Pferde mit Stuntausbildung

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Snake-Jo
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Pferde mit Stuntausbildung

Beitrag von Snake-Jo » 14.08.2005, 14:49

Bei den Ritterspielen auf dem Burgfest von Brome/ Niedersachsen sah ich beeindruckende Szenen, unter anderem wie die Reiter (Ritter) mit ihren Pferden entlang eines Gatters ritten und versuchten, einen Becher Wein aufzunehmen.
Oder wie mit Säcken aufeinander losgegangen wurde und die Pferde dies alles sauber mitspielten. Wer war jetzt hier der größere Akteur oder Stuntdarsteller, Perd oder Reiter?
@Niels: Du hast ja Ähnliches schon gesehen/ gemacht.

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shewolf
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Beitrag von shewolf » 14.08.2005, 15:10

Da gibt es einen Joey in Limburg, der macht regelmäßig Kurse im Trickreiten.

Gerdnix war schon öfters dort, und zeigte uns in Storkow ein paar Aufnahmen von einigen Übungen

Z.B. auf- und absteigen während das Pferd ruhig weitergaloppiert, seitlich am Sattel herumkrabbeln im Galopp etc.

Schwarzer Falke macht das auch mit seiner Leila, im Rahmen seiner Indianershow nimmt er weitlich am Pferd hängend Ringe auf...

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Auch das hinlaegen vor dem Publikum (und in fremder Umgebung!) gehört dazu...
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gerdnix
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jolly net joey

Beitrag von gerdnix » 14.08.2005, 20:51

er heißt jolly sera,wer interesse hat www.stuntreitschule.de ,einfach anrufen.wer der bessere von beiden ist,ne gute frage :-) ,da die pferd die so was machen fast immer auch alle zirkuslektionen beherrschen ,denk ich das die pferde einen gewichtigen teil besser sind,du kannst auch nicht jedes pferd für bestimmte sachen nehmen,es ist oft eine gezielte suche nach so ein pferd oder man hat rießiges glück.als mensch mußt du halt fit sein und du kommst ab ein bestimmten punkt nicht ohne einen guten lehrer aus.das wichtigste aber glaub ich, du mußt vertrauen in das pferd haben.egal was passiert.

tschüßle gerdnix

Frank
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Beitrag von Frank » 14.08.2005, 23:40

Snake-Jo, ich war am Samstag da. Ich kenne Peter (Ritter Otto) ein wenig. Am Samstag hatte er große Probleme mit seinem neuen Pferdchen. Er hat zwar schon viel geübt, aber ein Auftritt vor vielen Leuten ist eben was neues. Das kann aber nur durch die Praxis trainiert werden - so sagte Peter. Daher hat er am Samstag sich und sein Pferd nicht überstrapaziert und abgebrochen.
War er Sonntag auch dabei?
Der Trick mit dem Becher wahr wohl Samstag neu und von keinem geübt worden. SA hat das auch nur einer gepackt. Reingenommen wurde der wegen einer Programmänderung - zu kurze Bahn für mehrere Tjosten.
Peters Pferd wird aber fast nur von ihm selbst trainiert - wie ich ihn kenne, aber bestimmt täglich...

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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo » 15.08.2005, 08:25

@gerd: danke für die Informationen, ich schau mal rein!:-)

@Frank: Schade, dass wir uns nicht getroffen haben, ich stand auf der Tribüne an der Burgseite. Danke für deine Informationen! Sag mal, fandest du die Sicherheitsvorkehrungen auch so lausig? Ich habe immer erwartet, das eines der Kinder vom Pferd getreten wird. Die saßen ja zum Teil mit den Beinen im Parcour. Ja, ich weiß, ein gut ausgebildetes Pferd tritt niemanden auf die Füße, aber bei dem Gerangel mit 7 Pferden? Ich werde noch ein paar Bilder reinstellen, habe eine Menge gemacht.

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gerdnix
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stuntpferde

Beitrag von gerdnix » 15.08.2005, 15:17

ich mache grad bei ritterturnieren immer unterschiede,zwichen show- und stuntpferde,wenn ich ne weile zuschaue,schaue mir meißten die pferden an, hat er sporen dran was für ein gebiss, wie schnür ich das pferd ein:motz ,wenn du das siehst weißt du auch was,für ne ausbildung pferd und reiter haben ,es hat sich in den letzten jahren schon erheblich gebessert,der umgang mit dem pferd,ist auch gut so,es sah schon ab zu sehr heftig aus was da zu sehen war.was ausgebildetet stundpferde wirklich können wirst du jedoch sehr selten auf ritterturniere sehn,einmal weil oft der platz einfach zu eng ist und weil viele sachen nicht reinpassen, [denksceptic]was? der eisenmann springt rauf und runter am pferd??[/denksceptic]; kleiner tipp,die benefiz-gala
tschüßle gerd

Frank
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Beitrag von Frank » 15.08.2005, 16:28

@Snake-Jo: Ich war Samstag den ganzen Tag da. Stand meistens - und auch bei der Show - beim Drechselstand von Aggi und Detlef Zorn rum.

