Bau Tibetischer Kompositbogen2

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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Straight Flight 63
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Bau Tibetischer Kompositbogen2

Beitrag von Straight Flight 63 » 03.02.2012, 10:24

habe letztes Jahr meinen ersten Bogen gebaut in einem Kurs von Giani ( Bogenschmiede.ch ) und bin seit daher fasziniert von diesen edlen Dingern die in Handarbeit hergestellt werden und hab mir Werkzeug zugetan....sowie freundliche Unterstützung von Walter einem Schreiner der bei mir in der Nähe wohnt und den Schnitzesel sowie die Formen zu dämpfen und biegen hergestellt hat. Nicht zu vergessen all die unzähligen Artikel die ich gelesen habe und natürlich die Tipps und Anregungen von Snake Joe und Penumbra. Danke schon mal für Eure Beschreibungen und Ratschläge. Es ist mein erster Kompositbogen. Die Beschreibung von Penumbra hat mir am besten gefallen sowie die Anleitung im Buch Reflexbogen...also hier mal ein paar Bilder von meinem Stück..
http://img545.imageshack.us/slideshow/webplayer.php?id=img8591.jpg
die Winkel der Wurfarme werde ich nächstes Mal mit 20 Grad statt 10 Grad ansetzen um mehr Vorspannung zu erhalten...oder vielleicht sind die 10 Grad auch genug..es wird sich heraustellen..auch die Sysahs werde ich zwangsweise ein wenig schmäler gestalten..es sind Restücke von einem Ulmenlangbogen der beim tillern gebrochen ist wegen Ast. Ebenso das Griffstück habe ich von der Ulme übernommen da mir der Kontrast dunkler Kern heller Splint sehr gefällt. Die Sehnenbänke versuche ich aus Eibenholz zu machen..hatte auch hier noch Holz von einem Versuch übrig..war mir zu schade zum verheizen..hahaha
An der unteren Verbindung der Wurfarme beim Griff wo das Horn draufkommt habe ich die Übergänge mit Hirschsehnen angepasst. Nach dem verleimen der Sehnen mit Hausenleim habe ich das ganze mit Schnur umwickelt damit es schön anpresst..
das sieht sogar gut und stabil aus...als Kleber zum verleimen der Wurfarmspleisse mit dem Griffstück benutzte ich einen 2 Komponenten Araldit Rapid..5 Minuten Zeit zum Richten dann zieht er. Ebenso kann man mit den Hirschsehnen...allfällige Zwischenräume der Spleisse ausfüllen wenn man zum Beispiel zuviel weggeschliffen oder geschnitten hat..passiert wohl nur beim ersten Mal..auf alle Fälle mach ich mal weiter..habe gestern beim verleimen noch gemerkt das die Flucht nicht stimmt und hab die verleimung am Griff mit dem Heissluftföhn nochmals erwärmt und mit einer Latte die Wurfarme paralell gerichtet jetzt stimmts.

Edit - Hab die Farbe mal rausgenommen, was der Lesbarkeit zu Gute kommen sollte
kra

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von benzi » 03.02.2012, 12:12

Hallo Straight Flight 63,

willkommen bei FC und Grüße in die Schweiz!

benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Straight Flight 63 » 03.02.2012, 12:49

Penumbra hat geschrieben:Hallo, entschuldigt die etwas längere Pause, nur bin ich bautechnisch recht eingespannt gewesen.

Nachdem alles recht gut durchgetrocknet ist, habe ich auf die Schnelle ein paar Tepliks gebaut und den Bogen in die gewünschte Biegung 24 Stunden lang gezwängt.

@Anubis: Alle Bögen waren mit Birkenrinde oder Rohhaut belegt.

André


Andre salü; könntest Du mir bitte den Radius ( Rundung ) der Tepliks angeben bitte

edit: Hab die Farbe mal rausgenommen, was der Lesbarkeit...
kra
Zuletzt geändert von Straight Flight 63 am 03.02.2012, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Straight Flight 63 » 03.02.2012, 12:50

benzi hat geschrieben:Hallo Straight Flight 63,

willkommen bei FC und Grüße in die Schweiz!

benzi


Danke Dir Benzi..es ist Klasse bei Euch mitzumachen!!

Edit: Hab die Farbe.... (s.o.)
kra

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Ravenheart » 03.02.2012, 13:24

äääähhhmmm...

Farbigen Text machen hier eigentlich nur Admins und Moderatoren....
Ließe sich das vermeiden - um Verwechslungsgefahr zu entgehen? 8)

Bitte....

