Holz-Reiterbogen

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
Brennende-Seele
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Beitrag von Brennende-Seele » 21.06.2005, 14:54

Noch eine kurze Frage:Womit wickelt ihr die Siyas eigentlich?

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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo » 21.06.2005, 15:39

@Brennende: Traditionell läßt sich sehr Tiersehne in Kombination mit Hautleim verwenden. Ich selbst nehme Schustergarn (Leinen) in entsprechender Stärke in Kombination mit Endfest 300 von Uhu. Entweder farbiges Garn und dann ein Klarlack drüber oder hinterher farbig lackieren. Das Bild zeigt Leineschnurwicklung mit einmal farbiger Schnur (grün) und einmal lackiert (weinrot)

Bild

Brennende-Seele
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Beitrag von Brennende-Seele » 21.06.2005, 19:40

Vielen Dank für die schnelle Antwort und:
Snake-Jo,du bist wirklich der BESTE!!!:anbet :anbet :anbet .

MfG

Brennende-Seele

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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo » 25.06.2005, 10:23

Der schon öfters erwähnte kurze Manau-Bogen mit statischen Recurves (s. Rattenflitze von Brolen-Arrow) wird sich sicher auch gut für das berittene Bogenschießen eignen. Hier das Bild eines kurzen und schnellen Bogens im Auszug von Bogenbauer Ralf persönlich.
Demnächst bringe ich noch ein paar Daten und Bilder speziell für das Schießen vom Pferd, deshalb auch hier im Thread bei den Bogenreitern.

Bild

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Beitrag von Brennende-Seele » 25.06.2005, 12:49

@Snake-Jo
Gibt es eigentlich Unterschiede in der Wurfleistung von Manau-Bögen mit Siyahs und statischem Recurve???

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Beitrag von Archiv » 25.06.2005, 20:04

@Snake-jo der bogen sieht super aus

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Beitrag von Snake-Jo » 26.06.2005, 09:11

@Bulga: Ja, finde ich auch. Diese kurzen Manau-Bögen haben eine schöne Form und ziehen sich sehr weich.
@Brennende: Noch weiß ich es nicht. Muss noch einen eigenen bauen wie der Abgebildete, dann werde ich eine Vergleichsmessung machen.
Bislang habe ich die Bögen nur vorgefertigt und wurden dann von Freund Dirk endbehandelt und verkauft, s. unter:
www.zweitfarm.de

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Snake-Jo
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Verzierung Ethno-Art

Beitrag von Snake-Jo » 21.07.2005, 14:23

@Brennende Seele:
Hier mal zur Abwechslung ein Manau-Reiterbogen, 144 cm, 23 lbs/ 28" mit einer Verzierung im Ethnolook. Dabei handelt es sich um ein gewebtes Geschenkband in 40 mm Breite, welches, da aus groben Nessel gewebt, noch genau 1 lbs mehr Auszugskraft brachte. Das Band wurde bei rückgespannten Bogen (25 cm) mit Ponal wasserfest auftapeziert und zweimal mit einem PU-Lack behandelt.

Bild

los osos
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Beitrag von los osos » 24.11.2005, 11:42

Hi,
ich hatte gestern eine entäuschende Erfahrung mit meinem Rattanrecurve....
Gebaut wie von Snake Jo oben beschrieben nur mit statischen Recurves aus Manau auslaufend aus dem Bogenrücken. Das Facing waren 3mm Nußbaumfurnier (2x1,5mm) mit Ponal blau auf dem flachen Bogenbauch geleimt. Wurfarme liefen vom ca. 23mm bis auf ca. 17 mm aus. Griffstück aus Hasel (hier ist der Bogen fast statisch. Das Facing hatte ich lange nach dem Griff aufgeleimt zur Verstärkung des Bogens. Verleimung auf Stoß zum Griffstück.

Der Bogen war sehr schnell, mit bei Rattan üblichem Stringfollow. Gestern dann nach ca. 60 Pfeilen zeigte sich eine deutliche Ablösung des Facings direkt am Griff und ein richtiger Überlastungsknick im Bogenrücken an dieser Stelle. Das Facing hatte sich in sich gespalten (Verleimung war gut!) und dadurch hatte sich eine Schwachstelle gebildet.
Beim Versuch das Facing dann abzulösen, lösten sich ganze Faserbündel aus dem Wurfarm (Manau). Der Bogen ist wohl schrott!