Ich hatte Peter vor 2 Jahren mal angesprochen, ob das nicht für die Kinder gefährlich ist (in Herrenhausen). Er hat da gesagt 'Da ist noch nie was ernsthaftes passiert!'....

Die drei weißgekleideten Fußritter tigern aber auch da rum und scheuchen die vorwitzigsten Kinder zurück

Siegfried
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Beitrag von Siegfried » 21.08.2005, 19:41

@gerdnix: was schließt man denn so aus Sporen und Kandarre?
Gruß
Achim

gerdnix
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mein gaul ignoriet was ich mach,ups

Beitrag von gerdnix » 21.08.2005, 22:54

das hab ich noch gar nicht so gemerkt:o ,was ich mit dem sporen und gebissen meinte,du siehst sehr schnell unterschiede zwichen showreitern und reiter die stuntreiten machen,die gehn meißtens ganz anders um mit den pferd und die sind auch super ausgebildet.ich weiß nicht wieso flash das macht das er trotz das ich an der seite oder auf dem hals mal galoppiere,trotzdem auf feine hilfen reagiert,keine ahnung ,ich brauch keine sporen um ihn zum schneller werden zu bewegen.8-| ; mach ich da was verkehrt ? warum schießt jemand bogen vom pferd ?;-)
ist dann reiten auch zirkusshow, weil man übt ja auch immer das gleiche,und auf dem turnieren,ist auch immer das gleiche,aber die welt ist ja eh ein theater und jeder versucht seine rolle zu spielen so gut er kann.
gruß gerd
:knuddel

Siegfried
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Beitrag von Siegfried » 22.08.2005, 13:28

Ich reite seit ca. 4 Jahren in der Mittelalterszene und komme aus der Arbeitsreitweise. Eigentlich bin ich immer mehr der Züchter als der Reiter gewesen. Aber wenn man eine Spezialrasse züchtet, muß diese auch aus rein wirtschaftlichen Gründen gezeigt werden. Wenn man 3 Jahre die gleiche Shownummer zeigt, wird es langweilig. Also habe ich etwas neues gesucht und auf der Equitana OpenAir die Tjoster gesehen. Mein Auftritt war 2 oder 3 Nummern vor ihnen und so konnte ich mir den Auftritt problemlos vom Pferd aus ansehen. Die Show war recht simpel - eigentlich nur die Exerzizien. Auf dem Heimweg konnte ich mir den Kommentar nicht verkneifen: 6 Wochen - dann kann ich das auch. - In diesem Jahr bin ich dann noch auf zwei Veranstaltungen geritten.
Mit der Zeit konnte ich eine Veränderung bei meinem Pferd feststellen. Schon früher hatte er auf Veranstaltungen die Menge der Zuschauer abgeschätzt und daran seinen Arbeitseifer festgemacht. Jetzt wurde auch noch der Aufbau der Übungen geprüft. Er unterscheidet inzwischen die Übungen ganz genau. Beim "Ringe stechen" oder "Hälse schlagen" schiest er ab dem Startsignal (ggf. Zucken des anliegenden Schenkels) aus dem Stand im Galopp an der Turnierschranke entlang. Dabei ist es völlig egal was ich auf dem Pferd mache. Leider quittiert er das Annehmen der Zügel oft sehr unwillig - er will laufen und nicht anhalten. :bash
Für den Anritt auf den Roland reichte zeitweilig nach der Aufstellung in Angriffsrichtung das Absenken der Lanze. Scheinbar reichte der Schatten im Augenwinkel um das Programm zu starten. Warscheinlich kommen aber noch unbewuste Signale wie anspannen der Po-Backen o.ä. dazu. Kritischer war das Training für den Angriff auf den Mann. Sowie sich der Ritter am Boden bewegte oder gar den Schild hob, brach man zur Seite aus. Auf diese Sache haben wir bisher die meiste Zeit verwand.
Bei einem Umzug in Oberhausen hatten wir mit 2 weiteren Reitern die "Schwarzen Reiter" dargestellt. Als der Umzug in der Fußgängerzohne nicht mehr weiter kam, wurden wir an die Spitze beordert und machten den Weg frei. Ganz einfach durch langsames Vorrücken. Notfalls bis auf Körperkontakt.:D
Mein Pferd kann aber auch anders - 4-6 Stunden pro Tag am langen Zügel auf dem Wanderritt abspulen.
Ach ja, mein Pferd ist Deckhengst auf unserem Betrieb. Und goldene Sporen sind einfach das Zeichen des Ritters.

Achim

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Beitrag von Snake-Jo » 24.08.2005, 08:38

@horsewoman: nein, das seh ich anders, s. Siegfried

@Siegfried: Vielen Dank für die kompetente Antwort, damit kann ich viel anfangen. Wunderbar. Daher nun nochmals meine zweite Anfangsfrage zur Sicherheit: Wie siehst du das, wenn die Kinder teilweise ihre Füße im Aktionsraum haben? Ich meine, man müßte eigentlich fest abzäunen mit einer Lattung.
@gerd: ja, ich hatte den Eindruck, zumindest bei einigen Reitern, dass die Sporen nur Show sind und garnicht benötigt werden. Die Pferde gingen ohne Sporenkontakt in den Galopp.

