Wettbewerb Composit-special

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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Galighenna
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 09.10.2010, 12:39

Hehe ja dann gibts Kuchen für alle :P
Nee ich meine auch zeitlich, mein Studium läuft ja auch noch und das braucht momentan sehr viel Aufmerksamkeit, sonst wachsen mir die Aufgaben über den Kopf. Aber ich würde echt gern... Ich versuchs einfach mal... Wenns dann nicht klappt kann ich ja immer wenn Zeit ist mal weiter dran bauen...
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Snake-Jo
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 09.10.2010, 13:42

@Eldoro: Schön, dass es dich hier auch noch gibt. Dein Userbild muss neu: Du bist doch sicher inzwischen ein junger Mann geworden, oder? ;)

@Gali: Naja, ich dacht so über den Winter. Speziell nach Weihnachten ist ja oft ein wenig mehr Zeit. Außerdem habe ich festgestellt, dass diese Composits in der trockenen Heizkörper-Zeit am besten voran kommen. Bauch mit Horn und Epoxy: 1-2 Tage; pro Sehnenschicht rund 1 Woche.

Hintergrund für diesen Thread war ja: Wenn ich selbst einen einzigen Bogen dieses Typus baue (und das ist bei diesem Aufwand schon genug), habe ich entsprechende Erfahrungen gemacht, die eventuell für diesen Typus nicht ausreichen. Wenn wir zusammen 3-4 Bogen bauen, dann haben wir sicher zusammen auch genügend unterschiedliche und/ oder gemeinsame Erfahrungen gemacht. :) :)

Hier mal der Vorschlag für die Zuordnung der Längen maßstabsgerecht, wobei der biegende Teil zum Rest 1:2 gezeichnet wurde (plus Übergang). Breite Wurfarm 60 mm.
Skizze-Aufriss.jpg

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 09.10.2010, 15:29

Hmm über den Winter könnte das gehen. Wir haben allerdings keine Heizkörper... Wir haben Fußbodenerwärmung *gg*
Aber das passt schon. Ich werd mal versuchen das hinzubekommen. Die Idee gefällt mir auf jedenfall und diese Bogenform finde ich sowieso tierisch genial...
Und wir können ja hier auch super Erfahrungen austauschen...
Das gibt n großen Haufen gutes Material für einen Buildalong oder sogar ein gutes How-To... :)

Achja, noch eine Frage zur Materialwahl... Wie schätzt ihr eigentlich Brike ein, wenn es um die Mittellage zwischen Sehne und Horn geht? Birke ist ja verhältnismäßig leicht, aber nicht spröde und relativ biegsam. Ich weiß nämlich noch nicht, ob ich genügend lange trockene Kirsche zur Verfügung haben werde. Zur Not werde ich verschiedene Hölzer aneinander spleißen müssen. Was auch das erste Mal für mich wäre, also 100% Neuland. Das wird eine Aufregende Geschichte O0

Dann stelle ich mir im Biegebereich 35cm inkl Spleiß vor, aus Kirsche, und den starren Tip/Siyah dann aus Fichte oder sowas.

Wenn Birke auch geht, werde ich im späteren Herbst mal in den Wald gehen und mir ne schön gerade Birke vornehmen aus der ich 1,5m lange Leisten sägen kann... Das ist mir sicherer als spleißen...

Zur Verwindungsteifigkeit der Siyahs hab ich auch schon eine Idee *gg* Habe noch ein sehr dünnes Brett (2mm dick) aus sehr hartem Tropenholz. Dort könnte ich 2 oder 3x einen millimeterdünnen Streifen ausschneiden und in den Siyah einleimen. Dann könnte der noch etwas dünner werden ohne an Stabilität zu verlieren.
Wenn schon Komposit dann richtig *gg*
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 11.10.2010, 17:01

@Gali: Mit Birke habe ich ganz schlechte Erfahrungen gesammelt. Bei mir hat sich nach vielen Versuchen mit Mittellagen immer wieder heraus kristallisiert: Eibe, Ahorn, Kirsche, Pflaume. Wobei mir die Biegsamkeit und Elastizität wichtiger sind als die Wurfstärke. Osage geht sicher auch... ;D
Was das Tricksen zur Steifigkeit angeht: Klar, mach man, jeder, wie er möchte. ;D

