Daumentechnik-verschiedene Stile

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von benzi » 05.08.2008, 23:24

Taubert hat geschrieben:@ djingis
Den über dem Pfeil und dadurch im Weg der Sehne positionierten Zeigefinger finde ich irgendwie gefährlich, denn meines Erachtens besteht die Gefahr, daß die Sehne beim Release den Zeigefinger schmerzhaft streifen könnte.

Gruß  Götz


Hallo Götz,

Das hast Du anhand des Bildes super erkannt, die Sehne streift den Zeigefinger und man spürt es, aber es ist nicht sehr schmerzhaft, jedenfalls nicht bei ca 40# auf dem Daumen

aber bei Ishi auf keinen Fall Linksauflage:

Bild

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Archiv » 06.08.2008, 08:44

benz hat geschrieben:hier ist noch ein schönes:

Bild
...

Wenn ich das hier richtig sehe, dann wird der Anpressdruck an den Bogen mit dem Gesicht erzeugt....  :D

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von djingis » 06.08.2008, 09:52

Muetze hat geschrieben:Wenn ich das hier richtig sehe, dann wird der Anpressdruck an den Bogen mit dem Gesicht erzeugt....  :D


sachen gibt´s....... und was mich wundert, ist das abgeknickte handgelenk!

ja, ich verriegle den daumen mit dem mittelfinger - und das streifen der sehne am zeigefinger habe ich noch nicht bewusst festgestellt.
zum vorteil, den ich in dem versuch sehe: ich kann immer noch schneller in der mediterranen art nachladen, als in der mir zwischenzeitlich sehr lieben daumentechnik -  u n d  der pfeil bleibt am bogen (vgl. neue regelung in storkow zu "flatterpfeilen") so wie es bei der daumentechnik eben von vorteil ist. zudem - bei spitzem sehnenwinkel (koreaner, assyrer, türke) nimmt der daumen weniger platz ein als drei finger............
bei einem test werdet ihr, wie benz, bemerken, dass da nix verkrampft ist; im gegenteil - das flutscht wie von selbst, da der zeigefinger ja vom pfeileinlegen her schon in der halteposition ist. :)
wir werden sehen, ob es sich bewähren kann.
danke für eure meinungen
Zuletzt geändert von djingis am 06.08.2008, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von djingis » 06.08.2008, 09:55

djingis hat geschrieben:.....aber pfeile links und daumen - das fang ich mir sicher nicht an ;D


......und das zum treffenden beispiel des "adenauerzitates"...... ???
manchmal glaube ich, der mensch sucht geradezu danach, sich selbst zu widerlegen ;D 8)
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von benzi » 06.08.2008, 12:39

djingis hat geschrieben:[sachen gibt´s....... und was mich wundert, ist das abgeknickte handgelenk!



wir haben über dieses Handgelenk schon mal ausführlich diskutiert...... es kommt aus dem koranischen Stil. als ich neulich mit Abduls Koreaner geschossen habe, wurden meine Schüsse erst gut, als ich das mit dem Handgelenk einfach ausprobiert hab, weil meine Streuung zum verzweifeln war. Die Griffe der Koreaner sind meiner Meinung nach für diese Haltung ausgelegt. Durch die weiche Griffschale hält sich die gesundheitliche Schädigung im Rahmen, denke ich ich.

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Steppenreiter » 06.08.2008, 16:19

Abgeknickte Handgelenke sind je nach Bogengriff und Technik sinnvoll, wenn der Handschock des Bogens das auch hergibt, ansonsten hat man ziemlich schnell einen Tennisarm!

Hier ist gerade beim TRH Türken noch dringender Verbesserungsbedarf notwendig. Der Bogengriff suggeriert die Möglichkeit eines abgeknickten Handgelenks, der aber merkliche Handschock belehrt einem bald eines besseren.

Grozer hätte zwei Möglichkeiten, entweder er verläßt die authentische Linienführung türkischer Bögen und baut einen konkaven Griff oder er macht etwas am Handschock. So wie bisher geht's auf jeden Fall nicht, es ergibt einfach keinen Sinn, es sei denn man ist so brutal wie Claus.

Der Win&Win Koreaner ist beim Handschock um Längen besser als der Türke. Genau genommern aber auch wieder nicht, denn seine kurze Standhöhe läßt ein gestrecktes Handglenk kaum zu.   

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von benzi » 06.08.2008, 17:18

Steppenreiter hat geschrieben:Der Win&Win Koreaner ist beim Handschock um Längen besser als der Türke. Genau genommern aber auch wieder nicht, denn seine kurze Standhöhe läßt ein gestrecktes Handglenk kaum zu.   


öh... in Korea schiesst kein Mensch mit gestrecktem Handgelenk, warum sollte die Standhöhe das also hergeben?

Wegen Handschock beim Koreaner, ich denke über 70% schluckt der weiche Gummigriff und die Kombination von Holz und Carbon scheint den Rest zu übernehmen.

Die Korkpolsterung des Grozer Türken am Rücken KANN ja keinen Handschock dämpfen...

Wenn ich den Bogen aber wie beim Kyudo halte, ist Handschock kein Thema mehr, denn die wirkenden Kräfte lassen den Bogen roterien anstatt meinen Arm zu ruinieren. Ob das auf dem Pferd umsetzbar ist, wage ich allerdings zu bezweifeln.


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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Steppenreiter » 06.08.2008, 19:02

Ich bin kein Bogenbauer um zu wissen, was noch an Potential drin steckt in diesem türkischen Design.

