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Re: Erster Komposit, Horn und Sehnenchaos

Verfasst: 16.01.2014, 18:32
von Snake-Jo
@Lord Hurny: Gut! Dann mach so weiter. Bei den genannten Verhältnissen könnte das was werden. :)
Ich würde und habe das auch schon so gemacht. Bei mir wartet noch ein Skythe mit aktuell nur Sehnenbelag auf Eibenrahmen (schießbar bei 27"/45 lb) auf seinen Hornbauch.

Re: Erster Komposit, Horn und Sehnenchaos

Verfasst: 17.01.2014, 17:23
von Arry
Sire, bei 2-3mm Horn fallen ineinandergreifende Verzahnungs-Rillen ja schon mal weg, das gekerbte Horn wäre in den Kerben schon zu dünn. (Übrigens: Wenn man die macht, hat man als Ergebnis des Abziehens mit der gezahnten Ziehklinge zwei glatte, gefaltete, aufeinander passende Oberflächen, die halt eben größer sind, als wenn man die beiden Materialien flach aufeinander legt).

Zur Frage glatt oder aufgeraut - Snake-Jo hat da sicherlich die größere Erfahrung! Aber vielleicht meinen wir ja das selbe?

Meine Methode in diesem Fall wären zunächst glatte Oberflächen, die dann mit einem Sägeblatt oÄ sachte mit Längsrillen versehen werden. Diese haben nicht den Anspruch, ineinander zu passen, und müssen auch nicht tief sein. Sie erlauben es dem Leim aber, "ins Material zu gehen". Dh. es gibt, weil der Leim nicht einfach eine vlt 0,5mm dünne, ganz flache Schicht zwischen Holz und Horn bildet, sondern er quasi "Ausleger" ins jeweils andere Material hat, einen harmonischeren Übergang vom Biegeverhalten des Holzes, des ausgehärteten Leimes und des Horns. Ich kann es nicht besser erklären, und ich weiß es nicht ganz genau. Aber so reime ich mir zurecht, warum die osmanischen Bogenbauer immer die Klebeflächen unregelmäßig gezahnt haben. Plus, dass man sich mit den Rillen die Chance erarbeitet, dass eine einsetzende Delamination des Horns einem nicht gleich den kompletten Hornstreifen vom Holz fegt, sondern vielleicht auch mal in einer Rille zum stoppen kommt.

Re: Erster Komposit, Horn und Sehnenchaos

Verfasst: 21.01.2014, 10:02
von skerm
Arry hat geschrieben:Sire, bei 2-3mm Horn fallen ineinandergreifende Verzahnungs-Rillen ja schon mal weg, das gekerbte Horn wäre in den Kerben schon zu dünn. (Übrigens: Wenn man die macht, hat man als Ergebnis des Abziehens mit der gezahnten Ziehklinge zwei glatte, gefaltete, aufeinander passende Oberflächen, die halt eben größer sind, als wenn man die beiden Materialien flach aufeinander legt).


Für den Kleber ist denk ich aber nicht die Oberfläche, die durch die äußeren Abmessungen unter der Annahme ebener, glatter Flächen berechnet wird, bestimmend, sondern die tatsachlich vorliegende Oberfläche. Ich glaube die nennt man spezifische Oberfläche. Davon hat ein raues Stück von beispielsweise 10x10 mm² mehr als ein spiegelglattes Stück mit 10x10 mm² (1).
Wenn ich die Rillen schabe sind sie so glatt, dass sie ein bißchen glänzen. Ich zweifle daher, ob ich da tatsächlich mehr wirksame Oberfläche habe als auf einem ebenen Hornstreifen, der mit 80er-Schleifpapier aufgeraut wurde.

Ob jetzt glatt oder rauh für Hautleim besser ist weiß ich nicht.

Gruß,
Daniel

Re: Erster Komposit, Horn und Sehnenchaos

Verfasst: 13.02.2014, 11:05
von Chirion
Hir ein Link zu TomToms Thread der gut in diese Sammlung von Problemchen beim ersten Komposit passt

Re: Erster Komposit, Horn und Sehnenchaos

Verfasst: 16.02.2014, 14:46
von Tom Tom
Bin erst mal raus...
Mein epoxy is wohl zu alt die Hornplatten ham sich abgelöst :(

Erst mal neuen Kleber organisieren...

lg Tom Tom

Re: Erster Komposit, Horn und Sehnenchaos

Verfasst: 16.02.2014, 15:13
von bowa
Ein Kollege baut osmanische Komposits und steht auch mit einem türkischen Bogenbauer in Kontakt. Der hat ihm gesagt dass er unbedingt Fischleim nehmen soll, alles andere hält nicht vernünftig. Ob das stimmt weiss ich nicht, also bitte nur als reine Info werten. ;)