Erster Dampfbiegeversuch Ahorn?! Erfahrungen
- Rotzeklotz
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Re: Erster Dampfbiegeversuch Ahorn?! Erfahrungen
Ich habe auch schon einige Recurves gebogen, indem ich den zu biegenden Bereich deutlich dicker gelassen habe, als er später sein soll. Dann einfach unter Ignorieren jeglichen Knackens und Brechens gebogen und dann mitm Ziehmesser auf die angestrebte Dicke runtergearbeitet. Der freigelegte Bereich war soweit immer unbeschädigt und die Recurves haben gehalten.
Re: Erster Dampfbiegeversuch Ahorn?! Erfahrungen
Rotzeklotz hat geschrieben:Ich habe auch schon einige Recurves gebogen, indem ich den zu biegenden Bereich deutlich dicker gelassen habe, als er später sein soll. Dann einfach unter Ignorieren jeglichen Knackens und Brechens gebogen und dann mitm Ziehmesser auf die angestrebte Dicke runtergearbeitet. Der freigelegte Bereich war soweit immer unbeschädigt und die Recurves haben gehalten.
Das ist lustig...nachdem ich mir die Knackse angeguckt hatte habe ich genau das Gleiche gedacht
Mut gehört da dann definitiv auch dazu... nach bereits investierten Stunden
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Re: Erster Dampfbiegeversuch Ahorn?! Erfahrungen
Hallo wolfric,
Es sieht aus als wenn Du nach der Thonet-Methode biegst. Bei dieser Methode muss der Metallstreifen aussen mit z.B. Zwingen sehr sehr fest am Holz angepresst sein, damit es sich beim Biegen relativ zum Holz möglichst keinen mm bewegen kann. So nimmt der Metallstreifen die komplette Zugkraft auf und das Holz bekommt (fast) nur Pressung. Wenn somit keine Zugkraft auf die Aussenseite des WA wirkt, kann kaum etwas reissen. Zwischen Holz und Metall nichts dazwischenlegen.
Mit dieser Methode biege ich mit noch kleineren Winkeln als bei Dir, bei ca. 18mm kann es jedoch bei meinen WA´s auch vorkommen, dass sich vor allem an den Kanten kleine Späne lösen. Da ich auf der Aussenseite noch Horn draufklebe (Hasenhautleim oder Hausenblasenleim) spielen diese kleinen Späne keine Rolle zumal sie nach der ersten Bearbeitung (Verschmälern des WA zu Tip hin) des gebogenen Rohlings ohnehin weitgehend/ganz verschwunden sind.
So wie rotzeklotz schreibt, lasse ich den WA-Rohling bis nach dem Biegen im Urzustand, damit vor dem Biegen keine Schichten schräg durchschnitten sind. Erst dann arbeite ich die Form heraus. Steht so auch im Karpowicz.
Grüße
Windkanter
Es sieht aus als wenn Du nach der Thonet-Methode biegst. Bei dieser Methode muss der Metallstreifen aussen mit z.B. Zwingen sehr sehr fest am Holz angepresst sein, damit es sich beim Biegen relativ zum Holz möglichst keinen mm bewegen kann. So nimmt der Metallstreifen die komplette Zugkraft auf und das Holz bekommt (fast) nur Pressung. Wenn somit keine Zugkraft auf die Aussenseite des WA wirkt, kann kaum etwas reissen. Zwischen Holz und Metall nichts dazwischenlegen.
Mit dieser Methode biege ich mit noch kleineren Winkeln als bei Dir, bei ca. 18mm kann es jedoch bei meinen WA´s auch vorkommen, dass sich vor allem an den Kanten kleine Späne lösen. Da ich auf der Aussenseite noch Horn draufklebe (Hasenhautleim oder Hausenblasenleim) spielen diese kleinen Späne keine Rolle zumal sie nach der ersten Bearbeitung (Verschmälern des WA zu Tip hin) des gebogenen Rohlings ohnehin weitgehend/ganz verschwunden sind.
So wie rotzeklotz schreibt, lasse ich den WA-Rohling bis nach dem Biegen im Urzustand, damit vor dem Biegen keine Schichten schräg durchschnitten sind. Erst dann arbeite ich die Form heraus. Steht so auch im Karpowicz.
Grüße
Windkanter
Re: Erster Dampfbiegeversuch Ahorn?! Erfahrungen
Windkanter hat geschrieben:So wie rotzeklotz schreibt, lasse ich den WA-Rohling bis nach dem Biegen im Urzustand, damit vor dem Biegen keine Schichten schräg durchschnitten sind. Erst dann arbeite ich die Form heraus. Steht so auch im Karpowicz.
Grüße
Windkanter
Ok, dann arbeitet ihr lediglich die grobe Form heraus und biegt dann. D.h. der Rohling ist noch deutlich dicker und breiter als vor dem Bodentiller?
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Re: Erster Dampfbiegeversuch Ahorn?! Erfahrungen
Hallo,
also ich möchte mich nicht zu sehr einmischen, wir arbeiten an zwei verschiedenen Bogentypen mit verschiedener Herstellung, gewisse Parallelen gibt es beim Holzbiegen. Ich kann nur das was ich weiss und meine Erfahrung schildern.
