Wettbewerb Composit-special

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Galighenna
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 16.11.2010, 20:57

Also ganz ehrlich ich hab das auch schon kurz gedacht. Wegen dieser kleinen dunklen punkten überall im Holz, das kenne ich von Buche. Mir kommt dieses Holz aber heller vor als Buche. Die Farbe ist schwer zu beschreiben. Es ist ganz leicht dunkler als Hickory, wobei Hickory gelber ist und das "Ahorn" im Vergleich dazu mehr ins leichte rosa geht Die dunklen Punkte sind auch kleiner als die in unserem Buchen-Schrank...
Es wäre ja schon Haaresträubend, wenn mir der Tischler Buche für Ahorn verkauft hätte... Dann würde der aber was zu hören kriegen!
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 16.11.2010, 21:05

Also ihr habt mir jetzt echt Angst gemacht, deswegen hab ich gleich mal einen Buchendübel aus der Werkstatt geholt, angehobelt und zum Vergleich mit dem Ahorn auf einem weißen Blatt Papier fotografiert ( weißes Blatt damit die Farben vernünftig raus kommen)
Der Buchendübel ist aber erkennbar deutlich brauner und dunkler und die dunkelbraunen pünktchen sind wie in meiner Erinnerung wesentlich größer und deutlicher als im Ahorn.

Hier das Foto:
IMG_0111.JPG
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Squid (✝)
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Squid (✝) » 16.11.2010, 21:10

Sieht farblich schon sehr, wie mein Ahornbogen aus...
Wie wärs denn eigentlich mit Dämpfen bzw. Kochen?
Und dann zwischen zwei Formen in die richtige Biegung drücken... das hätte auch den Vorteil, dass dann beide Abschnitte wirklich identisch ausfallen.
Der Leistungsverlust durch den Dampf von geschätzten 10 % kannst du verschmerzen, weil ja Horn und Sehne bzw. andere Hölzer drauf kommen.

EDIT: Ich seh grad, das Kochen / Dämpfen gabs schon als Vorschlag...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 16.11.2010, 21:25

Ja der Vergleich mit dem Dübel hat mich auch sehr beruhigt :) Ich hatte ihm das auch nicht zugetraut, mir Buche statt Ahorn zu verkaufen und zu dem Preis hätte ich ihm das auch nicht geraten !!!

Ja eine Form habe ich mir schon gemacht. Ich will sicher gehen das ich auch wirklich mit meiner Biegung in den 50mm, die dafür vorgesehen sind, bleibe. So verteilt sich die Biegung auch gleichmäßiger im Material.
Aber bevor ich den Rahmen biege werde ich den zu biegenden Bereich dünner machen, auf 4mm. Das reduziert auch die Belastung für das Holz. Dann werde ich es auch mit Dämpfen probieren. Noch so eine Premiere für mich *gg*

Achja zu dem Leistungsverlust beim Dämpfen:
Das tut bei diesem Bogen nichts zur Sache, denn dort wo gedämpft und gebogen werden soll, biegt sich später ja eh nichts mehr. Der Arbeitsbereich des Bogens bleibt ungedämpft. Gedämpft wird nur der Übergangsbereich vom Griff zur Biegezone und dort wo der Siyah nen Knick hat. Der Reflex im Arbeitsbereich entsteht ja von selbst durch die Kontraktion der trocknenden Sehne.
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 16.11.2010, 21:29

@Gali: Jetzt ganz cool bleiben und sorgfältig biegen. Die Biegezonen müssen außerhalb vom eigentlichen Wurfarm bleiben, also griffnah für den Winkel am Griff und dann der Siyahwinkel, der sowieso ja noch überlaminiert wird. Ich biege übrigens immer frei Hand, was ich routinemäßig auf 2° genau schaffe und mess dann mit einer Schablone nach, die im Gegensatz zum Winkelmesser schon die Rundung hat. Beim Aufleimen von mehreren Schichten verleime ich in dieser Schablone als Form (Reflexbogenbuch S. 217).
Habe gerade meinen Hirschsehnenlieferanten angesprochen: Er wird wieder sammeln. Zwischenzeitlich habe ich mal die Straußensehnen von D... angetestet (5 Stück für 17,80). Bin von der Qualität sehr überzeugt. Auch erstaunlich, was aus einer einzigen Sehne so rauskommt an zerfasertem Materila bis zu 47 cm lang, toll. Ich werde mal ein Bild einstellen.

