phosphoreszierende Federn?

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
jab2
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von jab2 » 19.03.2013, 22:02

die naheliegendste Lösung übersehen wieder alle

bastelt euch Brandpfeile ;D
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Si vis pacem para bellum

ullrson
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von ullrson » 19.03.2013, 22:53

Rómendacil hat geschrieben:Jo, genau wie der Pfeil selbst^^ Fraglich ob sich das lohnt, wenn man's nicht zum Jagen haben will. Für meine Zwecke jedenfalls lohnt sich das zu dem Preis noch nicht, leider.
Würde daher die Sache mit dem Einfärben doch mal austesten wollen. Kennt da jemand eine geeignete Flüssigkeit?


ein paar Schönheitsfehler gibt es:
- Phosphoreszierende Stoffe sind nur als Pigmente erhältlich. z.B. ZnS
- Die Nachleuchtwirkung ist nicht von besonderer Dauer (in D fällt die Dämmerung langsamer)

Also: Kauf Dir Leuchtnocken. ca. 5€/Stück oder greif zum Eigenbau.

Inopel hat geschrieben:Denn nehm doch dauerleuchtfarben auf zinksulfidnasis bisschen angereichert mit radioaktiven zuschlagsstoffen. Bekommst du
bei Nachweis der sach. und fachkunde.


Radioaktiv ist selbst bei Nachweis der Sachkunde nicht erlaubt! §4 StrlSchV: r/a ist nicht gerechtfertigt, da batteriebetriebene Leuchtnocken im Handel sind.

Grüße ullrson, seineszeichens Strahlenschutzbeauftragter nach §31f StrlSchV

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Squid (✝)
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von Squid (✝) » 19.03.2013, 23:21

Aus gegebenem Anlass: Die im Handel erhältlichen Leuchtnocken funktionieren nicht mit Holzpfeilen. Der Schaft muss leitend sein, weil er Teil des Stromkreises ist. Die Dinger haben auch keinen Beschleunigungssensor, sondern werden durch den Druck der Sehne beim Abschuss ca 1-2 mm in den Schaft gedrückt und so aktiviert. Dadurch stören sie auch nicht vor dem Ablass mit nervigem Licht...

Man muss also basteln, sei es mit einem Aluinsert oder indem man die Innenseite der Bohrung im Schaft mit Alufolie auskleidet.

Schaft um die Leuchtnocke unbedingt wickeln: Die Wand wird recht dünn.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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mbf
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von mbf » 20.03.2013, 06:35

Squid hat geschrieben:Aus gegebenem Anlass: Die im Handel erhältlichen Leuchtnocken funktionieren nicht mit Holzpfeilen. Der Schaft muss leitend sein, weil er Teil des Stromkreises ist. Die Dinger haben auch keinen Beschleunigungssensor, sondern werden durch den Druck der Sehne beim Abschuss ca 1-2 mm in den Schaft gedrückt und so aktiviert. Dadurch stören sie auch nicht vor dem Ablass mit nervigem Licht...

Man muss also basteln, sei es mit einem Aluinsert oder indem man die Innenseite der Bohrung im Schaft mit Alufolie auskleidet.

Schaft um die Leuchtnocke unbedingt wickeln: Die Wand wird recht dünn.

Das ist so in dieser Verallgemeinerung nicht richtig, es sind mehrere Technologien auf dem Markt.

http://www.lumenok.net das sind die mit dem leitenden Schaftmaterial
http://www.firenock.com verwenden in der aktuellen Baureihe einen Beschleunigungssensor, früher wurden die Nocken mit Magneten am Bogenfenster aktiviert
http://www.eastonarchery.com/tracer-rli-nock Aktivierung mit Magnet
http://www.nockturnal.com Hier wird ein kleiner Schalter verwendet, Dauerlicht

Das mal als kurze, sicher nicht vollständige Übersicht... ;)

outlander
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von outlander » 20.03.2013, 15:08

Hi,

Hier ein Link für Leuchtnocks für Holzpfeile.
http://arrow-fix.com/lighted_nock

Gruß Outlander

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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von Squid (✝) » 20.03.2013, 15:12

OK, bin belehrt... ;)
Ich kannte nur die Lumennocks und hatte von den anderen Herstellern noch nie was gehört / gelesen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von grumpf » 20.03.2013, 20:48

