Das Vorhandensein einer spongiösen Knochenschicht (spongiosa) erlaubt, im Gegensatz zu der sie umgebenden Compakta, nicht nur eine Aufnahme, sondern auch eine Ableitung von Handschweiß nach aussen, vom Daumen hinweg.
Sie fungiert als permeable Membran.
Da eine kompakte Knochenschicht eine solche Eigenschaft nur eingeschränkt aufweist, kann dort nur eine bedingte Aufnahme von Handschweiß und nur eine geringe Abgabe desselben nach Außen erfolgen.
Aufgrund dessen sollte bei sachgerechter Bearbeitung von Geweih zu einem mandschurischen Ring ein Teil dessen spongiöser Struktur zwischen Daumen und Außenbereich zu liegen kommen. Im Idealfall befindet sich dieser Bereich zwischen zwei Abschnitten von Compakta („Sandwich-Konstruktion“; zu sehen etwa bei dem von Jan im vorangezeigten Beitrag ersichtlichen RIng).
An seine Grenzen stößt die Verwendbarkeit des Werkstoffes Geweih jedoch, wenn sich die Spongiosa als zu grobporig erweist, da in jenem Falle ihre Bearbeitung ohne einen Zusammenbruch meist nicht erfolgen kann oder die spongiöse Schicht aufgrund ihrer Grobporigkeit zum Scheueren des sich beim Schießen notwendigerweise bewegenden Ringes führt.
Weiterhin können nicht oder nur spärlich vorhandene Schichten von Compacta beiderseits der Spongiosa auf längere Sicht zu einer Instabilität der Ringkonstruktion führen.
Insbesondere letzterer Umstand macht die Verwendung von Geweih im hiesigen Zusammenhang zumindest teilweise problematisch, da die Stärke der jeweiligen Schichten durch ehemaliges, unstetes Wachstum bedingt ist und vom Verwender nicht beeinflußt sowie – beim Erwerb von Geweihstücken - sicher vorhergesagt werden kann.
Es ist daher oft eine Sache des Glücks, wenn ein Geweihstück erworben und seine nachstehend eruierte Struktur sich als passend herausstellt.
Insbesondere die Geweihe heimischen Rot-/Dammwildes eignen sich der Erfahrung nach wegen ihres geringen Compakta- bzw. hohen, grobporigen Spongiosaanteiles nicht sehr gut zur Anfertigung besagter Ringe. Geweihe andere Arten sind dahingehend besser geeignet, vgl. hier:
O. g. "Unsicherheitsfaktoren" reduzieren sich jedoch nicht auf Null.
Die obaufgezeigten Problematiken weist nur ein Werkstoff, welcher die Eigenschaften entsprechender Festigkeit, Permeabilität, Rutschhemmung bei Feuchtigkeitskontakt bei gleichzeitig unterbleibender, absoluter Stopwirkung sowie Feinporigkeit zur Vermeidung von Scheuerstellen aufgrund seiner Strukturen in sich vereint und bisher auch durch Imitationsversuche mit anorganischen Materialien nie erreicht wurde, nicht auf - Elfenbein .
Vgl. dazu auch
hier.(Alle Rechte vorbehalten)
Ralph