Vermute aber einmal mit einem etwas anderen Tiller und angepassten Gewichtsverteilung der Arme liesse sich noch was machen, ohne gleich auf einen Schaumgummigriff umzusteigen.

Den Griff etwas nach innen zu verlegen, so wie beim Win&Win wäre ja nun die Standardlösung für soclhe Fälle, nur dann ist es halt kein türkisches Design mehr... also eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe. Vielleicht liegt es ja auch am Material, könnte mir vorstellen, dass Horn eben doch besser wirkt als die Grozer'sche Geheimwaffe "TRH".

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von djingis » 07.08.2008, 13:01

benz hat geschrieben:......als ich neulich mit Abduls Koreaner geschossen habe, wurden meine Schüsse erst gut, als ich das mit dem Handgelenk einfach ausprobiert hab, weil meine Streuung zum verzweifeln war.
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.....und ich machte genau die gegenteilige erfahrung. seit ich versuche, das handgelenk gestreckt zu halten, ist das trefferbild um einiges konstanter....
das gilt zur zeit eben für den win&win. werde das ganze mal bei den grozern testen.
auf alle fälle merke ich weder bei dem einen, noch bei dem anderen bogen größeren handschock. beim koreaner allerdings gleich "null".
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Zunder » 07.08.2008, 18:18

djingis hat geschrieben:
Zunder hat geschrieben:
          b. Zeigefinger abgebogen auf dem Pfeil (nach Ishi)



hallo leute,
sieht das dann etwa so aus, wie auf dem  foto von mir? ....


Hallo djingis,

in Saxton Popes "Yahi Archery (1918)" gibt es eine Detailzeichnung der Handhaltung. Ich habe es auch schon im Internet als .pdf datei gefunden, weiß aber nicht mehr wo.
Vielleicht finde ich es wieder, dann stelle ich den Link hier ein.....

Viele Grüße,

Markus

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Buddelfrosch » 07.08.2008, 18:22

Steppenreiter hat geschrieben:Hier ist gerade beim TRH Türken noch dringender Verbesserungsbedarf notwendig. Der Bogengriff suggeriert die Möglichkeit eines abgeknickten Handgelenks, der aber merkliche Handschock belehrt einem bald eines besseren.

Der Win&Win Koreaner ist beim Handschock um Längen besser als der Türke. Genau genommern aber auch wieder nicht, denn seine kurze Standhöhe läßt ein gestrecktes Handglenk kaum zu.   


Sorry Steppi, aber das sind nun wirklich maßlose Übertreibungen. Beim Türken vom Handschock zu reden trifft die Sache nicht annähernd. Es mag unterschiede geben, ich habe den Win&Win noch nicht geschossen, aber deine Aussagen muss man schon in das Verhältnis zu "normalen" Bögen setzen und da hat der Türke sicher keinen, bis keinen nennenswerten Handschock.   ;)
Weniger hatte ich jedenfalls noch nie...

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von benzi » 07.08.2008, 22:24

Buddelfrosch hat geschrieben:...hat der Türke sicher keinen, bis keinen nennenswerten Handschock.   ;)
Weniger hatte ich jedenfalls noch nie...


Das Erlebnis des ersten Schusses mit dem Wind Traditional Fighter werde ich nicht vergessen, wenn du bisher dachtest, der Türke ist gut, dann betrittst du mit dem Wind Traditional Fighter da eine neue Ebene, was weichen Auszug und Handschock angeht, allerdings begann für mich das Thema "Reiterbogen" auch erst mit dem Türken interessant zu werden......  ;D
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Archiv » 08.08.2008, 07:21

benz hat geschrieben:
Das Erlebnis des ersten Schusses mit dem Wind Traditional Fighter werde ich nicht vergessen, wenn du bisher dachtest, der Türke ist gut,...
... dann hattest du recht! Der Koreaner hat mich nicht im Ansatz überzeugen können. Der ist wohl eher für kleine Menschen gebaut. Mit halbwegs normalen Orang-Utan Armen hat der schon ein deutliches Stacking.

Und das Design ... na ja, ist wohl Geschmackssache.

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von benzi » 08.08.2008, 10:13

auch wenn nicht wirklich in diesen thread paßt:

Trad. Fighter                        Grozer TRH Türke

bei 28": 33 lbs                    bei 28": 34 lbs                 
bei 30": 39 lbs                    bei 30": 39 lbs
bei 32": 46 lbs                    bei 32": 43 lbs

ganz klar, die gemessene Kurve ist etwas schlechter als beim Türken, aber wie sehr das subjektiv empfunden wird, ist wohl sehr stark unterschiedlich
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von djingis » 08.08.2008, 20:21

benz hat geschrieben:.......die gemessene Kurve ist etwas schlechter als beim Türken.....


???da kann ich jetzt nicht ganz folgen; wir schießen doch fast alle mit über 30 zoll auszug. und da kann der koreaner coh mit dem türken locker mithalten.
bin (noch) 176 cm - komme mit dem kleinen racker aber ganz gut zurecht. stacking - na ja, man(n) muss sich nur trauen, das teil voll auszuziehen und dann legt er an zuggewicht noch mal zu; das würde ich jetzt aber nicht als stacking bezeichnen, denn er kann nach eigenem nachmessen bis 34 zoll ausgezogen werden. aber...das grundzuggewicht sollte sicher nicht zu hoch liegen.
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