Jungpferde Ausbildung und Erfahrungen

Alles zum Thema Pferde, Pferdeausbildung, etc.
Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Jungpferde Ausbildung und Erfahrungen

Beitrag von Archiv » 16.09.2004, 13:02

Auf Anregung von Niels können wir hier mal die Erfahrungen in der Ausbildunger junger Pferde sammeln.

Wir haben einen Dülmener Wallach 2,5 Jahre alt. Er wird jetzt langsam halbstark und manchmal denke ich, daß mich das überfordert. Auch die Suche nach einer AusbilderIn ist nicht einfach, man will schließlich wissen, was mit dem Pferde passiert.

Was denkt Ihr wie und wann Dominanzfragen bei jungen Pferden geklärt werden sollten?

Ich freue mich auf viele Erfahrugen von Euch
benzi

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 16.09.2004, 14:22

Sofort und so klar wie möglich -

Alles andere kommt danach! Wallach schon mit 2 1/2 Jahren, scheint mir früh.

Niels

Beitrag von Niels » 16.09.2004, 14:38

@ Benz

Zu dem Thema Dominanz finde ich das sehr schlichte, aber meiner Ansicht nach funktionierende Prinzip von Geitner recht gut. Kennst Du sein Buch "Be strict"? Falls nicht, solltest Du nach Koppenbrück kommen. Dann bringe ich es mit, um es Dir zu borgen. (Ach bin ich heute wieder hinterhältig, oder?:D )

Ich versuche es mal ganz kurz auf einen Nenner zu bringen. Dominanzverhalten muss danach permanent und überall (am Anbinder, in der Box, auf der Koppel usw.), also nicht nur auf dem Ausbildungsplatz ausgetrahlt werden. Sonst kann das Pferd das nicht einordnen. Das ranghöhere Herdenmitglied ist da auch nie nachlässig.

Ist das Pferd nicht aufmerksam mir gegenüber, wird schon die Dominanz in Frage gestellt. Wenn ich merke, dass das Pferd irgendwo anders ist und nicht bei mir, obwohl ich in der Nähe bin (Ohrenspiel), versuche ich lästig wie eine Sch.....hausfliege zu sein. ("Pass auf" und ggf. anknuffen). Schluss mit Aufpassen ist erst, wenn ich das sage. Dann schiebe ich das Pferd betont von mir weg, als deutliches Signal (auch wenn das Pferd mal einfach nur gekrault habe, setze ich diesen Schlusspunkt).

Das einfache Prinzip hat sich bei mir eigentlich ganz gut bewährt, obwohl es gar nicht so leicht ist, dass immer durchzuhalten.

Dieses Dominanzverhalten sollten eigentlich auch schon Fohlen vestehen.

Von ausschließlicher Trainerausbildung des eigenen Pferdes halte ich ebensowenig wie von Leckerlis. Was nützt es mir, wenn das Pferd den Trainer als ranghoch einordnet oder meine Aufforderungen lediglich als Hebel fürs Fressen ansieht?

Richtig Probleme hatte ich mal mit meinem Wallach als noch ein allerdings schon relativ kräftiger Hengst war. Es ging ums Anhalten und ordentliche Führen in unbekanntem Gelände.

Er war so aufgeregt und ängstlich in der unbekannten, dass er vieles, was auf dem Reitplatz gut konnte, einfach nicht mehr drauf hatte. Er stand nicht still und schoß auch schon mal an mir vorbei, wenn es irgendwo knackte.

In dieser Situation war er sich also nicht mehr so sicher, ob er sich auf mich verlassen kann. Knuffen und zischen kamen nicht mehr durch.

Was würde das Leittier in der Herde gemacht haben. Es hätte dann - so dachte ich mir - nicht zigmal ein wenig sondern einmal, aber dafür deutlich in die Schranken gewiesen. Also habe ich zu der Hengstführkette gegriffen, die ich bis dahin nicht gebraucht hatte.

Beim erneuten Versuch des Vorbeistürmens gab es eine kurzen heftigen Ruck und es ging ein paar Schritte rückwärts. Ängstlich ist er zwar nach wie vor in unbekanntem Gelände, aber die Drängelei habe ich ganz gut in den Griff gekriegt.

