Zedernpfeile spleissen - Problem mit dem Kleber?

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torben
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Zedernpfeile spleissen - Problem mit dem Kleber?

Beitrag von torben » 15.08.2016, 13:41

Hallo liebes Forum

Ich habe vor Kurzem damit begonnen, meine gebrochenen Zedernpfeile (geölt) zu reparieren, wobei ich eine einfache Spleisslade verwende. Als Leim habe ich den UHU Holzeim Original verwendet (weisse Flasche, schwarzer Deckel, hier zu bestaunen: http://www.uhu.com/typo3temp/_processed_/csm_48575-UHU-Holzleim-Original-750g_01_eb1a355a47.png)

Beim Verleimen des Zedernschaftes mit einem Nussholz-Vorschaft gab's keinerlei Probleme, hält super.

Aber als ich versucht habe, aus zwei Zedernschaftteilen einen neuen Pfeil zu spleissen, ist mir der Spleiss, also die Klebefuge, nach dem Trocknen beim Testbiegen jetzt schon zweimal auseinandergegangen, sprich der Leim hat nicht gehalten. Das hat mich mit folgenden Fragen zurückgelassen:

1. Ist der verwendete UHU Holzleim Original sinnvoll zum Pfeilespleissen? Ich frage das auch vor dem Hintergrund, dass es noch eine Leimvariante UHU Holzleim Wasserfest (weisse Flasche, blauer Deckel) gibt. Könnt Ihr mir also was dazu sagen, ob der Holzleim Original an sich geeignet ist, auch wenn die Pfeile im Einsatz richtig nass werden können?

2. Hattet Ihr schon das Problem, dass der Leim bei Zeder auf Zeder nicht gehalten hat? Kann das daran liegen, dass die Schäfte urspünglich mal geölt waren? Da würde es mich einfach wundern, weil bei Zeder/Nussholz war der Zederschaftteil auch geölt, hält aber trotzdem einwandfrei.

3. Falls es ein Kleberproblem sein sollte, könnte ich auch UHU Hart zum Spleissen verwenden? Ginge auch Heissleim zum Spleissen? Beides habe ich nicht ausprobiert und es ist einfach eine Frage interessehalber.

Falls Ihr mir bei meinen Fragen weiterhelfen könntet, wäre ich Euch sehr dankbar.

Liebe Grüsse
torben

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Spanmacher
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Re: Zedernpfeile spleissen - Problem mit dem Kleber?

Beitrag von Spanmacher » 15.08.2016, 13:50

Mit Aceton o.ä. hast Du aber schon entfettet vor dem Kleben?
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Zedernpfeile spleissen - Problem mit dem Kleber?

Beitrag von Haitha » 15.08.2016, 14:13

Uhu Hart definitiv nicht, meinst du mit Heißleim den aus der Klebepistole oder Hautleim/ Hasenleim? Den ersteren nein , den zweiten ja.

Passt deine Fuge denn? Wie alt ist der Leim.
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Re: Zedernpfeile spleissen - Problem mit dem Kleber?

Beitrag von Squid (✝) » 15.08.2016, 14:16

- Hast du gründlich entfettet (Aceton)?
- Zedernholz ist durchaus ölhaltig, das kann die Klebefuge verunreinigen.
- Wasserfest oder nicht ist hinsichtlich der Klebeleistung egal.
- Uhu hart ist nicht die beste Wahl: Das Zeug kann gerne mal wegsplittern.
- Heißkleber geht nicht (Klebefuge zu dick).
- Bombenfest hält ein 2-K Epoxidkleber.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

torben
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Re: Zedernpfeile spleissen - Problem mit dem Kleber?

Beitrag von torben » 15.08.2016, 14:32

Danke für Eure schnellen Antworten, sehr gut :)

Ok, dass ich eine Holzklebefläche nach dem Abhobeln noch entfetten muss, das war mir so nicht bewusst... auch wenn ich mir schon gedacht hatte, dass es wegen der Ölung des Pfeils sowie des "Eigenöl"-Anteils des Holzes vielleicht schlau wäre, da was zu machen. Ok, werde ich ab jetzt natürlich machen. War nur erst etwas perplex, weil's in der Kombi mit Nussholz bombenfest gehalten hat. Dann wird aber einfach dort der Hase im Pfeffer liegen.

Dann also weiter mit dem UHU Holz Originalleim.

Ja, es war Heisskleber aus der Pistole gemeint und ich hatte neben der zu dicken Klebefuge auch das Bedenken, dass es nicht wirklich praktisch zu verarbeiten gehen würde. Deswegen hatte ich es auch gar nicht in Erwägung gezogen.

Uhu Hart ist zu splittrig - klingt für mich auch nachvollziehbar, danke für die Bekräftigung :)

2-K Epoxy wäre natürlich eine gute Lösung, aber ich wollte erst mal noch hören, ob es ein "allgemeines" Ölhaltigkeitsproblem bei Zeder auf Zeder gibt. Gibt's nicht, wenn man vorher entfettet, alles klar :D

Vielen Dank Euch, torben

71-Stunden-Ahmed
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Re: Zedernpfeile spleissen - Problem mit dem Kleber?

