Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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Arry
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von Arry » 16.02.2014, 13:14

Siehe hier:
IMG_2840.jpg

IMG_2841.jpg

IMG_2842.jpg

IMG_2844.jpg

Auf dem letzten Foto sehe ich irgendwo zwischen Sal und Kasan noch ne Verdrehung... oder?
Wenn Ihr Hinweise habt, immer her damit, ich kann sie gut gebrauchen! Bitte immer mit Ansage rechter / linker Wurfarm und an welcher Stelle...
Grüße
Jarek
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stefan kaletsch
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von stefan kaletsch » 16.02.2014, 13:52

Hallo Arry,
sieht doch soweit wunderbar aus!19cm Standhöhe sind für einen Osmanen ok,die wird sich aber im Laufe des Setzungsprozesses
(Tillern/ schießen/auf-und abspannen) noch verändern.Wenn die Kasans unberührt bleiben sollen,kannst Du bis21cm gehen,
das würde ich aber vom Schussverhalten abhängig machen! Nach dem Bild auf dem Tillerbaum zu urteilen,ist der rechte WA
minimal steifer,den Twist halte ich für marginal.Da Kompos sowieso 'irgenwie lebendig' sind(meine Erfahrung),kommt man nicht
umhin,sich beizeiten an das Nachbessern mit Wärme zu gewöhnen.Dh. also die WAs beim Tillern ständig beobachten und wenn
einer aus dem Kurs will,wird er im gespannten Zustand(Standhöhe) korrigiert!Je nach Sensibilität des Bogens ist das von Hand-
wärme bis HLP möglich.Also viel Glück...

PS: Beim Schießen hat schon so mancher Kompo von mir seine Sehne abgeworfen ohne Schaden zu nehmen! Stefan

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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von benzi » 16.02.2014, 13:57

Jarek, das sieht super aus! ich hab selten einen so schön ausgewogenen Bogen gesehen!

wann dürfen wir mit den ersten Schüssen rechnen?

viel Erfog weiterhin!

liebe Grüße benzi
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von Arry » 16.02.2014, 17:05

Danke Benzi, aber bei 20" sieht das noch nicht sooo ausgewogen aus:
IMG_2853.jpg

Die Tips kommen zwar auf derselben Höhe an, aber die Wurfarme werden unterschiedlich gebogen :D
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von stefan kaletsch » 16.02.2014, 18:05

...bist Du sicher,dass die Tips auf der gleichen Höhe ankommen? Mir scheint der rechte WA länger,bzw.der rechte Tip liegt
tiefer.DieSehne kreuzt den Tillerbaum auch nicht winklig! Ich habe mir nochmal das erste Bild angeschaut.Der Teil im rechten
Sal,der mir steifer zu sein schien,ist einfach weniger gebogen,dh.er zeigt schon weiter nach unten(verständlich?) Ich würde
den Bogen so ausrichten,dass die Sehne den Tillerbaum winklig kreuzt und der Tiller annähernd harmonisch wird...sollte sich
die Asymmetrie verschlimmern:zurück auf Standhöhe und den linken Sal moderat erwärmen und von Hand biegen...
Stefan

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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von skerm » 17.02.2014, 08:43

Kann mich aufgrund der Perspektive täuschen, aber mir kommt vor, dass beide Wurfarme etwas innerhalb der Mitte des Sals einen steiferen Bereich haben. Der rechte etwas mehr als der linke. Versuche das doch zu ertasten. Wenn du mit Daumen am Rücken und Zeigefinger am Bauch darunter den Wurfarm entlang fährst kannst du es normalerweise fühlen, wenn die Dicke nicht harmonisch verläuft weil z.B das Horn noch einen leichten Buckel macht.

Laut Bild auf Standhöhe hast du rechts einen steileren Winkel bei den Tips. Da sind die Winkel Sal/Kasan und Kasan/Bash noch nicht ganz abgestimmt. Das sieht man z.B. am Abstand Wurfarm-Sehne im Übergang Kasan zu Sal.

Tiphöhe: Für mein Auge liegt der Bogen nicht waagrecht am Tillerbaum, sondern hängt links runter. Das kann einfach durch schräges Ausziehen zustandegekommen sein, aber ich glaube eher, dass es die Konsequenz aus der Winkelungleichheit auf Standhöhe ist.