Da kann man sicher streiten, ob das nun das richtige Vorgehen war. Und sicher gibt es da unterschiedliche Aufassungen. Meiner Ansicht nach können Pferde aber besser mit einer durchaus auch mal schmerzhaften Erfahrung umgehen, als mit unverständlichen Signalen (zum Beispiel auch durch Nichtstun in einer Situation, in der es eine Reaktion hätte geben müssen) die zu einem Vertrauensverlust führen.


Wenn ich schon mal versuche, was "ganz kurz" zu erklären .....Ist wohl eine Berufskrankheit:D :D

Alphastern

Halbstarker

Beitrag von Alphastern » 16.09.2004, 20:35

@ Benzi
Erziehung fängst schon beim Füllen an. Schon am 2ten Tag seines Lebens sollte man es sowohl an menschliche Gesellschaft Berührungen etc. gewöhnen. Das Tragen eines Fohlenhalfters und das "sich-führen-lassen" wird auch sofort geübt. Gutes Benehmen und die tägliche Hygiene sowie der Gang zu Schmied und Tierarzt muss sitzen, eh das Fohlen der Mutter entwöhnt wird. Dann kann es seine Jugend in der Jungpferdeherde verbringen und kann dann mit 2,5 - 3 Jahren wieder von dort geholt werden, es hat nichts vergessen!

Das der Kleine nun schon das Alter hat, mach mit ihm Bodenarbeit, nicht mehr wie eine halbe Stunde, liebevoll-konsequent wie man so sagt. Gerade wenn die Jungs "flegeln" nix gefallen lassen, eine gewisse Härte ist ok, wenn es nur gerecht und passend war. Führe Dir vor augen wie denn das Leitpferd in dieser und jener Situation reagiert hätte, Du musst ihm ja dieses ersetzen. Michael Geitner ist als Referenz sehr gut, er arbeitet nach diesen Grundsätzen. IMHO besser als Monty Roberts.

@ Steppenreiter
Junghengste mit 2,5 Jahren legen zu lassen ist normal, sie werden in diesem Alter geschlechtsreif. Je später eine Kastration, desto grösser die Gefahr für den Hengst. Ausserdem werden diese Wallache dann gerne etwas grösser, was bei dieser Rasse nicht verkehrt sein dürfte, ich denke Benzi mag nicht nur Kutsche fahren ;)

Eofaer
Newbie
Newbie
Beiträge: 39
Registriert: 16.08.2004, 11:27

Jungpferdeausbildung & Dominanz

Beitrag von Eofaer » 17.09.2004, 12:41

Aus meiner Sicht ist der Begriff der "Dominanz" im Horsemanship in den vergangenen Jahren etwas überstrapaziert worden. Eine gesunde Basis für Mensch & Pferd ist in erster Linie von
- intakter Kommunikation mit all ihren Aspekten und
- gegenseitigem Respekt
geprägt. Die Dominanzfrage ist davon nur EIN Teil und klärt sich im Laufe des Trainings nahezu von alleine.

Vor die Aufgabe gestellt, ein junges Pferd auszubilden oder ausbilden zu lassen, würde ich mich heute für eine Mischung aus beidem entscheiden. Das heißt, ich würde mir einen Ausbilder / eine Ausbilderin aus der Richtung Natural Horsemanship in meiner Nähe suchen und mit ihm/ihr gemeinsam die Aufgabe angehen. Wenn wir beide, Pferd & ich, die Inhalte der jeweiligen Ausbildungseinheit verstanden und umgesetzt haben, könnten wir dann zwischen den Besuchen des Ausbilders für uns alleine üben.

Für die Ausbildung eines jungen Pferdes würde ich heute die Ausbildung noch nicht alleine übernehmen wollen, dazu gehört unglaublich viel Erfahrung. Man kann es auch nicht aus Büchern lernen, sondern nur durch Beispiel und Vorbild.

Andererseits käme es für mich auch nicht infrage, das Pferd für die Ausbildung "wegzugeben". Damit würde ich nach meinem Verständnis eine ganz kostbare Gelegenheit verschenken, mit meinem Partner Pferd zusammenzuwachsen.

Viele Grüße

Peter

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Beitrag von Archiv » 17.09.2004, 13:14

@Eofaer
in diese Richtung gehen auch unsere Überlegungen und Vorhaben, nur:

im täglichen Umgang entstehen eine Vielzahl von Situationen auf die ich eine Antwort parat haben muß, Beispiele:

ich führ die Pferde auf eine andere Weide, der Junge überholt mich beim bergablaufen keilt und quikt und reißt sich los, was mache ich außer blöd schauen. Ich meine auch für das nächste Mal um die Situation im Griff zu behalten.

