Reiterbogen mit geringem Zuggewicht

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
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Ravenheart
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Reiterbogen mit geringem Zuggewicht

Beitrag von Ravenheart » 04.04.2005, 09:40

Beim Roven in Hamburg war kürzlich Estora mit einem 25# - Reiterbogen (Markengerät!) dabei.

Leider brachte der, gerade auch im Vergleich zum 30#-LB, den kitsune schoss, nur eine unbefriedigende Leistung!

Das hat mich verwundert, ich habe drüber gegrübelt, und möchte folgende (provozierende) These zur Diskussion stellen:

Reiterbogen unter 40# Zuggewicht sind unsinnig!
Begründung:

Reiterbogen haben einen relativ langen Auszug. Bei geringen Zuggewichten ist dies von Nachteil.
1. neigen die langen Pfeile mit niedrigem Spine zum "Schlabbern",
2. sind die langen Schäfte im Verhältnis zur Bogenleistung zu schwer.
Die (relativ) geringe Bogenleistung kommt m.E. daher, dass die Siyahs bei schwachen Bogen relativ (Siyah-Gewicht je # Zuggewicht) zu schwer sind und viel Leistung "wegnehmen"!! Eine Lederbespannug tut auch noch ihren Teil dazu!

Was sagt Ihr?

Rabe

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Beitrag von Archiv » 04.04.2005, 10:22

Hallo Rabe,

ich möchte nichts zu der physikalischen Erklärung sagen (hab ich zuwenig Plan von), aber zur Leistung. Ich hab bisher jeden Reiterbogen mit Syahs den ich probegeschossen hab wieder zurückgelegt und dankend abgelehnt. Ich kann also die "schlechte" Leistung nur bestätigen, auch bei Markenbogen. Das ändert sich in der Tat erst bei Bogen ab 40 lbs, aber auch dort nur bei einigen wenigen Herstellern.

Das Problem ist nur, daß es unmöglich ist, selbst für erfahrene Reiter, mit so starken Bogen vom Pferd vernünftig zu schießen. Ok, wir haben fast alle noch kaum längere Erfahrungen.

Ich frage mich dann natürlich, und nicht nur ich, warum wurde gerade dieses Design gewählt, um vom Pferd zu schießen? Es muss also irgendwo auch ein Vorteil "versteckt" sein. Er könnte in einem ruhigen Abschuss liegen, oder darin, eine sehr lineare Leistungskurve aufzuweisen? Daß wäre auf dem Pferd ein echter Vorteil, weil dann der Auszug variabler zu gestalten wäre.

Könnte das zutreffen?

Wie schaut es denn mit der Durchschlagskraft schwerer Pfeile aus, könnte da ein Vorteil liegen? Schließlich hatten die Reiterkrieger ja Lederrüstungen und so?

liebe Grüße benzi

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kra
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Beitrag von kra » 04.04.2005, 11:35

Rabe, deine These ist überhaupt nicht provozierend sondern (zumindest bei den Hornbogen-Profis bei Atarn ) eine anerkannte Tatsache. Die Schwelle für einen performanten Horn-Reiterbogen wird z.T. auf 50# oder höher gesetzt.

Warum das Reiterbogendesign? Ich kann da auch nur spekulieren, aber auf dem Pferd ist
1. ein sehr kurzer Bogen von Vorteil,
2. ein hoher Energieinhalt des gespannten Bogens für den Kriegseinsatz nötig (am besten also ein langer Auszug mit hohem Giüpfelgewicht) und, verm. das wichtigste,
3. er muß sich mit den Mitteln eines nomadisierenden Steppenvolkes realisieren lassen.

Auch dürfte eine hohe Dauerhaftigkeit in z.T sehr trockenem Klima und seine Verläßlichkeit ein "durchschlagendes" Argument gewesen sein.

Die Nomadenvölker hatten auf jeden Fall Horn und Sehne genug, Holz war eher Mangelware und gutes Bogenholz für Selfbows sicher sehr selten. Das logische Design aus diesen Forderungen läuft auf einen Reiterbogen aus Horn hin.

Die nomadisierenden Völker haben schon immer extrem Resourcensparend gelebt und "alles" genutzt und sicher keine Wegwerfbögen ;-) gebaut

Wie gesagt, nur eine Spekulation von mir.
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Beitrag von shewolf » 04.04.2005, 13:33

Jungs, Ihr vergleicht da Äpfel mit Birnen!

25 lbs sind ein Damen-Anfängergewicht. Niemand würde mit einem 25lbs Reiterbogen auf ein Turnier gehen (außer wenn er in der Jugendklasse startet!), wo Distanzen bis 60 Meter geschossen werden müssen.

