Grozer oder Kassai?

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Grozer oder Kassai?

Beitrag von Lightpaw » 04.03.2004, 10:30

Sooo.. jetzt hab ich mich die letzten Tage halbwegs schlau gemacht und mir alle möglichen Bögen angeschaut... Ich weiss das ich nen 32er Auszug habe (31sonstwas).. und das ich 35-40 Pfund wohl vertragen kann..

Nun stellt sich die Frage ob ich mir einen Kassai oder einen Grozer hole.. Was würdet ihr empfehlen? (bitte keinen Lagerkrieg) Beide haben schöne Modelle, bei Kassai wäre es wohl der Vazul, bei Grozer der Mittelalterliche Ungar..

Preislich geben die beiden sich nichts, ergo wär einfach die Frage welcher von der Qualität besser ist. (Der Grozer hat zwar 35 Max Auszug, aber mit 32 wird der ja wohl auch gut funktionieren, oder?)

Danke schonmal für die Infos..

Ausserdem hätt ich noch ne Frage.. was passiert wenn so'n Bogen bricht? Fliegt der einem komplett um die Ohren oder machts nur trocken "knack" und das wars?

Lightpaw

Mongol
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Grozer

Beitrag von Mongol » 04.03.2004, 10:53

Es macht überhauptnix, wenn der Bogen mehr Auszugslänge abkann als man selbst hat.

Beide Bogenbauer bauen gute Bögen - allerdings kann ich aus meiner Erfahrung sagen, daß Grozer-Bögen sauberer verarbeitet sind.

Und was das Brechen anbelangt so ist mir kein Fall bekannt, daß einer mal gebrochen wäre.
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Niels

Beitrag von Niels » 04.03.2004, 10:53

Ja das ist meiner Meinung nach wirklich "Geschmackssache".

Ich habe bislang lediglich einen Kassai geschossen und bin zufrieden. Aber nach den bisherigen Diskussionen hier im Formun zu diesen Thema gehe ich davon aus, dass Kassai eher der "sportliche" und Grozer eher der "traditionelle" ist.

Der Magyar Sport von Kassai, den ich mir ausgesucht hatte, hat sicher den Vorteil, dass er eine Menge wegsteckt, also recht robust ist.

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Beitrag von Hunbow » 04.03.2004, 12:22

wenn du noch ein bischen warten kannst, kann ich dir sagen wie gut der mittelalterliche ungar von grözer möglicherweise ist bzw. ich ihn empfinde. mit dem hunnen von kassai bin ich sehr zufrieden (der ist auch so schon assymetrisch!). ob's der vazul so bringt, weis ich nicht. vazul ist bestimmt gut bei hohen zuggewichten! ich persönlich finde den kassai magyar 3 -greyhound sehr schön. er sieht in meinen augen auch viel eleganter aus als der vazul.
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Beitrag von Mongol » 04.03.2004, 13:07

@Niels

Also die Grozer-Bögen sind m.E. nach mindestens genauso stabil wie die Kassai.
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Auszugslänge

Beitrag von horsebow » 04.03.2004, 15:36

@alle: Lightpaw ist von dem Kassai Magyar Sport, den ich anbiete, abgekommen, weil er denkt, der Bogen hält seine 31" Auszug nicht aus.
Ich hab's offensichtlich nicht geschafft, ihn in der Hinsicht zu beruhigen. Vielleicht kann jemand von den Reiterbogenexperten mal Stellung zur maximal möglichen Auszuglänge bei Reiterbögen nehmen!

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@ horsebow

Beitrag von Hunbow » 04.03.2004, 15:50

jau da kann ich helfen.

@ lightpaw: meine liebste schießt nämlich auch einen magyaren und wenn ich den in der hand habe und nicht aufpasse, ziehe ich den auch gaaanz weit aus ohne schaden. der macht locker auch 32", aber dann ist auch gut. weiter sollte der kleine (kurze) bogen nicht gequält werden.
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Niels

Beitrag von Niels » 04.03.2004, 16:40

@ Horsebow

Also ich zieh den Magyar auch locker auf 31" und zwar nicht nur manchmal sondern immer und das hat er nun schon ein Jahr völlig problemlos weggesteckt.