Rabe

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Straight Flight 63 » 04.02.2012, 09:10

ist klar Rabe..sorry

noch eine Frage zum das Horn dran machen..muss das Horn durchgehend laufen ? also vom einten Sysahspleiss-ende zum anderen..oder kann man es auch links und recht vom Griff ausgehend her aufleimen...ich frage dies weil mein Griff am hinteren Teil höher ist ; also eine wölbung drin hat...

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Ravenheart » 04.02.2012, 18:33

Horn muss nur da drauf sein wo er sich biegt!

Das Problem ist, dass SO große Druckkräfte auftreten, dass sich das Horn längs zu verschieben droht.
Das hält auch keine Wicklung auf!

Daher stößt das Horn klassischer Weise im Griff zusammen, allenfalls mit einem kleinen Knochen-Stück als "Anschlag" dazwischen, (das erst nachträglich genau passend eingesetzt wird!)

Rabe

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Straight Flight 63 » 05.02.2012, 13:05

ok Rabe..werde den Griff anpassen man sieht dann immer noch das dunkle Kernholz der Ulme..um das geht es mir..sieht sowas von Hammer aus!! Noch mal ne Frage in die Runde..weil mein Griffstück ja mit 52 cm so um die 20 cm länger als in Andre's Nachbau..was hat das für einwirkungen auf den Bogen ? Ist somit länger..sollte aber doch funktionieren..oder was meint Ihr;
und noch etwas wollte ich fragen..ist der Sehnenbelag auch durchgehen über den Griff gezogen ?? Danke für Eure Hilfe..Roger aus der Schweiz

ok das mit dem Sehnenbelag hab ich jetzt mal nachgelesen in der Beschreibung von M.Wolf im Buch Reflexbogen ; da steht ; Wichtig ist auch der Übergang zwischen Griff und Wurfarm , der sogenannte Fadeout zwischen dem starren und dem arbeitetenden teil gut mit Sehnen belegt ist. das bedeutet das die Mulde im fadeout mit ein paar kurzen kleinen Sehnenbündeln ausgeglichen wird, da es hier um einen sensiblen und stark belastetes Teil handelt ::) ;D

und ich denke weil der Bogen länger ist muss vielleicht ne extra Lage sehnen drauf um die Stabilität und Funktion zu erfüllen..insgesamt geht der ganze Bau nun ziemlich gut vorwärts wenn man sich gut vorbereitet und alle Teile parat hat..die mit Horn gespleissten Syahs spar ich mir für den nächsten Bogen auf..ich bin froh wenn ich das funktionstüchtig hinkriege für meinen ersten..man solls sich's nicht zu schwierig machen....aber es ist trotzdem eine sehr schöne Arbeit von Andre...

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Straight Flight 63 » 07.02.2012, 22:19

also so sieht mein überlanges Teil nun aus..er ist nicht schräg..das liegt nur am Schraubstock...im grossen und ganzen bin ich bis jetzt zufrieden...es geht vorwärts ...und nun habe ich Ihn heute Abend das erste mal provisorisch rückwärts aufgespannt..noch nicht voll zusammengezogen..einfach mal vorgespannt ; morgen werden dann die Syahs noch ein wenig verschliffen beide sind im Winkel von knapp 50 Grad angebracht ( verleimt )
Sehnenkerbe rein und dann mal richtig aufgespannt und vorbereitet für das aufkleben des Horns...ich habe 3 STücke a 39.5 cm. die ich so verleime das in der MItte kein Knochenstück eingesetzt werden muss. So wie ich Andre verstanden habe..kann man die Teile auch übergehend verleimen mit einem stumpfen Anschluss
die Sehnebänke habe ich auch schon vorbereitet..die sind aus Eibe ( Fotos folgen ) auf alle Fälle immer bereit Eure Tipp's und Vorschläge anzuhören
:D ::)
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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Straight Flight 63 » 13.02.2012, 14:28

so Leute ; hat besser geklappt als ich dachte für's erste mal das Horn aufkleben...habe sie über heissem Dampf vorgewärmt und auf Breite 3.4 cm zugeschnitten..dann vor dem leimen ( 2 Komponenten Kleber ) nochmals über dem heissen Dampf biegsam gemacht ; Schraubzwingen längere Hoelzer sind empfehlenswert zum das Horn schön anzupressen wenn man es nicht mit dem traditionellen Werkzeug der Presswickelschnur macht. In den ganz kleinen Zwischenräumen zwischen den Anschlüssen von den Streifen habe ich feinen Hornstaub reingemacht und mit Hasenleim versigelt..mal sehen ob das eine gute Idee war!?
also hier das Bild vom aufgeleimten Horn..und Leute ich hab ne Scheissfreude weil das alles so gut geklappt hat..vor allem Dank Andres ( Penumbras ) detailierter Anleitung..jetzt noch der Sehnenbelag und die Bänkchen drauf..dann weiss ich mehr...vor allem weils der erste Komposit ist..hat man doppelt Freude..und Spass macht das bauen auch..Danke Euch allen die das Wissen weitergeben

