türkische Reflexbogen?

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
Taran
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Heureka

Beitrag von Taran » 24.01.2004, 11:41

Ich habs gefunden! Guckst du hier:
http://www.atarn.org/letters/ltr_apr02.htm
Das ist ein irrer Bogen, der da beschrieben wird, und der arbeitende Teil der Wurfarme ist enorm verbreitert.

Die Bemaßung findest du hier (sogar in Zentimetern!): http://www.atarn.org/chinese/images/son ... su_bow.htm

Ich hoffe, das hilft!
Taran von Caer Dallben

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kra
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Beitrag von kra » 24.01.2004, 12:35

Und die Querschnitte und Details dazu unter
http://www.atarn.org/chinese/images/son ... u_plan.jpg.

http://www.atarn.org/chinese/images/son ... _specs.jpg

Das ist zumindest ein Beispiel für die von dir vorgeschlagene Bauweise (make it wide...).

Als alte Unke habe ich so meinen Zweifel ob sich ein Bogen im Türkischen oder Koreanischen Design (nur auf die Biegung der WA's bezogen) bauen läßt.

Aber da nichts unmöglich ist lasse ich mich freudig eines (und durch einen) b/Besseren belehren :D

Unbedingt vom Ergebnis berichten!!!! Bilder!!!!
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Beitrag von Nacanina » 24.01.2004, 19:11

Ich bin ja sonst auch für allen Blödsinn (ich meine mich!) zu haben, und Holz / Sehne ist ja eine tolle Kombination, aber die Biegungen wird es nicht aushalten, leider.
Trotzdem viel Glück, versuch es und berichte.
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Modell

Beitrag von Taran » 24.01.2004, 19:22

Der eine von mir erwähnte Bogen war je eine Grabbeigabe und damit vermutlich ein funktionsunfähiges Modell.

Aber mit entsprechendem Deflex usw. (also ein bisschen "Mogeln") könnte es ja doch klappen.
Halte das Zuggewicht erst mal niedrig und trage einen Helm.

Ein Teststück bauen ist sicher ein guter Weg! Wenn du damit eine 90°-Biegung schaffst, dann kannst du ja weitermachen. Du hast einen guten Plan, ich wünsch' dir Erfolg!
Taran von Caer Dallben

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pilinhel
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Beitrag von pilinhel » 24.01.2004, 20:50

@nacanina -wer hat behauptet ich würde sehenenbacken? wird zwar unumgänglich sein aber bisher hab ich das noch nie und um ehrlich zu sein. was ich normal als sehen verwende dehnt sich viel zu sehr.

also je dünner der arm, desto mehr kann man den biegen,aber desto geringer die zugkraft?- klingt einleuchtend aber nicht erfreulich.

also ne 90grad biegung auf dreivirtel wurfarmlänge - wenn das hinahut dürfte dem bogen nich mehr viel im weg stehen oder?
oder besser 90grad und das ende als relativ starres schon gebogenes holzstück- oder is das immer so?? -wenn das so wär würde das holz ja über 180grad gebogen :-o

das verleimen sollte ja glaub schon unter druck dann zusammenkommen oder is das nicht so gesund bei bogen? - meint ihr eine kreuzweise verleimung bringt was- hab nämlich so siebdruckplattenabschnitte mal gebogen. die gehen troz ziemlicher dicke und unpassendem holz recht weit ohne zu brechen.

also - erstmal sau dünne funiere verleiem (vll 2x1mm) .. dann sehen wie weit das bigt ehe es bricht. wenns weit genug is mehr schichten/dicker. wenns bricht, andere holzkombo.
nach dem verfahren sollte ein ausmitteln möglich sein. oder hat jemand ne verschleisarmere idee?

Taran
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Kein Sperrholz

Beitrag von Taran » 24.01.2004, 21:03

Sperrholz (gesperrte Verleimung) killt die Wurfkraft. Da kannst du auch mit ner nassen Baguette schießen (ich hab's probiert, durch Irrtum wird man klug).

Zur Biegung: Sagen wir mal, im entspannten Zustand ist der Bogen gerade, gespannt kommst du auf 40° und im vollen Auszug auf 90. Schau dir mal die Auszugsgeometrie von solchen Bögen an, z.B. bei Kassai.
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Beitrag von Nacanina » 24.01.2004, 21:12

@pilinhel
na, ohne (Tier-)Sehne wirst du´s einfach nicht schaffen! Was nützt dir ein Böglein, des wenn er nicht bricht, nur Mikado-Stifte verschießt ?
Mein (nett gemeinter) Vorschlag:
Lies bitte erst mal ein wenig über Compositbögen, und fang erst danach an zu experimentieren. Ein wenig Grundlagenwissen kann nicht schaden ;-) .
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Beitrag von pilinhel » 24.01.2004, 21:37

ok- sperrholz und keinbacking sind damit mal abgehakt. :D

bleibt noch die frage nach exotischeren holsorten und wohin man die am besten klebt

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Beitrag von Nacanina » 24.01.2004, 21:44

Die Türken haben (glaube ich) simplen Bergahorn benutzt. Warum Exoten?
Tut mir leid, dass ich schon wieder meckere. ;-)
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Türkenbogen

Beitrag von horsebow » 25.01.2004, 12:46

Schaut mal unter

www.tuerkenbeute.de.

Das ist die Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, in der türkische Rüststücke aus der Niederlage vor Wien ausgestellt sind. Bögen, Bogen- und Pfeilköcher aus osmanischer Zeit, eine Sehne, dazu ein Kriegs- und ein Übungspfeil, außerdem Rüstung usw. usw., alle online-Exponate ausführlichst beschrieben, dazu Geschichtsartikel über den Aufbau des osmanischen Heeres, die Ausrüstung, Bewaffnung usw. usw.
Dort gibt es z.B. auch Querschnittsdarstellung osmanischer Reflexbögen, die beim Bau sicher hilfreich sein könnten, und weiterführende Literatur:

Ünsal Yücel, Das Bogenschießen der Türken im 17. Jahrhundert. In: Die Türken vor Wien. Europa und die Entscheidung an der Donau 1683. Salzburg, Wien 1982

Joachim Hein, Bogenhandwerk und Bogensport bei den Osmanen nach dem "Auszug der Abhandlungen der Bogenschützen" des Mustafa Kani. Ein Beitr. zur Kenntnis des türkischen Handwerks und Vereinswesens. In: Der Islam Bd. 14 (1925), S. 289-360 und Bd. 15 (1926) S. 233-294.

Der wesentliche link ist wohl www.tuerkenbeute.de/res/pdf/forschung/k ... Waffen/pdf

@Nacanina: Ahorn als Bogenholz der Türken ist richtig!

Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845

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