Reiterbögen bei den Kelten?

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Reiterbögen bei den Kelten?

Beitrag von Authomas » 19.02.2004, 22:00

Öh, ich habe mir gerade folgende Bilder des im Sommer dieses Jahres erscheinen sollenden König-Arthur-filmes angeguckt (hmhm) Link zu den bildern. Offensichtlich sollen diese Bilder Guinevra als keltische Kriegerin oder so darstellen. Jedenfalls, was mich interessiert: hatten die solche Bögen?

Jo
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Beitrag von Archiv » 19.02.2004, 22:10

Bei dem gezeigten Bogen bin ich mir unsicher, mir persönlich fällt auf anhieb kein Keltisch belegbarer Fund dazu ein? Aber eventuell wissen die anderen ja mehr.

Der Trailer sieht aber goil aus.... wird wieder n Bogner Film. Vor allem dort schießt Gwinwehefra einen durchaus Belegbaren Flachbogen.

Danke für den guten Link, die Vorfreude ist schon einmal da! :-)

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Bilder

Beitrag von Taran » 19.02.2004, 22:33

Also den Bildern und Kostümen nach ist das Fantasy.
Schicke Leder-Lady, gwynhwyfar, (mal schaun, ob wir alle Schreibungen zusammenkriegen), aber damit sollen wohl eher die Männer befriedigt und die Kassen gefüllt werden (oder umgekehrt?) als gesicherte Erkenntnisse filmisch umgesetzt werden.
Keldtische Bögen sind ein Problem. So einer wie auf den Bildern ist nun schon gar nicht belegt.
Bei dem Fund von Hochdorf (siehe TB!) ist man sich ja nun gar nicht sicher, was man davon halten soll.


Obwohl... Die Banner auf der 20. Bilderseite entsprechen dakischen Kriegszeichen. Nehmen wir mal an, dass römische Hilfstruppen nach dem Zusammenbruch im Land verblieben (Macsen Wledig war ja wohl so ein römisch-keltischer Latifundienbesitzer), dann könnte es natürlich auch so eine Art exilsyrische Bogenproduktion gegeben haben - aber wären die Ressourcen ohne Anbindung ans Reich nicht bald versiegt.

Preisfrage: Kassai oder Grozer, die Teile (nicht nur Ginevras)?
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Danke Chuniza

Beitrag von Taran » 19.02.2004, 22:47

Du hast mir erspart, nach der TB-Nummer suchen zu müssen.
Ich hab mir noch ein paar Fotos angeschaut und finde, dass sie irgendwie sogar anständiger angezogen ist als viele Popstars. Das Lederkorsett ist sicher einfach praktischer für den Kampf als gar nichts zu tragen, obwohl's auf die Dauer sicher arg drückt...
Aber die Bemalung und so weiter könnte Mode werden, schaut schon stark aus.
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Habe da was gefunden

Beitrag von Archiv » 19.02.2004, 23:01

angebliche Grabbeilage eines Skythenbogen in einem Keltischen Grab, nicht unwahrscheinlich da die Keltische Kultur einen weiten Verbreitungsgrad bis in den Orient hatte, und anhand von Grabbeigaben davon ausgegangen werden muß das damals schon ein reger Handel herrschte. Ich schau aber mal weiter.... eventuell finde ich ja mehr.

ach ja die Links:
http://www.hz-forum.de/Artikel/Art_kelte_trauner.htm

und wie immer es streiten sich die Gelehrten ;-)
http://www.hassiaceltica.de/bogen.htm

Das der Film Fantasy wird war klar, muss ja ber eigentlich ersteinmal nix Negatives heißen. Eventuell gibts ja nach dem Start noch mehr begeisterte Traditionelle :-)

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Interessante Links

Beitrag von Taran » 19.02.2004, 23:10

ich habe mir schon mal ein paar Texte zu dem Film angeschaut, - offenbar folgt der "geschichtliche Hintergrund" ziemlich genau dem Buch von Geoffrey Ashe.
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Beitrag von Mongol » 19.02.2004, 23:12