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 16.11.2010, 21:44

Ja Jo es ist noch alles gut :) Ich hatte nur heute einen unheimlich produktiven Tag für meine Verhältnisse und dementsprechend viele Fragen sind aufgetaucht.
Beim Dämpfen werde ich das mit den Rest-Stücken auch vorher erst wieder ausprobieren ;) Da bekomme ich ja auch langsam ein Gefühl für den Winkel. Ich glaube das wird klappen.

Dann sind die Sehnen von Dick ja doch gar nicht soo schlecht (bzw. teuer) wenn die so ergiebig und lang sind...
Würdest du mir dann welche von deinem Sehnenlieferanten zukommen lassen? Du musst mir dann nur eben sagen was du dafür bekommst...
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von juma » 17.11.2010, 00:07

Wenn hier schon manche einen Kauknochen aufdröseln...kann man nicht auch hier http://www.kauartikel.com/shop/product_info.php?cPath=92_85&products_id=630 anrufen und dort freundlich nach einem halben Pfund "extralang" bitten :P (wenn das überhaupt Achillessehen sind)

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von acker » 17.11.2010, 00:27

Ich habe mir mal in der Bucht solche " Sehnen" gekauft , als ich diese klopfen wollte sind sie in 1000 Stücke wie Glas zersplittert , Sehne war da kaum vorhanden...
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 17.11.2010, 10:09

kauartikel.com hat geschrieben:...
Dieser bekömmliche Kausnack wird aus einer ganz besonderen Proteinquelle hergestellt.
...


Habt ihr euch mal mit genuss diesen Satz aus der Beschreibung reingezogen? *weglach*

Hmm ich weiß nicht ob das was taugt... das wäre natürlich genial. Ich frage mich dann natürlich, wie es sein kann, das man bei anderen Shops das Doppelte bis Dreifache für Sehnen bezahlen muss.

@acker
Die Sehnen die du aus der Bucht hattest waren auch solche Kaudinger für Hunde? Dann werde ich das lassen...
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von alpe001 » 17.11.2010, 11:17

Erstmal auch von mir viel Glück an alle die das Projekt angehen. Freue mich schon darauf die ergebnisse zu sehen.

Warum ich aber eigentlich schreibe: lass die Finger von den "Sehnen" die als Hundefutter verkauft werden. Ich hab für meinen ersten (und bisher einzigen) sehnenbelegten Bogen auch das Material benutzen wollen, und auch bei mir sind die beim Klopfen komplett zersplittert. Ich konnte sie ohne jegliche Kraftanstrenung bis zur Pulverform zermahlen. Also lieber gleich was gutes kaufen sonst kaufst du zweimal

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 17.11.2010, 13:10

Ja ich hab mich schon gefragt wie Hunde das finden würden, wenn die Sehnen wirklich so mega reißfest wären. Ich glaub selbst die würden die Sehnen nicht kaputt bekommen.

Also ich habe jetzt nochm,al ein Probestück mit 5mm Dicke Testweise über Dampf gebogen und man glaubt es nicht, es funktioniert!

seht her:
IMG_0112.JPG


Das werde ich dann gleich wohl auch bei meinem Rahmen anwenden. Von den 40° die ich reingebogen habe sind 37° übrig geblieben. Das ist besser als erhofft. echt genial! ;)
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 17.11.2010, 16:50

@Ostfriese: Na also, geht doch. Wenn man bedenkt, wie schwierig schon die Herstellung eines Rahmens für den Composit erscheintm, dann kann man sich auf den Rest nur freuen.... ;D Die Hischsehnen laufen noch... das dauert bestimmt noch bis Januar. Aber wenn was über ist, kannst du was haben.