Ich mach irgendwas auf der Weide und er kommt an und fängt an an mir rumzumachen, klar wegschicken, aber wie und wenn er sich umdreht und mir den Hintern zudreht, was tun? Wenn ich weiche hab ich verloren, wenn ich nicht weiche unter Umständen einen Huf vor der Brust und erst recht verloren.

Das sind nur Beisiele, Ihr denkt vermutlich der hat ja keine Ahnung von Pferden, das denke ich auch manchmal. Ich bin durchaus auch bereit den Kleinen wieder zu verkaufen wenn es zu schwierig wird, nur gleich aufgeben will ich nicht.

liebe grüße benzi

Eofaer
Newbie
Newbie
Beiträge: 39
Registriert: 16.08.2004, 11:27

Beitrag von Eofaer » 17.09.2004, 14:29

Original geschrieben von benz
... überholt mich beim bergablaufen keilt und quikt und reißt sich los, was mache ich außer blöd schauen...

...Ich mach irgendwas auf der Weide und er kommt an und fängt an an mir rumzumachen, klar wegschicken, aber wie und wenn er sich umdreht und mir den Hintern zudreht, was tun? ...


benzi, auf die konkreten Situationen bezogen (und unter Verzicht auf Einhaltung der Reihenfolge der "Ausbildungsskala") hier der Versuch einer relativ kurzen Antwort:

Beschaffe Dir ein Knotenhalfter mit langem Strick und einen Carrot Stick von Parelli oder vergleichbare Teile. Mit dem Knotenhalfter hast Du viel mehr Einfluß auf den Kopf des Pferdes als mit jedem anderen Halfter. Nutze jedes Handling des Pferdes für die Ausbildung, d.h. einfach-nur-so-irgendwo-hin-führen gibt es nicht. Der Weg auf die Weide oder sonstwohin ist Ausbildung! Also: Knotenhalfter drauf, Carrot Stick dabei, Distanz und Aufmerksamkeit fordern.

Zum ersten reißt er sich mit dem Knotenhalfter nicht so leicht los! Dann die grundlegenden Übungen: Bring ihm bei, zu Dir Abstand zu halten. Lerne, seine Hinterhand wegzuschicken. Wenn er Dich bedrängt und Dir die Hinterhand zeigt, DEUTLICH wegschicken! Eines der Ziele: Er soll Dich angucken, und zwar mit beiden Augen. Halte dabei die Schritte eines Ausbildungssystems (z.B. Pat Parelli oder andere) ein.

Aber ich merke gerade wieder mal wie schwierig es ist, so etwas "kurz" zu beschreiben ohne die Idee "Horsemanship" vom Grunde her darzustellen. Bin deswegen unzufrieden mit mir. Ich finde, daß gerade die von Dir geschilderten Situationen sehr gut geeignet sind, mit einem Ausbilder Deiner Wahl sehr bald in die Ausbildung Deines Pferdes einzusteigen. Ich denke, daß Beratung übers Internet, das Forum oder per Telefon wenig hilfreich sind.

Viele Grüße

Niels

Beitrag von Niels » 17.09.2004, 14:36

@ Benzi

zu den von Dir beschriebenen Situationen:

Zum Vorbeistürmen beim Führen hatte ich ja oben schon was geschrieben.

Was auch hilfreich sein könnte (so der Platz dafür vorhanden ist).

Das Pferd keinesfalls loslassen, sondern im engen Kreis um Dich herumziehen. Dabei den Kopf immer einwärts stellen und aufpassen, dass der Kopf nicht nach außen geht. Sonst hat er gewonnen und reißt sich doch los.

Das Pferd erst stehen lassen, wenn es sich wieder beruhigt hat und Du das nach ein paar zusätzlichen Strafrunden entscheidest und dann ruhig weitergehen. Die Strafrunden sind deshalb wichtig, weil er ja nicht nur seine offensichtlich vorhandenen überschüssigen Energien abbauen soll, sondern auch lernen, dass weglaufen erstens nichts bringt und zweitens Stress bedeutet.

Das ganze konsequent bei jedem Ausreißversuch wiederholen, bis er begriffen hat.

Steht er eigentlich allein auf der Koppel?

