Daumenring

Technik und praktische Umsetzung
Jonathan
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Daumenring

Beitrag von Jonathan » 28.01.2003, 17:27

Hi Alle!
Ich wollt mal fragen, ob hier jemand Erfahrung mit dem Schiessen eines Daumenrings gemacht hat (Natürlich mein ich damit ihn als release zu benutzen, nicht ihn wegzuschiessen :-)
Ich hab gelesen, das man den Pfeil dann auf der anderen Seite auflegen muss, muss man dann den Daumen ausstrecken, und dann den Pfeil auf den Daumen legen, oder wie wird das gemacht? Und wie kann man gut ankern, wenn man mit Daumenring schiesst? So ganz ohne Anker möchte ich eigenlich nicht schiessen.
Und was ist empfehlenswerter, bzw, wo ist der Unterschied, ob der Daumenring aus Leder, Horn oder Bronze gemacht ist?
Vielleicht kennt sich hier ja einer damit aus
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Beitrag von Bowina » 29.01.2003, 00:22

...Lach...iss auch ein bisserl schwer,einen Anker auf ´nem Pferd dabei zu haben...
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Beitrag von Creb » 29.01.2003, 00:28

Da gabs mal ein Thema über den Daumenring.
Ich glaub der Umbra weiss da Bescheid.

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Beitrag von locksley » 29.01.2003, 00:38

Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Beitrag von PeLu » 29.01.2003, 11:17

Ja den Thread hab' ich auch gesucht (aber ned gefunden, wie dumm von mir!)

@Jonathan: Da war ein guter Artikel in der TB (oder sogar mehrere)

Und warum sollte ankern nicht gehn?

• Nachricht wurde von PeLu am 29.01.2003-11:19 nachbearbeitet!

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Beitrag von Mongol » 29.01.2003, 11:41

@Jonathan
Es hängt bei den harten Daumenringen (also Horn, Messing, Bronze, Holz usw.) auch davon ab, welche Form das Teil hat - Mongolische sind anders als Chinesische oder die Teile, die man in Ungarn erwerben kann.

Ich hab's selbst schon einige Male ausprobiert und muss sagen, dass ein Handschuh, wie man ihn beim Kyudo verwendet erst mal besser ist, um die Technik zu erlernen.

Hat man's erst mal raus wie's funktioniert geht das eigentlich ganz gut - ich hab ein Bild in den Hornbogenthreat /meine Galerie gestellt, auf dem man den asiatischen Auszug so halbwegs sehen kann.
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Beitrag von Mongol » 29.01.2003, 11:42

ach ja un noch was: die Sache mit dem Ankern....
Dass man auf einem Gaul nur einen Luftanker haben kann, ist natürlich naheliegend - stell dir vor du würdest untem Kinn ankern -> bumms und k.o. ;-)

• Nachricht wurde von Mongol am 29.01.2003-13:49 nachbearbeitet!
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Beitrag von Jonathan » 29.01.2003, 11:50

Sorry, den hatt ich gesucht, aber nicht gefunden, da dachte ich, der währe gelöscht worden. Ich versuchs lieber normal, und auch mal mit zwei Fingern.
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Beitrag von Taubert » 24.02.2003, 23:28

Also noch ein kleiner Erfahrungsbericht meinerseits zum Schiessen (Daumenring aus Leder, ca. 55lbs, Rechtsauflage):

a) Wer Wert auf zwei gleich grosse Daumen legt, sollte es bleiben lassen, der Schiessdaumen wird sichtbar breiter (Hornhaut, Breitquetsch).

b)Wer viel schiesst, muss sichauf tiefsitzende Blasen und zeitlich nachgelagerte Häutungen einstellen. Also besser sachte anfangen bis ... [siehe a)]

c) Fingerhaltung verschiedene Möglichkeiten. Aktuell bevorzuge ich eine chinesische Variante: Der Daumen wird vom Mittelfinger gehalten, der Zeigefinger steht nach gesteckt nach oben weg, Ring- und kleiner Finger liegen locker in der Handfläche.

d) Das Umlernen auf Rechtsauslage hat etwas gedauert, bereitete mir aber nicht so viele Schwierigkeiten, da ich vorher nicht über den Pfeil gezielt habe und auch seit jeher Luftanker schiesse.

e) Ob es meinem Daumen auf Dauer gut tut, wird sich noch zeigen müssen.

