Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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Robinie Jörg
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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von Robinie Jörg » 20.11.2016, 08:33

Was für Holz schwebt dir vor? Ahorn?

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Becknbauer
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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von Becknbauer » 20.11.2016, 08:37

Vielleicht wäre es auch möglich einen Holzkern für einen solchen Bogen aus Laminatstreifen in der Form auf zu bauen, wie bei den Glas belegten Bögen und dadurch auf Spleiße im Holz schon mal zu verzichten. Dabei sind auf jeden Fall relativ enge Radien machbar.
Ändert für dein Spleiß Problem mit dem Horn natürlich nichts.

In diesem Stil, hier ein Video von der Fertigung eines Glasskythen.
Scythian Bow Making (ทำธนูซิเวี่ยน) Day 4:
https://www.youtube.com/watch?v=F9QIzMXtn84
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

第一条

人人生而自由,在尊严和权利上一律平等。他们赋有理性和良心,并应以兄弟关系的精神相对待。
(Internationale Menschenrechtscharta Artikel 1)

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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von Osboan » 20.11.2016, 10:26

Ja, ich tendiere am ehesten zu Ahorn. Bei uns wächst genug davon und wenn ich Glück habe, finde ich sogar einen geraden Stamm Feldahorn.

Das mit den Laminaten fällt bei mir flach, da es erstens mehr Geld kostet und ich es so gut es geht klassisch halten will. Außerdem brauche ich einfach zu realisierende Formteile, da ich keinen Platz für eine große Biegeform habe. Deshalb tendiere ich zu Grünholz.

Mach schon Fortschritte mit Arrys Thread. Auch das Buch von Karpowicz lese ich gerade nochmal durch.

Was haltet ihr von den Spleißstellen?
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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von Snake-Jo » 20.11.2016, 11:42

@Osboan:
Da du ja keinen Wert auf einen authentischen Nachbau, z.B. mit Steinbockhorn legst, kannst du den Bogen auch aus einem oder zwei Laminaten bauen. Die dazu otwendige Form ist ja nicht sonderlich groß bei diesen kurzen Bögen. Ich hatte damals (2007) Laminate erwärmt, in die Form gezwungen und dann noch mit einer zweiten Schicht stabilisiert. Das ergibt für den Holzkern eine sehr formstabile Grundlage.
Diesem Skythen von damals fehlt immer noch der Hornbelag, was ich aber irgendwann nachholen möchte.
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=10&t=8614&hilit=Skythenbogen&start=15#p152894
Dazu gibt es noch einen zweiten, ebenfalls ohne Horn.

Möglich ist auch grünes Holz, z.B. dein Ahornlaminat, welches erwärmt und dann in die Form gepresst wird. Vorzugsweise ca 2 mm dicker als die Vorlage, weil sich grünes Holz noch verformt und wölbt. Da muss dann nachgeschliffen werden.

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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von schnabelkanne » 20.11.2016, 11:48

Servus, Osage lässt sich mit Dampf oder HLP auch sehr gut biegen, ist halt nicht authentisch.
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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von Osboan » 20.11.2016, 12:58

Hast du die Bilder neu eingestellt, oder hatte ich die bisher bloß übersehen? Sieht ja auch toll aus!

Stimmt, Osage könnte vielleicht auch gehen, aber da hab ich ja erst einen Stave davon im Keller, da fehlt mir die Erfahrung.
Mit grüner Kirsche liebäugel ich auch...die wächst auch viel wild bei uns in passenden Durchmessern.
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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von 71-Stunden-Ahmed » 20.11.2016, 14:25

Hallöle!

ich verlinke mal auf eventuell interessantes zum Skytenbogen
Fernsehsendung zu Skythenbogen
http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?f=61&t=1849&sid=52c7c022a6ebbd54ab9eb310dea58f0c

Zitat aus dem obigen Link

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Aus der BZ vom 1.3.2008

Bogenbauexperte Michael Bittl aus Neuenweg in Sibirien

Neuenweg. Für Bogenbauexperte Michael Bittl war es ein Schuss ins Schwarze: Zusammen mit hochrangigen Archäologen durfte er Anfang Februar im sibirischen Novosibirsk einen spektakulären, fast 2500 Jahre alten Grabfund analysieren ? den gut erhaltenen Bogen eines sykthischen Kriegers. Für das Grab und für Bittls Erkenntnisse interessieren sich jetzt Archäologen, Bogenforscher - und das ZDF.