So wie es aussieht werde ich bei nächsten Versuch das Facing durchgängig über den gesamten Bogen kleben und erst nachträglich den Griff aufkleben. Dadurch vermeide ich eventuell die Schwachstelle im Übergang.

Gruß
Fabian
"If it can't be done today, don't wait until tomorrow."
P.S.: los osos = (span.) die B?ren

Trebron
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Will ich nicht sagen !!!!!

Beitrag von Trebron » 24.11.2005, 12:24

Hallo Fabian,

Tut mir leid um den Bogen, erstmal.
Aber wegwerfen würde ich den noch nicht !!!!!!

Arbeite das ausgefranste Rattan bauchseitig weg, damit es einigermaßen glatt ist. Vorher / nacher messen, wieviel Du weggenommen hast !
Spalte von einem Reststück einen entsprechend breiten und dicken Streifen und leime den auf.
Da hier die "Neutrale Zone" ist, halte ich das für machbar !
Danach das sauber geschliffene Facing neu aufleimen und später diese kritische Stelle durch eine Wicklung sichern, beide Seiten natürlich.
Über den momentanen "Knick" würde ich mir keine Gedanken machen, wenn nicht der Rücken eingerissen ist !

Im Moment ist er beschädigt, Du kannst ihn also nur retten.
Ich würde es versuchen und gelernt hast Du ja in jedem Fall :D

Der "Neue" wird noch besser.

Viel Glück

Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

los osos
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Danke!

Beitrag von los osos » 24.11.2005, 13:46

Danke für die Aufmunterung, Trebron.
Wäre auch echt schade um den Bogen, ich hatte ihn schon richtig gern. :-) :-) :-)
Was ich überlegt habe, ist ihn nochmals zu Dämpfen und ihn leicht reflex zu biegen, um ihn mit etwas mehr Vorspannung (à la Reiterbogen) zuversehen. Das mit dem Material wegnehmen am Wurfarm habe ich auch überlegt. Vielleicht könnte ein niedrigerer Wurfarmquerschnitt auch dafür sorgen das sich etwas weniger Druck im Facing aufbaut.
Parallel werde ich aber auch einen Zweiten bauen der dann ein durchgängiges Facing hat. Mal sehen ob das hilft.

Gruß aus dem (noch) sonnigen Schwarzwald
Fabian
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P.S.: los osos = (span.) die B?ren

Michael Knotte
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Meine Reiter-Rattanflitze

Beitrag von Michael Knotte » 18.05.2006, 16:44

Hallo Leute,
als ich diesen Thread im vergangenen Herbst gelesen habe, hat das meine Fantasie mächtig angekurbelt. Weil ich Manau und Bambus hatte, habe ich schließlich nach Weihnachten angefangen. Mein Elan geriet aber aus beruflichen Gründen zwischendrin immer wieder ins stocken.
So, jetzt ist der erste Versuch fertig, und ich möchte eure Meinung dazu wissen, weil ich selbst beim nächsten vieles ändern würde.

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Bei der Form habe ich mich hauptsächlich an den Scythenbögen von Grozer und Kassai orientiert. Das schien mir auch deshalb passend, weil ich nicht noch zwei weitere Klebestellen für die Siyahs wollte. Die Recurves habe ich an der Heißluftpistole vorgebogen.

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Manau, in der Mitte 9mm, an den Tips ca. 6mm, insgesammt 140cm lang, bildet den Rahmen. Ein 170mm langes halbmondförmiges Stück Buche, dass ich absolut aus der "kalten Lameng" am Bandschleifer geformt habe, verstärkt den Griff.

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Über die ganze Länge habe ich dann zunächst ein 4mm Bambusfacing aufgebracht. Ich wollte das Facing etwas stärker haben, weil der Bogen an der breitesten Stelle 32mm mißt. Nach dem Tillern hatte der Bogen noch 30# und schoß mir im Vergleich zu meinem reinen Rattanbogen zu langsam. Also habe ich noch ein Bambusbacking von 2mm aufgebracht.