Wenn er Dich auf der Koppel bedroht, ist das allerdings schon bedenklich. Dann stimmt die Rangordnung einfach nicht. Da ist die Idee, einen Trainer zu engagieren, der Dich im Umgang mit dem Pferd anleitet, sicher nicht die schlechteste Idee. Wichtig ist dabei meiner Ansicht nach nur, dass Du mit dem Pferd arbeitest und nicht nur der Trainer.

Kannst Du ihn am Boden schon rückwarts richten? Das ist nämlich aus meiner Sicht eine gute Gehorsamsübung, bei der lernt, Dir auszuweichen. Ein Pferd geht in der Herde auch nur dann rückwarts, wenn sich ein ranghöheres Tier nähert. Aber wenn man das quasi auch als Strafe für ungehobeltes Benehmen einsetzt, kommt es ganz entscheident auf das richtige Maß an.

Benutzeravatar
shewolf
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2202
Registriert: 12.09.2003, 11:22

RE:

Beitrag von shewolf » 17.09.2004, 18:42

Original geschrieben von benz

ich führ die Pferde auf eine andere Weide, der Junge überholt mich beim bergablaufen keilt und quikt und reißt sich los, was mache ich außer blöd schauen. Ich meine auch für das nächste Mal um die Situation im Griff zu behalten.

Ich mach irgendwas auf der Weide und er kommt an und fängt an an mir rumzumachen, klar wegschicken, aber wie und wenn er sich umdreht und mir den Hintern zudreht, was tun? Wenn ich weiche hab ich verloren, wenn ich nicht weiche unter Umständen einen Huf vor der Brust und erst recht verloren.


Das klingt ja nach einem klassisch unerzogen Youngster...

Banzi, wenn du ihn nicht erziehst, dann geht er von Hand zu Hand (weil keiner mit ihm fertig wird) und nimmt wahrscheinlich kein gutes Ende.

Fang sofort damit an.

1. Lektion Folgen
Führ ihn auf dem Hof herum (Stallhalfter mit Strick oder Führkette, das Pferd läuft rechts von Dir in Körperhöhe, in Deiner linken Hand eine kurze Gerte als Verlängerung Deines Armes, NICHT zum schlagen!!). Er muß Dir sofort folgen, wenn Du losgehst. Bleibst Du stehen, muß er auch stehenbleiben.

Baselt er an Dir vorbei oder schubst Dich, dann halte ihn an, stell Dich vor ihn und laß ihn mit lautem Kommando "Zurück!" zurückgehen. Und dann versuchst Du es noch mal.

Geht er nicht zurückgehen, piekst Du ihn mit dem Gertenknauf in die Brust. Punktuellem Druck weichen Pferde aus, großflächigem lehnen sie sich gerne entgegen, also net schieben.

Will er nicht zügig mit Dir marschieren, treib ihn mit der Gerte hinter dir beim Laufen etwas an. Aber sieh dabei weiter nach vorne.

Sinn der Lektion: DU bestimmst, wann, in welchem Tempo und wohin es geht!

Fühlst Du Dich auf dem Hof ausreichend sicher, machst Du das auf der Koppel, wo er gerne abrückt (aber die Stute bleibt dabei im Stall). Dazu kannst du die Führkette durch die Halfterringe ziehen und über die Nase legen. Wenn er jetzt die Nummer "Quieken und abrücken" versuchst, sag "nein!" und ruckst mal an der Kette. Das wird ihm wehtun, und er wird den Kopf hochreißen, aber da er schon Erfolg mit seiner Masche hatte, muß er jetzt kapieren das es so nicht geht.

Wenn es auf der Koppel mit dem führen klappt, dann bringe die Pferde einzeln raus bzw. von Koppel zu Koppel, dann kannst Du die Situation leichter kontrollieren.


Das Rückwärtsrichten ist auch gut wenn ein Pferd auf Deinen Fuß latscht, sich am Bauch nicht striegeln läßt etc. - eben alles, wo Deine Position in Frage gestellt wird.

Wichtig: nicht mit der Gerte schlagen. Bau den Gehorsam von unten auf, erst in vertrauter dann in zunehmend unvertrauter Umgebung. Ahnde jede Herausforderung sofort (wie eine Leitstute das tun würde) aber sein nicht nachtragend.

Die Fohlenmethode ist ganz nett, aber Dein halbstarker 2,5 jähriger hat dafür schon zuviele Tricks "drauf".