Insgesamt sieht das aber schon richtig gut aus!

Gruß,
Daniel

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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von Arry » 17.02.2014, 17:41

Daniel, Stefan - danke Euch für die Hinweise!
Werde all dem in den nächsten Tagen nachgehen. Hab mir aber erstmal den leichten Twist im rechten Kasan-Auge vorgenommen, damit der sich nicht beim späteren Tillern verstetigt:
IMG_2855.jpg

Nu liegt das Teil bis morgen erstmal mit einer Zwinge fixiert und mit der anderen in die Gegenrichtung des Twists runtergedrückt:
IMG_2861.jpg

PS: Und weil mir peinlich war, wie unordentlich das auf den Bildern ist, habe ich nachher noch ein wenig die Werkstatt aufgeräumt ::)
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von benzi » 17.02.2014, 18:40

Jarek, laienhafte Frage(n): das Thermometer mißt die Temperatur am Ende der Spitze? ist die Temperatur am WA auf der Seite der Heizplatte nicht bedeutet höher? Oder ist das nur der Aufbewahrungsort damit Du es wieder frindest :D

lG benzi
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von stefan kaletsch » 17.02.2014, 19:06

Arry,
wenn Du morgen nicht das gewünschte Ergebnis hast oder der Twist nur temporär zurückgeht,kann das 2 Gründe haben:
1.
Du biegst ohne Wärmeeinwirkung!
2.
Du überstreckst nicht genug!

Nach meiner Erfahrung ist beides wichtig,um vertörnte Bögen dauerhaft zu korrigieren.Viele arbeiten ja mit Keilen,ich mach' es so,dass ich auf meine Arbeitsplatte noch eine zweite Platte lege,die mind.25mm stark und mind. so lang und breit wie der Bogen im entspannten Zustand ist. Auf dieser zweiten Platte fixiere ich dann den Bogen mit Zwingen und zwar so, dass der Teil des WAs vor dem Twist noch aufliegt und genau da fixiert wird.Der verdrehte Teil,also das Ende des Wurfarms, muss über die obere Platte hinausragen und nach oben(von der Platte weg)zeigen.Ich erwärme den Hornteil der verdrehten Stelle dann vorsichtig mit der HLP,(man muss ständig nachfühlen dh.,das Horn darf nicht so heiss werden,dass man es nicht mehr anfassen kann)und nach ca.3 min biege ich den WA über die Kante der oberen Platte ,je nach Stärke des Twists bis auf die untere Platte und zwinge ihn dort fest. Also über 25mm Überstreckung im Maximalfall!( Ein gut geklebter Komposit macht unter Wärmeeinfluss schon irre Gegenbiegungen mit,aber es sollte immer moderat sein!)Bereits nach 15 min,wenn das Horn erkaltet ist,löse ich den Bogen aus seiner Zwangshaltung und biege per Hand evtl. wieder etwas zurück.Ich mag einfach dieses 'auf Tuchfühlung gehen' mit den Kompos,das ist echte sinnliche Erfahrung!

Ich hoffe,Du kannst damit was anfangen...LG Stefan

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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von stefan kaletsch » 17.02.2014, 19:12

Sorry,ich habe nicht gleich geschnallt,dass da ja doch eine Wärmequelle ist! Bin wohl betriebsblind weil auf HLP geeicht!
Tatsächlich dachte ich nach Deiner Ansage,dat wär nur Gerümpel aus Deiner Werkstatt...

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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von Galighenna » 17.02.2014, 20:07

Hey Arry

Nach langer Zeit melde ich mich auch mal wieder zu Wort. Ich verfolge das hier nämlich immer noch sehr gespannt. Bis hierhin ist das Ergebnis ja schon wirklich super!

Zum Tiller kann ich vll folgende Sichtweise beitragen:

Auf dem Standhöhe Bild sehe ich, das sich der Bogen insgesamt etwa im Gleichgewicht zu befinden scheint. Die Ursache, warum die Enden unterschiedlich aussehen/stehen sehe ich darin, das im Übergang vom Wurfarm zum Siyah (heißt das Kasan? bin nicht sicher) bzw kurz davor, der linke WA eine Spur weicher zu sein scheint. Auf Standhöhe ist deshalb der rechte WA in dem Bereich mehr reflex. Das zeigt sich dann in den unterschiedlichen Winkeln.