Verglichen mit einem Holzbogen (Primitivbogen ohne Glas) mit gleichem Zuggewicht wirft der Adult Scythian von Estora supergut - nur mit einem 25 lbs Holzbogen habt Ihr ihn natürlich nicht verglichen, gell???

Estora dürfte Ihren 25 lbs Bogen wesentlich kürzer ausgezogen haben als Kitsune seinen 30 lbs - da sind also bei Ihr noch ein paar weniger lbs im Spiel.

Außerdem hat sie Pfeile "von der Stange" gekauft, die nicht auf Ihre Länge und ihren Bogen optimal abgestimmt sind. Sowas kann ja nicht passen!

Schließlich noch: was soll jemand auf einem Pferd mit 40lbs? Viel zu schwer & zu umständlich, totaler Blödsinn! Außer Du bist ein Nomade und kannst den ganzen Tag reiten und schießen... dann schaffst du auch locker 60 lbs. Aber wer von uns ist das schon?

Wenn man/frau nach Kassai reitet, ist die weiteste Distanz auf der Bahn 43 Meter. Mit sauberer Schießtachnik und korrektem Auszug (vor der Brust, das sind mehr inch als am Mundwinkel) reichen 25 lbs da dicke aus. Und wenn man ganz viel & regelmäßig übt, kann man sich noch einen 30lbs zulegen.

Ich werde zu Neubrunn mal meinen 25lbs Reiterbogen mitbringen, mit den optimalen Pfeilen schlabbern da höchstens Eure Ohren beim Zuschauen... Wer von Euch bringt einen 25 lbs Holzbogen mit, zum Leistungsvergleich?
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RE:

Beitrag von Archiv » 04.04.2005, 13:55

Original geschrieben von shewolf

Jungs, Ihr vergleicht da Äpfel mit Birnen!


Das stimmt sicher, aber Du tust es erst recht. Denn wenn ein Vergleich bei gleichem Zuggewicht, dann bitte mit einem guten glasbelegten Langbogen von Stegmeyer oder Border usw. Schließlich befindet sich in den meisten Reiterbogen ja kein Horn und keine Sehne, sondern Glasfaser. Oder wir vergleichen die echten Kompositbogen von Snake-Jo mit den Selfbows von Rabe.

Bei den indianischen Plainsbogen weiß man ja, daß die Zuggewichte recht hoch waren, nur geben Bisons halt auch große Ziele ab. Wie sehen denn die vermuteten Zuggewichte bei Steppenreiterbogenfunden (wow, was für ein Wort) aus?

liebe Grüße benzi

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RE: RE:

Beitrag von shewolf » 04.04.2005, 14:05

Original geschrieben von benz
Wie sehen denn die vermuteten Zuggewichte bei Steppenreiterbogenfunden (wow, was für ein Wort) aus?

liebe Grüße benzi


60 bis 80 lbs und mehr wird vermutet. Die Skythen haben ihre Bögen im Sitzen ums Bein gespannt bzw. zu zweit... bei 25 lbs wäre das bestimmt nicht nötig gewesen :D

Auch ein Stegmayer mit 25lbs auf 28", gezogen mit kürzerem Auszug und geschossen mit "Pfeilen vom Händler" mit ??Spitze und ??Spine wird werfen wie ein ........ (ausfüllen bitte ja nach Temprament und Kinderstube :) ).
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RE:

Beitrag von Ravenheart » 04.04.2005, 14:12

Original geschrieben von shewolf
Ich werde zu Neubrunn mal meinen 25lbs Reiterbogen mitbringen, mit den optimalen Pfeilen schlabbern da höchstens Eure Ohren beim Zuschauen... Wer von Euch bringt einen 25 lbs Holzbogen mit, zum Leistungsvergleich?


Ha! Da juckt es mir aber in den Fingern, die Herausforderung anzunehmen!! Leider habe ich noch 3 Bogenbauaufträge, die Vorrang haben, aber wenn...
Dann zieh Dich warm an, Wolfsweibchen!
:) :) :)

Ich hab da noch nen schönen, kurzen Osage-Stave im Lager...
Da draus nen "Needletip-Bogen", 1,30 lang mit 24" 5/16 - Pfeilen, und dann machen wir mal ne Trainingsrunde auf 50m...

heheheee...

(**)

Rabe

P.S.: kitsune ist übrigens "w"...

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Beitrag von kra » 04.04.2005, 14:13

Das Ganze schreit nach Messwerten!!

Wenn ich nach Neubrunn komme habe ich ein Geschwindigskeitsmessgerät dabei.

P.S. Wie siehts denn aus wenn wir statt Stegmayer Border sagen ;-) würden ...
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Beitrag von Mongol » 04.04.2005, 14:59

Leute ihr vergeß hierbei noch etwas: der Bogen muß nicht das alleinige Werkzeug sein, was die Power gibt!! Das beste Beispiel ist das Kyudo, bei dem bestimmt 50% der Power aus der sauberen Technik kommen.