Was den Bogen anbelangt, so erinnert der mich sehr stark an einen Indoperser...
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

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Beitrag von Ahenobarbus » 20.02.2004, 11:10

@Schatti
hast völlig. Kelten und Skythen pflegten sehr intensiven Handel. Allgemein wird angenommen, die Kelten wären die 'Erfinder' der Kettenhemden. Ich hab allerding nachgelesen, das man in einem skythischen Kurgan ein Kettenhemd gefunden hat, das einige Jährchen älter war, als die frühesten Keltenfunde(auf Kettenhemden bezogen). Skythen kamen sogar bis Brandenburg und Tschechien, und Handel haben die auch reichlich betrieben. Die Ornamentik der Kelten ist der skythischen sehr ähnlich.
Lasst doch einfach Film und Fantasy als Unterhaltung laufen. Ich finde die Diskussionen über historische Genauigkeit in Filmen einfach vertane Zeit. Ich musste mir oft genug anhören, das in Gladiator innerhalb der ersten 15 Minuten xxx-Fehler auftraten. Das vergrault doch den 'Filmgenuss'.

Noch einmal kurz zu den Bögen. Die Artus-/Arthur-Sage wird ja in die Zeit nach dem Abzug der Römer aus Britannien gelegt. Theoretisch wären auch Langbögen möglich; Allamannische Langbögen sind für die Zeit um 300/350 nChr. belegt. Der Langbogen ist bekanntlich keine Erfindung der Engländer.

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Beitrag von LotlBotl » 15.08.2004, 23:00

Ich hab ja bisher nur das Plakat gesehen.
Die Gwinny hatte darauf einen Flachbogen mit absolut falsch stehender Maserung und Parabolbefiederung an den Pfeilen.
Das ist aber viel hübscher. Aber das Verbrechen auf diesen Bildern ist die weggeschnürte Brust. Soll ungesund sein.
Reiterbögen bei den Kelten find ich auch unsinnig, meines Wissens nach ritten Kelten auf zwei Pferden. Eins unterm linken, eins unterm rechten Fuß. Deshalb fanden das die Römer gar nicht toll.
Und dass sie Arthus zu einem Römer gemacht haben find ich auch nicht toll.

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Beitrag von Clee » 16.08.2004, 05:31

Nu mach mal nicht die Römer so schlecht.Artus wollte doch die römische Sicherheit im Lande aufrechterhalten.Die Zeit nach dem Rückzug der Römer waren schließlich die "Dark Ages"-nicht die Zeit vor den Römern.
wie war das nochmal in `Life of Brian` :"Weißt
du noch wie es hier vor den Römern ausgesehen hat... Was haben Sie uns gebracht außer das Schulsystem,den Aquedukt,die öffentliche Ordnung..? Den Frieden !

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Zwei Pferde und andere Meinungen

Beitrag von Archiv » 16.08.2004, 09:33

Original geschrieben von LotlBotl

Ich hab ja bisher nur das Plakat gesehen.
Die Gwinny hatte darauf einen Flachbogen mit absolut falsch stehender Maserung und Parabolbefiederung an den Pfeilen.
Das ist aber viel hübscher. ... Reiterbögen bei den Kelten find ich auch unsinnig, meines Wissens nach ritten Kelten auf zwei Pferden. Eins unterm linken, eins unterm rechten Fuß. Deshalb fanden das die Römer gar nicht toll.
Und dass sie Arthus zu einem Römer gemacht haben find ich auch nicht toll.


Also ich habe gestern das "Making off" gesehen und fand es gar nicht schlecht. Der Ansatz die Artus Sage aus einen anderen Perspektive zu sehen die ein wenig Historischer, und nicht Marion Zimmer Bradley like ist finde ich gut.

Das Kelten auf zwei Pferden ritten? höre ich nun zum ersten mal?? :o
So unsinnig finde ich den Reiterbogen bei Kelten gar nicht, die Argumente haben meine Vorposter ja bereits geliefert. :-)

Warum sollte Artus nicht den Römischen Legionen angehört haben? Ersten war es bei den Römern gängige Praxis die unterworfenen Völker in den Legionen einzubinden, desweiteren möge man sich an die große Deutsche Saga von Armin den Cherusker erinnern auch dieser hatte bevor er die Römer bei Kalkriese niedermachte in den Legionen gedient, der Erzählung nach sogar als Offizier.