Hier noch was zum Thema Skythen

Schliemanns Erben Spezial 2 Das Geheimnis der Eismumie
Im Beisein eines Filmteams gelang im Juli 2006 einer internationalen Archäologengruppe im mongolischen Altaigebirge ein Sensationsfund: die Mumie eines 2500 Jahre alten blonden Skythenkriegers.
https://www.youtube.com/watch?v=aTcRuHE8J3c

Die Rückkehr der Eismumie
Sensationsfund im Sommer 2006. Im mongolischen Altai-Gebirge auf über 2500 Metern Höhe entdeckt ein Forscherteam aus Deutschland, Russland und der Mongolei eine Eismumie. Es ist ein Skythenkrieger in vollem Ornat.
https://www.youtube.com/watch?v=9BKv16VtuHc

Schliemanns Erben 05 Der Fluch der Skythen
Immer wieder brachte Asien neue Völkerschaften hervor -- neben den Hunnen, Awaren und Mongolen auch die Skythen. Die Skythen waren ein kriegerisches Volk, aber auch hoch begabte Künstler, deren phantasievolle Schöpfungen den Einklang der Menschen mit der Natur widerspiegeln. „Schliemanns Erben" macht sich in Armenien und Georgien auf die Suche nach dem geheimnisvollen Reitervolk.
https://www.youtube.com/watch?v=WFLlAF2u5CQ

Die mongolische Eistruhe Doku (2013)
In der mongolischen Altai-Hochebene begleitet der Film ein archäologisches Abenteuer: In 2.400 Metern Höhe graben französische und mongolische Forscher im Permafrostboden der Steppe nach dem 2.300 Jahre alten Sarkophag eines skythischen Kriegers. Schon die ersten Funde übertreffen ihre Erwartungen um ein Vielfaches und lassen Rückschlüsse auf die Lebensweisen der Skythen zu. Der Film dreht sich nicht nur um archäologische, sondern auch um ethnologische Entdeckungen. Als eine Nomadenfamilie neben der Ausgrabungsstätte ihr Lager aufschlägt, entdecken die Forscher Ähnlichkeiten zwischen ihnen und den Skythen.
https://www.youtube.com/watch?v=kTYkD5_75Ls

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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von schnabelkanne » 20.11.2016, 15:05

Servus,
Wildkirsche kommt mir nicht mehr unters Messer, die bei mir wächst ist extrem spröde, hab 3 Bögen versucht sind alle extrem früh gebrochen.
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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von Osboan » 20.11.2016, 15:47

Hmm, dachte nur an Kirsche, weil sie auch schön leicht wäre. Esche will ich nicht schneiden wegen des Eschensterbens. Die nehm ich nur, wenn sie wo anfällt. Ideen?

Danke Ahmed, ein paar der Sendungen kenne ich noch nicht. Vor allem die mit Michael Bittl hab ich noch gar nicht gesehen. Weiß zwar immer noch nicht, was ich von ihm halten soll, weil mir sein Auftreten in diversen Foren nicht gefällt und auch sein Blog etwas schräg ist, aber das muss nicht heißen dass er kein guter Bogenbauer ist.
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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von Robinie Jörg » 20.11.2016, 17:43

Von Esche raten so ziemlich alle ab, wie z.b Micha Wolf.

Grundsätzlich nehmen alle nur zerstreuporige Hölzer und keine Ringporigen. Von daher würde ich auch kein Osage nehmen.

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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von Bowster » 20.11.2016, 17:57

Ich möcht jetzt nicht so tun als ob ich hier Ahnung hätte, aber einer meiner Hoz/Horn/Sehne Kompositbögen(von Wolfgang Gailer) schiesst exzellent mit Osage in der Mitte.

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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von Osboan » 21.11.2016, 08:01

Ja bei Osage ist wahrscheinlich weniger der Faserzusammenhalt das Problem, als ein gerades Stück zu finden :P
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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von Sateless » 21.11.2016, 08:51

Du sagst, du kämst gut an Ahorn, evtl Kirsche ... Da braucht man eigentlich nicht groß diskutieren. Ahorn und Vogelkirsche sind jetzt seit paar tausend Jahren erprobt und für gut befunden ... und so untauglich wird auch sonstiges Kirschenzeugs nicht sein. Also fröhliches Spazieren und Holz suchen!
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von Snake-Jo » 21.11.2016, 10:29

Da stimme ich Sateless vollkommen zu. Ich bevorzuge Eibe, Pflaumenholz, Kirschbaum und Bambus für den Kern von Komposits.
Ein Bruchtest wäre bei den Obsthölzern angebracht, da es doch starke sortenspezifische Unterschiede gerade bei kirschbaumholz gibt.
Osage wäre auch sehr geeignet, ebenso Ahorn.

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Re: Osboans erster Komposit - ein Skythe soll's werden

Beitrag von Osboan » 21.11.2016, 13:49

Ja, ich hab eh so gut wie alles, bloß nicht frisch. War jetzt mal schnell Feldahorn holen:
Bild
Die Stücke sind ca 90 und 180 cm lang und ca 8-10 cm im Durchmesser. schaut gut aus, oder?

Was sagt ihr zu dem Spleißplan und der generellen Form?
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