Leitfeder immer Aussen?

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Rowan-bows
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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von Rowan-bows » 06.11.2016, 10:53

Zurück zum thema, wir wissen nicht genau warum es sich in der vergangenheit so bewährt hat. Die bisherigen beiträge kamen zu dem schluss, dass es eben seit jahrhunderten mit leitfeder nach außen gemacht wurde, wahrscheinlich wegen dem schleifen am bogen, was auch RICHTIG ist !

wenn man es im kontext der heutigen zeit betrachtet, mit dem wissen ums paradoxum und den schäften die oftmals mehrere flammen haben (ich versuche aus stabilitätsgründen durchgehende jahresringe zu erwischen) finde ich die theorie doch eine gute erklärung.

Für die die immer alles überfliegen darum gehts: https://www.youtube.com/watch?v=PFujtPJPHmU

mir fällt jedenfalls nichts logischeres ein, lass mich aber gern belehren. egal wie rum man die leitfeder schiesst, solang man beim befiedern das gleiche macht ist sie ein guter anhaltspunkt für die maserung der schäfte und damit zur eigenen sicherheit.

es kommt auch immer drauf an, ich baue kinderpfeile z.b. mit der nock Längs zu faser ( ich denk mal ihr wisst wie ichs meine) denn die sind immer extrem steif, allein schon weil man sie kürzen muss. so schiessen sie sich aber weicher, dann noch 100gn spitze und die dinger fliegen erste sahne. Da die bögen so schwach sind kann an der nock auch nix passieren, machste halt noch ne wicklung.

zum thema spalten: auch wenn man schäfte damals gespalten hat, man hat immer flammen denn nix wächst so grade, ich hab auch selbst schon escheschäfte herausgespalten die sehr grade waren allerding recht feine ringe für esche. bei relativ graden jahresringen laufen flammen mal so und mal so, da wirds dann auch wieder schwierig, musste eben abwägen welche seite du nimmst.

Stecklinge habe ich auch schon ofter gebaut, aus hartriegel oder hasel und überm feuer begradigt oder zusammengebunden ins heiße auto. aber fast nur als replikas zum verkauf z.B. Steinzeitpfeile, ich finde die schäfte zum schiessen eher blöd, da sie immer mal die biegung annehmen und man sie wieder begradigen muss, vielleicht hab ich was falsch gemacht aber das haben mir andere bogenbauer auch schon erzählt.

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killerkarpfen
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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von killerkarpfen » 06.11.2016, 13:25

Meine Güte ward da eine Latte vom Zaun gebrochen.
Ich denke zum Pfeilschaft ist mehr als genug gesagt.
Meine Theorie für eine nach innen zeigende Leitfeder hat zur Folge, dass der Pfeil in seiner Schwingung gedämpft wird.
Weil: beim seitlichen auswärts schwingen vom Pfeilende, bilden die gegenüberliegenden Federn ein V zur Bogenaussenseite, schön zur Horizontalen. Die konkave Form hat einen grösseren Luftwiderstand als die konvexe, dadurch KANN der Pfeil beim ersten Ausscheren zum Paradox, etwas gedämpft werden. Vermutlich wird er sich so auch schneller stabilisieren.

Schaut man sich die Mittelalterlichen Pfeile mal genauer an, war doch die Befiederung viel länger als heute.
6" und mehr, dazu noch ca 1" Abstand zur Nocke.hier
Die Bögen hatten dabei eher niedrigere Standhöhe.
Legt man bei so einer Ausrüstung den Pfeil mit der Leitfeder gegen den Bogen auf, schrammt man zwangsläufig die Granen am Griff auf. Die streicht eigentlich jeder Schütze noch schnell glatt bevor er den Pfeil auflegt. Voila, macht doch Sinn dass man das schon immer so gemacht hat. 8)
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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von fatz » 06.11.2016, 13:44

killerkarpfen hat geschrieben:Die konkave Form hat einen grösseren Luftwiderstand als die konvexe, dadurch KANN der Pfeil beim ersten Ausscheren zum Paradox, etwas gedämpft werden. Vermutlich wird er sich so auch schneller stabilisieren.

Nein. Er wackelt ja ziemlich oft hin und her. Da mittelt sich der Effekt wieder aus.