Was bei einem Yumi geht, geht auch bei Reiterbögen. Des weiteren gelten ja auch für RBn ganz andere Spineklassen als bei einem Recourve, Flat- oder Longbow.

@Shewolf

wenn du einen Bogen über die Knie/Beine spannst BRAUCHST DU IMMER eine zweite Person zum Aufspannen - egal bei welchem Zuggewicht. Probiers mal aus ;-)
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

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Beitrag von Estora » 04.04.2005, 17:23

Ja das mit den Pfeilen ist auch so ne Sache. Optimal war das auf jeden Fall nicht! Und von meiner "Technik" möchte ich auch lieber nicht sprechen;-) Aber in erster Linie habe ich ihn ja auch fürs Bogenreiten gekauft.


@ Rabe

Bin aber schon mal gespannt wie sich andere Pfeile (besonders die Nocken) und eine hoffentlich bessere Technik bei unserem nächsten Treffen in Hamburg auswirken werden.
Nochmals DANKE für deine Tipps!:-)

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eine kleine physikstunde

Beitrag von tg87 » 04.04.2005, 18:58

hallo an alle,

benz hats ja schon angesprochen mit der physik und da ich ein bisschen ahnung davon hab wollte ich mich mal dranhängen.

aber mal am rande, ich habe mir einen ungarischen Reiterbogen bei Grozer bestellt der nun endlich in den nächsten tagen kommen müsste
:D

doch nun zur physik::-(


die energie die ein pfeil vom bogen bekommt hängt ab vom zuggewicht, von der standhöhe und vom auszug. das kann man in einem diagramm sehen:wundern

ums zu verdeutlichen hab ich mal soeins gemalt und zwar für den 25# reiterbogen:

Bild

die energie des pfeils ist genauso groß wie die schrafierte fläche, bei einem einfachen recurve ist die kurve flacher, bei einem langbogen eine einfache gerade was bedeutet
WENIGER ENERGIE:wacko

das denke ich ist auch der physikalische vorteil von reiterbögen, der fällt jedoch bei dem 25#iger sehr gering aus.

bei einem 50# reiterbogen sieht das anders aus:

Bild

da ist der vorteil gegenüber recurves schon sehr krass, wenn man außerdem diese fläche mit der des 25igers vergleicht wird man feststellen, dass die energie bedeutend größer ist (hätte ich genauer gemalt müsste die fläche glaub ich 4mal so groß sein).

deshalb kann ich mich der allgemeinen meinung nur anschließen, ein 25# reiterbogen ist eigentlich sinnlos.

falls niemand was verstanden hat helfen nur zerschmetternde kommentare zu diesem beitrag!

horsebow
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Beitrag von horsebow » 04.04.2005, 20:25

Alles Quatsch!
Meine beiden älteren Töchter schießen jeweils einen Adult Scythian von Grozer mit 25 bzw. 26# @ 28", die beiden ziehen aber nur 22 respektive 24" aus, und die kleinen Bögen gehen ab wie Schmids Katze!

@Benz: Natürlich kann man einen RB, auch wenn er einen Glasbelag hat, nicht mit einem LB von Border vergleichen, das ist nicht wie Äpfel mit Birnen, das ist eher Kuchenbacken mit Arschbacken...:schlecht
Der RB hat ein Jahrtausende altes Konstruktionsprinzip (auch wenn Sehne gegen Glas ausgetauscht wurde, und insofern hat shewolf recht, wenn sie einen Vergleich mit einem PB fordert), bei dem halt bauartbedingt sehr viel Masse mitbeschleunigt werden muß, und ein Border LB ist ein Hightechgerät, das auf minimale Wurfarmmasse, Reflex-deflexes Design und maximale performance gezüchtet ist. Überzieh mal einen Griffon mit Leder und schau, wie er dann noch schießt...

Aber darum geht es doch gar nicht!

Es geht darum, daß Reiterbögen schöne, traditionell aussehende, handliche Schießgeräte sind, und es einfach Spaß macht, damit zu schießen!

Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845

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Beitrag von Archiv » 04.04.2005, 21:08

Original geschrieben von horsebow
Der RB hat ein Jahrtausende altes Konstruktionsprinzip (auch wenn Sehne gegen Glas ausgetauscht wurde, und insofern hat shewolf recht, wenn sie einen Vergleich mit einem PB fordert), bei dem halt bauartbedingt sehr viel Masse mitbeschleunigt werden muß, und ein Border LB ist ein Hightechgerät, das auf minimale Wurfarmmasse, Reflex-deflexes Design und maximale performance gezüchtet ist. Überzieh mal einen Griffon mit Leder und schau, wie er dann noch schießt...


