Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
Gabriel_Bowyer

Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Gabriel_Bowyer » 26.06.2017, 23:15

Holzart: Okay Esche zum Üben klingt schon noch sehr Sinnvoll aber die Robinie klingt aufjedenfall interessant hatte ich auch schonmal in der Hand als Bogen.

Nocken: Aber aber aber...aber... nur einmal noch ich finds doch so hübsch. :)

Gabriel_Bowyer

Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Gabriel_Bowyer » 26.06.2017, 23:47

So kleines Update zum Haselbogen habe ihn mir nochmal geschnappt nachdem ich bei Bogenwiki über den Haselnuss Eintrag gestolpert bin denn dort stand, dass man schnelle Haselbögen erhält wenn man den Bauch röstet.

Also Haselbogen geschnappt, Gasherd an und drauf los geröstet bis der Bauch schön Gold-Gelb war (nur an zwei Stellen an der Seite leicht braun geworden), nochmal rüber geschliffen und geölt kurz gewartet überstand abgenommen und Scheibe auf 8 Schritt im Schlafzimmer postiert und siehe da er ist nochmal deutlich schneller und gefühlt ein wenig kräftiger im Auszug geworden jetzt bin ich wirklich recht zufrieden mit dem Teil glaube ich....allerdings kann ich das erst nach dem einschießen draußen beurteilen...dass erste Einschießen war jetzt nicht soooo das Erlebniss.... ;D

Und nein nein wegen der schweren Enden konnte man dem Pfeil jetzt nicht zu Fuß auf 25 Schritt folgen oder so nein nein ganz böse Zungen....*hust* :D

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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von fatz » 27.06.2017, 06:45

Wenn du da zu Fuss nicht nicht hinterherkommst liegt das an deinen Fuessen. ;)
Im Ernst: mach dem Ding Nocken drauf und ned halbe Hirsche. Nein, es sind immer noch halbe....
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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von ralfmcghee » 27.06.2017, 09:02

Da schlagen offenbar zwei Herzen in der Brust des Bogenbauers.

Technisch gesehen, wird Dir jeder ans Herz legen, die Tips nicht so wuchtig zu gestalten und solche riesigen Geweihenden anzubringen. Dein Bogen kann seine Leistung besser abrufen, wenn er nicht derart beschäftigt ist, Geweih nach vorne zu schieben.

Aber abseits davon: Wenn es Dir gefällt - why not? Man muss seinen Bogen ja auch mögen. Früher haben junge Leute riesige Spoiler und Kotflügelverbreiterungen an ihre Autos montiert und damit die Performance eher gemindert als gesteigert. Zudem waren die Autos trotz der Investitionen weniger wert. Aber man fand es cool und deshalb hat man's gemacht.

Baue Deinen Bogen ruhig so, wie er Dir gefällt und hab Spaß dabei. Wahrscheinlich baust Du sowieso noch weitere Bögen. Dann wette ich, dass die Nocken kleiner werden. :) Ich freue mich schon auf die nächsten Präsentationen.
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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von fatz » 27.06.2017, 09:11

Klar, jeder so wie er mag, aber Optik und Performace beissen sich nun mal hin und wieder. Ich (d.h. nicht zwingend jemand anders) halt's da halt mit "form follows function" oder wie der Bayer sagt: "Wenn's duad, derfs ah sche sei".
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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von ralfmcghee » 27.06.2017, 10:05

fatz, da bin ich völlig bei Dir und bin sicher, dass die meisten Bogenbauer das so sehen. Hingegen sieht man im Alltag Gegenstände im Stil "function follows form". Das sind dann wohl Design-Statements. Ich habe einmal eine PC-Tastatur mit farbiger Illumination gesehen. Arbeiten kann man mit so einer Jahrmarktbeleuchtung kaum, aber der Eigentümer ist total stolz darauf.

Und nun wieder on topic: Gerade sehe ich einen Bogen mit farbiger LED-Illumination als Backing vor mir... ;D
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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Gabriel_Bowyer » 27.06.2017, 19:44

Heyho @ all,

der größte Witz an der Sache ist, ich bin aus technischer Sicht voll bei euch der Verstand sagt: "Lass die scheiß Nocken weg wenn sie Leistung fressen!" aber mein Tischlerherz sagt "Niemals! Das sieht gut aus das muss so bau die Technik drum rum"

Fail an der Sache ist wohl, dass man die Technik bei Bögen nicht im Design verstecken kann. Hoffe ihr versteht wie ich das meine?

Sei es drum ich habe mir heute in der Werkstatt gleich mal 6 Staves aus einer Robinenbohle mit stehenden Jahrringen welche dort seit anno vor dem Keks unter einem Holzregal weinte geschnitten. Risse und Misshandlungen der Zeit hab ich alle raus geschnitten auf 50x2000, die Bohle hat ein Einschnitt von 42 mm das ganze durch den Dickenhobel auf 40 gejagt. Den 7ten Stave habe ich in einem Regenfass versenkt werde den jetzt denke ich für 4 Wochen dort lassen und dann zur Lufttrocknung übergehen bin gespannt was das wird und ob die Vergewaltigung durch die Trocknungskammer damit etwas behoben wurde. Leider trocknen wir nicht mehr selber war wohl bis vor 40 Jahren noch so in diesem Betireb.

Zurück zum Thema:

Einmal noch müssen es die von mir beschriebenen Geweihnocken sein es tut mir Leid.