@urson

danke für Deinen Hinweis auf die StrSchV, es lohnt sich immer wieder mal auch einen Blick auf die vorderen Paragraphen zu werfen. §4 StrSchV in Zusammenhang mit der Anlage XVI ist eindeutig:

§ 4 Rechtfertigung

(1) 1Neue Arten von Tätigkeiten, die unter § 2 Abs. 1 Nr. 1 fallen würden, mit denen Strahlenexpositionen oder Kontaminationen von Mensch und Umwelt verbunden sein können, müssen unter Abwägung ihres wirtschaftlichen, sozialen oder sonstigen Nutzens gegenüber der möglicherweise von ihnen ausgehenden gesundheitlichen Beeinträchtigung gerechtfertigt sein. 2Die Rechtfertigung bestehender Arten von Tätigkeiten kann überprüft werden, sobald wesentliche neue Erkenntnisse über den Nutzen oder die Auswirkungen der Tätigkeit vorliegen.

(2) Medizinische Strahlenexpositionen im Rahmen der Heilkunde, Zahnheilkunde oder der medizinischen Forschung müssen einen hinreichenden Nutzen erbringen, wobei ihr Gesamtpotenzial an diagnostischem oder therapeutischem Nutzen, einschließlich des unmittelbaren gesundheitlichen Nutzens für den Einzelnen und des Nutzens für die Gesellschaft, abzuwägen ist gegenüber der von der Strahlenexposition möglicherweise verursachten Schädigung des Einzelnen.

(3) Die in Anlage XVI genannten Tätigkeitsarten sind nicht gerechtfertigt.


Anlage XVI (zu § 4 Absatz 3) Liste der nicht gerechtfertigten Tätigkeitsarten
...
Teil B: Anwendung radioaktiver Stoffe oder ionisierender Strahlung außerhalb der Medizin
...
5. Verwendung von Vorrichtungen mit fest haftenden radioaktiven Leuchtfarben, ausgenommen

a) Plaketten mit tritiumhaltigen Leuchtfarben im beruflichen, der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Bereich und

b) Notausganghinweise in Fluggeräten mit einer luftfahrtrechtlichen Baumusterzulassung,


Pfeile fallen wohl kaum in die Gruppe von Fluggeräten mit einer luftfahrtrechtlichen Baumusterzulassung. Federn und Nocken können auch nicht als Notausgangshinweise für diese Fluggeräte bezeichnet werden.

Viele Grüße

Jens, der auch SSB ist.
Beim Bogenschießen sollte auf geeignete Kleidung geachtet werden. ;)

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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von Sailor » 20.04.2013, 20:39

Ich habe mal mit phosphoreszierender Bodypainting-Farbe experimentiert. Das Ergebnis ging so.
Bessere Ergebnis beim Pfeilesuchen hatte ich durch den Einsatz meiner Schwarzlicht-LED-Lampe, also eine kleine Taschenlampe mit 21 UV-Licht-ausstrahlenden LED. Da ich Alupfeile mit oranger Nocke und orangen Federn habe, ich das Leuchtergebnis super.
In der Dämmerung habe die Lampe eine Reichweite von 3-5 Metern. Wenn auch nur die Nocke oder ein Teil der Feder aus dem Boden ragt, blitzt es quasi beim Vorbeistreichen des Lichtstrahls auf.

Leider reicht die Strahlweite wahrscheinlich nicht zur Flugbeobachtung, außer in finsterster Nacht.

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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von Galighenna » 20.04.2013, 23:25

Ja die Idee mit UV Licht ist super! Die geringe Reichweite liegt darin, das normale Luft nicht sooo durchlässig für UV-Licht ist wie für sichtbares Licht. Luft schluckt UV Licht relativ schnell weg. Aber ein paar Meter reicht ja zumindest zum Pfeile wieder finden ;)
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von mbf » 21.04.2013, 10:10

Das ist aber keine phosphoreszierende, sondern fluoreszierende Farbe. Fluoreszenz ist im Gegensatz zur Phosporeszens nach kürzester Zeit wieder vorbei. Also nix mit Nachleuchten.

UV-Lampen sind ansonsten ein durchaus beliebter Trick, um bei Nachtturnieren wieder an seine verschossenen Pfeile zu kommen, wenn man entsprechendes Federmaterial draufklebt. Viele Pastikfedern sind zum Beispiel fluoreszierend. Aber die Anwendung an Naturfrdern ist eine gute Umsetzung.

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