Rinde für Köcher

Hölzer, Kleber, etc.
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nocona
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Rinde für Köcher

Beitrag von nocona » 20.05.2017, 19:55

Bisher habe ich Rinde für Köcher von den stehenden Bäumen herunter geschählt. Das ergab immer eine Längsnaht im Köcher.
Jetzt hab ich versucht die Rinde am Stück vom gefällten Stammabschnitt zu ziehen.

Das Stück muss dafür halbwegs gerade und vor allem Astfrei sein.
Auf dem Boden oder der Werkbank liegend kann man dann die Borke flächig ringsherum mit einem Holzhammer bearbeiten. Dadurch wird der Bast gequetscht. Die Rinde löst sich so ein wenig vom Holz. Das genügte aber nicht. Also hab ich den Abschnitt eine Woche lang in der Regentonne versenkt. Das stank. Die Rinde wurde etwas loser. Abstreifen lies sie sich aber noch nicht. Ein dünnes flexibles 30cm langes Blech (Metallsägeblatt für Bügelsäge) habe ich dann zwischen Rinde und Holz geschoben. Ringsherum und beidseitig. Bis zur Mitte reichte es nicht. Daher noch mal eine Woche in die Regentonne. Fürchterlicher Gestank im Garten. Und dann klappte es. Die Rinde glitt, mit etwas druck und schieben, intakt vom Holz.

Jetzt, nach drei Wochen, lässt der "Geruch" der Rinde nach. Hab sie heute in die Werkstatt geholt. Beim Trocknen hat sie sich etwas verformt. Aber sie ist rissfrei und mit 85cm noch einkürzbar.

Ergebnisse:
Robinie - klappt
Eiche - leidet unter den Hammerschlägen (optisch unschön)
Birke - ließ sich nicht außreichend lösen (neuer Versuch mit mehr Geduld nötig)

IMG_2515.JPG
Robinie 85cm lang

IMG_2517.JPG
intakte Röhre

O0

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Neumi
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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von Neumi » 20.05.2017, 20:12

Ey, cool ne Stinkeröhre ;D
Iss eigentlich Deine Katzenomi wieder aufgetaucht?
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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fatz
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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von fatz » 20.05.2017, 20:27

Cool!. Deine Pappelrinde ist mittlerweile uebrigens auch ein Koecher geworden. Allerdings hab ich festgestellt, dass ich Rueckenkoecher ned mag. Muss also nochmal ein bissl umbauen
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von killerkarpfen » 20.05.2017, 20:33

Interessant.

Birkenäste habe ich einmal gefunden, da war das Holz weitgehend vermodert und die Rinde als Röhre noch übrig. Die war aber so dünn wie Papier und recht bröselig, also nicht wirklich brauchbar.
Eppur si muove

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inge
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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von inge » 20.05.2017, 20:44

Holler müsste auch gehen bei ausreichendem Durchmesser. Wie war das noch mit den Pfeifen?
LG
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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nocona
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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von nocona » 20.05.2017, 20:53

Hollunder wird auch bei Gelegenheit getestet.

(Die Katze ist zwei Tage nach dem Treffen wieder zurück gekommen. Die Amsel hat auch erfolgreich weitergebrütet. Dann kam die Elster und fraß Katzenfutter und Küken. Arme alte hungrige Katze.)

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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von Bowster » 21.05.2017, 00:06

Esche ging bei mir auch.

Onkel Tom
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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von Onkel Tom » 21.05.2017, 00:58

@Inge
Pfeifen? Die werden aus Weide gemacht. Zumindest hab ich das so gelernt.
Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.

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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von inge » 21.05.2017, 01:23

Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von nocona » 02.10.2017, 21:43

Wenn man sich ihr bis auf einen Meter nähert, stinkt die Rinde immer noch wie Brennesseljauche!

:-\

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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von Haitha » 03.10.2017, 09:37

Kann mir gut vorstellen, dass nach der Hammerbehandlung ein dünnes, langes Stahllineal dabei hilfreich ist. Vielleicht spart man sich so die Stinkekur.

Gruß
Fall down seven times, stand up eight.

Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto

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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von doralf.vom.wald » 03.10.2017, 10:39

Dann gibt's ein Patent auf "Nocona´s Rindenschälmesser".
Biegsamer Stahlstreifen mit einem festen Griff und einem anklippbaren Griff wenn das Teil unter der Rinder durchgeschoben ist. Einseitig angeschliffen, und dann vorsichtig ringsum schneiden.

Oder wir verwenden Termiten (so wie bei Didgeridoos) und lassen das Holz innen rausfressen. Ein Handbohrer für Holz-Wasserröhren (historisch) geht auch.

Grüßle
Doralf
Zuletzt geändert von doralf.vom.wald am 03.10.2017, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von kra » 03.10.2017, 12:34

nicht anschleifen, sonst schneidet es ins Holz oder die Rinde und verkantet oder blockiert. Das dünne Lineal mit runder Kante sollte das besser machen und sich selber in der Trennzone halten.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Rinde für Köcher

Beitrag von fatz » 03.10.2017, 19:10

Ich bin fuer die Termitenvariante.... ;D
Haben ist besser als brauchen.

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