und einfach mal einen Tip für alle bei denen beim rückwärts biegen der einte oder andere Wurfarm gebrochen ( oder Nähe Kassanbereich ) ist an einer Verbindung..man muss sich vorstellen das diese Bögen wahrscheinlich meistens in der Nähe eines Feuers gemacht wurden..also alle Teile sollten warm sein vor dem biegen..auch das Holz sollte eine gewisse Wärme haben um Biegung anzunehmen..auch wenn man es schon eingedämpft hat..kann es sein das es bricht vor dem rückwärts aufspannen bis sich die Sysahs berühren..also lieber nicht soviel biegen und erst Sehnenbelag drauf um alle Teile zu verbinden und um den Biegebereich zu stärken...Ja richtig...nach dem ich die ganze Arbeit vollendet hatte ist mir das Teil gestern beim aufspannen gebrochen...und scheiss drauf ich werd das jetzt mit 2 Streifen Fiberglas verstärken...und unten auch..hab schon zuviel Arbeit dreingesteckt um jetzt aufzugeben
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bruchstelle mit expoxid harz geleimt
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mit aufgeleimtem Horn

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Straight Flight 63 » 18.02.2012, 16:54

war eindeutig mein Fehler..hab das falsch interpretiert oder falsch verstanden..( bis die Sysahs zumindest paralell zueinanderstehen ) und nicht bis sich die beiden Sysahs berühren..nun aus Fehlern lernt man...versuche doch den Bogen fertig zu machen..vor allem auch weil sich die Bruchstelle mit 2 Komponenten gut wieder verbinden liess..und die Fiberglasmatten haben auch geholfen...Thx for the modern Time !! O0 ;D

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Straight Flight 63 » 24.02.2012, 14:44

versuche mal ein Bild vom ganzen Bogen zu zeigen..der erste Sehnenbelag ist drauf..ich umwickle das ganze mit Schnur um die Sehnen gut anzupressen..( immer wenn ein teilstück fertig ist die mit Leim bepinselten Sehnen auf das Holz aufzutragen )
jetzt weiss ich auch wieder wo mein Pinsel ist..hab Ihn eben auf dem Foto gesehen..hahaha..man war das ein sonniger Tag heute.
Gerade richtig..Bogen hervorgeholt..gewienert und dann ab auf die Scheibe..Herrlich..Energie getankt für Stunden und auch mal in's Gold getroffen
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mit sehnenbelag.JPG

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Straight Flight 63 » 24.02.2012, 21:03

Penumbra hat geschrieben:.... hier noch ein Bild zum Verständnis

salü Andre..weil mein Tibeter ( inspiriert durch Deinen Beitrag / Anleitung ) auch langsam in die Phase kommt wo er mit Rohhaut geschützt wird würde ich gerne wissen was für einen Leim Du gebraucht hast..um die Rohaut überlappend ; richtig ? den Hasen oder Hautleim ? zu verleimen
und ist die Rohaut selber trocken oder leicht feucht wenn man Sie verleimt...also quasi die sich überlappenden Teile sind die Klebeflächen..oder wird auch hier der ganze Wurfarm mit dem entsprechenden Leim bepinselt ? Dies wäre noch gut zu wissen.

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Straight Flight 63 » 12.03.2012, 16:14

ich nehme mal an es interessiert keinen mehr das Thema..abschliessend wäre noch zu sagen das mir der Bogen leider gebrochen ist beim über die Tepliks spannen..ich denke mal das er durch das er 20cm länger war ; einen anderen Ansatz zum biegen hatte und dadurch brach..genau kann ich es aber nicht sagen weil mir die Erfahrung fehlt..

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Re: Bau Tibetischer Kompositbogen

Beitrag von Windmann » 12.03.2012, 16:27

Straight Flight 63 hat geschrieben:ich nehme mal an es interessiert keinen mehr das Thema..

Lesen, ohne zu schreiben, geht doch auch :) .

Wo ist der Bogen denn gebrochen? An der bereits epoxierten Stelle?

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