Nun hier mal die Rahmenbedingungen zur Diskussion (es soll ja schon ein abgefahrenes Design dabei rausspringen):
- Länge max. 150 cm über den Rücken gemessen
- Rückbiegung vor dem Schiessen bzw. nach der Fertigstellung: Mindestens Krabbe oder offenes "O". Tipps dürfen sich berühren, müssen sie jedoch nicht. Wie man das erreicht, ist egal.
- Nichtbiegender Bereich mind. 2 x so lang wie die Biegezone
- Siyahs sollten gut ausgebildet sein von der Länge, Winkel mind. 30°
- Sehnenbänkchen: egal, ergibt sich
- Material: egal, Hauptsache Sehne-Holz-Horn-Composit
- Kleber, Leime: egal
- Finish: egal (Leder, Rohhaut, Schlangenhaut, Seide u.v.m.)
- Zuggewicht: egal (auch ein Mini-Modell wäre ein netter Versuch)
- es soll keine Wertung, aber eine Auswertung (Diskussion, Kommentare) geben. Wer präsentieren möchte, kann den Bogen anschließend in den Präsithread packen

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 11.10.2010, 17:26

Klingt wirklich gut. Ich versuche dabei zu sein ;)

Darf ich dich noch fragen was mit der Birke passiert ist?
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 11.10.2010, 19:09

@Gali: Sie wollte kein Bogen werden! ;D

Ich habe mal einen Rahmen gebaut aus Kirschbaumholz zur Ansicht mit den Maßen:
1500 mm lang, 60 mm breit, Biegezone 20 cm zu 42 cm Rest

Rahmen-plan.jpg


Ich werde am Übergang vom Griff zum Wurfarm mittels HLP um 30° biegen und den Siyah ebenfalls mit 30°.
Dann in die Biegung am Griff vorgebogenen Leisten aufleimen, also den Griff aufbauen vom Bauch her.
Das hält besser als wenn ich den Griff im 30°-Winkel abschräge und dann den Wurfarm anleime.

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von acker » 11.10.2010, 19:12

Autsch ,Jo , bei Marke 30 sitzt aber ein dicker fieser Astklumpen ( sieht zumindest so aus )
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 11.10.2010, 21:22

@Marcus: Astloch, ja, aber: Umdenken! Das sind locker 20 cm von der Biegezone entfernt! ;D
Dies wird ein Composit, wo sich nur griffnah etwas biegt. Diese Rahmenleiste ist Trägermaterial für weiteres Holz und zudem nur 4 mm stark. Außerdem Übermaß: An der Stelle wird es am Ende nur halb so breit sein (wenn da überhaupt was bleibt ;) ).

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 13.10.2010, 14:59

Nein, das ist keines der berühmten Acker´schen Tillerbilder! ;D ;D ;D

Damit man sich hier zurechtfindet, habe ich die einzelnen Komponenten im Bild beschriftet.
Der vorgebogene Rahmen befindet sich zwischen Lampenspiegelung und Blitzspiegelung!
Er hat nun ein Packmaß von 110 cm. Die Winkel sind jeweils 30°.

im Fenster.JPG

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 13.10.2010, 20:07

Hehe ja das sieht sehr interessant aus. Leider bin ich noch nicht ganz so weit.

Nur mal theoretisch: Wie viel schwieriger wäre es, wenn man beim Bau des Bogens komplett auf künstliche Kleber/Materialien verzichtet und alles z.B. mit Hautleim klebt? Ist das überhaupt möglich?
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 13.10.2010, 21:46

Ich will hier garnicht vorpreschen, sondern habe gerade ein wenig Zeit für den Rahmenbau. Danach stagniert das Ganze wieder. Es bleibt dabei: Wir nehmen uns Zeit bis Januar.

@Gali: Ja, nur mit Hautleim ist gut machbar. Zum einen wurden die Composits früher alle so geklebt, zum zweiten ist Hautleim ein hervorragender Kleber und zum dritten: Ich hab das schon gemacht und der Bogen schießt und hält. Mit Hautleim kleben ist jedoch eine ganz andere Technik. Da muss man viel mit Aufrauhen, Wärmebehandlung und Vorbehandlung mit verdünntem Klber arbeiten.