Also ich bin da, wie Du Dir sicher denken kannst anderer Ansicht. Wenn dem so wäre wie Du sagst müßten ja alle RB gleich sein. Grozer und Kassai versuchen doch ebenfalls innerhalb des Designs eine Optimierung der Wurfeigenschaften. Also geht es darum einen modernen Langbogen, ok von mir aus mit altem Deflexdesign, mit einem modernen Reiterbogen zu vergleichen, oder eben einen Kompositbogen mit einem Selfbow. Weil ja eben die Frage interesssiert, warum haben Menschen dieses Design entworfen und gebaut. Kras Antwort ist da ja schon sehr hilfreich, wobei dann ein kurzer Bogen mit Sehnenbelag wie ein Plainsbogen das richtige Vergleichsobjekt wäre. Hier mußte ebenfalls mit wenig Holz und zusätzlichen Materialien ein starker Bogen geschaffen werden, der vom Pferd zu handhaben ist. Ich könnte mir vorstellen, daß diese beiden Bogendesigns sehr nah bei einander liegen, was Schießkomfort, Leistung und Treffgenauigkeit angeht.

liebe Grüße benzi

PS wenn die Lederumwicklung sich so sch..... schlecht auswirkt, warum ist sie dann drum? Sag jetzt nicht, um das Glas zu verstecken :D

horsebow
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RE:

Beitrag von horsebow » 04.04.2005, 21:46

Original geschrieben von benz

PS wenn die Lederumwicklung sich so sch..... schlecht auswirkt, warum ist sie dann drum? Sag jetzt nicht, um das Glas zu verstecken :D


Sie ist drum, um das Sehnenbacking und den Leim zu schützen (Oft war's auch Birkenrinde)! Sie ist heute noch drum, um ein einigermaßen authentisches Aussehen zu erzeugen (die Hornbeläge bei Grozer's Extra I Ausführung waren im Original auch aus Bein... ).
Es gibt auch moderne RB's ohne diese Lederauflage - frag mal den Steppenreiter nach einem Kassai Laminated Hun...der geht ab wie die Post - sieht aber halt nicht mehr so traditionell aus...

Die unterschiedlichen Designs kommen von den unterschiedlichen Designvorlagen, sprich: von den unterschiedlichen Bogentypen unterschiedlicher Völker und nicht daher, daß jeder ungarische Bogenbauer das Design zu optimieren versucht. Ein Grozer Ungar sieht praktisch genauso aus, wie ein Kassai Tall Magyar...
Es sind eben Nachbauten historischer Bogendesigns mit modernem Material, das kann man nun von einem Border Griffon nicht wirklich behaupten.

Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich habe auch einen Griffon, und ich liebe es, damit zu schießen, aber das feeling, mit einem kleinen, (wie sagt Snake-Jo immer?) hibbeligen RB roven zu gehen, kann man damit nicht vergleichen.

Gruß, horsebow
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RE: Reiterbogen mit geringem Zuggewicht

Beitrag von Archiv » 05.04.2005, 07:56

Original geschrieben von ravenheart

Reiterbogen haben einen relativ langen Auszug. Bei geringen Zuggewichten ist dies von Nachteil.
...
Die (relativ) geringe Bogenleistung kommt m.E. daher, dass die Syahs bei schwachen Bogen relativ (Syah-Gewicht je # Zuggewicht) zu schwer sind und viel Leistung "wegnehmen"!! Eine Lederbespannug tut auch noch ihren Teil dazu!

Was sagt Ihr?

Rabe

Nach meiner subjektiver Erfahrung mit dem 40lbs-Türken kann ich das genauso bestätigen.
Wenn ich schlampig ausziehe und mein kurzer Auszug dann noch kürzer ist, kann ich beinahe neben meinen Pfeilen herlaufen...
Bei Maximalauszug steigt die Pfeilgeschwindidkeit DRASTISCH an.

Zu den Siyahs: ein so kurzer Bogen muss natürlich verhältnismäßig viel "tote Masse" mitbeschleunigen (merkt man bei jedem Schuss am beachtlichen Handschock).
Bei schwächeren Bogen ist das Verhältnis Energie-Siyahmasse sicher erheblich ungünstiger als bei Geräten mit höherem Zuggewicht. Die Größe/Masse der Siyahs ändert sich mit steigendem Zuggewicht ja nicht oder kaum.

Vielleicht ist deshalb der Grozer-Skythe so beliebt? Der hat keine so massigen Siyahs. Und keine "dicke" Lederbespannung. Die angeführten Nachteile fallen nicht mehr so ins Gewicht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Skythenmodelle von allen Grozerbögen am schnellsten sind, wenn es sich um niedrige Zuggewichte handelt. Habe aber noch keinen geschossen. Geschweige denn gemessen.

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