Gruß Volker

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Beitrag von Ahenobarbus » 18.08.2004, 09:50

Hi,
mal wieder etwas römische Klugscheiß ...

@Taran Die Standarte nannte man(falls wir die gleiche meinen) Draco und kam aus der Gegend. Sie wurde später von den Reitern übernommen. Eine Meinung darüber ist, dass sie zur Bestimmung der Windrichtung diente, für Bogenschützen zB.

In Britannien gab es Kontingente berittener Bogenschützen, bekannt sind auch die Sarmaten, die berittene Bogenschützen und Panzerreiter stellten. Aus solchen Truppenverbänden könnte dann auch die Basis der beweglichen Reiterarmeen kommen. Die Zeit Arthurs/Artus ist nun mal die, in der die Römer das Land verlassen haben. Überliefert und historisch belegt sind die Kämpfe gegen die Sachsen unter Horsa. Man nimmt an, das es den Arthur nicht gab, eher mehrere und das er kein mittelalterliches Schwert trug, sondern eher eine römische Spartha.

... Klugscheisserei Ende ;-) ;-)

Ahenobarbus

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Beitrag von LotlBotl » 22.08.2004, 01:52

Warn nicht die kelten mit den Reiterbögen. War irgendein anderes völkchen.
Der Film wäre ganz nett, wenns nicht die arthussage sein sollte. Die ham die ganze Story vergewaltigt! Und der Gral fehlt komplett und Merlin hat nie gezaubert, trotz versprochener toller Magiespezialeffekte...
Und die Römersklaventypenkavallerie schoss mit Parabolfederpfeilen, die Waldleute mit Shieldbefiederung. Und ich glaube, im Jahr 300 gabs keine Armbrüste... Die kamen erst ab dem HoMi auf denke ich... Und der Parcy fehlt. Und natürlich ist der Arthus gegenüber dem Sachsenking nur ein Stümperhafter Schwertkämpfer, gewinnt aber durch eine list... Camelot fehlt auch ganz.Lamnzelot stirbt... Excalibur durchtrennt ales und kann nicht stumpf werden, trotzdem kommt ein klinge an klinmge schlag Kampf gegen den Sachsenking ohne das schwert des Sachsenkings zu zersäbeln und danach hat das Schwert Scharten wie sau...
Alles andere, als das was man eigentlich haben will...
Ansonsten schöner film.

Bruchprince
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Beitrag von Bruchprince » 22.08.2004, 12:55

Das Völkchen mit den reiterbögen waren die schon erwähnte Sarmaten, den reiterbogen den sie auf den bildern in der hand hält hat ihr arthurius ;-) vorher in die Hand gedrückt.
Mehr sag ich dann mal nicht vielleicht will noch einer den Film sehn. Ist einfach verständliche abendunterhaltung. Nett wenn man sich berieseln lassen will.
KLAGT NICHT, K?MPFT!

Ahenobarbus
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Beitrag von Ahenobarbus » 22.08.2004, 21:56

@LotlBotl,
musste mir Dein geposte jetzt mehrmals durchlesen ... hab nach 'nem heftigen WE vielleicht etwas Probleme ...

Armsbrüste gab es schon bei den Griechen, kamen nur nicht oft zum Einsatz, da sie recht unhandlich waren.

Wo ist die Problematik mit der Federform????

Zerredet doch nicht immer die Filme, nur wenn sie euren Vorstellungen nicht entsprechen. Ist dieser Film irgendwie als historisch korrekt angekündigt worden???? Arthur ist eine Legende und warum sollte nicht einer ein ähnliches Märchen mit den bekannten Namen abdrehen.
Ansonsten halte ich es mit Bruchprince, ... berieseln lassen!!!

Ich will jetzt endlich ins Bett. :bash :bash
Ahenobarbus

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