Allerdings sieht die erhoffte Planung wie folgt aus:

2 Staves= zerbrochen weil zu ungeduldig oder zu blöd zum Tillern.
2 Staves= zerbrochen weil Material schlecht
1 Bogen = Geweihnocken spiralförmig mit Überstand (Projekt 1)
1 Bogen = Die Entschuldigung, dann entweder mit schmalen Geweihstreifen als Tips nur zur Sehenenaufnahme ohne Überstand. Oder aber die Nocke wird aus einem anderen, schön ausgeschliffenem Holz aufgesetzt mal sehen was mir besser gefällt.

Mal schauen ob zwei Bögen aus den Steves werden ich hoffe zu mindest darauf.

PS: Meine Füße sind ganz gut :P

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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von fatz » 27.06.2017, 20:04

Zu Misshandlung in der Trockenkammer revidieren ist hier die gaengige Meinung: Einmal uebertrocknet bleibt kaputt. Aber probier's aus. Wenn dir die ersten beiden zerbroeseln kannst dem Rest ja immer noch ein Backing aus Hick verpassen.
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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Gabriel_Bowyer » 27.06.2017, 21:05

Ja vor dem zerbröseln habe ich am meisten Angst, hab heute mal eine angehobelt machte sich eigentlich ganz gut der Span wirkte nicht als würde er gleich zu Staub zerfallen.

Hickory haben wir nicht in der Werkstatt auch nicht als Furnier... ich schau mal bei Wikibooks ob ich da etwas finde, dass geeignet und vorhanden ist.

Wie sieht es denn mit diesen Leinenbackings aus alten Beuteln und sowas aus da wird sicher das Gewicht wieder zuschlagen aber ein Furnier machts ja auch nicht leichter.

Muss ja kein alter Beutel sein, würde auch Leinen im Bastelladen besorgen, Denke mal wenn möglichst fein genäht und geringe Dehnbarkeit? Mit 2 K rauf gebabbt (hab da so einen mit 500% Dehnbarkeit im Baumarkt gesehen wäre das etwas?)

Bin gespannt was das wird mit den Robinie dingern.

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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von pfeil_bogen_beginner » 18.07.2017, 10:59

Wow echt toll! Bewundernswert, wenn man sowas selber bauen kann.

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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von fka » 18.07.2017, 11:36

Hi,
zum Thema Leinen-Backing, ich würde einen feinen, dünnen Stoff kaufen und ihn mit Ponal blau drauf pappen.
Ein dicker Beutel-Stoff bringt sicherlich mehr Sicherheit aber wie du geschrieben hast auch sehr viel Gewicht und überfordert eventuell den Bauch. Wenn du eine halbwegs gute Esche oder Robinie hast, sollte der Rücken ja nicht sonderlich Bruch gefährdet sein, da sollte ein dünner Stoff reichen.
Und Ponal würde ich Epoxid bevorzugen, da er beim trocknen schwindet und so idR leichter ist und eine genaue Leimfunge ist nicht das Problem da der Stoff ja flexibel ist und du ihn easy mit ein paar Mullbinden fest an den Rücken wickeln kannst.
Ich hab letztens mal versucht ein so aufgebrachtes Backing runter zu bekommen. Nach einer halben Stunde kochen hat der Kleber immer noch nicht aufgegeben und ich habe die erste Schicht Holzfasern mit dem Stoff abgezogen.

Achja ich würde auch ein Trapping empfehlen. Esche und Robinie sind eh schon zugfest wie Sau und ein Leinenbacking verstärkt das noch. Nicht das dir nachher der Bauch wegknittert...

Gruß
Felix

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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von fatz » 18.07.2017, 12:34

Wobei die Zugfestigkeit in diesem speziellen Fall, dank Kammertrocknung, wohl eher mau ist. Sonst braeucht's auch kein Backing ::)
Haben ist besser als brauchen.

Gabriel_Bowyer

Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von Gabriel_Bowyer » 18.07.2017, 18:08

Viel lieben Dank für die Erklärung mit dem Leinenbacking endlich mal =)

Dachte schon dazu herrscht hier erstmal schweigen im Walde bis ich was besseres gebaut habe als den Monsternockenbogen ;D .

Aber aber aber ALTER ich habe gerade ganz andere Probleme:

Ich habe mich gestern zum erstenmal nach meiner Gesundschreibung an die Robinie getraut....das Ding ist alles von mir aus eine versteinerte Schlange aber kein fucking Bogen ;D ;D ;D ;D ;D

Aber der Wille ist eisern ich habe mir die von mir möglichst zu erhalteneden Jahrringe angezeichnet und fang nach dem Schock dann jetzt so heute Abend mal noch, an den Rücken freizulegen.

Gestern hatte ich den ersten Rohling im Wickel und hab erstmal gleich den Rücken mit dem Ziehmesser zerjackt.
Heute werde ich bei dem neuen Rohling, welcher ebendfalls sehr snakey schon in seinem Jahrringverlauf daher kommt, mal den Schabhobel nehmen oder villt bei den gröberen Sachen den Doppelhobel. Irgendwie bin ich noch nicht so richtig warm geworden mit dem Ziehmesser... kommt bestimmt noch.

LG

Gabriel

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Re: Mein 1. Bogen (Flachbogen,Haselnuss+Geweihnocken)

Beitrag von ralfmcghee » 18.07.2017, 22:59

Mit dem Ziehmesser hat es bei mir auch gedauert. Mittlerweile mag ich das Ding. Entspanne Dich und mach kleine Späne. Ich mache nämlich immer wieder einmal die Erfahrung, dass ich einen Moment zu unkonzentriert oder zu ungeduldig bin. Schon läuft mir das Messer sonstwo hin, ich habe eine Riesenspan abgesäbelt und meine Vorstellung vom Bogen ist für'n A...
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