Auf dem 20" Bild sehe ich meiner Meinung nach folgendes:

Links ist der WA in Griffnähe ein wenig steifer als rechts, dafür ist der WA rechts etwas weiter mittig steifer. Der Linke WA biegt sich in der Mitte dadurch etwas mehr als der Rechte, weiter Außen ist die Biegung relativ gleich.
Insgesamt sind damit beide WA recht gleich stark.

Vielleicht hilft dir das, die richtigen Stellen für die Korrektur zu finden.
Viel Erfolg und Spaß weiterhin beim Bauen! ;)
Übel übel sprach der Dübel,
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von skerm » 18.02.2014, 09:16

Ich warte länger mit dem entspannen und nehme lieber einen Fön, aber sonst mach ich das mit Platten bzw. Brettern auch so wie Stefan. Funktioniert für mich besser als das wegkeilen von der Arbeitsfläche. Mir gefällt an der Methode außerdem, dass man dabei gut messen kann, wie weit man biegt, und der Aufbau z.B. durch Markierungen an den Platten gut wiederholt werden kann. Das erlaubt es, die Korrektur falls nötig zu steigern ohne sie groß zu verändern.

Gruß,
Daniel

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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von Arry » 18.02.2014, 18:35

stefan kaletsch hat geschrieben:Sorry,ich habe nicht gleich geschnallt,dass da ja doch eine Wärmequelle ist! Bin wohl betriebsblind weil auf HLP geeicht!
Tatsächlich dachte ich nach Deiner Ansage,dat wär nur Gerümpel aus Deiner Werkstatt...

Hehe :)
Danke Euch für die zahlreichen Hinweise!
Derweil denke ich, den Twist im Griff zu haben. Jetzt sind nach der gestrigen Aktion aber die Kasan-Augen unterschiedlich reflex. Folge: Ungleichgewicht auf Standhöhe. Das stärker reflexe habe ich grad noch erhitzt und auf dem Asa Gezi gestreckt.

Benzi, das Thermometer ist da nur geparkt. Die Temperatur habe ich gemessen, indem ich es an den Hornstreifen gehalten habe.

Grüße
Arry
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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von stefan kaletsch » 18.02.2014, 19:52

N'abend,
hier habe ich zur Inspiration mal ein Beispiel für ein körperbetontes und doch sanftes Tillern.(ganz mein Fall...)
Er macht sowas ähnliches wie "to straighten the kasan eye"...Was mir auffällt ist,dass er die Sehnenseite erwärmt(logisch,ohne
HLP kommt er da(ans Horn) ja auch sonst nich dran...) ach ja,die Koreaner sind immer so schön archaisch! Die 2 Manschetten,
die nach dem Tillern über die Enden gezogen werden,dienen zur Formerhaltung des Tillers.Das ganze hier zu sehende Procedere
ist übrigens imGuk GUNG(traditionellen koreanischen Bogenschießen) vor jedem Schießen obligat:Jeder Teinehmer händigt dem
Tillermeister seinen Bogen aus,der drückt dat Dingen zurecht,wickelt es in die Seidenschärpe und ab geht's zum Schießtempel...

Gruß Stefan http://www.youtube.com/watch?v=tOPIaOPLdHU

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Re: Osmane in spe, angepeilt 60# bei 31"

Beitrag von benzi » 18.02.2014, 19:59

stefan kaletsch hat geschrieben:Das ganze hier zu sehende Procedere ist übrigens im Guk GUNG (traditionellen koreanischen Bogenschießen) vor jedem Schießen obligat: Jeder Teinehmer händigt dem Tillermeister seinen Bogen aus,der drückt dat Dingen zurecht, wickelt es in die Seidenschärpe und ab geht's zum Schießtempel...


da wir vermutlich lange warten müssen, bis der Tillermeister bei uns eingeführt wird, werden wir nicht drum rum kommen da selber zu lernen!

liebe Grüße benzi
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