Reiterbogen kein Primitivbogen???

Alles was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
Benutzeravatar
Nacanina
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1367
Registriert: 19.10.2003, 21:34

Beitrag von Nacanina » 11.06.2004, 09:04

Reiterbögen sind schön, schnell und gehören in eine eigene Klasse. Bei traditionellen Turnieren sollte sich das doch auch machen lassen. Die Turniere, bei denen auch die Radträger und Stachelbögen geschossen werden, meide ich. Die sind eh fast immer langweilig gestellt.
Natürlich gibt es Turniere bei denen alle Klassen (LB Glas, LB prim, Jagdrecurve) in einen Topf geworfen werden. Das ist als Holzbogenschütze schon etwas ärgerlich.
Wenn es eine Holzbogenklasse gibt, sollte sie aber auch definiert sein.
Natürliche Materialien (Holz, Sehne, Leinen...),
Schießen über den Handrücken, Holzpfeile, mediterraner Griff.
Ich sehe den Unterschied speziell in der größeren Schwierigkeit, ohne Pfeilauflage zu schießen. Der Pfeil liegt jedesmal ein wenig anders.
Natürlich bin ich da im Gegensatz zu Snake-Jo.
Du kannst natürlich leichter andere Bogenklassen "ablaschen" mit einem Perry-Reflex geleimten Bogen mit Schußfenster.
Das ist für mich aber kein Primitivbogen mehr.
Nimms mir nicht übel. Bei den anderen Geschichten sind wir oft einer Meinung. Hier aber nicht.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

Alphastern

RE: RE: Reiterbogen - eine Klasse für sich

Beitrag von Alphastern » 11.06.2004, 09:55

Original geschrieben von Authomas

Schießt ihr im Zweifel lieber bei den Männern mit oder in der nächsthöheren Bogenklasse? Wobei die Zeiten ja ein bisschen vorbei sind, wo man in Bowhunter Recurve schon fürs kommen den ersten Platz gekriegt hat (:-))...

Jo


Ich glaube da würde ich lieber mit den Männern mitschiessen, der einzigste Unterschied zu den Jungs ist dann wohl eher das Zuggewicht und das alleine machts nicht.
Anektödchen: bei uns in der Gruppe war ein Paar, er 60# Compund Unlimited, sie 30# Visierrecurve. Beide haben in ihrer Klasse den 3. Platz gemacht. Das Zuggewicht kanns nicht sein :D

Das mit dem ersten Platz Damenjagdrecurve klappt nur noch auf Fitaveranstaltungen, wenn man das Teil als Blankbogen durchkriegt :)

Benutzeravatar
Netzwanze
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2267
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Netzwanze » 11.06.2004, 10:15

Die Sache mit den RBs und Primitivbögen ist auch noch komplizierter. Wenn man alle Bögen aus natürlichen Materialien als Primitiv bezeichnet, gibt es ein Problem.
Bei einem gut gemachten RB kann man von außen nicht auf den ersten Blick erkennen, ob er tatsächlich kein Glas enthält (erzählen kann man ja alles) - vor allem wenn es einem an Erfahrung fehlt.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

Julia
Full Member
Full Member
Beiträge: 112
Registriert: 16.03.2004, 12:06

Beitrag von Julia » 11.06.2004, 10:18

Mir persönlich werden es manchmal zu viele Klassen auf Turnieren. Wobei natürlich jeder Ausrichter seine eigene Philosophie mit einbringt, was "ein vernünftiger Bogen" zu sein hat.
Allein schon wie viele Unterscheidungen es bei Langbogen gibt!!
:-(

Irgendwann hat man 10003938490 Bogenklassen und man muss für die Siegerehrung einen separaten Tag ansetzen!
;(

Wenn man weiß, dass viele Reiterbogen an einem Turnier teilnehmen werden, kann man aber sicher mal versuchen, eine extra-Bogenklasse einrichten zu lassen. Kann ich nachvollziehen.

Aber zu viele Bogenklassen - irgendwann hat jeder seine eigene maßgeschneiderte Bogenklasse und wir alle können uns über viele erste Plätze freuen!
:)

In dem Fall möchte ich jetzt schon mal die Klasse der "Eiben-Langbogen-im-Griff-gespleißt-ungebackt-von-Berliner-Löwegeborenen-Damen-wohnhaft-in-Zehlendorf" anmelden!
>>>--------> ((o)) <--------<<<
Vorw?rts auf dem Weg konsequenten Voranschreitens!!!

Benutzeravatar
Netzwanze
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2267
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Klassenwirrwar

Beitrag von Netzwanze » 11.06.2004, 10:32

Zu viele Klassen sollte es, speziell im traditionellen Sektor nicht geben. Viele sind hier keine Leistungsschützen und schießen nur zum Spass.

