Wettbewerb Composit-special

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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Snake-Jo
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 19.11.2010, 09:16

Es gibt eine Anleitung von mir bei den Longbow-Wölfen, die seit Jahr und Tag dort abrufbar ist:
http://www.longbow-woelfe.de/woelfe/bog ... _index.htm

Natürlich gibt es dazu noch ein paar Feinheiten, aber so als Grundanleitung mit vielen Bildern reicht das.
Noch zum Holzrahmen: Wenn sich das Holz nicht vernünftig biegen will, mach es dünner. Wir haben ja nur einen kurzen biegenden Bereich, der nicht die Schichtdicke von einem langen Composit haben muss. 4 mm Holz reichen hinne. Und dann bleib cool. Wenn das mit dem Ahorn nicht klappt, schicke ich dir ein paar Leisten aus Kirschbaumholz. Und die kann man mit trockener Hitze biegen. ;)

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Galighenna
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 19.11.2010, 09:19

Ich danke dir Jo :)

Ich werde mir schon mal die Anleitung zu Gemüte führen, dann tief durchatmen und heute Nachmittag noch einmal einen vorsichtigen Biegeversuch unternehmen. ;) Aufgeben gibt es nicht *gg*

Verneige dich vor mir oder stirb du Ahorn !!! :D
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von acker » 19.11.2010, 09:34

Galli :
Wenn er sich schlecht biegen lässt , dann bau Dir eine Form .
Du dämpfst Form und Leiste gemeinsam und ziehst alle paar min die angesetzten Zwingen an , bei der geringen Holzdicke sind die intervalle relativ kurz ..
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von juma » 21.11.2010, 09:02

Viel Glück :)

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von acker » 21.11.2010, 09:50

Snake-Jo hat geschrieben:Es gibt eine Anleitung von mir bei den Longbow-Wölfen, die seit Jahr und Tag dort abrufbar ist:
http://www.longbow-woelfe.de/woelfe/bog ... _index.htm

Fast eben so lange baut Irmer an den Bambus Osage Bogen ...:

"Ich arbeite zur Zeit an zwei Osage-Bögen mit Bambus-Backing, die mit starker Vorspannung verklebt werden.
Bin mal gespannt."


Wir warten gespannt weiter ;D ;)

Gruß acker
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 22.11.2010, 17:02

acker hat geschrieben:Jo, das ist , also das sieht ja hm..
Ich wünsch Dir viel Erfolg ;D


Dann machen wir hier bei diesem Ausspruch von Acker mal weiter. ;D
Nochmals zur Erinnerung die Rückspannung als "O"
Vorspannung.jpg


Dann das Eibiegen mittels Tepeliks (24 h).
Tepelik-eingebunden seit.jpg


Und nun der aufgespannte Bogen: Holzrahmen mit fertigem Sehnenbelag, Gesamttiefe 7 mm
Zuggewicht 17 lb/ 28" und Probeschüsse. Total weicher Auszug.
mit Sehne.jpg


Nun kann ich eigentlich mal das Horn zurechtschneiden. Es soll 3-4 mm Stärke haben.

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Hexer » 23.11.2010, 09:36

Also rein optisch find ich ihn schonmal echt schick! Nur weiter so! Werde weiterhin gespannt beobachten! :)

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 23.11.2010, 12:08

Jau das sieht gut aus. Bis jetzt hab ich mich noch nicht wieder getraut den Rahmen zu biegen.
Ich arbeite gerade Leisten heraus für die Siyahs und für den Griff. Dazu hab ich aus unserem Brennholz Kirschholz rausgesucht das groß genug ist...
Das ist eine mächtig aufwändige Arbeit wenn man keine Bandsäge hat und keine Kreissäge.
Holz Spalten, hoffen das der Spalt schön gerade läuft, dann die Leiste auf entsprechende Dicke hobeln... Puh...
Mit Bandsäge könnte ich die Leisten so direkt aus dem Holz schneiden. Egal...
Wo wir in dem anderen Thread schon so schön drüber geschwafelt haben, hat diese Methode doch schon was sehr traditionelles... ^^
Ausser zum Aussägen der Rahmenform habe ich bisher KEINE Elektrowerkzeuge benutzt ^^ Mal gucken ob das so bleibt.
(Herdplatte zum Wasserkochen und Dämpfen zählt nicht!!! :D )
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 23.11.2010, 13:28

Ich ziehe mal ein Fazit zu meinen bisherigen erfahrungen mit diesem Typus von Composit:

Zuerst nochmals die Daten von meinem Bogen:
Länge über den Rücken gemessen 146 cm
Wurfarm biegender Bereich: 60 x 4,5 mm Ulmenholz plus 2,5 mm Sehnenbelag
Winkel an den Siyahs und am Griff: 30°

