40 Jahre alte Teakbohle und die Folgen.....

Hölzer, Kleber, etc.
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40 Jahre alte Teakbohle und die Folgen.....

Beitrag von SchmidBogen » 19.04.2017, 19:45

Hallo Zusammen

Habe von einer örtlichen Tischlerei im Zuge einer Dachstockräumung und guten Beziehungen unter anderem eine 40 Jahre alte Teakbohle bekommen.

Es riecht nach Tabak beim aufschneiden und es ist so dunkel.... der Wahnsinn....

Wollte mir für einen neuen Griff gleich mal 2x 2mm Dicke Laminate abschneiden für Akzent-Streifen im Griff...

Das Problem ist nur: Ich kann die 2mm mit blosser Hand ohne Anstrengung quer ausseinander reissen...
Leichter Biegedruck und Knack...

Total spröde das Ding.... Ich trau mich jetzt weder Laminate noch einen Griff oder gar Furnier davon herzustellen.


Ist das Normal bei Teak? Muss ich die erst mit Epoxy Stabilisieren? oder nur für Tischler-, Drechlserarbeiten und Messergriffe zu gebrauchen?

Besten Dank für eure Infos und Anregungen.

Lg Rainer
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Re: 40 Jahre alte Teakbohle und die Folgen.....

Beitrag von AndiE » 19.04.2017, 20:15

Servus Rainer

Man müsste erst mal bestimmen welches Holz das genau ist.
Vor 40 Jahren war fast jedes tropische Holz Teak, vor 20 Jahren war sämtliches Tropenholz Mahagoni und heutzutage ist Alles Bangkirai.
Noch dazu gilt das richtige Teak ja als fast unverrottbar und wird ja deshalb so hoch gehandelt.

Deine Beschreibung hört sich für mich aber stark nach Wamara an. Ist eines der sehr wenigen richtig schwarzen Hölzer der Welt und bei nicht perfekter Lagerung wird schnell mal ein Puzzle mit mehreren 1000 Teilen aus so einer Bohle.

MfG
Andi
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Re: 40 Jahre alte Teakbohle und die Folgen.....

Beitrag von SchmidBogen » 19.04.2017, 21:39

Ich werde Morgen mal mit meiner Spiegelreflexkamera versuchen ein einigermassen Anständiges Foto zu machen.
Wie gesagt, es ist dunkelbraun bis schwarz und es riecht nach Tabak beim Schneiden und schleifen.
Im Grunde ein absolut schönes Holz, aber einfach Spröde und die 2mm Laminate haben sich in der Breite brechen lassen wie übliches sprödes Holz. Holzfasern auf kurze Distanz gebrochen.
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Re: 40 Jahre alte Teakbohle und die Folgen.....

Beitrag von SchmidBogen » 23.04.2017, 15:18

Es ist mit grosser wahrscheinlichkeit keine Teakbohle.

Durch ein Holzlexikon bin ich auf Leadwood aufmerksam geworden. https://www.dictum.com/de/materialien/holz/exotische-hoelzer/831750/leadwood-150-x-20-x-20-mm
Nur wenn ich meine Bilder so anschaue, kommt es mir eher vor wie geräucherte Buche (Vielleicht deswegen auch dieser speckige Tabakgeruch?!).

Hier ein paar Fotos von dem Holz:

DSC04684.JPG

DSC04685.JPG

DSC04703.JPG

DSC04747.JPG

DSC04739.JPG

DSC04724.JPG

DSC04735.JPG

DSC04704.JPG



Danke fürs anschauen. Ich bin echt irritiert was das Holz angeht.
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AndiE
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Re: 40 Jahre alte Teakbohle und die Folgen.....

Beitrag von AndiE » 23.04.2017, 16:52

Hallo Rainer

Also Ahnenbaum (leadwood) ist es sicher nicht.
Ahnenbaum hat einen komplett andere Maserung (sehr unregelmäßig Flammen bei Bohlen, größere Abstände zwischen den Jahresringen, Maserung auch in den einzelnen Jahresringen...), es ist beim Bearbeiten eines der geruchsneutralsten Hölzer überhaupt, es verrottet so gut wie garnicht (es werden davon auch Bohlen von Bäumen verkauft die zum Teil schon seit Jahrzehnten liegen) und beim Hirnholz bei leadwood sieht man die Tracheen sehr deutlich.

Rechne bitte mal den kg/m³ Wert der Bohle aus, dann könnte man schon mal einige Hölzer ausschließen.

Den Bildern und der Beschreibung nach tippe ich auch auf was Einheimisches > Räucherakazie. Würde auch zu deiner Beschreibung passen was das Verspröden betrifft. Das ist bei Räucherakazie ziemlich häufig der Fall auch bei frischerem Holz als deinem. Sogar das Schneiden von Räucherakazie Furnier kann eine haarsträubende Arbeit sein.

MfG
Andi
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