Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

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benzi
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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von benzi » 14.12.2016, 09:49

meine Pflanze ist im 7. Jahr bei mir und hatte beim Kauf einen größeren Trieb...
unser Boden ist nicht so fruchbar und die Pflanze hat harte Winter überstehen müssen (bis -20°C) ... sie wird nun auf Joachims Tip hin mit Pferdemist gedüngt..
eine oberirdisch erfrorene Pflanze vom Nachbarn konnte ich retten, die hat im 3. Jahr nun ca 70cm hohe Triebe

die Frage von Klaus würde mich auch interessieren: ausdünnen oder einfach wachsen lassen

liebe Grüße benzi

PS vor langer Zeit hatte mich jemand per PN nach einem Ableger gefragt, den Wunsch könnte ich nun erfüllen.... bitte nochmal melden falls noch Interesse besteht

PS 2 geballtes Wissen zu Bambus gibt es hier:
http://www.bambus-lexikon.de
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Snake-Jo
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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von Snake-Jo » 14.12.2016, 13:57

@Klaus: Pflanzen machen Photosynthese; je mehr Licht an die Blätter kommt, umso besser ist das Wachstum. Unsere Bambussorten bilden Horste, die zum Teil sehr dicht werden können. Da ist ein Herausschneiden alter Triebe sehr sinnvoll:
- alte Triebe, die kaum mehr grüne Blätter bilden
- zu dünne und kleine Triebe
- Triebe, die zuviel Licht weg nehmen oder zu eng stehen zugunsten der dickeren Stängel
Die Wurzelmasse bleibt gleich, die Triebe werden reduziert, d.h. die aus dem Boden gewonnenen Nährstoffe gehen in die verbliebenen Bambusstengel, die zudem von dem vermehrten Lichteinfall profitieren, also doppelter Vorteil.

@Benz: Ich habe die selbe Erfahrung gemacht: Hier auf den extrem mageren Heidesandböden kommen die Bambuspflanzen kaum voran. Regelmäßige Kompostgaben haben aber nun den erwünschten Effekt.

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von ChristianR. » 14.12.2016, 20:05

Wie bearbeitet ihr die Wachstums-Knoten am Bambus um den Pfeil glatt zu bekommen, bei uns stehen auch solche Teile rum.
Er wurde vor ?? Jahren geschnitten und ist bereits wieder Ü 2m hoch.

Edit: Das wäre jetzt ein anderes Thema, welches schon öfter beahndelt wurde. Zum Beispiel hier:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=13&t=18178&hilit=Bambuspfeile+Bambuspfeile+Herstellung

LG,
Jo

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von benzi » 15.12.2016, 09:30

was vllt hier zum Thema gehört und warum ich überhaupt begonnen habe selber Bambus anzupflanzen ist der Umstand, dass wir dabei Bambussorten auswählen können die möglichst wenig Nodienüberstand haben und daher eine minimale Bearbeitung der Nodien ausreicht .

liebe Grüße benzi
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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von Snake-Jo » 15.12.2016, 10:25

Ja, ganz genau! :)
Ich kann auch kurz beantworten und ansonsten auf die Pfeilbau-Threads verweisen:
Die Nodien werden mit Feile und Sandpapier etwas geglättet, dann wird der Schaft über Spiritusflamme, über Holzkohlefeuer im Tonrohr oder einfach mittels HLP gerichtet und danach der Knoten nochmals überschliffen. Der Knoten kann etwas erhaben bleiben, dadurch ist der Schaft stabiler, als wenn er völlig plan geschliffen wird.

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von benzi » 15.12.2016, 11:02

was vllt auch noch hierher gehört:

wir ernten ja im Gegensatz zum Kauf, grüne Schäfte, ist es besser sie grün gerade zu richten oder zuerst trockenen zu lassen?

Hendrik Wiethase beschreibt in seinem neuen hervorragenden Buch beide Methoden.

Hat da schon jemand Erfahrung gesammelt?

liebe Grüße benzi
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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von klaus1962 » 19.12.2016, 08:32

So, wie versprochen, ein Bild von meinem 2 Jahre alten Pfeilbambus.
Bambus001.JPG
Bambus002.JPG
Wenn "Erntezeit" ist, werden da sicher so um die 20 brauchbare Pfeilschäfte dabei sein.

Auf diesem Foto ist eine andere Art (Name ist mir nichtbekannt, da ich den von einem Arbeitskollegen als Rizom geschenkt bekommen habe).
Bambus003a.jpg
Der ist jetzt 4 Jahre alt. Höhe bis über 5m, Stengel bis zu 35mm.
Falls sich jemand wundert, warum unten rum eine Art "Wassergraben" ist:
Scheinbar handelt es sich bei diesem Bambus um eine besonders agressive Sorte.
Im vergangenen Sommer hat er es nämlich geschafft ÜBER die Rizomsperre zu klettern und sich im umliegenden Rasen auszubreiten.
Innerhalb von 2 Tagen hat er im Umkreis von ca. 3 m im wahrsten Sinne des Wortes plötzlich unzählige 50cm hohe Sprossen hoch getrieben.
Ihr könnt euch vorstellen, wie mühsam es war, diese Ableger wieder zu entfernen.
Bei der Gelegenheit habe ich dann auch diesen Graben gezogen und ihn mit 25kg Tausalz ausgestreut. So habe ich ihn jetzt unter Kontrolle, falls es ihm wieder einfällt über die Sperre zu schielen. >:)

Meine Lehre daraus:
Die Rizomsperre mindestens 10 cm höher machen, als das umliegende Gelände.

