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Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
schneeleopardin
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Beitrag von schneeleopardin » 27.08.2006, 14:18

Hallo allerseits,

sagt mal, wo/wo trainiert ihr denn so - abgesehen von den üblichen weekend-events - täglich/unter der Woche?
Ich habe also hier gelernt, dass es genehmigungstechnisch aufwendig ist, im Wald einfach so Pilze köpfen zu gehen. Jeder hat ja auch nicht ne ewig große, ungenutzte(!) Wiese vor der Türe, auch den nächsten Parcours erreicht man nicht unbedingt mal eben so nach Feierabend. Was also tun?
Vor allem im Winter wird's dann sicher noch schwieriger, einen geeigneten Platz zu finden, oder?

Any Tipps wären nett.
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Kyujin
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Beitrag von Kyujin » 27.08.2006, 19:34

Guten Tag Schneekatze,

willkommen im FC!

Als Kyudoka trainieren wir traditionell ohnehin nicht im Gelände, sondern in einem Dojo, das in Schießhalle

Bild 1
und separaten Unterstand für die Zielscheiben geteilt ist.

Bild 2

Die Pfeile fliegen also 28 m durch den Garten.
Dieses Dojo steht übrgigens nicht in Japan, sondern in Waldeck, siehe www.shuitsukankyudojo.de.

Man steht trocken, im Winter wird es dann trotzdem kalt. Das neue Hamburger Dojo hat darum sogar eine verglaste Wand mit Klappfenstern, die zum Schießen geöffnet werden.

Bild 3

(Mehr Bilder der Einweihung der zweiten Schießhalle des Alsterdojos HIER)

Die meisten europäischen Kyudoka müssen sich aber mit improvisierten Dojo in Sporthallen begnügen. Wir trainieren immerhin 3 mal die Woche in einer kostenlosen Kampfsporthalle - daß die zu kurz ist, verschmerzen wir da.

[navy](edit: Übergroße Bilder in Links umgewandelt! Rabe)[/navy]
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Beitrag von andi » 27.08.2006, 20:31

Hallo

Ich muss sagen, dass ich hier in der ausgesprochen glücklichen Lage bin mehrere Felder im Umkreis(gleich neben unserem Haus zu haben). Das geht natürlich nur im Sommer. Aufgrund der meist schneereichen Winter kann ich mir im Garten meist einen Halbwegs geraden und hohen Schneehügel aufschütten. Unter die Schneeschichten kommen meist Jutesäcke und PVC-Folien und davor meine altbewehrte Zielscheibe.

Der Schneehügel ist der optimale Pfeilfang und durch Folieneinlage geht der Pfeil max bis zur Hälfte rein.

Blöd halt nur bei mehr Pfund. Da braucht man halt mehr Einlagen Schätz ich mal.

mlg Andi

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Beitrag von schneeleopardin » 27.08.2006, 23:29

Danke für die guten Tipps, wir Bogenreiter haben ja eigentlich keinen statischen Übungsort an sich (eine Halle, welch Luxus).
Andi, musst du nicht auch die Genehmigung des Bauern zum Üben auf der Wiese einholen? Wenn der dort Heu schneidet, wird er es sicherlich nicht gern sehen, dass deine Micado-Stäbchen seinen Rindern im Hals pieksen, oder?

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Beitrag von locksley » 27.08.2006, 23:52

@Schneeleopardin

Ich fahre wenn mich das Scheibenschiessen im Garten langweilt, zum trainieren in den Wald, in meiner Nähe und lasse dort ein paar Pfeile fliegen. Ich hate bis dato noch keine Probleme mit Förstern oder Jägern oder auch Spaziergänger in diesem Wald. Mit dem dafür zuständigen Förster habe ich mich mal unterhalten als ich ihn traf und ere war eher positiv überrascgt, als ich ihm erklärte warum ich mit Pfeil und Bogen durch den Wald renne.

