FOC bei Holzpfeilen

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hweinig
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FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von hweinig » 22.07.2010, 09:15

Probleme mit FOC

mein Bogen:
Bucella Custom Langbogen 43 lbs auf 28"
Auszug 30,5" 51lbs
Pfeile:
Kiefer 5/16 58-58 Spine 31" Spitze 100gr

Ich bin jetzt gerade dabei, den FOC auszumessen, bzw zu korrigieren.

Meine Fragen:

1. Ist es überhaupt sinnvoll, sich bei Holzpfeilen Gedanken zu machen über den FOC
2. Welcher FOC%  ist bei Holzpfeilen erfahrungsgemäss gut?
3. Wie korrigiert man einen FOC (ausser ueber das Spitzengewicht) Schaft schleifen???
4. Welcher Spielraum ist sinnig? Bsp: 10-20% oder 12-14%
5.Welche Auswirkungen hat - nach euren Erfahrungen - ein hoher oder niedriger FOC?
6. Messpunkte:
  Gesamtlänge : von Nockenboden bis Pfeilspitze
  zweite Länge: von Balancepunkt bis Pfeilspitze
  ist das richtig?
Bin gespannt auf eure Antworten.
Zuletzt geändert von hweinig am 22.07.2010, 09:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Heidjer
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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von Heidjer » 22.07.2010, 16:13

@ hweinig,

Zu 1. Kommt drauf an was Du vorzugsweise schießt, auf Distanzen bis 60m oder darüber.
Zu 2. Zum Scheibenschiessen 8% oder mehr, mehr stabilisiert den Pfeil schneller.
Zu 3. Spitzengewicht, barreln, tapern, schleifen, lackieren.
Zu 4. Für unter 60m mind. 8% besser mehr, aber alle Pfeile auf 2% gleich.
Zu 5. Hoher FOC schnelle stabilisierung, niedriger FOC besser zum Flightschiessen.
Zu 6. Gesamtlänge: von 50% Durchmesser der Spitze bis 50% Durchm. der Nock.
        Zweite Länge: vom Balancepunkt bis 50% Durchmesser der Spitze.

Bogenjäger bevorzugen einen FOC von 30 % oder höher, der Grund ist das der Pfeil sehr schnell stabilisiert und Entfernungen über 30m sowieso unintressant sind. Die Spitze zieht den Pfeil gerade aus und der Pfeil läßt sich auch nicht so leicht aus der Bahn bringen, weder durch Zweige noch durch Seitenwind.
Meine Flightpfeile haben einen FOC von 1 % - 2% sie reiten Gewissermaßen auf der Luft auf, brauchen zum stabilisieren aber lange und werden auch leicht aus der Bahn geworfen, dafür fliegen sie nicht so parabolisch.

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von tecumtha2008 » 22.07.2010, 18:11

@Dirk M:
30% FOC ist kaum zu machen. Tradititionelle Bogenjaeger moegen so um die 20%+/-.
Wobei der FOC auch hier fuer die meisten Wildarten ueberbewertet ist.
Selbst bei einem 27.5" langem Pfeil und 350 grain Spitzengewicht kommt man kaum an die 30% ran.
Und selbst diese Pfeile schlagen ein wie ein Hammer ;D
Die Flugstabilitaet ist natuerlich besser bei konstantem Wind, aber Zweige duerfen bei der Jagd nicht im Weg sein und spielen deshalb keine Rolle. Der geringste Zweig wirft einen Broadheadpfeil aus der Bahn, im Gegensatz zu einem mit Feldspitze. Eine Flugschneise ohne Hindernisse ist deshalb unbedingt notwendig.

Von 100 grain Spitzen halte ich generell nicht viel. Auch auf Turnieren sind solche Setups viel fehleranfaelliger als schwerere.
Bei Boegen groesser 40 lbs darf es immer die 125er sein.
Wenn man ein schwereres Setup schiesst, dann sind ist die Hohe der Bogenhand etwas staerker anzupassen. Das ist aber durch die groessere Strecke auch leichter zu reproduzieren.
Das rein instinktive Schiessen hat beim Nullpunkt des Pfeiles eh seine Grenze....

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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von the_Toaster (✝) » 22.07.2010, 18:16

FOC  ??? ??? ???
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

Fitzgerald

Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von Fitzgerald » 22.07.2010, 18:42

Foc isch wänn en pfeil nur fuck macht of schwäbisch.

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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von fennek » 22.07.2010, 19:18

FOC= Front Of Center?!... glaube ich mich zu erinnern....
Meines erachtens relativ vernachlässigbar. Da kommt einfach eine mindestens 125 grain schwere Spitze auf den Pfeil und gut is!  ;)
Mein neuer Satz Birkenpfeile hat jetzt 165er Spitzen-herllich dieser WUMMS!
Beste Grüße
"Wie hat es sich angefühlt?" "Es klang wie der Geruch von Himbeergeschmack..."

