Pfeile schlagen an

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Felsenbirne
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Pfeile schlagen an

Beitrag von Felsenbirne » 19.04.2011, 10:13

Moin Moin

ich habe seit langer Zeit das Problem beim Schießen mit dem Holzbogen ohne Schussfenster, dass der Pfeil am Bogen anschlägt.
Erst dachte ich, dass die Sehne am Armschutz anschlägt, was aber nicht der Fall ist. Ich habe ohne Armschutz geschossen, und da schlägt die Sehne definitiv nicht an.
Auf dem Bild erkennt man, die Stelle wo der Pfeil anschlägt. Ich habe weichere, härte (Spine) und getaperte Pfeile getestet, nichts hilft. Auch andere Holzbögen ohne Schussfenster bringen keine Besserung.
Sobald ich den glasbelegten Bogen mit Schussfenster eines Freundes teste, klappert da nichts. Habt ihr einen Tipp was ich ändern könnte, bzw. falsch mache?
Bild
Zuletzt geändert von Felsenbirne am 21.04.2011, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss Matthias

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Schattenwolf
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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von Schattenwolf » 19.04.2011, 11:09

Hi, solche Ferndiagnosen sind natürlich immer schwer und unzulänglich.

Wenn es tatsächlich nicht am Spine der Pfeile liegt, könnt ich mir nur drei weitere Ursachen vorstellen:

1. Die Standhöhe des Bogens ist zu gering.

2. Der Nockpunkt stimmt nicht.

3. Beim Lösen verreisst Du seitlich.

Wenn Du die 3 Punkte ausschliessen kannst, wäre vielleicht doch ein Rohschafttest angebracht, um sicherzugehen, dass es tatsächlich nicht am Spine der Pfeile liegt.


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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von eddytwobows » 19.04.2011, 11:15

@mschwanner...

Abgesehen von Schattis Argumenten schätze ich mal, daß das wohl in der Natur eines Holzbogens liegt, bzw. wenn über das Shelf geschossen wird... :)

Der Pfeilschaft gleitet ja am Bogen vorbei und dadurch, daß die Bogensehne mittig verläuft (oder halt verlaufen sollte) wird der Pfeilschaft durch den Sehnendruck an den Griff des Bogens gedrückt und geführt... dabei gerät der Pfeilschaft in Schwingung (archers paradoxon) und windet sich um den Griff herum... jetzt kann es allerdings sein, das Deine Pfeilschäfte entweder eine Spur zu lang oder zu kurz sind (alternativ auch Dein Auszug), so das Deine Pfeilschäfte mit der letzten "Verwindung" kurz nach dem Verlassen des Nocks von der Sehne anschlagen...
Was bei einem Glasbelegten mit Schußfenster halt nicht so leicht geschieht, da dort Sehne und die Führung des Pfeilschaftes am Griff vorbei wesentlich dichter beieinanderliegen, so das es nicht so schnell oder so stark zu diesem Effekt kommt...
Probiere doch einfach mal 1/2 - 1" längere, bzw. kürzere Pfeile aus, das könnte (theoretisch !) das Problem lösen, bzw. verringern...

LG
etb

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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von HJM-Weib » 19.04.2011, 11:25

Mein erster Gedanke war auch Standhöhe und/oder Nockpunkt. Aber ich muss zugeben... ich hab noch nie ohne Schußfenster geschossen... ??? Und die Theorie mit den zu langen oder zu kurzen Pfeilen versteh ich nicht ganz, aber Physik war auch noch nie meine Stärke. ::)
Liebe Grüße
Antje

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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von Schattenwolf » 19.04.2011, 11:55

eddy hat schon recht, die Pfeillänge beeinflusst das Schwingungsverhalten, bzw. Ihre Schwingungslänge. Deshalb spricht man ja auch vom dynamischen Spine. Weitere Variablen sind Spitzengewicht und Federfläche. In wieweit der Schwerpunkt die Schwingung des geschossenen Pfeils beeinflusst bin ich mir allerdings nicht so sicher.

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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von eddytwobows » 19.04.2011, 12:12

@HJM-Weib...

Das ist relativ einfach erklärt (oder auch nicht... :D )
Durch das verkürzen oder verlängern des Pfeiles kann man zu 1. den Spinewert verändern (kürzen=härterer Spine; verlängern=weicherer Spine)...
Jetzt ist aber ja gegeben, das der Spinewert möglichst der gleiche bleiben soll, also soll das Schwingungsverhalten (die Wellenlänge)beim Abschuß des Pfeilschaftes bei gleichbleibenden Auszug sich nicht verändern...
Allerdings verändert man damit den Schwingungsweg... das heißt, bei einem längeren Pfeilschaft mit denselben Eigenschaften/ derselben Wellenlänge steigt die Anzahl der möglichen Wellen, bei einem kürzeren Schaft verringert sie sich...
Sprich, die Schwingung / Wellenbewegung des Pfeilschaftes endet früher (kürzerer Schaft) bzw. dauert länger an (längerer Schaft), wobei das Pfeilende (Nock) in beiden Fällen durch die veränderte Auslenkung in der Richtung der Wellenbewegung vom Griff weggelenkt wird und nicht mehr anschlägt... theoretisch... :)

