Wettbewerb Composit-special

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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skerm
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von skerm » 04.10.2010, 07:07

Galighenna hat geschrieben:In der Mitte braucht es also ein Material mit möglichst keiner inneren Reibung und so gut wie keinem Gewicht. Das würde erklären warum man bei manchen Bögen Glas auf Schaum klebt...


Das braucht man überall, aber das nicht alles. Das Holz in der Mitte muss schon mehr können, als nur Abstand zwischen Horn und Sehne zu halten. Gerade bei den Biegeradien, von denen wir hier sprechen, muss das Holz in der Mitte sorgfältig ausgewählt werden, damit es der Scherspannung standhält. Da würde ich nicht auf Fichte setzen, vor allem weil dort nicht viel zu holen ist. Das Holz im Biegebereich ist kurz, breit und dünn. Sagen wir über den Daumen gepeilt 20 cm lang, 2,5 mm dick und 60 mm breit. Zwischen Dichte 0,7 und 0,5 beträgt der Gewichtsunterschied 7 Gramm.

Gruß,
Daniel

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von captainplanet » 04.10.2010, 09:44

Da die Biegezone nur im Griffnahen Bereich ist, spielt das Gewicht hier keine große Rolle. Bei diesem speziellen Design könnte man deshalb imho sogar gut mit Mittellagen experimentieren, die deutlich schwerer sind als das klassische Ahorn, wenn diese dafür höhere Rückstellkräfte aufweisen.

Georg

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 04.10.2010, 18:35

Seh ich auch so. Es sollte jedoch ein sehr biegsames Holz sein, nicht sowas steifes, sprödes. Ich würden folgenden Holzarten den Vorzug geben:
Eibe, Ahorn, Kirsche, Pflaume, Ulme
Bambus geht nicht, da für die Breite von 60 mm kaum ein Rohr zu bekommen ist.

Mit den Erfahrungen vom Khotan würde ich den Griff separat bauen, den Wurfarm samt Hebe eventuell aus einem Stück als Leiste in 4 mm Tiefe, den Siyahteil reinbiegen in die Leiste und dann entsprechend Siyah und nicht-biegender Teil mit einem leichten Holz aus mehreren Leisten aufbauen. Dazu könnte man Bergahorn, Pappel oder Holunder nehmen. Eberesche geht sicher auch.
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 04.10.2010, 18:44

Puh das ist sehr interessant...
Kirsche hab ich noch... :) Naja schauen wir mal ob ich Zeit für sowas finde. Im Winter in den Semesterferien oder noch besser im Sommer, wegen der Temperatur, wäre da schon besser um so ein Projekt anzugehen, wobei ich da auch viel lernen müssen werde
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von captainplanet » 04.10.2010, 18:47

Könnte man nicht auch zwei oder drei Bambusstreifen parallel anordnen? ???

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von skerm » 04.10.2010, 19:07

Den Rahmen durchgehend zu machen halte ich für eine gute Idee, das hätte ich auch so gemacht. Ich würde den Rahmen so vorbereiten, daß am Rücken ein unverletzter Jahresring vorhanden ist. Das schließt natürlich wellig gewachsenes Holz aus. Wie Jo skizziert hat würde der steife Teil aus Fichte oder sowas*) bauchseitig aufgeleimt werden. Ich würd nicht mehrere Leisten nehmen um Klebergewicht zu sparen (ja, die paar Gramm). Der durchgehende Jahresring erlaubt es dann, sich aufs das Minimum an Masse hinzuarbeiten, ohne daß es beim Erreichen einer minimalen Biegung kracht, wie es bei der Fichte leicht passieren kann - vor allem wenn man dazu Stücke aus einem kammergetrockneten Balken aus dem Baumarkt verwendet, die bei 150°C oder so im Backrohr ordentlich durchgetoastet wurden.

*) Ist Arbeit, aber man könnte identisch dimensionierte Stücke der vielversprechendsten Kandidaten, die man zur Verfügung hat, herstellen und in einer Art Spinetester das Holz mit dem besten Verhältnis von Steifigkeit zu Masse bestimmen.

Leichte Sehnenbänke (oder eine andere geeignete Konstruktion) wären sicher auch nicht schlecht, um daraus ein Design mit hoher gespeicherter Energie zu machen.