So sieht es ungefähr aus (hab' mal wieder mit dem kleinen Finger geschludert!)
Bild

• Nachricht wurde von Taubert am 26.02.2003-21:40 nachbearbeitet!

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Daumenring

Beitrag von Mongol » 04.03.2003, 06:46

@Taubert
Also entweder ist dein Bogen wesentlich härter, oder Du verwendest einen anderen Daumenringtyp als ich: Das mit dem Breitquetschen und Blasen kann ich für mich nicht bestätigen...
Vielleicht liegt's an der Technik (was ich mir aber eigentlich nicht vorstellen kann) - ich benutze die mongolische...
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Ich bin auch dabei

Beitrag von Taran » 17.10.2004, 20:14

Nachdem ich dich beim Ulmertinger eine ganze Zeit bewundern konnte, Taubert, habe ich jetzt auch mal das Schießen mit dem Daumenring ausprobiert.

Witzig!

Ich hab mir einen Lederring gemacht (siehe TB, Fotos folgen) und meinen neuen Internature TKB, 40lbs, eingesetzt, den ich so auf 29,5" ausziehe, da hat er die von mir gewohnten satten 45lbs.

Angefangen haben wir auf eine normale Scheibe auf 8 Meter. Lustig war, dass ich die Höhe der Pfeile meist gut im Griff hatte, aber entweder rechts auf der Scheibe oder bis zu drei Meter daneben landete.

Nach einer Weile ging es besser, und da haben wir auf einem kleinen 3D-Parcours geschossen. Die letzten beiden Tiere waren eine Gans und ein Wolf auf ca. 15 und 30 Meter, die ich beide mit dem ersten Pfeil getroffen habe...

Anfängerglück - aber das muss ja auch mal sein.

Zwei Pfeile habe ich aber auch geschrottet. Die "schwänzelten" sehr stark und ihre Flugrichtung hatte kaum noch etwas mit dem anvisierten Ziel zu tun:D

Fazit: Wenn man trifft, trifft man bzw die Pfeile liegen zumindest nah dran; aber man kann auch viel weiter daneben schießen als gewohnt.

Noch zum TKB: Netter Bogen, schießt sich angenehm, hat im Gegensatz zum Samick versteifte Siyahs. Das Finish (Lack usw.) ist ordentlich, alles andere allerdings grauslich: Lederbeklebte Nocken, da kam wohl nicht mal Pattex zum Einsatz, in einer ekligen lila-roten Farbe, die sich bald zu lösen anfangen (aber davor hatte mich der Händler fairerweise schon gewarnt, das war bogenfuchs.de), die Sehnenwicklung geht nach zweimal Streifen am Armschutz auf. Das ist aber nicht tragisch, so kann ich den Bogen selber "supern". Wer sich das nicht traut oder keine Sehnen reparieren kann, sieht allerdings etwas alt aus.

Achja, Bogenfuchs gibt bei ebay-Auktionen oft Pfeile dazu, die nenne ich Barbie-Pfeile: neongrüne und pinke Federn, orangene Nock. Einem geschenkten Gaul schaut man aber nicht ins Maul, zum Üben taugen sie und haben den großen Vorteil, dass es einem nichts ausmacht, wenn sie zu Bruch gehen:)

Noch eine Frage: Braucht der Daumenrelease einen weicheren oder härteren Spine?
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Kyudo-Bogen