Ich habe mal für eine Arbeitskollegin als Urlaubsvertretung ihren Hessenwallach geritten, Stockmaß 180 cm. Der Bursche war der meinung, wenn ich seinen Huf will, stellt er sich erst recht drauf - und Bauch striegeln paßte ihm schon mal gar nicht.

Also habe ich ihn rückwärts laufen lassen. Und siehe da, nach drei Ansätzen war Hufe auskratzen kein Thema mehr. Den Bauch habe ich ihm dann nach einer weiteren Runde mit einem weichen Tuch auch noch abgewischt (er hatte da eine narbe, da muß ihm wohl mal einer weh getan haben). Und am nächsten Tag ging es schon viel besser. Gegen Ende der Woche durfte ich mit dem Schmusebürstchen an den Bauch. Und er war aufmerksam aber ganz entspannt dabei :-)
Thoughts are magnetic -
you attract what you think about most.

baro
Newbie
Newbie
Beiträge: 7
Registriert: 14.10.2004, 10:17

Meine Lehrgeschichte:

Beitrag von baro » 14.10.2004, 11:17

Ich ging mal recht widerwillig auf die Weide mein Hoppa zu holen, weil meine Tochter unbedingt jetzt reiten wollte und mir eigentlich mehr nach Mittagsschläfchen zu Mute war. Und als ich mit dem Halfter neben Pferdchen herging, hatte ich ganz unvermutet den Huf im Bauch. Es tat nicht weh, aber ich fiel um und war vollkommen perplex dann ;D . Auf und dem Pferd nach :motz . Ich ließ ihn nicht zur Ruhe kommen und sie da die anderen Pferde schienen mir zu "helfen". :knuddel Sie teilten sich in zwei Gruppen und meiner lief zwischen diesen hin und her. Der Alpha ließ ihn überhaupt nicht in seine Nähe, und wenn ich in die Nähe einer Gruppe kam, grasten die anderen seelenruhig weiter und wussten genau, wer da zu laufen hatte. Nach ca. einer 1/2 Stunde ging ich von der Weide, wir konnten beide nicht mehr. Etwas später konnte ich ihn anstandslos holen. :king Natürlich ging ich diesmal nicht widerwillig. Ich hoffe er hat gelernt, schlagen gibts nicht. Bis jetzt hats nichts mehr gegeben. Ich begegne den Pferden nur noch mit klarem: Das will ich von dir, das machen wir jetzt! Das hab ich gelernt. Heute wissen sie genau, ob wir auf die Weide gehen, oder grasen oder spazieren, zum Zeitspunkt des Losgehens.
Grüße und viel Selbstvertrauen!;-)
Ein Vergn?gen erwarten ist auch ein Vergn?gen

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Beitrag von Archiv » 14.10.2004, 13:37

Hallo Baro,

willkommen bei :fcsmilie

liebe Grüße nach Wien. Die reitenden Bogenschützen werden immer mehr, freut mich sehr.

Ich komm gerade von einem Spaziergang mit unserem jungen Wallach zurück. naja es gab gute und schlechte Seiten. Er ist recht gut mitgekommen, antraben wenn ich losjogge hat auch gut geklappt. Er hat dann allerdings auf dem Heimweg gemeint er müsse mich überholen und versuchen in meine Richtung zu keilen. Ich hab in um mich rum gescheucht und mit dem Ende des Führstricks gab es eine auf den ***, mal sehen, ob wir was dabei gelernt haben. Ich hatte vorher etwas zuviel Druck ausgeübt, bei dem Versuch ihn im Abstand folgen zu lassen, das war zu früh und zuviel für ihn.

liebe Grüße benzi

PS: danke für die Wünsche

Niels

Beitrag von Niels » 14.10.2004, 16:51

Hallo Baro,

auch von mir ein herzliches Willkommen beim:fcsmilie

schöne, wenn auch sicher schmerzhafte Geschichte. (Verhaltensforschung für ganz Hartgesottene:D )

Hallo Benzi,

das klingt doch schon prima mit Deinem Wallach. An der Hand ordentlich traben beim Spazierengehen muss so manches ältere Pferd erst mal bringen.

Dass auf dem Heimweg immer mal wieder ein Drängelversuch kommt, ist relativ normal (gerade in dem Alter, wo die Konzentration auch noch nicht so lange anhält). Trotzdem gut wenn Du da gleich "gegenhältst".

