Mein Reiterbogenzubehör

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littlemongol
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Mein Reiterbogenzubehör

Beitrag von littlemongol » 03.12.2004, 22:12

Hallo Taran!

Du hattest mich um Auskunft über meine BR-Ausrüstung gebeten. Am besten, Du sagst mir zuerst, welches Thema Du speziell mit BR- Ausrüstung ansprichst. Du kannst auch Abbildungen aus meiner User-Galerie als Diskussionsgrundlage benutzen.Also frag einfach los und ich werde, so gut ich kann und es mir meine Zeit erlaubt, Deine Fragen beantworten und erklären. Allerdings habe ich noch kein Pferd oder Sattel anzubieten, denn ich lerne erst seit ca. 3 Jahren Reiten (seit dem letztem nehme ich Unterricht bei Pettra Engeländer - sattelloses Reiten nach "Pat Parelli natural horsemanship "). Bis ich reif bin, meinen allerersten Schuß vom Pferderücken los zu schicken, ist`s noch `ne Weile hin.

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Beitrag von Mongol » 04.12.2004, 09:05

@little Mongol

Cool - aber fängt man bei Parelli nicht erst mal mit Bodenarbeit und anschließend mit Reiten an? (Bin halt auch mit Parelli am machen, gell Sylvia ;-))
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

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Beitrag von Hunbow » 04.12.2004, 12:00

@ littlemongol: hast du vor deine mörderstarken bögen (80#) vom pferderücken zu schiessen?
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

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Erstens Reiterbogenköcher

Beitrag von Taran » 04.12.2004, 16:13

Also mal ein paar Fragen meinerseits:
Der Köcher:
Abmessungen?
Die Filzeinlagen sind ja ein cleveres Haltesystem. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das mit breiteren Pfeilspitzen oder gar solchen mit Widerhaken funktioniert - oder täusche ich mich da?
Die Metallverzierungen - kannst du da was zur Herstellung sagen?

Die Kleidung:
Woher hast du die? Schnitt?

...und andere haben bestimmt noch mehr Fragen!

(Den Parallelthread lösche ich mal! Darin schrieb horsebow:

Original geschrieben von horsebow

@Taran: Danke für den Hinweis, da kann man sich ja gar nicht sattsehen!

@Littlemongol: :anbet :anbet :anbet :anbet :anbet !
Beeindruckend! Bewundernswert! Unglaublich, wie Du so nebenbei noch verschiedene alte Techniken wie Metalltreiben, Lederverarbeitung, schmieden und, und, und beherrschst!
Das sind ja wirklich wunderschöne Prachtstücke geworden, auf die jeder stolz wäre!

Gruß, horsebow
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

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Vielen Dank für das rege Interesse !

Beitrag von littlemongol » 05.12.2004, 16:13

Ein Schwall von Fragen ergießt sich da wieder über mein Haupt - woooww..
Betreff " Pat Parelli ": Also Bodenarbeit erfolgt immer dann, wenn Probleme beim Führen und Lenken des Pferdes habe. Dann entscheidet Pettra meistens als nächste Lektion Pferdekommunikation. Im Monent ist mein Sitz auf einem Pferd ohne Sattel schon ganz gut, aber gleichzeitig ein Pferd reiten und ihm mittzuteilen, welche Gangart ich einschlage und wohin das " Happa-Happa " eigentlich gehen soll, fällt mir immer noch schwehr.
Nun zu der Frage, warum ich eigentlich so viele Sachen selber mache:
Eigentlich wurde dieser Ehrgeiz vorallem aus der Not heraus geboren, daß ich früher immer irgendwelche Sachen bei proffessionellen Anbietern auf Mittelaltermärkten bestellt habe und dann über Jahre hinweg verarscht und vertröstet wurde - das dürfte vielen von Euch auch schon passiert sein. Na und eines Tages hatte ich die Nase gestrichen voll und ich nahm mir vor, daß ich alle Dinge, die ich zu Hause in meiner bescheidenen Kellerwerkstatt herstellen kann, ab jetzt selber machen werde.
Z.B. Pfeilspitzen schmieden lernen ist nicht so schwehr ( das hat mir ein Schlosser beigebracht ), aber irgendwo in Feld und Flur einen Platz oder eine abgetakele Ruine zu finden, wo man kurz eine improvisierte Feldschmiede einrichten kann, ist in Deutschland ein riesen Problem. Selbst wenn man versucht, eine proffessionelle Scmiedewerkstatt für solch einen Zweck zu gewinnen, stößt man meistens auf Ablehnung oder der betreffende Schmied verlangt dann einen astronomischen Obolus, nur weil man ein paar Stunden Bing-bang-bong macht will..
Alles fing bei mir an, wie bei den meisten von Euch : Pfeile machen: Irgendwann kam dann der Ehrgeiz, mal eigene Spitzen zu schmieden. Die in meiner User-Galerie abgebildeten Pfeilspitzen sind allerdings Erstlingswerke und sie entsprechen nicht der originalen Form asiatischer Steppenvölker, denn zuerst wollte ich mir aneignen, wie man die Grundformen Bodkin, Blattspitze und Widerhaken ausarbeitet. Aber ich denke, bei den nächsten werde ich mehr auf die richtige Stilistik achten.
Nun zum Köcher: Die Abmaße betragen ungefähr 36 cm Höhe mal 22cm Breite. Am schwierigsten ist es, alle Teile später per Hand zusammen zu nähen, besonders der abschließende Teil, die " Zunge", die beide Enden der Hauptform verbindet. Ich habe die Filzholster so zusammengenäht, daß darin auch breite Blattspitzen bis 3.5 cm Breite Platz haben und trotzdem nicht die Zwischennähte aufschneiden.
Pfeilspitzen mit Widerhaken sind allerdings ein Problem. Dafür müßte man wahrscheinlich extra Holster am Köcher anbringen, wie man es manchmal auf alten chinesischen Seidenmalereien der Qing-Dynastie sehen kann, wo mandschurische
Ellitekrieger in voller Montur dargestellt sind. Das Metalltreiben habe ich mir wirklich selbst beigebracht, aber unter Zuhilfename folgenden Buches: " Die Kunstschlosserrei" von Max Metzger / Verlag Th.Schäfer / Neuauflage von 1927 / ISBN 3-88746-135-5. In diesem Buch werden übrigens auch sämtliche Metallbearbeitungstechniken beschrieben, die heute schon ausgestorben sind und wiederentdeckt werden sollten. Auch hier zu muß man sagen, daß das Angot von Bronze- oder Messingbeschlägen auf deutschen Mittelaltermärkten sehr rar ist. Wenn man solche Gürtelschnallem, Zierknöpfe oder Fibeln mal zu Gesicht bekommt, sind sie meistens gegossen und sündhaft teuer.
Also von Beherrschen dieser Techniken kann bei mir nicht die Rede sein, denn ich ich bin Autodidakt und das Wichtigste, daß mir fehlt, ist eine richtig große Werkstatt, wo man richtig `drauf los donnern kann, ohne daß einem gleich der Nachbar oder die Polizei ins Haus fällt!
Zum Schnitt der Fürstenrobe kann ich leider nichts sagen, da ich sie nur von jemanden abgekauft habe, der sie wiederum in der Mongolei Ulan Bataar ( whrscheinlich auf`n Scharzmarkt )erworben hat.
Auf Wunsch werde ich zu einem späteren Zeitpunkt eine Beschreibung und Bauanleitung mit Zeichnungen für diesen Köcher und die Arbeitsschritte beim Metalltreiben ins Forum hochladen.

Littemongol;-)

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