Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

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tom.smile
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Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von tom.smile » 20.10.2015, 11:24

Da es in dem anderen Beitrag http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=12&t=27690
unter gegangen ist, hab ich mal einen neuen Beitrag erstellt
(außerdem findet man es mit dem neuen Titel besser)

....
So ich hab mir die Kiste heute noch mal genauer angesehen und mir die drei großen Beitel geschnappt:

image.jpg
2 Beitel von Kirschen 1 Beitel von Saturn


image.jpg
Details Kirschen


image.jpg
Detail Saturn Rückseite


image.jpg
Detail Saturn Vorderseite



Die Hersteller/ Markenzeichen hab ich hier gefunden:

http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/kirschen.phtml

http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/lingenberg.phtml

Wer noch mehr zu den Herstellern weiß, soll gern seinen Senf dazu geben.

Als nächste steht für mich die Frage, wie ich die Schätzchen am besten wieder fit mache.

Kann mir da bitte, bitte jemand weiter helfen?

Ich möchte versuchen die guten Stücke best möglich wieder herzurichten ohne
dabei den jetzigen Zustand zu verschlimmbessern.

Aber ich hab davon leider keine Ahnung.

Geht man da mit Schleifpapier ran? Oder lieber nicht?

Oder nur mit Schwabbelscheibe polieren. Oder lieber nicht?

Oder lieber nur etwas ölen und die Patina drauf lassen? Was ist dann
aber mit dem Rost?

Fragen über Fragen.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

LG Tom

Edit: Links gefixt
Zuletzt geändert von tom.smile am 20.10.2015, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von Wilfrid (✝) » 20.10.2015, 11:27

Einfach ganz dünn mit Leinöl einreiben

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tom.smile
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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von tom.smile » 20.10.2015, 11:38

Danke Wilfried, das ging fix.

Zwei Fragen hab ich zur Behandlung mit Leinöl:

1. Was ist mit dem Rost. Vorher abschmirgeln oder ignorieren? (würde mich jedenfalls wundern)

2. Das Leinöl nur auf den Griff oder auch auf das Metall?

3. Polimerisiert das Leinöl nich?t Und macht es das Metall nicht klebrig?

LG Tom
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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von Wilfrid (✝) » 20.10.2015, 11:47

Ignorieren, einfach dünn mit Leinöl abwischen und Polimerisieren lassen, Im Rost hält sich mehr Öl und der Rost wird schwarz.
Das Metall wird nicht klebrig

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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von Roby-Nie » 20.10.2015, 11:49

Hmmm, ich seh da keinen Rost, nur Patina.
Metall (und wahlweise das Holz) mit Leinöl behandeln.
Ganz dünn auftragen und überschüssiges Öl mit einem Lappen abwischen, dann klebt da nachher nix.
Und ja, das polimerisiert und genau deshalb nimmt man das ja.
Aber vorher das schärfen nicht vergessen.
Viel Spass mit den Dingern.
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Markus
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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von Markus » 20.10.2015, 11:49

Ich würde den Rost Rost sein lassen, denn es scheint mir sehr wenig zu sein.
Dafür die Beitel richtig ! und gut ! schärfen und dann das Metall dünn ! mit Leinöl oder meinetwegen Balistol einreiben, kurz darauf die Überstände abnehmen.
Den Griff kannst Du ebenfalls einölen, aber immer dünn!!!! auftragen.
Ggf. bei dem einen Beitel mit gewickleten Griff den Griff erneuern. Wenn da aber nix wackelt, dann nix machen. Ein neuer Griff sieht nur besser aus, aber ob er auch besser ist, weißt Du erst hinterher. >:)

Edit - selten so einer Meinung gewesen. :D :D

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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von Coal » 20.10.2015, 11:51

Leinöl kannst auf Holz und Eisen geben. Vorher würd ich aber eine Rundbürste für die Bohrmaschine besorgen und damit Rost und Dreck entfernen. Kupfer oder Messingbürste lässt die Patina noch drauf, mit ner Stahlbürste musst vorsichtiger rangehen, sonst wird das Eisen blank.
Wer nur einen Hammer hat, für den schaut jedes Problem aus wie ein Nagel.

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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von Silberwolke » 20.10.2015, 12:18

Meine sehen auch so aus (soweit ich das auf dem Foto beurteilen kann). Ich werde sie "nur" schärfen. Fertig! Wenn du "Werkzeugfetischist" bist, dann sieht alles anders aus. Etwas anderes finde ich wichtiger fürs "Gebrauchswerkzeug" (also kein Fetisch): unter welchem Winkel ist der letzte (mit gewickeltem Griff) geschliffen? Auf dem Foto sieht es sehr steil aus. Vielleicht ist das wegen der Perspektive?

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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von Balian79 » 20.10.2015, 13:45

Der Rost ist nicht schlimm und stört auch nicht am besten wäre die Schneide an den Schleifmöpsen schleifen und anschliessend den Grad auf der Spiegelseite mit einen Schleifstein(Schweizer Brocken)abziehen fertig,und am ende deiner arbeiten den Stechbeitel säubern und mit WD40 einsprühen!!!!
Mfg Martin
Handwerk ist durch Gewohnheit erlangte Geschicklichkeit.