Solange man sich an bestimmte Regeln hält, gibt es imho kaum Probleme wenn man roven geht, die meisten Leute die ich bisher "traf" fühlten sich eher belustigt oder zeigten sich interessiert. Ganz wichtig ist meine Erachtens niemals den Bogen zu spannen wenn sich irgendjemand dadurch bedroht fühlen könnte.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Beitrag von vinkona » 28.08.2006, 00:04

Hallöle,

wir haben neben der Winterkoppel genügend Platz. Scheibe (selbstgebastelt) von 4 verschiedenen Positionen aus (mit genügend Gebüsch!). Dann im angrenzenden Wald noch mal so 4 Schußpositionen auf 2 Ziele mit unterschiedlichen Entfernungen. Oder ins Schü-Haus fahren - dort gibts auch Möglichkeiten.

Vom Pferd aus - kommt noch :D

Grüßle

Vinkona

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RE: tgl.Trainingsort

Beitrag von Kyujin » 28.08.2006, 13:13

Original geschrieben von schneeleopardin
(eine Halle, welch Luxus).


Nix Luxus - Tradition! Das machen wir so seit dem 17. Jahrhundert. Richtiges Kyudo geht nur so. Die 60 m werden allerdings draußen geschossen.

Ich habe aber auch einen Acker vor der Tür und bin gelegentlich (v.a. in der Sommerpause) bei westlichen Bogenschützen zu Gast.
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Beitrag von Elfichris » 05.09.2006, 09:39

Ich hatte vor ein paar Wochen den Luxus von frisch gemähten Kornfeldern auf denen noch die Riesenstrohrollen lagen. Einfach Zielscheibe davor und auf geht´s.
Spaziergänger und Radfahrer blieben interessiert stehen und fragten ein paar Sachen. Probleme gab´s noch nie (bisher).
Nur leider sind die Strohrollen jetzt weg und wir nehmen einen Zielscheibenständer mit. Die Felder bleiben ja!! Ist halt nur mehr Schlepperei.
Grüße
Christoph

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Beitrag von nordbogen » 05.09.2006, 12:13

Auf der anderen Straßenseite kommt nach 200m ein Regenrückhaltebecken. Dessen Ufer sind der optimale Pfeilfang. Im Herbst geht es ab und an in den Wald, weil es auf der Weide zu naß wird.

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Beitrag von Ravenheart » 05.09.2006, 12:28

Fremde Strohballen zu beschießen kann problematisch werden! Dass ein Schuss in die Schutzfolie tabu ist, darf ich hoffentlich als Selbstverständlichkeit voraussetzen, aber selbst bei Beachtung dessen würde ICH auf die Ballen nur mit Zustimmung des Eigentümers schießen!

Stellt Euch nur mal vor, eine Spitze oder gar ein ganzer Pfeil bliebe drin, und steckt irgendwann einem Vieh im Fuß - DAS gäbe eine schlechte Presse!!

Bei sonstigen "Schießplätzen" bitte IMMER auf 100% Sicherheit achten! Ich hatte schon Abpraller vom Scheibenrand, die dann im 45°-Winkel nach oben "abgingen", und 50 m später erst herunter kamen!
Und ein Schuss "in die Büsche" ist absolut tabu! Da kann IMMER plötzlich ein interessiertes Kind drin stecken, das passend zum Bogenschießen "indianisches Anschleichen" übt!

Mein "natürlicher" Schießplatz ist (neben gelegentlich einsehbarem, unterholzfreiem Waldgelände) eine Sandkuhle mit ca. 6 - 8m hohen, sandigen Hängen, die nur in Kniehöhe beschossen werden.

Rabe

Nachtrag: Cool, dies war Beitrag Nr. 5555, hihi... :D

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Beitrag von Pictor Lucis » 05.09.2006, 12:47

... Dann noch die Story von dem Schützen, der seinen Lieblingpfeil im Rundballen versenkt hat und ihn abwickeln musste. Wie Murphy es wollte kam dann der Bauer des Weges - Not amused.


Ich wohne in einem Mietshaus, und habe auf dem Dachboden 15m zwischen der Wand und einer senkrecht gestellten Bett (Son Cordbezogenes Teil 200x120) da geht nix daneben.

Dort schiesse ich aber nicht so gerne, weil ich habe das Gefühl, wenn ich immer auf dieselbe Entfernung schiesse, versaue ich mir die Intuition. Ist aber Prima, um Pfeile einzuschiessen, oder etwas auszuprobieren.

