

Also, was sollen die 5/16 bringen, gegenüber 11/32 er? Leichter macht für diesen Bogen keinen Sinn, Du bist schon unter 10grpp !


Der Spine passt auch auf den ersten Blick, so die Pfeile denn den Spine auch haben !!!! So aus der Ferne passt schon

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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von Arry » 23.04.2012, 18:15

Tja Kra, wenn man das Problem so herum betrachtet, komme ich ins Grübeln. Denn ich bin noch nicht so geübt, dass ich eindeutig sagen könnte, ob etwaiges Herumeiern von Pfeilen am Material oder an meiner Schusstechnik liegt... Wenn ich den Bogen sauber ausziehe und ordentlich loslasse, dann fliegen die Pfeile auch sauber gerade aus - jedenfalls meistens :D

Und weil es ganz grob zum Thema passt noch etwas anderes. Bin heute im Baumarkt hierüber gestolpert. Käme das als Schaftmaterial überhaupt in Frage?
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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von Wilfrid (✝) » 23.04.2012, 18:27

Für einen Anfänger , der Erfolge erzielen will, ganz sicher nicht.
Wenn Du Erfahrung im Schätzen von Gewicht und Spine hast, ganz sicher ja.

Also, lass es erstmal. Die sind zu teuer. Ein ausgewogener , feingespinter Schaft kostet bis 1,80€ und hat ein zum Spitzendurchmesser passenden Durchmesser. Diese Durchmesser im Baumarkt sind in mm, passen also schon mal schlechter.
Dazu der große Unterschied in Spine und Gewicht, lass es.

Jeder Schuß neben die Scheibe ist ein Pfeil zum suchen ...

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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von Heidjer » 23.04.2012, 18:34

8mm Eiche oder Buche machen gar keinen Sinn, sind für den Spine viel zu schwer! ;)
Man kann aus 13mm Eiche oder Buche schöne Warbow-Pfeile machen, das macht aber nur für Bögen über 100# Sinn.
Mit viel Erfahrung kann man im Baumarkt 8mm und 10mm Kiefernschäfte finden, ist für Anfänger im Pfeilbau aber nicht zu Empfehlen, es taugen meist weniger als 5% von den Rundstäben zum Pfeilbau. ::)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von Arry » 23.04.2012, 18:46

Wunderbar, eine Frage mehr geklärt. Habt Dank!
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Re: Seid mein Pfeilkonfigurator!

Beitrag von Arry » 13.05.2012, 23:43

Ein Versuch wäre auch folgende Kompi wert:
- Zeder, 5/16", 40-45 #, 100 gr. Spitze , 31 " Pfeillänge ( vom Nockboden bis BOP ( Back of point ))


Nur so als Rückmeldung: Habe nun dieser Empfehlung folgend 5/16 Schäfte aus Zeder, ausgespined auf 42/43 gekauft, 100gn Spitzen dran gemacht und mit kleineren Zusatzgewichten in der Spitze/etwas längeren Federn/etwas dickeren Wicklungen ungefähr aufs selbe Gesamtgewicht von ca 410gn gebracht - und sie fliegen traumhaft 8)

Nochmals danke, insb. an Arrowfan!
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