Beitrag von Snake-Jo » 18.10.2004, 14:41

Nachdem ich mir zwei Kyudo-Bogen gebaut hatte, mußte ich natürlich auch irgendwie asiatisch schießen. Den Lederwickelzwickel der Kyudu-Leute wollte ich mir nicht zulegen (war mir zu teuer) und habe ähnlich wie in der tb abgebildet, einen Hornring gebastelt aus einem Kuhhorn und damit dann den Kyudobogen (32 lbs/30") geschossen. Nachdem ich den Bogen mit dem Bogen raus hatte, klappte es auch mit dem Treffen ganz gut. Ich kann aber bestätigen: schwere Bögen lassen sich irgendwie nicht so komfortabel schießen, es zwickt doch wesentlich stärker als mit dem TAB, aber das ist vielleicht nur Gewohnheit. Ich denke, wir sollten hier noch mehr Fotos reinstellen: Daumenring und Position am Pfeil in Nahaufnahme.

Taran
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Daumenring selber gemacht

Beitrag von Taran » 18.10.2004, 14:57

In "Traditionell Bogenschießen" gab es ja mal die Anregung, einen Daumenring aus Leder zu bauen.
Hier meine Adaption der dortigen Tipps (danke TB!).

Man braucht ein Stück Leder (in diesem Fall Blankleder, 2mm stark), das sich um den Daumen wickeln lässt (Mindestbreite) und etwas länger als der Daumen ist.

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10321/daumenringa.jpg]
Bild[/url]

Den Umriss kann man ja gleich am Daumen aufzeichnen. Ein Paar Millimeter auf allen Seiten zugeben,- dranschnitzen ist auch bei Leder nicht drin!

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10321/Daumenringb.jpg]
Bild[/url]

Im folgenden Bild kommen die Maße am besten raus. Mit der Lochzange wurden die 3mm-Löcher eingestanzt:

Bild
Der "Knick" hilft, die "Naht" der Krümmung über dem Daumenbasisgelenk anzupassen, damit der "Ring" da nicht so absteht.
Die Verlängerung halte ich aus zwei Gründen für sinnvoll: Der Ring verrutscht nicht so leicht, und ich kann noch einen Riemen als Sicherung am Handgelenk anbringen.

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10321/daumenringd.jpg]
Bild[/url]
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10321/daumenringe.jpg]
Bild[/url]
So sieht der Daumenring schließlich aus. Die Laschen sollten sich nicht überlappen - so eine Stelle ist immer steifer als der Rest und drückt. Im Gegensatz zu diesem Bild sollte man auch nicht unbedingt so dicke Lederriemen verwenden (außer man hat flache Flechtriemen), sehr angenehm sind flache Schnürsenkel (wenn auch nicht ganz so stilvoll).

Der Ring erscheint euch sicher zunächst viel zu steif. Das gibt sich bald beim Gebrauch. Gut einfetten hilft, dass sich das Teil bald in eine gute Passform findet.
Man kann die den Daumen schützende Lasche noch so weit schmäler/kürzer machen, wie es sinnvoll ist. Der Daumenausschnitt muss eventuell erweitert werden. Mit schräg geführtem Cuttermesser habe ich dafür gesorgt, dass die Ausschnittskanten dünn zulaufen und dadurch auch wesentlich angenehmer zu tragen sind, weil sie weicher werden und sich besser anpassen.

Zum Vergleich der Maße: Ich habe Handschuhgröße 8, also keine besonders großen Pratzen.

Frohes Schießen!
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kra
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Klasse

Beitrag von kra » 18.10.2004, 17:05

Vielen Dank für die Anleitung. ich habe schon ein paar mal über einen "Lederring" nachgedacht, aber auf die Idee bin ich nicht gekommen!!

Das muß ich doch gleich mal probieren...
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Anleitung

Beitrag von Taran » 18.10.2004, 17:14

Wenn nicht jemand noch weitere Anregungen hat, kommt das so als Anleitung in forum. Also schnell mal nachbauen, vielleicht gibt's da ja noch Ideen zur Verbesserung!
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