Backing, bzw. Facingmaterial

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
Brennende-Seele
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Backing, bzw. Facingmaterial

Beitrag von Brennende-Seele » 16.06.2005, 13:41

Hab mir vor kurzem den thread über den holzreiterbogen durchgelesen und habe nun ebenfalls vor einen aus manau zu bauen.im thread wurde der bogen immer nur mit leder belegt und ich wollte jetzt mal fragen welche backings oder facings noch sinnvoll wären.

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Beitrag von Archiv » 16.06.2005, 14:36

Hai

Da solltest du mal den Trebron ansprechen.
der hatte in Neubrunn bspw. einen hübschen rohhautbelegten LB aus Manau mit.

so long

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Beitrag von Brennende-Seele » 16.06.2005, 14:43

Es soll ja ein reiterbogen werden.

Also Trebron: Melde dich!;-)

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Beitrag von Snake-Jo » 22.06.2005, 16:22

In dem Thread steht irgendwo, dass ich bei meinen Reiterbögen ein Facing aus Kirschholz (2 mm) zur Verstärkung der Wurfkraft aufgetragen habe. Das halte ich auch weiterhin für sinnvoll. Ein Backing ist bei Manau nicht notwendig.
Zur Verschönerung kann man aber einen dünnen Stoff (z.B. in Ethno-Look) mit Ponal aufziehen und dann lackieren oder Rohhaut oder Leder oder Schlangenhaut. Mögilich ist sicher auch Seide (Stoff).

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Beitrag von Brennende-Seele » 22.06.2005, 21:19

Erstmal danke für die Antwort!
hab mir jetzt 2 rohhautstreifen (36 zoll) gekauft.wollte die eigentlich als backing benutzen um noch mehr lbs (hoffe auf 5) herauszuholen.soll ich die jetzt im Griffstück spleißen(V-Spleiß)?Was hälst du von Ahorn als facing?

MfG

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Beitrag von Ravenheart » 23.06.2005, 00:41

5# wirst Du mit Rohhaut NICHT rausholen; kannst froh sein, wenn es 2 werden! Dafür wird der Bogen langsamer werfen, als hätte er 5# verloren!

Rohhaut ist ein reiner Bruchschutz. Sie dehnt sich, passt sich an!
Deutlich mehr rausholen (Speed und Kompressionsbrüche) kannst Du nur mit Sehnenbacking.

Rabe

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Beitrag von Peter O. Stecher » 23.06.2005, 08:20

Rabe hat oft recht:D

Rohhaut bringt pfundmäßig nichts - ist nur Bruchschutz und das nur, wenn sie absolut perfekt verleimt ist.
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Beitrag von Snake-Jo » 23.06.2005, 08:52

@Negley, Rabe: Nun, bei Manau ist alles anders.
Grundsätzlich ist Rohhaut nur ein reiner Bruchschutz.
Ein mir bekannter Bogenbauer hat einen kurzen (Indianer-) Manaubogen mit Recurves mit einem sehr stabilen Rohhautbacking versehen. Der Bogen hat nach seinen Aussagen deutlich an Zuggewicht zugenommen (nochmals nachgefragt), von 27 auf 32 lbs, also Zuggewinn 5 lbs. Ich habe diesen Bogen nicht gemessen, kann mich daher nur auf die Aussage verlassen. Allerdings hab ich den Bogen gesehen und geschossen, könnte passen.:o
Ich erkläre mir das damit: Manau ist dermaßen weich und hat dermaßen viel "Luft" im Holz (s. mein Querschnittsbild), dass eine ca 2 mm dicke Rohhautschicht den Bogen daran hindert, sich zu krümmen, er wird stärker, weil die "Pelle" diesmal einfach wirklich stärker ist als das Manau-Zeugs.:D
Ansonsten gilt: Manau brauch keinen Bruchschutz.
@Brennende: versuch es mit dem Rohautbacking, (aber mit Hautleim auftragen) und berichte! danke

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Fiberglasgips als Backingmaterial