Hier nun der Test mit den Sehnen der benannten Firma für feine Werkzeuge: Die einzelne Sehne kommt ja ziemlich mickrig daher (es sind 5 Stück in derPackung). Aber was dann aus einer einzigen Sehne rauskommt, wenn man sie zerfasert, das sieht man auf dem Bild.
Straußensehne.jpg


Ich will nicht lange rummachen: Das ist das beste Material, was ich je verarbeitet habe. Lang, fein, fest und ohne Flachsen und Knoten. Es ist schwer aufzubrechen, aber leicht zu zerfasern. Man braucht nicht karden und es entsteht kaum Abfall.
Die Sehnen waren natürlich mit 42-47 cm Länge viel zu lang für den biegenden Bereich. Sie lappten weit über und dann noch ganz über den Griff bis zum anderen Wurfarm. Eine Sehne reichte für das Belegen beider Wurfarme samt Griff. (also eine Schicht). :)

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von skerm » 17.11.2010, 17:21

Interessante Sache mit den Straußensehnen!

Snake-Jo hat geschrieben:Man braucht nicht karden und es entsteht kaum Abfall.


Ich hab mir kürzlich bei einer Runde Sehnen für einen Griffbereich diese Prozedur geschenkt, weil ich mir Gedanken über ihre Sinnhaftigkeit gemacht habe. Ich hab die Bündel mit den Fingern in 1-2mm dünne Faserbündel auseinandergezogen und diese dann einfach so verarbeitet. Beim Kardieren holt man ja einiges an Material aus den Bündeln raus. Danach sind sie zwar feiner, aber ich bin nicht so sicher, ob das überhaupt was bringt. Ich habe nämlich nicht den Eindruck, daß es da Querfasern gibt, die mir für die Festigkeit des Bündels in Längsrichtung was bringen. Im Sinne der Performance, (um die geht es hier ja auch, oder?), wäre es sinnvoll, "totes Gewicht" (Faseranteile quer zum Bündel) zu entfernen, aber wenn das nicht zutrifft... Was für Gründe gibt es denn sonst für die Karde? Ich hab auch sonst noch nie gehört, daß das gemacht wird, also ist es vielleicht deutsche Gründlichkeit? ;)

Gruß,
Daniel

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von acker » 17.11.2010, 17:26

Wie schauts denn mit der Tauglichkeit aus von Rinderrückensehnen aus Freilandhaltung ?
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 17.11.2010, 18:26

@Daniel: Das mit dem Karden ist bei manchen Sehnen-Arten notwändig, z.B.
1. wenn viel Sehnenscheiden mit dranhängen
2. wenn Knoten und Verwachsungen mit dabei sind
3. wenn die Sehnen an den Enden breiter werden (Anwachsflächen zum Knochen etc.)

Zusätzlich werden die Fasern parallel angeordnet,was für die Zugkraft-Verhältnisse wichtig ist.
Die Koreaner kämmen zusätzlich die nassen Sehnenstränge auf dem Bogenrücken. :o
Wenn 1-3 nicht zutrifft, dann kann man sich das Karden sparen - das Kämmen jedoch nicht. Alternativ bringe ich die nassen Sehnenstränge mit dem Finger in Ausrichtung.

@Acker: Ja, geht. Aber du brauchst immer einen gutgelaunten Schlachter, der dir die Sehne rausschnitzt. Bei den Läufen von Rehen und Hirschen habe ich es einfacher: die sind Abfall und kostenlos und können auch direkt erstmal eingefroren werden.
Zudem hat mir mal ein Schlachter das breite Nackenband herausoperiert. Das ist so eine kompakte feste Masse, völlig unbrauchbar.

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