Fazit:
    Der Bogen ist so, wie er von Tim Baker angedacht wurde, auch umsetzbar. Der Reflex als geschlossener Kreis ist machbar, insbesondere mit mehr Rückspannung (Schnur) beim Auftragen der Sehnenschicht und einem größeren Siyahwinkel von 35-40°
    Wurfarmbreite und Stärke sind adäquat; der Bogen verwindet nicht und die Sehne fluchtet gut
    Mit 30° am Siyah braucht man keine Sehnenbänkchen, ab 35° werden sie notwändig.
    Die griffnahe Biegung, die als Winkel in den Rahmen gebaut wurde, wirkt sich nicht zu Ungunsten der Stabilität aus. Man sollte allerdings darauf achten, dass das Fade-Out am Griff nicht mitbiegt.

Weiteres Vorgehen:
Die Hornplatten sind ausgesägt, werden jetzt unter Wasserdampfeinwirkung platt gepresst und dann auf Maß geschliffen (Taper von 4 mm am Griff zu 3 mm Richtung Siyah). Dann kommen erst die Wicklungen dran und danach wird über Tepeliks eingebogen. Nach dem Aufspannen kann man noch durch Abschaben von Horn den Tiller korrigieren. Über die Sehnenschicht wird weiter getillert bzw. die Oberflächenbehandlung vorbereitet.
Angestrebtes Zuggewich: 50-60 lb
Für die Endbehandlung habe ich mir auch schon Gedanken gemacht:
Falls der Bogen gut wirft, wird er eine agressive Ringelung von Bordeauxrot und orange bekommen, das Ganze mit Seidenstoff und Baumwollgarnen. ;)
Schwieirg wird es noch, den nicht biegenden Wurfarmbereich so weit zu verschlanken, dass noch alles in der Flucht bleibt, aber mglichst leicht ist.

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von catweazel » 23.11.2010, 16:55

@ Snake-Jo, prima, wie immer klasse Arbeit!

Nun geht es bei mir auch los!

Die Mittellage aus Hickory 4,5 mm stark, 60 mm breit und 1,5 m lang

Bild



nach dem ausschneiden

Bild

Bild

Bild

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von catweazel » 23.11.2010, 17:42

...und hier grob vor gebogen mit der HLP.

Bild

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von juma » 24.11.2010, 10:22

Klasse Arbeit @ Jo. Die Sehnenschicht sieht ja echt sehr sauber aus. Kannst du mir ein paar Fragen zu der beantworten, langt schon wenn du nur ein Wort dazu schreibst, hab irgendwo evtl. nicht aufgepasst.

- Waren das jetzt 3 Schichten Straußensehnen mit eine Sehne pro schicht?
- Der Leim ist Hautleim?
- Hast du die Holzoberfläche leicht angeraut/geritzt?
- Abgerundete Kanten und leicht überlappen?

Die restlichen Fragen verkneife ich mir bis es soweit ist ::)
Vielen Dank und Grüße von hier
Juma

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 24.11.2010, 14:37

@Catweazel: Das sieht sehr profimäßig aus. Zweiter Winkel am Ende des biegenden Bereichs ist auch eine Option. :)

@juma: Die Gleichmäßigkeit der Sehnenschicht ist auf den Bilder nicht erkennbar. ::)
Das waren jetzt drei Schichten aus einem Mix von Hirsch-, Reh-, Wildschwein- und Straußensehnen.
Es reicht eine Straußensehne für einen Belag, wenn sie groß ist (die gelieferten sind unterschiedlich). Aber max. 1,5 Sehnen müßten reichen. Das hängt natürlich von der Breite und Länge des Wurfarms ab und ob man um die Kanten herumzieht.
Leim ist Hautleim.
Oberfläche mit Feinsäge aufgerauht, parallel zur Faser
Bogenrücken ist an der Kante abgerundet.
Sehnen gehen ineinander bzw- überlappen an den fein ausgezogenen Enden am Griff.

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von juma » 24.11.2010, 15:52

Danke!! :)

Bin gespannt wie es weitergeht.

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von kra » 24.11.2010, 16:19

acker hat geschrieben:Wie schauts denn mit der Tauglichkeit aus von Rinderrückensehnen aus Freilandhaltung ?


Wenn du einen freundlichen Metzger in "griffweite" hast, vlt. kann er dir Achillessehnen vom Rind besorgen. Wenn Freilandhaltung um so besser.. Die lassen sich sehr gut aufdröseln (habs sogar schon im Büro gemacht ... ::) )

Mit Rückensehnen habe ich keine Erfahrung. Aber wenn er die schon rauspopeln würde, dann doch eher die Beinsehnen...

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