Wenn Du eine Holzlatte mit unterschiedlicher Dicke (z.B. vorbearbeitet oder fürs Biegen absichtlich angebrachte dünnere Stellen) mit dieser Methode biegst, so folgt das Holz einmal Deiner Schablone, zum anderen folgt es dann den unterschiedlichen Dicken (meine: dort wo es dünner ist, biegt es sich stärker). Meine Erfahrung aus meiner Anfangszeit ist, daß es schwer kalkulierbar ist, wie stark sich Ausdünnungen und die vorgegebenen Radien der Schablone gegenseitig beeinflussen und was dann dabei rauskommt. Da brauchts einige Erfahrung. Wenn man möchte, daß die Biegungen der Schablone genau folgen, ist es sicherer, eine Latte gleichbleibender Dicke und Breite zu nehmen und erst später die Form herauszuarbeiten. Ich biege z.B. 16-18mm dicke Latten und dünne diese dann im Biegebereich des WA auf 4-5mm aus, nach dem Biegen, die anderen Bereiche bleiben dicker.
Viele Grüße
Windkanter
also ich möchte mich nicht zu sehr einmischen, wir arbeiten an zwei verschiedenen Bogentypen mit verschiedener Herstellung, gewisse Parallelen gibt es beim Holzbiegen. Ich kann nur das was ich weiss und meine Erfahrung schildern.
Wenn Du eine Holzlatte mit unterschiedlicher Dicke (z.B. vorbearbeitet oder fürs Biegen absichtlich angebrachte dünnere Stellen) mit dieser Methode biegst, so folgt das Holz einmal Deiner Schablone, zum anderen folgt es dann den unterschiedlichen Dicken (meine: dort wo es dünner ist, biegt es sich stärker). Meine Erfahrung aus meiner Anfangszeit ist, daß es schwer kalkulierbar ist, wie stark sich Ausdünnungen und die vorgegebenen Radien der Schablone gegenseitig beeinflussen und was dann dabei rauskommt. Da brauchts einige Erfahrung. Wenn man möchte, daß die Biegungen der Schablone genau folgen, ist es sicherer, eine Latte gleichbleibender Dicke und Breite zu nehmen und erst später die Form herauszuarbeiten. Ich biege z.B. 16-18mm dicke Latten und dünne diese dann im Biegebereich des WA auf 4-5mm aus, nach dem Biegen, die anderen Bereiche bleiben dicker.
Viele Grüße
Windkanter
Re: Erster Dampfbiegeversuch Ahorn?! Erfahrungen
Windkanter hat geschrieben:... Da brauchts einige Erfahrung. Wenn man möchte, daß die Biegungen der Schablone genau folgen, ist es sicherer, eine Latte gleichbleibender Dicke und Breite zu nehmen und erst später die Form herauszuarbeiten. Ich biege z.B. 16-18mm dicke Latten und dünne diese dann im Biegebereich des WA auf 4-5mm aus, nach dem Biegen, die anderen Bereiche bleiben dicker.
Viele Grüße
Windkanter
Ja, ich denke da fehlt mir die Erfahrung. Zukünftig werde ich mir vom gleichen Holz immer Probestücke anfertigen und vorher biegen. Zusätzlich glaube ich, wie du schreibst schadet es nicht, die Rohlinge entsprechen dicker und gleichmäßig zu lassen. Da kann man ja gerne die zusätzliche Zeit für das Ausdünnen investieren.
Ich habe mir jetzt 4 Haselrohlinge zum Trocknen gebaut. Die werde ich in ein paar Wochen dann mal zum Biegetraining heranziehen
Da wird dann schon ein Bogen übrigbleiben <hoff>n
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Re: Erster Dampfbiegeversuch Ahorn?! Erfahrungen
Hallo wolfric,
habe ich das richtig verstanden, daß Du die Haselrohlinge erst trocknen und dann biegen willst? Falls ja: das Biegen geht mit frisch geschnittenem grünem Holz mit Abstand am besten, d.h. man arbeitet die rohe Latte in feuchtem Zustand heraus und biegt gleich ohne Trocknung nach einer der verschiedenen genannten Methoden .
Grüße
Windkanter
habe ich das richtig verstanden, daß Du die Haselrohlinge erst trocknen und dann biegen willst? Falls ja: das Biegen geht mit frisch geschnittenem grünem Holz mit Abstand am besten, d.h. man arbeitet die rohe Latte in feuchtem Zustand heraus und biegt gleich ohne Trocknung nach einer der verschiedenen genannten Methoden .
Grüße
Windkanter
Re: Erster Dampfbiegeversuch Ahorn?! Erfahrungen
Windkanter hat geschrieben:Hallo wolfric,
habe ich das richtig verstanden, daß Du die Haselrohlinge erst trocknen und dann biegen willst? Falls ja: das Biegen geht mit frisch geschnittenem grünem Holz mit Abstand am besten, d.h. man arbeitet die rohe Latte in feuchtem Zustand heraus und biegt gleich ohne Trocknung nach einer der verschiedenen genannten Methoden .
Grüße
Windkanter
Ja richtig. Leuchtet mir ein. Dann ist des dafür evtl. zu spät. Ich nehme die getrockneten dann für die Versuche mit Heißluft und hole mir neue für das "Feuchtbiegen". Wobei ich da verstanden habe, dass man den frisch geschnittenen Hasel auf Form grob bearbeitet und gleich danach biegt?! Das muss ich testen.
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