Siegfried
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Beitrag von Siegfried » 24.08.2005, 13:15

@Snake-Jo: Sicherheit bei den Veranstaltungen ist ein Problem. Es ist zwar noch nie etwas bei den Veranstaltungen passiert, bei denen ich anwesend war, aber oft hatte ich einfach nur Angst. Der Veranstalter weist meistens darauf hin, Abstand zur Reitbahn zu halten, das wirkt aber nur kurze Zeit. Und wen haben wir in der ersten Reihe? - Kinder, Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Bei einer massiven Umzäunung geht das ja noch, aber bei einer einfachen Kordel ist das kein Hindernis mehr. Alleine die Notwendigkeit, im Ernstfall wirklich sicher zum Stillstand zu kommen, rechtfertigt m.E. die Kandarre als Zäumung. Wer will einen Unfall verantworten, nur weil er auf eine sichere Bremse verzichtet hat.Hier geht Sicherheit vor "schönem" reiten. Ich glaube auch, daß die wenigsten Reiter sich Gedanken über eine Versicherung gemacht haben. Zu Anfang meiner Mittelalterreiterei hatte ich erste Bedenken zum Umfang der Pferdehaftpflichtversicherung. Meinem örtlichen LVM-Vertreter hatte ich damals einige nette Fragen gestellt:
Was ist, wenn ich vom Pferd fliege und das Pferd den kunstgewerblichen Töpferstand verwüstet?
Was ist, wenn ich vom Pferd fliege und das Pferd Personen verletzt?
Was ist, wenn ich in einem Brauchtumsumzug vor der Kapelle reite und die nach dem ersten Ton 3 neue Leute und 5 Instrumente benötigt?
Was ist mit Kampfhandlungen Mann gegen Mann zu Pferd (z.B. Tjost)?
Mein Pferd hat seit dem eine Vollkasko-Crash-Versicherung mit einem Ausschluß - Mann gegen Mann ist nicht versichert. Hier liegt Mutwilligkeit vor.
Das Wissen um so eine Versicherung beruhigt ungemein, aber Kinder, die gerade beim Anritt durch die Bahn laufen bringen mich doch etwas aus der Fassung.

Achim

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Beitrag von Snake-Jo » 26.08.2005, 09:32

@Siegfried: Diese Gedanken gingen mir auch durch den Kopf: Versicherung und Angst beim Rückwärtsweichen des Pferdes und die unverantwortlich blöden Eltern, die ihre Kleinkinder in die vorderste Front setzen, damit sie auch schön gucken können.

Als Darsteller sollte man auf den Veranstalter einwirken, dass er die Sicherheitsbestimmungen beachtet. Ich denke, da muss die "Rittervereinigung" sich auf die Beine stellen, sofern sie nicht selbst für die Absperrung verantwortlich ist. Ich denke, eine doppelte Lattung (horizontal zum Durchschauen auch für Kinder)zur Zuschauerseite (die sind schlimmer als die Pferde 8-| ) und in einem Meter Abstand zur Turnierseite noch ein Seil als optische Barriere für die Pferde müßte machbar sein.

Der Steppenreiter

Siegfried + Horsewoman

Beitrag von Der Steppenreiter » 26.08.2005, 22:23

Ich nehme mir einmal die Freiheit die versicherungtechnischen Aspekte der Diskussion ausser acht zu lassen, dafür gibt es Fachleute.

Es ist doch eine interessante Erfahrung von Horsewoman, wenn er behauptet, dass es das Abspulen eines Programms gibt und das Sensibilisieren auf Hilfen. Ersteres sei Desensiblisieren, das andere sein genaues Gegenteil. Ich hatte in England einmal die Gelegenheit 11 Jouster zu reiten, die für Mittelaltereinsätze "benutzt" werden.
Die neue Aufgabe, die ich ihnen stellte, war eine Herausforderung für sie, auf das sie nicht sensiblisiert (ist das richtig so Horsewoman) oder desensibilisert waren (Siegfried?) Je nach Charakter brauchte ich eine Weile, bis sie mich akzeptierten und dem folgten, was ich wollte.
Andrerseits begegnen mir in Deutschland immer wieder weit ausgebildete, ("weit sensiblisierte") Pferde, die wenig "Kampf-" jedoch Turniererfahrung mitbringen. Auch bei ihnen hatte ich es manchmal leichter, andere hingegen fassten kaum Vertrauen zu mir.

Pferde, sein Pferd, für etwas Neues zu gewinnen, ist immer eine Herausforderung, und manchmal bringt sie einen an den Rand des Wahnsinns. Das Schlachtgetümmel ist etwas anderes als die Millimeterarbeit bei der Dressur, doch beides zu können, macht ein gute Schlachtross aus.

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