Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
Kistler
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Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Kistler » 03.03.2008, 08:44

Hallo Bogengemeinde

Ich suche für einen Artikel Infos über Pfeile wie sie im Römischen Reich deutscher Nationen in der Zeit des 13 bis 14. Jh. verwendet wurden zb. Welche Federn, Federformen, Schäfte, Spitzen wurden verwendet.).
Wenn möglich bitte mit Quellennachweis oder Museen („Ich hab mal gehört“ oder „Ich denke das war so“ hilft mir nichts, bitte habt dafür Verständnis)

Ich bedanke mich bereits im Voraus.

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Trinitatis
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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Trinitatis » 03.03.2008, 10:03

Irgendwie passt schon Römisches Reich um 13.- 14. Jahrhundert nicht zusammen...

Dazu noch deutscher Nationen  ???

Also wenn ich mich recht erinnere war das Römische Reich ca. 800 vor bis etwa 400 nach Christus...
LG Dani

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Squid (✝)
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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Squid (✝) » 03.03.2008, 10:31

Googeln wir einmal:
Heiliges Römisches Reich (lat. Sacrum Romanum Imperium) war die offizielle Bezeichnung für den Herrschaftsbereich der römisch-deutschen Kaiser vom Mittelalter bis zum Jahre 1806. Der Name des Reiches leitet sich vom Anspruch der mittelalterlichen Herrscher ab, die Tradition des antiken Römischen Reiches fortzusetzen und die Herrschaft als Gottes Heiliger Wille im christlichen Sinne zu legitimieren. Zur Unterscheidung vom 1871 gegründeten Deutschen Reich wird es auch als das Alte Reich bezeichnet.

Das Reich bildete sich im 10. Jahrhundert unter der Dynastie der Ottonen aus dem ehemals karolingischen Ostfrankenreich heraus. Der Name Sacrum Imperium ist für 1157 und der Titel Sacrum Romanum Imperium für 1254 erstmals urkundlich belegt. Seit dem 15. Jahrhundert setzte sich allmählich der Zusatz Deutscher Nation (lat. Nationis Germanicae) durch.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Heiner » 03.03.2008, 10:42

Hallo Kistler,

schau mal hier:

http://www.fletchers-corner.de/index.ph ... pic=8560.0

Gruß,
Heiner
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Dominic Hopp
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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Dominic Hopp » 03.03.2008, 15:44

pfeilmacherey.de
Schau mal hier, der Händler behauptet von sich, dass seine Familie seit dem 14.Jhdt Pfeile baut und "seine" Federform "Midgard" die original deutsche Federform des Mittelalters sei. Falls er die Wahrheit sagt, hat er dir bestimmt Quellen zu bieten.
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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Heiner » 03.03.2008, 16:14

Ja, die Quellen interessieren mich auch. Da Michael hier ja wohl gelegentlich mitliest, oder zumindest seine Turniertermine mitteilt, wird er ja vllt was dazu schreiben?
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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Trinitatis » 03.03.2008, 16:48

Kann mir dann mal bitte jemand erklären warum wir in Geschichte gelernt haben ( ist zwar schon ein paar Jahre her, war aber immer gut in Geschichte) dass das Römische Kaiserreich von 800 vor bis etwa 400 Nach Christus war ???

http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misches_Reich

Auch steht in sämtlichen Büchern die ich habe die über das Mittelalter handeln nichts von einem Römischen Reich deutscher Nationen drin, sondern dann eher was von nem Englischen oder Germanischem Reich ???
Zuletzt geändert von Trinitatis am 03.03.2008, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
LG Dani

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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von shortRec » 03.03.2008, 17:09

Dann hättest du in Geschichte besser aufpassen müssen.
Spätestens seit den Sachsen-Kaisern wird von Zeitgenossen vom Heiligen Römischen Reich gesprochen. Gegen Ende des 15. Jh.s. taucht zunehmend die Ergänzung Deutscher Nation auf, die sich bis 1806 für das später so genannte "Alte Reich" gehalten hat.
Eins ist ganz klar: wir müssen zwischen dem Römischen Reich (Imperium Romanum) und dem Heiligen Römischen Reich (Deutscher Nation) unterscheiden.
Die Bezeichnung Heiliges Römisches Reich geht auf das Selbstverständnis der Christlichen Kaiser zurück, die meinten, rechtliche Nachkommen der Römischen Kaiser zu sein und dieser Funktion auch Herr über Papst und Kirche zu sein. Das geht in den Wurzel auf Karl d. Großen zurück und wurde von Kaisern immer wieder bemüht, bist schließlich 1254 offizielle Bezeichnung des Reiches wurde. Bis dahin war es das regnum francorum (Reich der Franken), welches sich in der Begrifflichkeit seit dem 10. Jh. zum regnum teutonikum (Reich der Deutschen) wandelte.