Nur um es mal vorweg zu nehmen. Ich spreche hier nur von traditionellen Turnieren, an denen auch Jagdrecurves zugelassen sind, jedoch keine Rad- oder Stangenbögen.

Klar, daß ein glasbelegter Longbow anders schießt als einer aus reinem Holz. Hier macht die Aufteilung auch Sinn.

Recurves muß man da komplett rausnehmen, da diese einfach komplett anders reagieren als ein LB. Hierbei meine ich speziell die Pfeilgeschwindigkeit und die daraus resultierende Abschusswinkel. Hier muß man ja nicht so weit ins blaue schießen, wie bei einem LB - das Zielen (ich meine nicht Visieren) ist dabei einfacher.

Ein RB (auch Hornbögen) ist dabei schon eher ein Recurve als ein LB - jedoch nicht ganz. Die Unterschiede liegen hier vor allem an der Pfeilauflage und eventuell am anderen Anker (aber den sollte man besser ausser aucht lassen).

Daher:
Es macht Sinn, LBs (und primitive) in zwei Klassen aufzuteilen - naturmaterialen und glasbelegt.

Bei den Recurves muß man nur drauf achten, ob intuitiv oder mit System geschossen wird.

RBs können dann bei den Intuitiv-Recurves gut klarkommen. Wird jedoch bei Recurve nicht weiter unterschieden, macht eine eigene RB-Klasse sicher Sinn.

Christian
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

Benutzeravatar
Nacanina
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1367
Registriert: 19.10.2003, 21:34

Beitrag von Nacanina » 11.06.2004, 11:14

Christin, ich muß dir widersprechen.
Ein wesentlicher Unterschied ist eben auch, dass du beim Recurve eine Pfeilauflage, ein Schußfenster hast.
1. Hast du viel weniger vom "archers paradox"
2. immer die klar definierten Pfeilauflagepunkte

Beides ist beim Reiterbogen negativer zu beurteilen.
Deshalb gehören sie einfach in eine andere Klasse.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

Benutzeravatar
Netzwanze
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2267
Registriert: 06.08.2003, 23:46

RE:

Beitrag von Netzwanze » 11.06.2004, 12:55

Original geschrieben von Nacanina

Christin, ich muß dir widersprechen.
Ein wesentlicher Unterschied ist eben auch, dass du beim Recurve eine Pfeilauflage, ein Schußfenster hast.
1. Hast du viel weniger vom "archers paradox"
2. immer die klar definierten Pfeilauflagepunkte

Beides ist beim Reiterbogen negativer zu beurteilen.
Deshalb gehören sie einfach in eine andere Klasse.

Gut, das habe ich außer acht gelassen. Dies macht natürlich einen unterschied zwischen Recurve und RB aus.

Christian
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

Alphastern

Noch komplizierter

Beitrag von Alphastern » 11.06.2004, 13:46

Man kann es noch schlimmer machen: Wenn man von einem Holz- /Primitivbogen spricht meint man irgendwie immer nur die Lang- /Flachbogenvariante. Was ist mit den Holzrecurves? Mit Schussfenster und eindeutig anderem Verhalten wie die Langbögen, halt ohne Glas. Passt irgendwie auch nicht richtig zusammen wenn man drüber nachdenkt :wueste

Benutzeravatar
Netzwanze
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2267
Registriert: 06.08.2003, 23:46

RE: Noch komplizierter

Beitrag von Netzwanze » 11.06.2004, 14:07

Original geschrieben von Alphastern

Man kann es noch schlimmer machen: Wenn man von einem Holz- /Primitivbogen spricht meint man irgendwie immer nur die Lang- /Flachbogenvariante. Was ist mit den Holzrecurves? Mit Schussfenster und eindeutig anderem Verhalten wie die Langbögen, halt ohne Glas. Passt irgendwie auch nicht richtig zusammen wenn man drüber nachdenkt :wueste

Hmm, ich kenne im Moment keine laminierten Recurves mit Fenster und Pfeilauflage (alles andere ist 'primitiv'), die komplett ohne Glas (bzw Kohlefaser) gefertigt sind. Ansonsten wird sich das Schussverhalten dieser Bögen auch nicht sehr von einem Glasbogen unterscheiden.