:D Das kommt nämlich daher, dass der Magyar so robust ist. Womit ich nicht gesagt haben will, dass er unbedingt robuster ist als ein Grozer. Das kann ich nämlich gar nicht beurteilen, gell Mongol ;-) :D

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Beitrag von Cowboy » 04.03.2004, 20:32

Habe vor ein paar Tagen meinen Mongol von Kassai bekommen und mich heute mit 34' Pfeilen ausgerüstet. Ziehe bis zu 32 aus und die normalen Pfeile waren zu kurz.
Schon in der Beschreibung steht, dass selbst bei 32 Auszug keine "Blockade kommt" und dass es normal ist, ihn mehrere inch zu lang zu ziehen.
Der Hunne lässt sich sogar auf 40' ziehen. 31' sollten bei keinem Kassai ein Problem darstellen, mein Panther hält das auch aus.

Kleine Nebenfrage: sind die Kassai eigentlich komplett aus Glas (bis auf die Wurfarmenden)- ich meine die Standartbögen und nicht die laminierten.

PS: Freue mich auf regen Bogenvergleich in Berlin:-)

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Beitrag von Hunbow » 05.03.2004, 07:21

@ cowboy meines wissens sind die wurfarme der kassai-standardbögen komplett aus glas - bis auf die wurfarmenden. das leder kaschiert das aber so richtig authentisch!
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Beitrag von carpenter » 05.03.2004, 08:26

Mein Grozer-Mongol verträgt auch > 32" und so etwas wie "stacken" kennt der nicht.
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Beitrag von horsebow » 05.03.2004, 09:04

@hunbow: das kaschierende Leder sollte in alter Zeit dazu dienen, die witterungsempfindliche Verleimung von Horn, Holz, Sehnen und Beinplatten zu schützen, insofern ist es stilecht. Grozer baut ja auch noch RBn aus authentischem Material, die sind auch lederumwickelt. In der Literatur findet sich auch Rinde als Wurfarmüberzug awarischer und magyarischer RBn.

Gruß, horsebow
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RE:

Beitrag von Archiv » 05.03.2004, 22:06

Original geschrieben von horsebow

@hunbow: das kaschierende Leder sollte in alter Zeit dazu dienen, die witterungsempfindliche Verleimung von Horn, Holz, Sehnen und Beinplatten zu schützen, insofern ist es stilecht. Grozer baut ja auch noch RBn aus authentischem Material, die sind auch lederumwickelt. In der Literatur findet sich auch Rinde als Wurfarmüberzug awarischer und magyarischer RBn.

Gruß, horsebow


Stimmt, früher nahm man auch Birkenrinde, um die Bögen bzw. deren Verleimung vor Feuchtigkeit zu schützen.

Gruß, Hartmut

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Beitrag von Nacanina » 05.03.2004, 22:49

Ich habe einen Reiterbogen gesehen (bei Moosmännchen), der hatte einen Riß im Glas.
Lag aber sicher nicht an zu weitem Auszug. er schießt die Reiterbögen wie seinen Osage-Longbow, d. h. ca 26 - 27".
Wird wohl ein Materialfehler gewesen sein...
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

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Geschwindigkeit

Beitrag von Taran » 28.08.2004, 21:28

In Egenhausen durfte ich meinen Alten Skythen mal durch Boeglis Chronographen schießen.

Ergebnis: 45 lbs, allerdings nicht ganz 28" Auszug, recht schwere Pfeile (11/32m 125gr-Spitzen 5"-Federn): 150 fps (oder 165 km/h)

Mit getuntem Material wäre sicher noch mehr drin. Der Alte Skythe ist also gar nicht besonders schnell (was aber auch im Vergleich mit dem laminierten Ungarn von Grozer klar wird). Für so einen Winzbogen mit den ganzen bogenphysikalischen Nachteilen aber doch eine achtbare Leistung.

Vorschlag: "Gehäuteter Skythe" - denn das Leder hat ja wohl nur ästhetische Funktion. Aber ich brächte es nicht über's Herz!!!
Taran von Caer Dallben

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