Mit den Klappsen auf den *** solltest Du es aber meiner Ansicht nach nicht übertreiben. Kann zwar mal sein im Rahmen der Verhältnismäßigkeit. Aber eigentlich sollte das Schlenkern des Führstrickendes zur Hinterhand beim Herumtreiben genügen. Die eigentliche Strafe besteht ja in der zusätzlichen Bewegung ohne dabei der Heimat auch nur 1m näher zu kommen.

Und meiner Meinung nach ganz wichtig: wenn er sich dann wieder gefangen hat, deutlich loben und einen angenehmen Ausklang der Unterrichtseinheit schaffen.

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

RE:

Beitrag von Archiv » 14.10.2004, 19:10

Hallo Niels,

danke für Deine Antwort.

Original geschrieben von Niels
Mit den Klappsen auf den *** solltest Du es aber meiner Ansicht nach nicht übertreiben.


Sehe ich GEFÜHLSMÄßIG auch so, aber kannst Du es auch irgendwie logisch begründen. Du weißt ich muß immer alles ganz genau verstehen, und das dauert bei mir halt immer etwas
:D

liebe Grüße benzi

Alphastern

RE:

Beitrag von Alphastern » 14.10.2004, 19:24

Original geschrieben von Niels

Mit den Klappsen auf den *** solltest Du es aber meiner Ansicht nach nicht übertreiben.


Darin liegt ja die Kunst, abzuschätzen wann der Klaps auf den Hintern, das Rückwärtsrichten, das Wegscheuchen oder schlicht und einfach Ignoranz am Besten passt.

Aber Benzi: von Pferden die einen fordern lernt man mehr als von den braven Mitläufern.
Und wie es scheint macht ihr ja Fortschritte. Also immer weiter so. ;-)

dschin
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 408
Registriert: 31.08.2004, 12:26

Beitrag von dschin » 14.10.2004, 20:32

ich hab mir meinen grauen vor 7 jahren als unreitbar zum leicht erhöhten schlachtpreis gekauft.
ich hatte eine kleine halle (20*12) für die bodenarbeit zur verfügung.
die bodenarbeit war ein mittelding zwischen monty roberts, parelli, tellington und spanischer hofreitschule, wobei ich nach etwa 3 wochen auf die altklassische ausbildungsweise umgestiegen bin (kappzaum nicht schnürl, longe nicht strick, touchiergerte nicht karrotstick)
nachdem remus nach etwa 3-4 wochen in der halle wirklich halfterführig war fingen dann im winter stundenlange spaziergänge draussen an - auch in der nacht. ausrüstung knotenhalfter mit zusätzliche knoten im mittelstück, 7 m seil (16 mm durchmesser) und weißer langer gerte.
immer wieder dazwischen longieren, doppellonge bzw langsamer anfangen mit langem zügel.
nach etwa 4 monaten longieren mit sattel, den dann mit aufgeschnalltem sandsack beschwert. dann hab ich mich draufgesetzt *g* und kurze ausritte wechselten mit gymnastizierender arbeit in der kleinen halle und 4eck ab, wobei ich mich da eher an die klassische reitweise resp kalifornische westernreitweise in der hilfengebung hielt. nach einem jahr den ersten wanderritt über rund 150 km (1 woche), wobei der hauptaugenmerk auf wandern lag. ich bin rund 100 km neben remus zu fuss gegangen (*g*).
nach dem wanderritt fing dann gymnastizierende übungen in richtung fn-dressur bzw westeren-trail an, wobei zur entspannung immer wieder 1-2tagesritte integriert wurden.

also in summe hab ich aus eine grossen werkzeugkiste die mittel angewendet, die gerade notwendig waren. ich halte nix von pferdeausbildung nach schema f bzw nur nach einem schema (zb ausbildungsskala FN)
ich hatte vor remus zwar doch schon einige jahre reiterfahrung auf unterschiedlichsten pferden und problembewältigungserfahrungen mit dem pony meiner tochter, aber so richtig von beginn an war remus für mich auch ein anfang, den ich dank tatkräftiger unterstützung erfahrener pferdeausbildner recht gut gemeistert haben dürfte.

meine meinung zum klaps *g*
ich streichel lieber das pferd, wenns brav bzw ok war. die partnerin oder den partner haut man ja auch nicht an den hals oder auf den hintern wenn er einmal nett war *g*

Antworten

Zurück zu „Bogenreiten Pferde“