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Danach ließ er sich kaum noch biegen. Ich habe dann den Fehler begangen, ihn über die Breite zu tillern. Kann ich keinem empfehlen. Ergebnis: die Recurves verzogen beide nach links. Dann also Bauchtiller mit Ziehklinge zwischen den Nodien bis 24" Auszug. In Griffnähe begannen sich leichte Druckfalten abzuzeichnen. Also Rückentiller mit Ziehklinge bis 30" Auszugslänge und 40# -gewicht.

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Die Recurves ziehen jetzt nur noch wenig aus der Mitte. Geleimt wurde alles mit Ponal blau. Und weil sowohl Bambus als auch Rattan sehr schnell Wasser aufnehmen, habe ich die Kontaktflächen vorm Auftrag des Klebers befeuchtet.Sonst hätte ich 30 Zwingen bei der kurzen Offenzeit nicht anbringen können.
Der Bogen wiegt jetzt noch 300 Gramm. Er verschießt 35 g Holzpfeile 30"/40# mit ca. 140 fps, wie ich nach mehreren Schußserien am Crony feststellen durfte.
Ich denke, die Wurfarme sind mit 15mm in Griffnähe und 11mm vor den Recurves zu dick. Durch den Tiller an Bauch und Rücken habe ich dem Bogen seine Geschwindigkeit genommen. Ich glaube, dass eine Stützholzdicke von 4 - 5mm plus 3mm Facing und 1-2mm Backing besser gewesen wäre.

Auf ein neues
Choir

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 18.05.2006, 17:34

Choir das ist jetzt das zweite mal, dass ich jemand mit einem Manau Reiterbogen sehe und ich denke dass dieses Teil Zukunft hat.

Und zwar könnte ich es mir bei einem Bogenbaukurs für Jugendliche sehr gut vorstellen. Das Material ist günstig und eigendlich nicht so schwer zu bearbeiten und das Ergebnis ist vielversprechend gut. Was meinst du? Immerhin arbeitest du ja im Moment an einer Luxusausführung.

Polvarinho
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Beitrag von Polvarinho » 18.05.2006, 17:41

Was für ein schöner Bogen, Choir!

Aber ich fürchte, beim Tillern ist ganz schön was schief gelaufen....?!?

Die Wurfarme biegen sich im Wesentlichen nur im Griffnahenbereich, im weitern Verlauf sehen sie auf dem Foto sehr steif aus....
Würde vermuten, daß das irgendwann mal Probleme gibt.....

Aber es gibt ja immer ein nächstes Mal....

Schöne Grüße
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

Michael Knotte
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RE:

Beitrag von Michael Knotte » 18.05.2006, 22:11

Original geschrieben von Der Steppenreiter

Choir das ist jetzt das zweite mal, dass ich jemand mit einem Manau Reiterbogen sehe und ich denke dass dieses Teil Zukunft hat.

Und zwar könnte ich es mir bei einem Bogenbaukurs für Jugendliche sehr gut vorstellen. Das Material ist günstig und eigendlich nicht so schwer zu bearbeiten und das Ergebnis ist vielversprechend gut. Was meinst du? Immerhin arbeitest du ja im Moment an einer Luxusausführung.


Hallo Steppenreiter,
ich glaube, das kommt auf die Jugendlichen an, ich meine wieviel Ausdauer die haben. Ich habe den Bogen "aus der Hand" gearbeitet. Also nur mit Säge, Beitel, Hobel und Raspel. Für die Griffverstärkung hatte ich einen Bandschleifer, an den ich einen rechtwinkligen Anschlag praktiziert habe. Sonst hätte ich den Griff nie hingekriegt. Alles zusammen habe ich wohl so 40 - 50 Stunden aufgewandt. Das scheint mir für Jugendliche zu lang. Wenn man diesen Bogen mit Jugendlichen bauen will, sollte man vorgefertigte Teile haben. Also: Manau, Backing und Facing schon auf Dicke gebracht. Dann vielleicht noch eine fertige Form, damit das Kleben nicht so fitzelig wird. Nur mit Schraubzwingen ist das gar nicht so einfach. Das Bambuszeugs ist ja rund!
Oder mehrere müssen einen Bogen gemeinsam bauen, also teamfähig sein. Und wem gehört der Bogen dann. Alles, woran man vorher denken muß. Hört sich nach einem schönen Projekt für die Holzabteilung in der Berufsschule an, BVJ oder so.

Veilleicht ist es dann doch besser, erstmal nur mit Rattan zu beginnen? Ansonsten gilt: Mach was draus!

Choir

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