Fletchers-Corner

in einem anderen forum hat ein user nach den richtigen pfeilen für seinen bogen gefragt. ihm wurden pfeile mit einem spinewert von 45# empfohlen. er sollte am besten zeder nehmen weil dieses holz am schwersten ist. so richtig kann ich mich mit dieser aussage nicht anfreunden. wenn die leichteren schäften aus fichte oder kiefer denselben spinewert wie zeder haben, haben die auf dem spinewerttester doch dieselbe durchbiegung. kommt das nicht daher weil die zellstruktur bei dem leichteren holz dann höher ist als bei zeder, dem schwereren. anders ausgedrückt. das leichtere holz hat dann mehr masse und wird wiederrum schwerer. und kann er dann nicht sein das fichte, kiefer und zeder bei gleichem spinewert vom gewicht her in etwa gleich sind

1. Zeder ist eins der leichteren Pfeilhölzer.
2. Kiefer ist auch blei gleichem Spine meist schwerer als Zeder, während Fichte auch bei gleichem Spine meist leichter als Zeder ist.
3. Holz streut in seinen Eigenschaften ungemein.
4. Die Unterschiede sind im Holz, in den eingelagerten Stoffen, der Jahresringzahl, Anteil Früh- und Spätholz ... *blafasel* .. mannigfaltig, so dass es Sinn macht, Pfeilschäfte zu spinen und zu wiegen, wenn der Satz homogener als die natürliche Streuung werden soll.
5. Zeder meint bei Pfeilen nahezu immer die Lawson Scheinzypresse, statt richtiger Zeder.

Auch wenns ein alter thread ist, hat er an aktualität nix eingebüßt.
Wenn Pfeile mit gleichem statischen Spine unterschiedlich schwer sind, heißt das doch im umkehrschluss, dass die schwereren einen niedrigeren dynamischen spine haben als die leichteren, richtig?
Weil der selben steifigkeit mehr trägheit entgegen wirkt.
Jetzt könnte sich also ein schwerer 11/32 mit 50er spine beim abschuss stärker durchbiegen als ein leichter 5/16 mit nur 45er spine.
Inwiefern ist denn so etwas repräsentativ, bzw woher soll jemand der das Thema Pfeile nicht "studiert" hat denn nun wissen was für seinen Bogen richtig ist ohne zig verschiedene durchprobieren zu müssen (teuer).
Ich find, man müsste als Hersteller/Händler den dynamischen Spine, nicht den statischen angeben.

Betelgeuse hat geschrieben:Auch wenns ein alter thread ist, hat er an aktualität nix eingebüßt.
Wenn Pfeile mit gleichem statischen Spine unterschiedlich schwer sind, heißt das doch im umkehrschluss, dass die schwereren einen niedrigeren dynamischen spine haben als die leichteren, richtig?

Richtig.

Betelgeuse hat geschrieben:Weil der selben steifigkeit mehr trägheit entgegen wirkt.

Jo.

Betelgeuse hat geschrieben:Jetzt könnte sich also ein schwerer 11/32 mit 50er spine beim abschuss stärker durchbiegen als ein leichter 5/16 mit nur 45er spine.

Ja, bei einem Rohschaft, der 5/16" im Durchmesser misst, nen 45# Spine hat und bei 28" Länge 280 grain wiegt, und einem 28", 50#, 11/32" Rohschaft von 756 grain wäre der dyn. Spine gleich. So stark streut jedoch die Natur noch nicht.

Betelgeuse hat geschrieben:Inwiefern ist denn so etwas repräsentativ, bzw woher soll jemand der das Thema Pfeile nicht "studiert" hat denn nun wissen was für seinen Bogen richtig ist ohne zig verschiedene durchprobieren zu müssen (teuer).

Ums Ausschießen ist noch keiner herumgekommen. Bis einmal ein gutes Setup steht, vergeht eben Zeit. Drum kauft man als ersten Satz einen recht grob sortierten und kleinen Satz, und schaut dann, welche Pfeile davon okay sind. Miot diesen Werten kauft man dann entsprechend gut sortiert nach.

Betelgeuse hat geschrieben:Ich find, man müsste als Hersteller/Händler den dynamischen Spine, nicht den statischen angeben.

Ochi!

Das Thema "Pfeile" habe ich auch nicht studiert. Wenn ich das richtig verstanden habe, (bitte korrigiert mich bei Schnitzern) ist der dynamische Spine von verschiedenen Einflußfaktoren abhängig, als da wären:
- die Art des Bogens - Recurve oder Langbogen oder ...
- die Pfeilauf- bzw -anlage , Schußfenster Centershot oder eben breiterer Griff
- die Sehne - Fastflight oder Dacron (oder Wäscheleine)
- die Pfeillänge
- das Spitzengewicht
- das Ablaßverhalten des Schützen - sauber oder eher ruppig
- und weitere, ich hab es nicht studiert
Für die Angabe des dynamischen Spines braucht es also einen "Normbogen" mit einer "Normpfeilauflage", "Normsehne", "Normpfeillänge", "Normspitzen" und einen "Normschützen". Hätte man das alles, käme auch nur der dynamische Spine unter Normbedingungen dabei heraus - was dem statischen Spine in etwa entsprechen würde. Da man alles zusammen nicht hat, streicht man das und normt die Durchbiegung des Pfeils und erhält den statischen Spine.
Edit meint: Der dynamische Spine gilt nur für dich, für deinen Bogen, deine Pfeillänge und deine Spitzen - in dieser Kombination. Den kann vermutlich kein Händler angeben.

Onkel Tom hat geschrieben:.... "Normbogen" mit einer "Normpfeilauflage", "Normsehne", "Normpfeillänge", "Normspitzen" und einen "Normschützen"... ...normt die Durchbie...

Und was hab ich jetzt damit zu tun Ich kann doch nicht Alles schuld sein


PS: sry für Offtopic.. konnt nicht anders

So ist es, den genauen dynamischen Spine kann man nicht ermitteln, nur annäherungsweise bestimmen.

Spine ist ja nur ein anderes Wort für Durchbiegung und mit dynamischen Spine wird nur ausgesagt, wie sich der Pfeil im Abschuß verhält oder sich optimalerweise verhalten sollte.

Damit man mit einen Bogen gezielt etwas trift, müssen die Pfeile reproduzierbar gleichmäßig aus den Bogen kommen. Das bedingt, dass die Pfeile gleichmäßig im Gewicht, in der Gewichtsverteilung und in der Durchbiegung sind. Idealerweise stimmt man diese Faktoren auf den Bogen und Schützen ab.

Es bedeutet auch, das zwei Schützen mit gleichen Auszug und dem selben Bogen meist leicht unterschiedliche Pfeile benötigen, um das optimale Ergebnis zu schiessen.


Gruß Dirk