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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von Haitha » 20.10.2015, 14:28

Balian79 hat geschrieben:...(Schweizer Brocken)...


Was ist denn ein Schweizer Brocken?

Nu bin ich aber verwirrt - du gibst dein Ziehmesser jemandem zum schleifen aber hier Tipps für ein Stemmeisen?


...was ist bloß los hier im Forum... ??? ::)


Hier ein Video eines Youtubers, den ich gerne mal schaue, weil er lustige und lehrreiche Video hat.

Dies ist sehr passend zum Thema - mit einer herausragenden Schlussmessage, die sich einige mal hinter die Löffel schreiben sollten!! >:(

https://www.youtube.com/watch?v=1QqTaK1gNh4
Fall down seven times, stand up eight.

Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto

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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von NormChaos (✝) » 20.10.2015, 16:06

Haitha hat geschrieben:
Balian79 hat geschrieben:...(Schweizer Brocken)...


Was ist denn ein Schweizer Brocken? ....



Hmmm.. ich kenn nur Belgische Brocken.. vielleicht sind ja die gemeint ??

http://www.belgischerbrocken.de/

LG
Norm

PS.: Die find ich für den letzten Schliff allerdings wirklich top
Das sind nicht die Droiden die ihr sucht. Das sind nicht die Droiden die wir suchen. Er kann passieren. Er kann passieren. Weiterfahren. Weiterfahren, Weiterfahren....

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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von Sateless » 20.10.2015, 16:28

Die kennt Haitha auch ;)
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von Idariod » 20.10.2015, 16:36

Danke für den Link, Haitha, hab ich wieder einiges zu schauen/lernen.

LG,

Idariod
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von Barisat » 20.10.2015, 18:29

Hallo Tom

Dem Video, das Haitha verlinkt hat ist nichts mehr hinzu zu fügen, abgesehen davon, das der Mann vielleicht mal die Socke aus dem Mund nehmen sollte, bevor er spricht. Ist ja grausam... Mit einem gröberen Schleifstein anfangen und dann immer feinere nehmen. Wichtig ist, das Du es nass machst und den "Schlamm" der dabei entsteht nicht wegwischst, sondern schön drauf lässt, denn der schleift mit und trägt nicht unwesentlich zu einem guten Ergebnis bei. Man braucht etwas Übung, vor allem, wenn es um die Einhaltung des Schneidwinkels geht, aber es ist nicht so schwer, wie manche es glauben.
Im Zweifel ist es aber nicht schlecht, sie zum Schleifen weg zu bringen und sich das Ganze mal zeigen zu lassen, wenn es geht.

Die Werkzeuge von Kirschen sind nicht die schlechtesten, aber auch kein Premium-Produkt. Für ein richtig gutes, japanisches Werkzeug legst Du mal eben 35 Euro und mehr auf den Tisch. Und zwar für den Kleinkram! Größere Teile können auch schon mal schnell das doppelte Kosten. Das macht sich dann vor allem bei der Schärfe und Haltbarkeit selbiger bemerkbar, sie bleiben einfach viel länger scharf.

Was die Patina angeht, schließe ich mich meinen Vorgängern an. Nimm Leinöl, Ballistol riecht ziemlich stark und der Geruch ist nicht jedermanns Sache. Die Entscheidung liegt bei Dir, gut ist beides.

Gruß

Barisat >:)
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Re: Altes Werkzeug wieder fit machen, Hilfe

Beitrag von tom.smile » 20.10.2015, 21:42

Hallo Leute,

Vielen Dank für die vielen Rückmeldung.

Der Schlachtplan sieht dann also wie folgt aus:

1. mit ner Rundbürste (Messing oder Nylon) und ner Bohrmaschine den gröbsten Rost und Dreck ab machen (ich weiß beides sieht man auf den Fotos nicht so gut, trotzdem ist was da)

2. Schneide wieder herstellen und schärfen (dazu habe ich gleich noch ein paar Fragen)

3. leichtes Finish mit Leinöl

Fertig.

Ich sag mal noch ein paar Worte zu meinen Beweggründen.

Nein, ich bin kein Werkzeugfetischist. Höchstens ein winzig kleines bißchen :D

Ich arbeite bloß in meiner Freizeit gern mit meinen Händen und schätze es sehr wenn ich dazu gutes Werkzeug habe. (Bzw. ärgert mich nichts so sehr wie mit schlechtem/minderwertigem Werkzeug arbeiten zu müssen).

Und weil ich gutes Werkzeug so schätze liegt mir die Pflege des Werkzeugs auch am Herzen. Insbesondere wenn es sich um altes Werkzeug handelt.

Nun weiß ich, dass man Werkzeug am besten pflegt und vor Korrosion schützt, wenn man es häufig benutzt.
Leider komme ich als Selbständiger und als zweifacher Familienvater leider viel zu selten dazu es zu benutzen
(Auch wenn meine Frau das Gegenteil behauptet :D ;D )

Von daher ist es mir wichtig mein Werkzeug so zu pflegen, dass es auch bei längerem Nichtgebrauch geschützt und einsatzbereit ist.

Und nu zurück zum Thema

LG Tom
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