Gruß,
Daniel

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 04.10.2010, 19:17

Da sich in dem Bereich eh nichts biegt, würde ich sagen, stehende Ringe eines leichten, sehr dicht gewachsenen Holzes. Vielleicht ein Nadelgehölz das sehr engringig wächst. Ich weiß nicht ob Eibe für stehende Ringe geeignet ist... Ansonsten halt tja hmm kein Plan
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von skerm » 04.10.2010, 19:54

Da biegt sich nur (sichtbar) nichts, solange es überdimensioniert und damit zu schwer ist! ;)

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 04.10.2010, 19:55

Na aber Siyahs biegen sich doch nicht... Naja zumindest nur unwesentlich und das reicht ja schon
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 05.10.2010, 13:50

captainplanet hat geschrieben:Könnte man nicht auch zwei oder drei Bambusstreifen parallel anordnen? ???


Kann man, jedoch muss das gut geleimt werden, weil die Leimfläche ja nur 4 mm tief ist.

Den nicht-biegenden Teil des Wurfarms würde ich genauso wie den Siyah aus insgesamt drei Schichten leimen:
1. der durchgehende Teil
2. in der Mitte hochkant Pappel
3. Abschluss zum Bauch wieder was Elastischeres, z.B. Ahorn
Dadurch erhält man eine hohe Biegesteifigkeit zur Seite. Ich glaube nicht, dass man den Leimanteil berechnen kann. Vieles quillt über, vieles wird weggeschliffen und der Rest verdunstet.... ;D

Biegender Teil: Es reicht eine Länge von 20 cm plus Übergangsbereiche mit den Wicklungen. Hab ich schon gebaut.
Somit hätten wir an z.B. an Gesamtmaßen:
Biegende Wurfarme: 2 x 20 cm
Nicht-biegende Wurfarm-Teile: 2 x 25 cm
Siyahs: 2 x 20 cm
Griff: 20 cm (alles Maße incl. der Übergänge), zusammen: 150 cm
So einen Bogen könnte man sicherlich auch mit geringeren Zuggewichten bauen, z.B. mit 40 lb und dennoch einen hohen Wirkungsgrad erzielen.
Selbst, wenn man sich an solche Vorgaben halten würde, wäre noch ein sehr breiter Spielraum bei Auswahl der Materialien, bei den Übergängen und bei den Winkeln, sowie in der Durchführung von Spleißen und Leimungen und bei dem exakten Auftragen der Sehnenschicht.
Und am Schluss sind alle Bogen zwar äußerlich eine Kategorie, aber insgesamt sicherlich deutlich unterschiedlich.

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von catweazel » 08.10.2010, 18:36

...still geworden...hier.........

.........habe es mir überlegt, bin mit von der Partie, wann fangen wir an, gibt es einen Startschuss?

Marcus

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 08.10.2010, 20:56

catweazel hat geschrieben:
skerm hat geschrieben: Jedenfalls glaube ich nicht, daß dieses Design was taugt.

Gruß,
Daniel


Ich auch nicht!!!


@Catweazel: Mmmh, Meinungsumschwung? ;D ;D ;D
Schön, das du dabei bist. So mind. drei Teilnehmer sollten es schon sein.
Ich hab mir auch überlegt, dass wir ja schon einen BdM haben und daher nicht unbedingt einen Wettbewerb starten müssen mit der Maßgabe: Wer ist besser, schöner, geiler....sondern einfach:
- Bauen und hinterher diskutieren, welche Materialien etc. am besten geeignet waren für dieses Design.
- Und dann kann ja jeder seinen Bogen (wenn er möchte) in den Präsithread stellen für den BdM

Damit würde der Wettbewerb lauten: Wer baut eine adäquate Ausführung für diesen Composit-special (mehrere Typen möglich).

Eldoro
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Eldoro » 08.10.2010, 21:27

Ich melde auch Interesse ;)

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 08.10.2010, 21:29

Ich hab auch Interesse, weiß aber noch nicht, ob ich sowas überhaupt gebacken bekomme...
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von catweazel » 09.10.2010, 12:30

Hi Jo,

ja ja, was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern! ;D


Wer ist besser, schöner, geiler....sondern einfach:
- Bauen und hinterher diskutieren, welche Materialien etc. am besten geeignet waren für dieses Design.


Das empfinde ich auch als angenehmer.


@ Galighenna

Ich hab auch Interesse, weiß aber noch nicht, ob ich sowas überhaupt gebacken bekomme...


Wir können ja beim backen helfen.

Marcus

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