Das mit Worten zu erklären, ist rel. schwierig, leider hab ich mom. kein Zeichenprogramm, mit dem ich die Wellenbewegung grafisch genau genug darstellen könnte... vielleicht erbarmt sich ja einer dazu, das eben mal grafisch darzustellen... :)

LG
etb

Edit:
Denselben Effekt könnte man allerdings auch, wie Schatti oben ja bereits geschrieben hat
(Zitat: .../...Weitere Variablen sind Spitzengewicht und Federfläche .../...)
mit einer Veränderung des Spitzengewichtes oder einer anderen Befiederung erreichen...theoretisch... :)
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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von Felsenbirne » 19.04.2011, 13:27

@eddy

ich habe mal ein Bild hochgeladen. Meinst Du das es bedingt durch die Pfeillänge so passiert:
Bild

Momentan bin ich echt ratlos! Kürzere Pfeile teste ich heute Abend mal. Weichere (vom Sohn) habe ich schon geschossen.
Gruss Matthias

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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von eddytwobows » 19.04.2011, 13:35

Ja genau, so ähnlich hab ich gedacht... :)

Wenn Du jetzt die Kurven, bzw. Schwingbewegungen eines längeren und eines kürzeren Pfeilschaftes, ausgehend von der Pfeilspitze, nebeneinanderlegst, sollte sich bei einem davon die Kurvenbewegung des Schaftes vom Griff wegbewegen, womit das von Dir beschriebene Anschlagen des Schaftendes vermieden werden könnte...

LG
etb

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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von Felsenbirne » 19.04.2011, 14:54

Ich werde das auf jeden Fall testen.
Gruss Matthias

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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von G_Bee » 19.04.2011, 15:01

Hallo Mschwanner!
Ich hatte ein sehr ähnliches Problem bei meinem Robinienbogen: da das ein mordslanges Teil ist (188cm) habe ich zuerst ma versucht schrittweise die Standhöhe zu erhöhen bis ich dann bei rund 16cm gelnadet bin, wenn ich mich recht erinnere.
Da er aber immer noch angeschlagen hat habe ich auch meine Griffweise verändert und zwar nach "Gehör" bis nichts mehr
angeschlagen hat.

Vielleicht liegts bei Dir ja ähnlich?

LG
G_Bee

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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von Felsenbirne » 19.04.2011, 16:31

@G_Bee
ich denke ich werde das auch mal testen. Es kann nicht sein das es bei Holzbögen bauartbedingt klappert. Wie sollten die sonst damit früher hätten jagen können? Ich mach da was falsch.
Gruss Matthias

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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von Squid (✝) » 19.04.2011, 18:13

Wenns der Spine nicht ist, bin ich eigentlich auch für Lösefehler oder falsche Standhöhe...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von Felsenbirne » 19.04.2011, 18:37

Also ich habe jetzt einen sehr weichen Rohschaft getestet, schlägt immer noch an. Standhöhe ist bei 16, höher trau ich mich nicht.
Vielleicht finden wir ja auf dem Treff heraus was ich falsch mache
Gruss Matthias

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SeKan
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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von SeKan » 19.04.2011, 20:21

Hab das gleiche Problem.
Bei mir liegt es ausschließlich daran, wie ich den Bogen in der Hand halte.
Ich kanns schwer beschreiben, aber wenn ich ihn so halte, das mein Zeigefingerknöchel eine gerade Linie mit meinem Unterarm bildet, gehts. Dann ist es auch egal, welchen Spine die Pfeile haben und sie fliegen auch mit mehr "Zunder".
Wahrscheinlich ist so sowieso die richtige Haltung?
Ich habe mir blöderweise eine leicht geknickte Handhaltung angewöhnt und bin sie mir jetzt am abgewöhnen.

Gruß
SeKan

Tiro
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Re: Pfeile schlagen an

Beitrag von Tiro » 19.04.2011, 20:30

hi mschwanner,
habe auch das gleiche Problem und viel probiert mit Standhöhe und Spine etc. Hat nix geholfen. Dann hab ich mit den gleichen Pfeilen und Bogen meinen Sohn schießen lassen, siehe da - einwandfrei- Problem konnte demnach nur an mir liegen. Hab dann viel mit dem Druckpunkt der Bogenhand probiert- und erste Erfolge erzielt, aber unregelmäßig. Dann mal mehr Augenmerk auf Zughand.
Kurz und knapp: bei mir haben sich die besten Erfolge eingestellt, nachdem ich mit dem Zeigefinger mehr Druck auf die Sehne gegeben habe. Vermute, dass ich dadurch den Pfeil weniger eingeklemmt habe zwischen den Fingern. Auf jeden Fall ist es jetzt deutlich besser. Versuchs vielleicht auch mal damit.

Grüße
Tiro

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