Beitrag von 71-Stunden-Ahmed » 15.08.2016, 14:49

Hi,

ich verwende zum kleben des Spleißes Ponal Wasserfest, das sind die Flaschen mit der blauen Tülle. Sie sind für Verleimungen in Feuchträumen in der Innen- und Außenanwendung geeignet. Die Flaschengrößen gibts in 120g, 225g und 550g.

Guckst Du hier...
http://www.ponal.de/produkte/kategorien/subkategorien/produkt-detailseite/?tx_commerce_pi1%5BshowUid%5D=115&tx_commerce_pi1%5BcatUid%5D=56&cHash=af5ccb40eb3d053c72a35697a25399f9

Zum spleißen habe ich mir eine Spleißlade von Pfeilgerade gegönnt.
http://www.pfeilgerade.com/produkt-details/product/spleisslade-fuer-2-fach-spleiss.html

Nach dem spleißen schleife ich kurz vor dem kleben mit Schleifpapier 120-Körnung oder 150-Körnung über die Klebeflächen am Pfeilschaft. Entfetten tue ich nicht, aber es kann auch nicht schaden.

Des weiteren habe ich mich beim Klebevorgang an diesem Video von Pfeilgerade orientiert.
https://www.youtube.com/watch?v=GAm9dKL1_fU

Mittlerweile habe ich so ca. 30 bis 50 Pfeile (darunter auch 8-10 Zedernschäfte) auf diese Art und Weise repariert und nur einmal ist mir dabei der reparierte Schaft an der Klebefuge gebrochen.

Wünsche viel Erfolg beim spleißen,

Ahmed

torben
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Re: Zedernpfeile spleissen - Problem mit dem Kleber?

Beitrag von torben » 15.08.2016, 16:22

@71-Stunden-Ahmed:

Der Ponal Wasserfest entspricht von der DIN her dem UHU Wasserfest (beide DIN EN 204 D3), der Original hat DIN EN 204 D2.

Und jup, ich hab auch eine Spleisslade von Pfeilgerade, aber die für den Einfachspleiss. Funzt soweit sehr gut.

Wäre halt nur schade, wenn die Verklebung mit dem "Original"-Leim nach vollständigem Trocknen nachgeben würde, wenn der Pfeil auf dem Parcours mal ordentlich gewässert wird... hatte ich schon erwähnt, dass ich dieses Jahr an drei von vier Turnieren mehrere Stunden im Vollregen verbracht habe... und jedesmal hab ich mir gesagt "Ok, nächstes Turnier kann's einfach nicht mehr so stark schiffen... doch es konnte :D

Grüsse
torben

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Re: Zedernpfeile spleissen - Problem mit dem Kleber?

Beitrag von Galighenna » 15.08.2016, 16:29

Wenn die Pfeile geölt sind, stellt sich die Frage mit was sie geölt wurden. Hast du Leinölfirnis oder Hartöl genutzt? Oder ein "Möbel-Öl" ? Erstere härten aus und stören später nicht beim Spleißen, sie dringen auch nicht sehr tief ins Holz ein, vll 1/10mm.
Sogenannte "Möbel-Öle" härten jedoch nicht aus. Es sind Mineralöl Produkte die dem Holz nur kurz wasserabweisende Eigenschaften und ein wenig Farbe verleihen. Beim Hobeln kann es dann natürlich sein, das man Reste des Öls über der Klebefläche verteilt, so das der Kleber später nicht mehr hält.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Zedernpfeile spleissen - Problem mit dem Kleber?

Beitrag von Heidjer » 15.08.2016, 17:04

Zedern enthalten von Haus aus Öl, Zedernöl wird aus Holzspänen gepresst oder auch mit Wasserdampf destilliert. Das ist der Grund warum Zeder so gut duftet wenn es bricht. ::)
Ich würde es nach dem Hobeln und Anschleifen noch mit Aceton entfetten und dann mit einen D3 Leim (Wasserfest, Blaue Markierung, egal welcher) kleben.
Hartöle härten vollständig aus, die sind beim Kleben eigentlich nie ein Problem.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

Ralph
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Re: Zedernpfeile spleissen - Problem mit dem Kleber?

Beitrag von Ralph » 15.08.2016, 19:37

Zum Kleben von Spleissen verwendbare Epoxivariante: "Boldt Turbocoll 2000 Turbo Mix Power".

Tauglich auch zum Einkleben von Inserts, Spitzen, Nocken etc. . Also eigentlich eine Art eierlegende Wollmilchsau...

Ohne vorheriges Säubern/Entfetten ist aber auch dieses wirkungslos...

Ralph
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Was ? Ihr missbilliget den kräftigen Sturm
Des Übermuts, verlogne Pfaffen!
Hätt' Allah mich bestimmt zum Wurm,
So hätt' er mich als Wurm geschaffen." - Goethe, West-östlicher Diwan, Buch Timur

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