Vgl. dazu Boldt, Hans: Deutsche Verfassungsgeschichte. Band 1 - Von den Anfängen bis zum Ende des älteren deutschen Reiches 1806. 3. Auflage München 1994. S. 25ff

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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Christopher » 03.03.2008, 17:10

siehe Post von Squid...
Das deutsche römische Reich war meines Wissens ein Verbund der ganzen deutschen Grafen und Fürsten. (kommt im Geschichtsunterricht bei Luther vor)
Zur Zeit Napoleons haben ein paar Rheinfürstentümer(Hohenzollern, Baden, Württemberg, Hohenzollern...) den Rhenbund gegründet und sind aus dem Römisch deutschen Reich ausgetreten. (Napoleon wollte diese neuen Königstümer als Pufferstaaten haben)
Bis 1817 war das Deutsche Reich aber noch kein wirkliches Reich, sondern eben ein Verbund mehrerer Fürstentümer.

wenn ich mich nicht irre, hat Karl der Große das heilige römische deutsche Reich gegründet.
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!

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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Squid (✝) » 03.03.2008, 17:13

Tja, weiss auch nicht. Entweder du hast nicht richtig aufgepasst, oder die haben euch Müll beigebracht....

Es geht ja schon los mit "röm. KAISERreich".  ::)

Rom (gemeint: das römische Reich) war in seiner Geschichte viel mehr. Königreich, Republik, Kaiserreich mit diversen Herrschaftsabstufungen und Machtbefugnissen.
Mit der Kaiserzeit ging es nämlich erst mit Augustus (27 v. Chr) los.
Selbst das Ende dieses Großreiches lässt sich nicht ohne weiteres festlegen. Das hängt mit der Spaltung in Ostrom (Ende mit der Eroberung von Byzanz 1453 d. d. Türken) und Westrom (Ende so gegen 450 - 550 durch diverse Barbarenvölker) zusammen.

Und - jetzt wieder mit Google - natürlich haben diverse Herrscher sich als legitime Nachfolger des röm. Reiches gefühlt und diese Bezeichnung weiterhin getragen:

Karl der Große war der erste nachrömische Kaiser Westeuropas (translatio imperii). Seine Kaiserkrönung führte zu diplomatischen Auseinandersetzungen mit Byzanz, dessen Basileus sich als legitimer römischer Kaiser betrachtete. Das Heilige Römische Reich (seit dem 15. Jahrhundert mit dem Zusatz „Deutscher Nation“), das in seiner größten territorialen Ausdehnung – nach heutigen politischen Grenzen – Deutschland, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Österreich, Tschechien, die Schweiz, Nord- und Mittelitalien und Teile Frankreichs (Lothringen, Elsass, Provence) umfasste, sah sich später als Nachfolger des (west-)römischen Reiches, während der russische Zar über das byzantinische Erbe ebenfalls die Nachfolge der römischen Kaiserkrone beanspruchte – die Begriffe Kaiser und Zar leiten sich beide aus dem römischen Caesar ab. Mit der Kaiserkrönung Napoleons gab es erstmals mehr als einen Kaiser in Westeuropa. 1918/1919 endete mit der Abdankung Wilhelm II. (Deutsches Reich) und Karl I. (Österreich-Ungarn) die Geschichte der Kaiser. Selbst im 20. Jahrhundert beanspruchte mit dem faschistischen Italien noch ein Staat die Nachfolge des Römischen Reiches, so war die Wiederherstellung des Imperium Romanum Mussolinis erklärtes außenpolitisches Ziel.


EDIT: Man Ey! ZWEI Leute schneller als ich, DAS hab ich so auch noch nicht erlebt! :o
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 03.03.2008, 17:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Jolinar » 04.03.2008, 14:32

Dominic Hopp hat geschrieben:pfeilmacherey.de
Schau mal hier, der Händler behauptet von sich, dass seine Familie seit dem 14.Jhdt Pfeile baut und "seine" Federform "Midgard" die original deutsche Federform des Mittelalters sei. Falls er die Wahrheit sagt, hat er dir bestimmt Quellen zu bieten.


