Tillerhilfe Eibe Langbogen

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schnabelkanne
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Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von schnabelkanne » 24.06.2017, 23:30

Servus,
komme mit meiner Garteneibe nicht weiter, der linke WA ist etwas unharmonisc - hat auch eine deflexe Stelle.

Der Stave ist alles andere als optimal, hab die Eibe vor 3 Jahren vom Nachbarn bekommen, der Baum musste weg.
16 Jahre alt, viele Totäste - naja war halt gratis, ist aber schon erstaunlich was die Eibe so wegsteckt.

Der linke WA ist der untere, etwas Drehwuchs hab deshalb Sidenocks versucht.


Länge NzN 184 cm, 70# bei 29"; 1"-Set.

Bitte um Tipps zum Tiller.
lg Thomas
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27"
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Burgunder12
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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von Burgunder12 » 25.06.2017, 11:52

Hallo Thomas,


ich würde den linken WA in der Mitte noch etwas mehr biegen lassen.
Warte aber noch auf andere Meinungen. Du weist, ich bin noch nicht der Tiller- Profi. ;)
Gruß Burgunder12

Der Weg ist das Ziel!
Irgendwann habe ich den Bogen raus!

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Neumi
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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von Neumi » 26.06.2017, 10:42

Moin Thomas, ich würde den markierten Mittenbereich mehr biegen lassen und danach nochmal schauen, wie es insgesamt aussieht (beobachte mal die markierte Stelle in der Bewegung - ich denke, dass der Bereich zu steif ist).

Eibe1.JPG


Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

simk
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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von simk » 26.06.2017, 22:45

Hallo Thomas

Ich würde erstmal den linken WA noch etwas schwächen. und zwar zwischen dem 2ten und 3ten Viertel.

Gruss

Simon
Wer einen Schreibfehler findet darf ihn behalten.

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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von Ravenheart » 27.06.2017, 09:41

Die steife Stelle links ist im Bereich (Mitte B-C) bis E.
Rechts ist er dafür in der äußeren Hälfte (Mitte F-G) bis (entpannt) (Mitte H-I) steifer als links.
(Vorsicht, bei F hat er den schwächsten Punkt")

Schwäche zuerst (Mitte B-C) bis E, und schau dann ob links (also unten) dann immer noch einen TICK steifer ist, (wie es ja sein soll). Falls nicht, korrigiere DANN rechts im äußeren Bereich nach bis es passt.

Rabe

Hinweis: Nimm links (Mitte B-C) bis E nicht zu viel weg! Gehe ganz langsam vor! Da das relativ griffnah ist, wirken sich schon kleine Veränderungen stark aus. Vermutlich genügt zur Bearbeitung schon 100er Schleifpapier.... Schleife in Mitte der Bauchwölbung eine 5 mm breite "Platte", die zu beiden Enden hin, also bei (Mitte B-C) und bei E schmaler werdend ausläuft, runde die wieder schön ab, glätte alles wieder riefenfrei, und prüfe dann. Und immer erst 40x ausziehen, dann gucken! Und wenn's noch nicht reicht, das selbe noch mal... ;)

PS: Der Bogen ist jetzt übrigens in einem Stadium, wo er bereits GANZ, also Bauch und Rücken, was die Bearbeitungs-Qualität angeht, im ENDSTADIUM sein sollte! Das bedeutet: Absolut glatt, keine Bearbeitungsspuren mehr! Sonst verändert er sich nämlich durch den Glattschliff wieder! Falls er also noch nicht perfekt glatt ist - DAS zuerst machen!

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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von Eddie the Archer » 28.06.2017, 10:39

My two cents:

Der rechte WA ist schwächer als der linke, lass den zwischen G-I etwas mehr biegen , dann ist der erstmal gut.

Dann links aussen, auch G-I.

Erst dann die Mitte!! Wenn Du links zwischen E-B anfängst, ohne die Enden rundbiegend gemacht zu haben, schaukelst Du das Ding zuverlässig auf ein niedriges Zuggewicht runter.

Links, zwischen E-B ist der Bogen seehr gerade, vielleicht sogar etwas reflex gewachsen. Trotzdem würde ich da erstmal nicht viel rumkratzen! Wiegesagt, rechtes Ende (ruhig auch über die oberen Außenkanten, die können rund-oval), dann linkes Ende... und erst dann den Bogen links von der Mitte ins Gleichgewicht holen, auch jeweils von außen nach innen!

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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von schnabelkanne » 28.06.2017, 23:15

Servus, danke für eure Hilfe. Ich hab mal an den Tips noch etwas gekrazt und links Mitte ganz wenig. Bin nun beim Finish.
Hab ihn schon ein paar mal auf 32" ausgezogen - mehr trau ich mir nicht - dort hat er 75#.
Ist schon erstaunlich was so eine schlechte Eibe (Totäste ohne Ende und 3 Ringe pro cm) aushält, bin echt begeistert von dem Holz.

lg Thomas
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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von ralfmcghee » 29.06.2017, 08:39

Yes, das lässt mich hoffen. Ich habe gerade ein dünnes Stück verbaut. Das war mein Eibe-Lehrstück. Ich habe noch ein wenig Eibe mit mehr Substanz, aber auch eher minderer Holzqualität. Von der Verarbeitung her finde ich Eibe auch sehr sympathisch. Mal sehen, was geht. Nur... die Zeit. :-\
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von Wolfric » 17.07.2017, 13:07

Weil ich das mit der Eibe interessiert lese. Verwendet Ihr bei der Bearbeitung von Eibe eigentlich auch Staubmasken?!
Bzw. ist das notwendig?
"Geh gleich zum Schmied und ned zum Schmiedl!"

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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von AndiE » 17.07.2017, 14:23

Hallo

JA. Holzstaub ist generell gefährlich und der der Eibe ist zusätzlich noch giftig.

MfG
Andi
37#@28" 64" WB Bär Prototyp
40#@28" 66" A&H ACS

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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von schnabelkanne » 17.07.2017, 22:36

@ Wolfric muss gestehen ich trage nicht immer eine Staubmaske.
lg Thomas
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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von killerkarpfen » 18.07.2017, 08:05

AndiE hat geschrieben:JA. Holzstaub ist generell gefährlich das ist richtig
und der der Eibe ist zusätzlich noch giftig. das stimmt nur soweit, dass das Holz der Eibe nicht giftiger ist als anderes Holz z. T. auch

MfG
Andi

Taxin oder Taxol wird hauptsächlich in den Nadeln produziert. Das wiederum in den Sommermonaten Juli August. Im Winter ist die Eibe nur schwach giftig.
Das Taxol ist übrigens auch nicht für alle Lebewesen gleich toxisch. Pferde sind da sehr sensibel. Rehe fressen die jungen Triebe und der Mensch muss etwa die gleiche Menge Nadeln einnehmen wie das Pferd um Vergiftungserscheinungen zu bekommen.
Taxol wird in der Krebsmedizin erforscht.
Eppur si muove

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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von Wolfric » 18.07.2017, 17:57

Das heisst ich muss soviel essen wie ein Pferd frisst um Vergiftung zu erleiden? :)
"Geh gleich zum Schmied und ned zum Schmiedl!"

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Neumi
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Re: Tillerhilfe Eibe Langbogen

Beitrag von Neumi » 18.07.2017, 18:20

Die letale Dosis Eibennadeln beträgt ca. 0,6-1,3 gr / kg Körpergewicht. Je nach Giftgehalt der Nadeln, welcher übrigens im Winter am grössten ist.
Grüsse - Neumi
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