Dem Rest kann ich durchaus folgen
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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von shokunin » 06.11.2016, 14:44

Meine Theorie zur Befiederungslänge ist, dass "mehr hilft mehr" galt. ;D

Der Pfeil flog vermeintlich wohl einfach "besser" mit mehr Feder, denke ich. Und er stabilisiert sich ja auch tatsächlich schneller... Luftwiderstand war da wohl noch nicht so das Thema. Damals verstand man das wohl eher nur als Arbeit - Pfeilgewicht X über Distanz Y ...
Naja, ist so mein Gefühl, dass die grosse Feder einfach besser fliegen sollte.

Wegen Luftwiderstand der Federn so-herum oder so-herum...

Für den Lustwiderstand ist Stirnfläche und "Rauheit" maßgeblich, denke ich.
Und nachdem der Schaft axialsymmetrisch ist, und der Widerstand gegen die Vorwärtsbewegung geht, passiert da in Sachen Seitendruck wohl nicht wiel. Der Reibungsunterschied zwischen Feder-Ober- und Unterseite erzeugt Druck seitlich zum Pfeil. Der ist aber auch axialsymmetrisch, egal wie herum genockt wird, und wirkt auch nicht entgegen der Stauchung.
Die Luft hat ja keine Orientierung, sondern wirkt rundum gleich und die Kräfte, die auf die Federn wirken, sind eh winzig, verglichen mit der Kraft des Bogens, und heben sich im Schaft auch gegenseitig auf.

Ich sehe also keine stabilisierende Wirkung darin welche Federn wo hin zeigen. Wäre der Druck durch die Federn ungleich im Pfeil würde das ja auch nicht den Flug gerader machen... :-\
Oder hab 'ich da wieder mal was falsch verstanden? :-[

Gruss,
mark
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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von fatz » 06.11.2016, 17:48

nein hast ned. ;)
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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von Felsenbirne » 22.12.2016, 16:49

Was die Rotation beim Ablass angeht, hab ich hier ein nettes Video gefunden, was Detailaufnahmen vom shelf in slomo zeigt

https://www.youtube.com/watch?v=WzWrcpzuAp8

Bild qualität ist scheisse, aber bei 0:29 und 1:17 kann man ganz gut was erkennen. Der Pfeil bei 2:17 im Video ist der geilste ::)
Gruss Matthias

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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von Heidjer » 22.12.2016, 17:09

Ach Birne, das Video ist doch so Geil das man sich ruhig die Extended-Version gönnen sollte, da sieht man auch was ein Pfeil beim Auftreffen ab können muß. ;)

https://www.youtube.com/watch?v=96KGWC0PB6s

Auch beim folgenden Video kann man neben schwingenden Wurfarmen auch sehen, dass die Pfeilrotation erst mit dem wirksamwerden der Aerodynamik der Feder einsetzt.

https://www.youtube.com/watch?v=EfyzL9C-8WY

Alle 4 Monate wieder. ::)



Gruß Dirk
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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von Felsenbirne » 22.12.2016, 17:53

Der letzte link läuft ins Leere.

Danke aber für die extended;)
Gruss Matthias

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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von Heidjer » 22.12.2016, 17:57

Bei mir nicht ??

Der Videotitel lautet: slow motion bow & arrow, archers paradox
Er beginnt mit einen Kinderfahrrad, dann folgen noch einige richtige Bögen. ::)


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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von Felsenbirne » 22.12.2016, 19:05

??? Was
Jetzt funktioniert es!
Eben stand dort: Video nicht verfügbar

Edit:geht doch nich
Gruss Matthias

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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von Felsenbirne » 22.12.2016, 19:14

Screenshot_2016-12-22-19-09-55-540x960.jpg
Gruss Matthias

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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von Heidjer » 22.12.2016, 19:28

Komisch, bei mir startet das Video jedes mal nach den üblichen 5 Sekunden Werbung?

Keine Ahnung was an meiner Einstellung anders ist. ???


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Re: Leitfeder immer Aussen?

Beitrag von Neumi » 22.12.2016, 23:06

Hab ich auf der Seite vorher mit Zeitangabe gepostet

Neumi hat geschrieben:Hallo, über die Drehung des Pfeils muss man nicht spekulieren - da reicht es sich eins der slow-motion Videos anzusehen, wie z.B. das dieses allseits beliebte https://www.youtube.com/watch?v=96KGWC0PB6s - ganz toll zu erkennen ab 5:17 min.
Grüsse - Neumi

Grüsse - Neumi

Und nochmal zur Wiederholung - da dreht sich gar nix, solange der Pfeile noch nicht am Bogen vorbei ist.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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