Christian
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

grosser_baer
Full Member
Full Member
Beiträge: 101
Registriert: 01.03.2004, 20:02

RE: Bogenklassen

Beitrag von grosser_baer » 11.06.2004, 14:22

Hallo Juli und alle anderen,

Original geschrieben von Julia

Mir persönlich werden es manchmal zu viele Klassen auf Turnieren. Wobei natürlich jeder Ausrichter seine eigene Philosophie mit einbringt, was "ein vernünftiger Bogen" zu sein hat.
Allein schon wie viele Unterscheidungen es bei Langbogen gibt!!
:-(

Irgendwann hat man 10003938490 Bogenklassen und man muss für die Siegerehrung einen separaten Tag ansetzen!
;(



Ich weiss ja nicht, auf was Turniere Du gehst, aber hier im Süden gibt es in der Regel 1 Langbogenklasse, maximal 2 (wenn die "Primitiven") in einer Extra-Klasse gewertet werden.

Wegen mir bräuchte es keine Siegerehrung (Kinder ausgenommen, die sollten *jeder* ein kleines Andenken mitnehmen dürfen) mit dem ganzen Brimbamborium, sondern lediglich eine saubere Auswertung der einzelnen Bogenklassen, die jeder Teilnehmer per E-Mail oder notfalls Schneckenpost geschickt bekommt oder auf der HP des ausrichtenden Vereins angeschaut werden kann. Dann weiß auch jeder wo er steht, ob er erster und letzter geworden ist oder was auch immer und das ewige Warte-Zeremoniell am Ende des Tages würde entfallen.

Aber das würde sicherlich den Getränke- und Freßumsatz senken:D . Ich war neulich auf einem Turnier, da hat die Auswertung schon *ewig* gedauert, aber als sie dann fertig war, hat man nochmal eine Stunde bis zur Siegerehrung gewartet:bash. Gut für's Gschäft am ersten richtig heißen Sommertag war's aber bestimmt....

In diesem Sinne:
Zum Wohl!

gb

PS: @ jo: Ich würde mich lieber mit den Männern als in der nächst höheren Klasse werten lassen.
Der geistige Horizont ist der Abstand zwischen Kopf und Brett

Harbardr
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1151
Registriert: 06.08.2003, 23:46

primitiv...

Beitrag von Harbardr » 11.06.2004, 16:08

...sind auch Recurves aus Holz. Glegendlich schieß ich so'n Osagebogen u. trotzdem hab ich bei keinem Turnier Probleme wegen des Recurves bekommen.

Die "Klasse" Holzbogen (ausdrücklich ohne Glas), sprich die Primitivbogen, unterscheidet nicht (den Götter'n sei Dank) zwischen Recurve-, Lang-, o. Flachbogen.

Schaut euch doch mal die Rules des DFBV (Kapitel III, Stilarten) an, die Aufteilung der Bogenklassen ist "fast" perfekt, nur, daß zur Zeit der Erstellung des Regelwerkes der RB noch nicht so aktuell war.

DFBV-Rules

Die Unterscheidung nach dem Geschlecht hat für mich eher was mit der Wurfkraft der Bogen zu tun, denn wer hat nicht schon die Schwierigkeiten mancher Mädels mitbekommen, wenn's um die größeren Entfernungen ging.
Doch scheint mir hier eher an das "Feingefühl" der Turnierbauer apelliert, da bei den meisten sog. Jagdturnieren die Entfernungen eh zu weit gesteckt sind.

Benutzeravatar
Nacanina
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1367
Registriert: 19.10.2003, 21:34

Beitrag von Nacanina » 11.06.2004, 17:36

Die DFBV-Rules zum PB finde ich gut.
Perry-Reflex-Bögen und laminierte Langbögen sind zugelassen aber eben keine Pfeilauflage und kein Schußfenster.
Es ist sinnlos, von den G?ttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag. Epikur

Alphastern

RE: primitiv...

Beitrag von Alphastern » 11.06.2004, 18:10

Original geschrieben von Harbardr

Doch scheint mir hier eher an das "Feingefühl" der Turnierbauer apelliert, da bei den meisten sog. Jagdturnieren die Entfernungen eh zu weit gesteckt sind.


Das ist zwar etwas OT, aber muss ich grad auch mal Unmut loswerden: Stimmt! Scheinbar ist nur noch ein gutes Turnier wo alles auf Endmass steht und mit möglichst vielen Astgabeln in der Flugbahn :bash

Ein "echter" Jäger würde sich irgendwo an einen Wildwechsel hocken und warten bis ein Ziel günstig vorm Pfeil steht. Wer wäre so wahnsinnig einen Bären aus 50m Entfernung schiessen zu wollen mit der Gewissheit der Kerl wird höchstens stinkesauer?? Höchstens Compounder und nen Radlbogen will ich dann doch nicht...


Antworten

Zurück zu „Bogenreiten Sonstiges“