Kassai- der Film auf Arte

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benz

Re: Kassai- der Film auf Arte

Beitrag von benz » 26.12.2007, 13:40

ach Leute, ich fand den film einfach toll, wie eingangs erwähnt hätte ich z.B. nicht gedacht dass Lajos seiine Pferde selber versorgt, dass der Betrieb der Bogenwerkstatt "nur" aus 6 Mitarbeitern besteht usw. Ich finde der film zeigt einen Mann, der viel und gern allein ist, wie ich, mit dem Pferd draußen, abseits von Konsum und show........

Dass er von was leben muß ist doch klar. Ich weiß aber auch dass es alles andere als einfach ist, sein Hobby zum Beruf zu machen. Aus Lust mal ein paar Bogen baun und am WE zum Spass aufs Turnier fahren ist was anderes als einen Betrieb zu führen.......

Ich hatte gehofft wir könnten in dem thread schreiben ohne die alten Geschichten der deutschsprachigen Kassaischulen aufzuwärmen, schließlich ist Weihnachten oder Wintersonnenwende..........

Holger, bitte, Du bist wichtig für dieses Forum!!!!

benzi

atitude
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Re: Kassai- der Film auf Arte

Beitrag von atitude » 26.12.2007, 15:37

Ich beobachte die Szene noch nicht sehr lange, und bezeichne mich als unbefangen!
Ich fand diesen Bericht sehr schön und Kassai war mir in diesem Filmchen sehr sympathisch.
Der zieht sein Ding durch und jeder kann für sich entscheiden ob er das gut findet od. nicht.
Alle Champs in versch. Sportarten polarisieren seit Jahrzehnten die Gesellschaft; wie zb. Ali,Tyson,Armstrong,Maurice Greene,Schumacher,Daley Thompson,Kahn,Zidane,Norman Stadler und viele,viele andere.
Ich pers. hätte keinen Bock auf die "meditative"  ;)Gartenarbeit, davon haben wir zu Hause genug.

Peace!

Niels

Re: Kassai- der Film auf Arte

Beitrag von Niels » 26.12.2007, 18:05

Ach Leute, es wäre doch wirklich schön gewesen, einfach nur den persönlichen Eindruck zu dem Film hier zu posten, ohne gleich eine Grundsatzdiskussion zum Kassaischulsystem daraus zu machen, was natürlich zugegebermaßen nicht so ganz einfach ist, wenn man bereits eigene Erfahrungen hat, die man nicht leicht ausblenden kann.

Ich habe den Film inzwischen auch gesehen und fand, dass er sehr gut gemacht war. Im Grunde genommen ist er doch eine prima Werbung für das berittene Bogenschießen insgesamt, gerade weil er nicht gerade kritisch aufgezogen ist. Er stellt eine bei allen unterschiedlichen Meinungen doch zumindest beeindruckende Person des Sports einfach positiv vor, was ich im Ergebnis gelungen finde.

Angenehm fand ich z.B. dass der Begriff Kampfkunst, der dort ja gern hergestellte Bezug zu asiatischen Kampfsportarten und dieser ganze Spiritualitätskram nur sehr dezent auftauchte und stattdessen viel Naturverbundenheit, Interesse für Steppenreitergeschichte und einfach völkerverbindener Sport rüberkam. Ich denke, dieser Grundtenor tat dem berittenen Bogenschießen insgesamt sehr gut. Man muss schließlich bedenken, dass die meißten Zuschauer in einem solchen Bericht bei arte vielleicht das erste Mal was über diesen Sport gehört haben. Da man dem Film mE ja deutlich angemerkt hat, dass dort jemand ziemlich genau so dargestellt wird, wie er gern gesehen werden möchte, was bei solchen Berichten doch auch der Normalfall ist, war es mir so doch zigmal lieber für unseren gemeinsamen Sport, als wenn dort der Eindruck von Kriegern, die ihrem Kaghan folgend einem inneren Weg gehen, vermittelt worden wäre, was ja auch denkbar gewesen wäre. Da wäre dann z.B. auch die Erwähnung dieses neuen Tempelgebäudes gar nicht mehr so niedlich rübergekommen.

Also alles in allem empfand ich diese Selbstdarstellung und die damit verbundene Darstellung des Sports als angenehm und habe mich darüber gefreut. Denn es ist doch gar nicht so unwahrscheinlich, dass man wenn man mit Pferd und Bogen unterwegs ist, dann vielleicht gerade dieser Darstellung des Sports bei arte irgendwie zugeordnet wird.

Ich habe aufgrund meiner eigenen Erfahrung auch einiges gesehen, was mir persönlich als gute Entwicklung aufgefallen ist. Traditionelle Gartenarbeit und Nüssesammeln klingt doch z.B. allemal netter als Kabelgrabenschippen (habe ich seinerzeit im Tal gemacht), wenn es den Hintergrund eines gedanklichen Einstiegs in vergangene Zeiten haben soll. Wobei ich nicht mal die Notwendigeit eines solchen Begründungskopfstands sehe. Dass Vereinsmitglieder ihr Vereinstrainingsgelände in Schuss halten, ist doch eigentlich nix besonderes. Auch die Arbeit mit den Pferden kam doch in dem Bericht wirklich gut rüber.