Irgendwie...kann ich mir das alles nicht wirklich vorstellen.

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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von kistenmacher » 04.03.2008, 15:58

^^îch auch nich und seine preise ohjeeeeeee. die geschiche bei "über mich" is auch toll :D

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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Dominic Hopp » 04.03.2008, 17:10

Naja, fragen kostet nichts...schreib einfach mal eine e-Mail an info@pfeilmacherey.de und schau, ob/wie er reagiert.
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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Kistler » 06.03.2008, 18:34

Heiner hat geschrieben:Hallo Kistler,

schau mal hier:

http://www.fletchers-corner.de/index.ph ... pic=8560.0

Gruß,
Heiner


Vielen Dank für den Hinweis, somit konnte ich zumindest einen kleinen Teil an Infos erlangen, welche ich bisher nicht kannte.



Ich Finde die Diskussion aber sehr interessant.

Und ich dachte ich habe schon ziemlich genau beschrieben aus welchen Herkunftsort ich Infos wollte.

Also, um es noch genauer zu definieren: Ich suche etwas in der Zeit und dem Gebiet vom Ende der Stauferzeit bis Beginn der Habsburger überwiegend aber die Luxemburger Zeit/Gebiet.

Auf Angabe des Wochentags und Uhrzeit sowie einer genauen Ortsangabe möchte ich vorerst verzichten, da es eh schon schwer genug ist, hierfür überhaupt noch Quellenangaben zu finden.  ;D

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Re: Pfeile z.Zt d. 13. bis 14 Jh.

Beitrag von Squid (✝) » 06.03.2008, 19:06

Guck mal auf www.kriegsreisende.de, genauer hier:
http://www.kriegsreisende.de/renaissance/bogen.htm

Da geht es um das Söldnerwesen, und insbesondere die Tatsache, dass viele Fürsten Bogenschützen aus England als Söldner angeheuert haben. Auch die Habsburger. Eigene Bogentruppen waren da nicht besonders üblich.
Auch Maximillian I hat - allerdings grob 200 Jahre später als dein Zeitrahmen - Bögen nebst Pfeilen aus England importiert und eingelagert.

Auch Wendelin Boeheim schreibt in seinem "Handbuch der Waffenkunde" von Anno 1890 über den Bogen. Zunächst gibts Verweise auf den Teppich von Bayeux und die Tatsache, dass der Bogen eine "Waffe der niederen Klassen" war.

Interessant dürfte folgender Satz für dich sein.
Zitat Anfang: "In betreff der Form und Wirksamkeit war im Mittelalter der englische Bogen stets als ein unübertreffliches Muster angesehen. Die franz. Bögen hatten im 13. jhdt nur eine Länge von etwas über 130 cm, während die englischen bis über 2 m maßen. Ihr Material war das des Ahorns oder der Eibe, die Pfeillänge betrug nicht ganz 1 m; die Sehne bestand aus gedrehtem Hanf oder Seide. (...)
Die Pfeile der Normannen, der Engländer wie der Franzosen des 11. jhdt. waren der Länge der Bogen entsprechend von einer Länge nicht über 70 cm, und besaßen bärtige oder lanzettförmige Spitzen. Die Pfeile der englischen, französischen und deutschen Bogen hatten eine durschschnittliche Länge von 110 cm bei 1,5 cm Pfeilquerschnitt. Sie waen für den Kreigsgebrauch gemeiniglich mit Pergament oder Federposen befiedert. (...) Die Spitzen waren lanzettförmig mit kurzen Dillen. Über die Lage des Schwerpunkts konnte der Verfasser keine Versuche anstellen. (...) Orientalische Pfeile besitzen eine Länge von durschschnittlich 75 cm bei einer Stärke von nur selten über 7 mm. Die Befiederung ist in der Regel dreireihig und besteht aus Vogelfedern verschiedener Arten. Zitat Ende.

Er schreibt dann noch über die Pitzen, die mit Dorn auf den Schaft gesetzt sind, die Bastwicklung zum Stabilisieren derselben und Elfenbeinnocken.

Letztlich dürfte sich in Europa also wohl der englische Langbogen mit den entsprechenden Pfeilen militärisch durchgesetzt haben, so dass du mit Bodkins und old-english Befiederung gar nicht mal falsch liegen dürftest.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 06.03.2008, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
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