fastflight

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
Jens
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fastflight

Beitrag von Jens » 14.10.2003, 10:51

ich schiess momentan mit einer darconsehne und bin eigentlich ganz zufrieden damit. neulich jedoch bin ich mit jemandem losgezogen und hab das schussverhalten seines bogens mal beobachtet.....da hauts die pfeile raus als ob er mit einem 200 lbs. bogen schiessen würde. :D

dabei ist miener was das zuggewicht angeht fast 10 lbs. stärker. vom auszug her sind wir nahezu gleich. beides sind setgi-jagdrecurves (die ältere generation)...nun sagte der kollege er hätte eine fastflightsehne draufgemacht....

ist das dann so ein riesen unterschied ???

und wenn ich mir so eine jetzt draufmach was büße ich dann in punkto "sicherheit" ein, bezüglich des treffverhaltens (bin kein guter schütze). und ganz wichtig....ist so eine sehne überhaupt noch sielecht ???
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StefanMarea
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Beitrag von StefanMarea » 14.10.2003, 10:56

bzgl. stilecht

hallöle, wenn du damit das grosse "A" meinst, dann ist auch deine dacron sehne nicht stilecht, was viel wichtiger wäre ist, das dein bogen fast-flight tauglich ist ...

das was ich weiss ist, langbögen sollte oder darf man nicht mit fastflight schiessen ...

das er schneller ist kann hinkommen, deshalb ja auch die namensgebeung "fastflight" aber ob es so grosse unterschiede macht ??? weiss ich nicht

aber es werden sicher auch noch die richtigen experten antworten abgeben

... schaun wir mal
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Mongol
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Beitrag von Mongol » 14.10.2003, 10:58

Natürlich erhöhst Du mit FasFlight den Wirkungsgrad, da es sich nicht so dehnt wie Dacron. D.h., die Pfeile müßten schneller sein - aber auch die Belastung für den Bogen.
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Netzwanze
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Beitrag von Netzwanze » 14.10.2003, 11:01

Ja, FastFlight ist schneller, da sie sich nicht dehnt und damit keine Energie wegnimmt. Ebenfalls ist das Sehnenmaterial fester und leichter als Dacron, wodurch Du auch eine Sehne mit kleiner Strangzahl schießen kannst. Dieser Gewichtsvorteil ergibt wieder, daß noch weniger Energie durch die Sehne verschwendet wird.

Auf der anderen Seite bedeutet das aber, daß Du mit einer FF den Bogen nahe eines Leerschusses betreibst. Der Bogen muß also ausdrücklich für FF gedacht sein. Das sind in der Regel alle Recurves (da Glasfaserverstärkt). Bei LBs sind dies NUR glasbelegte Bögen wo der Hersteller extra angegeben hat, daß er für FF geeignet ist.
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daritter

Beitrag von daritter » 14.10.2003, 11:12

@jens
aber einen soooo grossen unterschied wird es net machen ... entweder du übertreibst :D odert er hat vielleicht auch noch leichtere Pfeile und ne grössere Auszugslänge als du ... kann ja auch was ausmachen.

mein langbogen und ich, wir sind mit FF glücklich und zufrieden ... aber ich könnte garnet sagen wieviel langsamer er mit Dacron ist weil ich sowas nie drauf hatte ... der bogen wurde mit FF ausgeliefert

entman
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@netwanze

Beitrag von entman » 14.10.2003, 11:14

hmmm...leerschuss? spielt da nicht auch noch das Gewicht des Pfeils eine Rolle? sprich muss manfür Fastflight schwerere Pfeile nehmen oder kommt man dann bei null raus und kann sich das faste geflighte sparen?:)
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Beitrag von locksley » 14.10.2003, 11:15

Einiges interessantes zum Thema FF vs Dacron findest Du auch hier.

http://webfarm3.millenniums.net:8080/Vi ... ery.de:80/
archery/VirtualHostRoot/wissen/sehnen/theorie

Ob stilecht oder nicht, ist meiner Meinung nach nicht so entscheidend wie die Frage, tue ich mir und meinem Bogen etwas Gutes oder nicht?
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Jens
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Beitrag von Jens » 14.10.2003, 11:18

hmm..wenn ich euch richtig verstehe steht das kosten nutzen verhälnis in keiner relation..

ich geh davon aus, dass ein stegi recurve FF-tauglich ist, nur die benutzung dieser sehne fördert wohl nicht gerade die lebensdauer...naja muss ich mir nochmal überlegen
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daritter

Beitrag von daritter » 14.10.2003, 11:30

@locksley
wobei der link auf mich nicht gerade sehr objektiv wirkt ... wenn er auf seinem bogen traditioneller weise kein FF haben will dann sollte er das dacron auch weglassen ;-) ... die Argumentation ziehlt doch von vorne bis hinten gegen FF. Jedem wie ers beliebt :D

abgesehen davon: für compounds dehnt sich FF zu stark, da gibts was eigenes ... is noch teurer, aber compounder stört sowas ja nicht *hehe*

PeLu
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Beitrag von PeLu » 14.10.2003, 18:31

Was ist an Dacron traditioneller als an Aramidfasern? Weil es erstere wenige Jahrzehnte länger gibt? Naja, jede(r) wie sie/er will.

Liebe Netzwanze, in die Nähe des Leerschusses kommt man eher mit superleichten Pfeilen als mit FF Sehnen.