Beitrag von bike-reindl » 23.06.2005, 09:02

Hallo,

hab von einem Bekannten total modernen Fiberglasgips bekommen (Cast von Hartmann).
Habt Ihr vielleicht an einem gebrochenem
Arm oder Bein schon gesehen. Gibts in mehreren Farben.
Wird beim Doc nicht gebraucht.
Ich hab gedacht den nehm ich als Backingmateral her.
Ein oder 2 Bahnen mit 2-Komponentenkleber aufgetragen.
Hat jemand mit solch einem Material schon Erfahrung.

ciao
bike-reindl

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Beitrag von Peter O. Stecher » 23.06.2005, 10:05

Snake-Jo - eine Zuggewichts-Steigerung in dieser Größenordnung fällt mir schwer zu glauben.
Oft sieht man auch das, was man wahrnehmen will...Was Du meinst verstehe ich, nicht das Backing an sich, sondern die erhöhte Oberflächenspannung des, durchs Backing zusammengehaltenen "Holzes" bringt die Pfunde. Vorstellbar, aber die Verleimung muss sehr gut sein...
https://classic-archer.com/

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Beitrag von Brennende-Seele » 23.06.2005, 17:55

@Snake-Jo
Weiß noch nicht,wann ich den Bogen fertig bekomme,da ich schon in 5 Tagen in Urlaub fahre.Tut mir echt Leid,aber ich verspreche,dass ich den Bogen hier auf jeden Fall zeigen werde.8-|

Taran
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@Snake-Jo

Beitrag von Taran » 23.06.2005, 19:30

Ich kann mir schon vorstellen, dass Rohhaut bei Rattan wirklich etwas bringt, aber setzt sich das auch in Wurfkraft um? Wird nicht vielleicht das Rattan auf die Dauer nur zwischen Facing und Backing komprimiert und setzt sich?
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von Snake-Jo » 24.06.2005, 08:59

@Taran: ja, vorstellbar, aber zumindest meine Manau-RB's mit Kirschholzfacing haben ihre Spannung gehalten: 33 bzw. 35 lbs bei ca 500 Schuss bis jetzt.
@Negley: Beachte den Konjunktiv in meinen Aussagen! Holz, Hautleim und Haut gibt eine sehr starke Verbindung (wenn man dies zu kleben versteht).

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Beitrag von Peter O. Stecher » 24.06.2005, 09:15

In der Bowyers Bible ist so ein Vergleich der Kleber und Leime, da hab ich das schon gesehen dass da von Epoxy nicht viel abgeht..


Ich hab eine Frage:

Ich kaufte vor kurzem einen HH - LB, er ist alt, aus den 60ern. Irgendjemand hat dem armen Stück einen Pistolengriff verpasst. Einfach unterhalb der Pfeilauflage was herausgeschliffen. Das konnte so natürlich nicht bleiben - ich bin ein Hardliner, wie ihr wisst.:D
Ich habe nun einen Radius, von Griffende zu Griffende meinerseits mit einem Bandschleifer herausgeschliffen (der Radius des Bandschleifers passte genau zwischen die bauchseitigen Glasfiberenden). Dann schnitt ich ein Stück Nussholz wirklich genau ein und leimte es mit "gutem" Tischlerleim, wasserfest ein. Das hielt dann auch 2 mon.
Nun, voriges WOE schoss ich damit, und knacks, bemerkte ich etwas, zog nocheinmal, knacks... Ich inspizierte den ganzen Bogen, konnte nichts entdecken, also musste die Quelle das widerlichen Geräusches unter dem Griffleder liegen - so war es dann auch.
Der Bogen ist unversehrt.

Frage: EPOXY ?? Oder was soll ich nehmen ?
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Leime und Kleber...

Beitrag von Ravenheart » 24.06.2005, 09:42

... gibt es viele; alle haben unterschiedliche Eigenschaften und Verarbeitungs-Anforderungen, und die muss man natürlich beachten!

Tischlerleim wird oft "krachhart" und ist damit für biegebelastete Stellen ungeeignet.

Epoxi erfordert Erwärmung, zumindest, wenn es stark belastet werden soll; für bereits laminierte/geklebte Werkstücke nicht verwendbar.

u.s.w...

Warum die Verleimung auseinander gegangen ist, müsste erst mal untersucht werden; daraus ließe sich ableiten, welche Belastungen, und damit, welche Kleberanforderungen bestehen..

Pauschal und von fern schwer zu sagen...

Rabe

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