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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von Heidjer » 22.07.2010, 19:51

@ Tecumtha,
Okay da habe ich mich vertan dann halt 20%, ich muß auch zugeben das sich meine "Bogenjagderfahrung" auf Ratten beschränkt.  ;)
Die Erfahrung aus dem 3D-Schiessen und dem Historischen Schiessen zeigt aber das ein Pfeil mit einen hohen FOC sich erheblich weniger ablenken läßt wie ein Pfeil mit niedrigen FOC. Jeder der schon mal Abpraller auf Turnieren gesucht hat wird feststellen das leichte Pfeile mit niedrigen FOC fast einen rechten Winkel schaffen während Pfeile mit hohen FOC die grobe Richtung beibehalten.
Was das schiessen mit Broadheads angeht schiesse ich fast nur Historische, auch wenn ich ein paar Jagdklingen besitze schiesse ich damit selten weil mir der Pfeilfang dafür fehlt und jedes Scheibenmaterial stark leidet.

@ Toaster,
FOC= Front of Center ist Richtig, es Bezeichnet wieviel der Balancepunkt des Pfeiles vor seiner geometrischen Mitte liegt.

Gruß Dirk
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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von the_Toaster (✝) » 22.07.2010, 21:01

Ah!

Kenne ich vom U-Boot.

Kommando: "Alle Mann voraaaaauuuuuuuuuuus!!!"

Der Trimm ist dann vorlastig.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von hweinig » 23.07.2010, 08:28

Danke an alle, wo geschrieben haben.
Nach einigen Versuchen musste ich sowieso feststellen, dass ich bei meinen 30,5er 5/16 Schäften maximal einen FOC% von 5 schaffe, mit der 120grain Spitze mit aller Gewalt eine 7, schaff.

Nochmal Danke fuer eure Infos

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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von Hunnenbogen » 23.07.2010, 10:38

Hi hweinig,
ich kann es mir fast nicht vorstellen, dass Du bei diesen Pfeilen einen so niedrigen FOC hast. Wie bestimmst Du ihn? Ich hätte da folgende Formel im Angebot:

FOC[%] = ((L/2)-S) * 100/L
wobei L=Länge Pfeil (Nockboden bis Spitze)
S=Länge Spitze bis Schwerpunkt

Der Schwerpunkt wird bestimmt, indem Du den Pfeil auf eine scharfe Kant auflegst. Dort, wo er "balanciert", ist er.

Ich frage deswegen so doof, weil meine Pfeile (28,5", 125er Spitze) einen FOC von ungefähr 13-14 haben (habs nicht mehr genau im Kopf...). Und alleine die Spitze mit 125grs den FOC in die Höhe "schnellen" lässt.

Grüßle!!
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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von hweinig » 23.07.2010, 10:57

@Hunnenbogen
Hallo Hunnenbogen

meine Werte:
Kiefer 5/16

gemessen von Nockenboden bis Spitze

100grain Spitze
L:80,3cm =31,6 Zoll
S:35,9cm
FOC% 5,2927

120grain Spitze (TAS Tophat Feldspitze parallell zum Verschrauben)
L:80,3cm
S:34,4cm
FOC% 7,1606

Ich stamme leider von den Orang Utan ab und hab Arme wie ein Affe,
der lange auszug wo ich hab - 30,5 - erfordert einfach einen verdammt langen Pfeil.
Kein Mensch, den ich gefragt habe, schiesst eine 120er Spitze bei 5/16, ich verzweifel schier noch.
Weisst du zufaellig deine S-Länge?
Zuletzt geändert von hweinig am 23.07.2010, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von Hunnenbogen » 23.07.2010, 11:12

Mein "S" liegt bei 30cm. Und wenn ich es nochmal nachgerechnet habe, habe ich einen FOC von etwa 10%. Mein Gehirn, mein Gehirn...
Vielleicht kannst Du am Federgewicht ein wenig einsparen?
Grüßle!
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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von hweinig » 23.07.2010, 11:17

@Hunnenbogen

Federn + KLeber + Nocke 1,5g
da geht nicht mehr viel !!!

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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von kra » 23.07.2010, 12:17

tecumtha2008 hat geschrieben:...
Das rein instinktive Schiessen hat beim Nullpunkt des Pfeiles eh seine Grenze....


Rein instinktives Schießen und Nullpunkt... wie sollte das zusammen passen?
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: FOC bei Holzpfeilen

Beitrag von Hunnenbogen » 23.07.2010, 13:02

Stimmt... Aber genau deswegen stimmt es ja, dass das instinktive Schießen beim Nullpunkt seine Grenzen hat. Ich kenne meinen zum Bleistift garnicht... Bin auch nicht scharf drauf, ihn kennen zu lernen.
"Ich bin an meinem Nullpunkt angelangt" hat sowas Negatives.  ;D

Allerdings verändert ein höherer FOC natürlich die Parabel vom Stöckchen, was dann wieder für das instinktive (intuitive etc...) Schießen von Relevanz ist. Heieiei... Am besten man schießt einfach. Solange das Ende vom Pfeil beim Flug nicht nach unten zeigt, ist alles cool.

Was tecumtha und DirkM bezüglich der Stabilität schreiben, ist allerdingst richtig. Ich bevorzuge deswegen auch schwerere Pfeile mit höherem FOC%. So richtige Eisbrecher...  ;D

Grüßle!
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