LG
Klaus

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von benzi » 19.12.2016, 14:42

Dein Pfeilbambus hat vermutlich auch eine Rhizomsperre?...
meiner nicht... ich denke deswegen sieht meiner im Vergleich dünn aus, er treibt entfernter von der Mutterpflanze aus... das macht das Ernten geeigneter Schäfte leicht

liebe Grüße benzi
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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von klaus1962 » 19.12.2016, 15:37

Ja Benzi, der Pfeilbambus hat auch eine Sperre.
Ca. 1,20 m Durchmesser und die Pflanze hat den Kreis bereits fast komplett ausgefüllt.

Also ich würde mich "ohne" nicht trauen (speziell auf Grund des Erlebnisses mit dem anderen Bambus).
Da Du ja sagst, dass Dein Boden nicht so nahrhaft ist, kann das bei Dir vielleicht harmlos sein.
Ich möchte jedenfalls kein 2.mal die entflohenen Sprossen "einfangen" müssen. ::)

LG
Klaus

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von fatz » 19.12.2016, 15:58

Bei manchen Sorten kann das sehr ratsam sein. Ich kenn jemand der's verpasst hat und dann am Ende seinen Garten mit dem Minibagger umgeschanzt hat. Sah wie ein kleiner Truppenuebungsplatz aus.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von benzi » 19.12.2016, 16:54

ich finds spannend wo überall zukünftige Pfeilschäfte aus dem Boden kommen... :D

liebe Grüße benzi
PS der Standort ist an allen 4 Seiten von Mauern umgeben.. die hat die Pflanze mit ihren Ausläufern auch schon erreicht
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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von klaus1962 » 19.12.2016, 20:04

Aha, Mauer an 4 Seiten. Also doch auch eine Rizomsperre. ;D
Hoffentlich sind Deine Mauern dicht.
Bei meinem Arbeitkollegen, haben dem Bambus ein paar kleine Risse in der Gartenmauer gereicht um dort durch zu wachsen und dabei die immerhin 12cm dicke Betonmauer weiter aufzusprengen. Ich habe ziemlich gestaunt, als ich das gesehen habe.
Schlitze und Fugen ziehen diese Sorte scheinbar magisch an. :)

Jo hat schon recht, wenn er monatlich seinen Bambus kontrolliert. :D

LG
Klaus

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von Mario294 » 20.12.2016, 10:44

Wir haben bei meinen Eltern im Garten auch Bambus angepflanzt vor 10 Jahren etwa allerdings gewöhnlichen Bambus den wir aus Italien hatten... Mittlerweile wächst er schon 60 Meter weiter auf der anderen Straßenseite ;D ich hoffe das die Straße ganz bleibt ::)

Wenn man das Zeug einmal im Garten in der freien Wildbahn hat kann man nicht mehr viel machen ;D

Auf die idee eigenen Pfeilbambus anzupflanzen bin ich Bisher nicht gekommen aber einige goldregen setzlinge kommen nächstes Frühjahr in verschiedene Wälder :) mal sehen ob die überleben.

Grüße Mario

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von Snake-Jo » 20.12.2016, 13:49

klaus1962 hat geschrieben:Ja Benzi, der Pfeilbambus hat auch eine Sperre.
Ca. 1,20 m Durchmesser und die Pflanze hat den Kreis bereits fast komplett ausgefüllt.

Also ich würde mich "ohne" nicht trauen (speziell auf Grund des Erlebnisses mit dem anderen Bambus).
Da Du ja sagst, dass Dein Boden nicht so nahrhaft ist, kann das bei Dir vielleicht harmlos sein.
Ich möchte jedenfalls kein 2.mal die entflohenen Sprossen "einfangen" müssen. ::)

LG
Klaus


@Klaus: Wir hatten das Thema auf den ersten Seiten schon: Es gibt Arten, die machen keine Ausläufer. Die Sprosse wachsen zwar auch aus Rhizomen. Diese stehen jedoch nah an an der Mutterpflanze. Meine Art hatte ich als Fargesia murielae (s. S. 4) bestimmt. Ich habe seit rund 10 Jahren die Büsche ohne Ausläufer. Die Büsche wurden nur etwas breiter und dann von mir geteilt. Ich hab jetzt drei. :)

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Re: Pfeilbambus - Anbau und Erfahrungen

Beitrag von fatz » 20.12.2016, 14:14

Ja, die Fargesias (also nicht nur der F. murielae) machen keine Auslaeufer. Bei den Phylostachis-Arten schaut's anders aus
Haben ist besser als brauchen.

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