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 13.10.2010, 21:54

Ah OK... Das würde ich gerne mal Probieren. Ich habe ja noch eine Menge Hautleim von Botjer bekommen auf dem 3.NDBBT.
Die Vorbehandlung mit dem verdünnten Kleber und der wärme (Fön wäre sicher Prima) habe ich ja auch schon gesehen, als ihr deinen Bogen mit Sehne belegt habt. Ich werde zum Üben einfach mal ein paar Testleimungen machen.
Ich bräuchte aber noch ein paar ungefähre Daten zur Orientierung:
Wie viel und woher bekomme ich Sehne am besten (so das ich hier nicht noch eine riesen Stinkerei/Sauerei machen muss) Und wie viel Horn brauche ich so ungefähr?

Man ist das spannend *gg* Am liebsten würde ich jetzt gleich Anfangen :D
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von juma » 14.10.2010, 18:51

Finde ich klasse dieses Projekt! Werde hier absolut gespannt alles mitverfolgen. Habe leider echt zu wenig Erfahrung um hier mitzumachen.

Eine Frage hätte ich noch zu diesem Bogen.
Nach meinen begrenzten Wissen, lebt ja dieses Design von der Gewichtsreduktion im nicht biegenden Teil. Ich frage mich ob man wirklich die Leistung ausreizt, wenn man auf die seitlichen Knochenverstärkungen verzichtet.
Auch im Bezug auf die Verdrehsteifigkeit ist die Knochensubstanz exzellent. Gegen Knochenverstärkungen spricht die rel. hohe Dichte (~2x Dichte von Holz) dh. sehr dünne Verstärkungen von nur wenigen Millimetern sind effektiv im Hinblick auf die Massenträgheit.
Hat jemand in diesem Bereich Erfahrung gesammelt? Evtl welche Knochen sich eignen und vor allem ab welchen Zugkräften machen sie überhaupt erst Sinn?

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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Galighenna » 14.10.2010, 18:59

Also zu Knochen fällt mir da direkt mal eine Leichtbauweise ein. Die sind ja WESENTLICH stabiler als jedes Holz...

Danke Juma für die Idee mit den Knochen :)
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Re: Wettbewerb Composit-special

Beitrag von Snake-Jo » 15.10.2010, 17:09

juma hat geschrieben:1. Nach meinen begrenzten Wissen, lebt ja dieses Design von der Gewichtsreduktion im nicht biegenden Teil.
2. Ich frage mich ob man wirklich die Leistung ausreizt, wenn man auf die seitlichen Knochenverstärkungen verzichtet.
Auch im Bezug auf die Verdrehsteifigkeit ist die Knochensubstanz exzellent. Gegen Knochenverstärkungen spricht die rel. hohe Dichte (~2x Dichte von Holz) dh. sehr dünne Verstärkungen von nur wenigen Millimetern sind effektiv im Hinblick auf die Massenträgheit.
3. Hat jemand in diesem Bereich Erfahrung gesammelt? Evtl welche Knochen sich eignen und vor allem ab welchen Zugkräften machen sie überhaupt erst Sinn?


Hallo juma, schön, dass du einen Kommentar geschrieben hast. Weiter so, das belebt diesen thread. Wir fühlen uns sonst so einsam hier, wir drei Compositbogenbauer! ;D
Zu 1. Nicht nur, sondern auch von der griffnahen Biegung (daher wenig bewegte Masse), von der Vorspannung (Tipp to tipp im Extremfall), vom zurückgesetzten Griff und den Siyahwinkeln.
Zu 2. Die Knochenversteifungen wurden früher z.B. bei den Hunnenbogen im Bereich der Siyhas und der Griffe verwendet. Dieses Versteifungen waren in der Regel 3-4 mm dick.
3. Ja, es eignet sich hierzulande ausschließlich das Geweih vom Rothirsch. Alles andere ist zu weich (Damwild), zu sehr gebogen (Rentier) oder zu selten (Elch). Man (Diskussion auf ATARN) ist sich mittlerweile einig, dass es schon Zuggewichte über 50 lb sein sollten.

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