Holger, wir sind zwar oft unterschiedlicher Meinung, aber ich würde es sehr bedauern, wenn Du Dich hier tatsächlich nicht mehr zu Wort melden würdest. Bedenke bitte, dass es lediglich eigene ganz persönliche Meinungen sind, die hier niedergeschrieben werden und solange dabei alles über der Gürtelinie abläuft, kann man damit doch umgehen oder?

dschin
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Re: Kassai- der Film auf Arte

Beitrag von dschin » 26.12.2007, 20:22

niels: ich kann deine aussage nur unterstützen. ein guter einblick über das bogenschiessen vom pferd, pferd in der natur, natürliche pferdehaltung, ein einblick der sicherlich für sehr viele personen absolutes neuland ist

mein erstes statement war sicherlich eine bauchantwort auf basis diversen hintergrundwissens, da ich den bericht sicherlich aus unterschiedlichen zum teil sehr kritischen blickwinkeln sah.
einer: bogenreiten
ein anderer: kassai als leader/geschäftsmann/....
Zuletzt geändert von dschin am 26.12.2007, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.

Niels

Re: Kassai- der Film auf Arte

Beitrag von Niels » 26.12.2007, 22:51

Naja übertreibene Geschäftstüchtigkeit kann man bei dem deutschen Titel dieses gut gemachten Films ("Der Steppenreiter") auch nicht gerade unterstellen, denn wenn man das als weitergehend Interessierter bei google eingibt ...  ;) ;D

flashi
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Re: Kassai- der Film auf Arte

Beitrag von flashi » 27.12.2007, 00:04

so ich bin extra früh raus um es mir anzuschauen und auf scheibe festzuhalten.
da ich ja immer auf der suche bin nach trainingsarten und sachen für mich und mein pferd . muß ich sagen das es mir gefallen hat  was ich gesehen hab und ich werde einiges ausprobieren !!!
wenn jemand gut ist und ich was lernen kann ist mir das eigentlich egal wie er sonst drauf ist, weil ich bloß übernehm was mir und meinem pferd gut tut,wo wir spaß dran haben,
schließlich sind wir beide einmalig und wir müssen uns nicht für was ausgeben was wir nicht sind. und ich erwarte das auch nicht von jemanden andern.
ist eben jeden überlassen wie er mit seinem leben umgeht.  ;D
ach ja allen ein schönes fest ,einen gutes neues
gruß gerd

dschin
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Re: Kassai- der Film auf Arte

Beitrag von dschin » 27.12.2007, 07:51

@niels: *g* stimmt - eigentlich müsst ihr euch dafür bedanken

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Re: Kassai- der Film auf Arte

Beitrag von Hunbow » 27.12.2007, 11:05

vorrede:
ich bin gewissermassen erst über kassai (wieder) zum bogenschiessen gekommen und daher diesem namen und der idee immer in guter erinnerung verbunden. :D
mein fc-nick stammt genau aus der zeit wo ich auf der suche nach "meinem" sport über pettra und kassai gestolpert bin.
ich habe schon workshops bei der deutschen kassai-schule gemacht als es ausser "dem steppenreiter" kaum insider bei fc gab.
schnell war mir klar, daß die hohe kassaischule zumindest für mich eine sackgasse darstellte.
das sich bogenreiten mittlerweile einer gewissen popularität erfreut ist denen zu verdanken, die einen eigenen weg gefunden haben vom pferd aus bogen zu schiessen und da sehe ich fc als bedeutsame keimzelle an!

ich war beim ersten bogenreitertreffen im havelland dabei und habe dort vom galoppierenden pferd pfeile fliegen lassen.
wäre ich bei kassai geblieben hätte ich wahrscheinlich die nächsten jahre damit zu gebracht pferdeäpfel zu schippen, im gruppendrill 1000de von (alu-)pfeilen zu schiessen und mich einer deutlichen wesensänderung zu unterwerfen. es war meine entscheidung etwas anderes zu tun!

soviel zur vorrede!
wenn kassai jetzt bei arte einen platz bekommt und nicht von seinem speziellen weg spricht und in den himmel hebt, hat das meines erachtens damit zu tun, daß es eine breitere bewegung geworden ist, die kassai auch mitbekommen hat.

fussball wäre kein breitensport geworden, wenn er immer nach bundesligaregeln gespielt werden müßte. genauso sehe ich das mit dem bogenreiten.
ich weiß noch wie benz mit einem kurzen eschenbogen zum ersten bogenreitreffen kam, nils seine kürzlich gebastelte mütze einweihte, ein westernreiter mir zeigte wie ein pferd tickt und ich letzendlich von vielen "amateuren" ermutigt wurde auf ein pferd zu steigen. nix kriegerschule, keine leitfigur, keine regel. aus spaß wurde geritten, geschossen, geredet, am feuer gesessen, unsere kinder spielten im dreck und alle waren glücklich.
bogenreiten wurde so für intessierte zugänglich gemacht und etwas neues ist entstanden. macht weiter so und hängt euch nicht an der person kassai auf.
wie sagt es so schön der boxpromotor don king: "Egal ob die Reklame positiv oder negativ ist, Hauptsache mein Name wird richtig genannt."
Kassai-PR ist Bogenreit-PR.

ich sage dazu: "kassai sei dank".
Zuletzt geändert von Hunbow am 27.12.2007, 11:09, insgesamt 1-mal geändert.
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

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