Und auf glasbelegten Bögen kann man nicht generell FF schießen, gerade die beliebten Recurvebögen aus den 50er-70er Jahren sind ja ausdrücklich nicht FF tauglich (was ich selber sehr bedauere, aber will denn schon so ein altes Stück riskieren). Bei denen haut es bisweilen richtig die Enden ab.

FF-tauglich heißt einerseits, daß der Bogen den Schock vertragen kann, den er bekommt wenn die Sehne beim Schuß bei der Standhöhe ankommt (weil da wird ja die Vorwärtsbewegung der Bogenarme jäh gebremst und nurmehr durch das Nachgeben der Sehne abgefedert). Dieser Schock kann:

a. wie oben erwähnt die Enden 'abschneiden', weil ja dort wo die Sehne aufliegt, Kräfte auftreten, für die der Bogen möglicherweise nicht gebaut wurde. Dazu kommt noch, daß die FF-Sehnen dünner sind, also noch toller 'schneiden'
b. Diese Kräfte die Bogenarme auseinandersprageln, was klarerweise nur bei laminierten Wurfarmen vorkommen kann.
c. Diese Kraftspitze das Mittelstück/Griffteil vor unüberwindbare Probleme stellt. Wie wir ja neulich hier lasen, gibt es auch Bögen, die gerne im Griffstück abbrechen.

Klarerweise wirkt sich das ganze bei leichten Pfeilen viel stärker aus.
Die Bambussehnen z.B. haben ausgesprochenen FF-Charakter, dazu werden noch recht leichte Bambuspfeile geschossen und trotzdem halten die Bambusprimitivbögen.

Ein bisserl kann man das FF-Verhalten durch eine flämische Sehne abmildern, freilich verliert man auch genau das an Vorteil.

Gefragt wäre ein Sehnenmaterial, welches sich bis zur Zugstärke des Bogens statisch verhält, darüber aber dynamisch. Damit hätte man den idealen Wirkungsgrad und trotzdem kaum Kräfte über denen des Vollauszuges. Als Speläoseil gab es sowas einmal von Beal.

jaberwok

Tja da ist die Antwort .....

Beitrag von jaberwok » 14.10.2003, 18:40

... auf die Materialfrage wohl geklärt!

Spinnenweben sinds.... Hochelastisch und Reißfest wie Stahl :D

PeLu
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Beitrag von PeLu » 14.10.2003, 19:28

Von Spinnenfäden fehlen mir leider die Daten, sollen aber nicht so schlecht sein.
Stahl selber ist eher jämmerlich. Wenn man sich die Reißlänge ansieht, so war die bei Polyamidfasern so bei 35-40km, bei den Aramidfasern bei 90-100km, bei Stahl aber lediglich bei 9km, sicher gibt es da hochfeste Stähle, die ein bisserl darüber sind. Aber die Reißfestigkeit ist es garnicht so, die uns intressiert. Eine sonst gleiche Sehne mit höherer Reißfestigkeit hat nicht notwendigerweise eine höhere Lebensdauer. Was beim Bogenschießen etwas brächte, wäre ein Sehnenmaterial, welches beim Schuß die in der Sehne gespeicherte Energie einigermaßen wieder abgibt.

Zum Thema Langbogen und FF: Schauts einmal bei hochkarätigen Meisterschaften viele der vorderen Schützen im Langbogenbereich FF schießt.

mgo
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Beitrag von mgo » 15.10.2003, 10:04

@PeLu

Hmmm, wenn ich mir deine Erklärung zu FF auf Recurvebögen so durchlesen, versteh ich glaube ich langsam, wozu diese etwas seltsam anmutenden Limb Saver-Teile gut sein sollen. Nach dem Motto: ich papp da mal ein Gummi grauf, damit mir die FF-Sehne nicht den Bogen spaltet. Ist das so?

Gruß aus München
Martin

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Beitrag von PeLu » 15.10.2003, 20:57

Ja, wobei diese Schwingungsdämpfer m.E. in erster Linie das Aufblättern der WA verhindern sollen.
Dem Griffstück/Mittelteil wird es auch ned schaden, den Enden wird es eher wurscht sein. Wenn man einen Grenzfall hat, soll man die Sehne auch so dünn wie möglich machen und vielleicht an den Enden was unterfüttern ('vielleicht' heißt ich bin mir ned sicher ob das was bringt).

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Nacanina
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Überraschung!!!

Beitrag von Nacanina » 09.11.2003, 22:11

ich schieße meinen selbst gebauten, sehnen verstärkten Eiben-Flachbogen mit FF!
Jetzt seit ~ 1,5 Jahren.
Ja, ich weiß, das ist für einen Bogen kein Alter.
Und für eine entgültige Aussage ist es viel zu früh. Aber auch mein Schlangenbogen aus Pfaffenhütchen hat eine FF-Sehne.
Ich verstärke allerdings die Tips mit Geweih.
Letzte Woche bei der Archeo-Bllistika mußte ich Dacron schießen.
Finde ich richtig unangenehm. Das Teil brummt jetzt richtig.
FF ist für mein Empfinden deutlich schneller, nimmt aber jeden Schießfehler sofort übel!
Also schön langsam treffen ist gut-
Aber mit einem schnellen System auch treffen-
ist noch besser! ;-)
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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