Zur Zeit sind die Äcker gerade abgeerntet, da kann man prima Pfeile fliegen lassen. Schön hoch und weit! Nie direkt auf etwas schiessen, ein Pfeil von mir liegt schon auf einer Brachwiese ;D

Gruß
Lutz

Hallo Rabe, ich freue mich auf den Winter!
Dann habe ich wieder Zeit für eine Bahnfahrt nach Hamburg :knuddel
»Arbeite, als bräuchtest du kein Geld; liebe, als wärst du nie verletzt worden; tanze, als würde niemand zuschauen; schieße, als hättest du nie einen Pfeil verloren.«

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RE:

Beitrag von Rackhir » 05.09.2006, 20:55

Wir hatten das Glück, uns den Heuboden in einem Kloster zum Dojo umbauen zu dürfen.
Die Maße des Heubodens paßten gut für unsere Bedürfnisse als Kyudoka. Bild
Der einzige nachteil ist, daß wir im Sommer wenn draußen ca. 25 Grad sind wir im Dojo ca. 40 Grad haben und im Winter max. 5 Grad über der Außentemperatur.

P.S. Das Bild stammt übrigens von unser Dojoeinweihung am 26.08.06
Non nobis, Domine, non nobis, sed Nomini Tuo da gloriam" (Altes Templermotto)

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Beitrag von Elfichris » 06.09.2006, 07:47

Selbstverständlich waren das keine komplett in Folie eingepackten Strohballen.

Und bis jetzt ist mir noch keine Spitze, geschweige denn ein Pfeil ´drin stecken geblieben.

Irgendwelche blöden Umstände, die zu einem Unfall führen können, kann man so oder so nie ganz ausschliessen. Aber es stimmt schon: so vorsichtig wie möglich sollte man auf alle Fälle bei der Ausübung unseres Hobbys sein.
Grüße
Christoph

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Beitrag von Snake-Jo » 06.09.2006, 13:20

@Kyujin: Nettes Bild von Dir, hab Dich garnicht erkannt. :D Wir sind ja seit 10 Jahren Dein Hallenbild in "Gewandung" gewohnt.
Auch die Bilder vom Dojo: klasse! Und: Neid!

Ach ja, ich schieße im Garten, der ist allerdings ziemlich groß!
Ein Freund hat einen kleinen Parcour zum "Stump-shooting" mit Birkenstümpfen im Wald aufgebaut, dann hat unsere Verein noch ein 2 ha großes Waldgelände und dann gibt es noch den Parcour von ARTchers Land in der Nähe. Also reichlich Möglichkeiten bei uns.

robinnhood
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RE: tgl.Trainingsort

Beitrag von robinnhood » 06.09.2006, 20:11

Original geschrieben von schneeleopardin

Hallo allerseits,

sagt mal, wo/wo trainiert ihr denn so - abgesehen von den üblichen weekend-events - täglich/unter der Woche?
Ich habe also hier gelernt, dass es genehmigungstechnisch aufwendig ist, im Wald einfach so Pilze köpfen zu gehen. Jeder hat ja auch nicht ne ewig große, ungenutzte(!) Wiese vor der Türe, auch den nächsten Parcours erreicht man nicht unbedingt mal eben so nach Feierabend. Was also tun?
Vor allem im Winter wird's dann sicher noch schwieriger, einen geeigneten Platz zu finden, oder?

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Also
ich werd mir Bald in unserem Keller (bzw. bin schon dabei)
einen Schiesskeller einrichten!

Ich hab dafür viel Karton und andres auch Styropor gesammelt werde dann (auf Zwang der Eltern)
die Wand "auskleiden"
also, wenn du einen grösseren Keller oder Garage hast (wie)ich dann versuchs mal...
Ist übrigends verdammt praktisch wenn der Winter kommt...

Grüsse robinnhood
"Rot, f?r das Blutvergie?en unter den Suffarahs seit den Tagen der Sklaverei! Gold, f?r den Reichtum, den man den Suffarahs gestohlen hat, seit Salomons Tempel erbaut! Gr?n, f?r das gelobte Land in Afrika, das die Heimkehr des schwarzen Mannes erwartet."
________________________
I 'm born to follow Rasta to Africa!
Hail Rasta!

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