Befiederung rechts- oder linksgewunden?

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Libelle
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Befiederung rechts- oder linksgewunden?

Beitrag von Libelle » 14.02.2016, 15:25

Hallo,
ich habe mal ne Frage an die erfahrenen Pfeilbauer. Macht es einen Unterschied (ausser der Drallrichtung) ob ich für
einen Pfeil rechts oder linksgewundene Federn verwende. Gibt es irgendwelche Gründe warum man nur rechts- bzw.
nur linksgewundene Federn verwenden sollte (evtl. bei Rechts- oder Linkshandbögen) oder ist das "wurscht"? Um
keine Missverständnisse aufkommen zu lassen - ich meine nicht die Verwendung von rechts- und linksgewunden auf
einem Pfeil.

Zum anderen würde mich interessieren welche grundsätzlichen Auswirkungen der Abstand der Befiederung vom Nock-
boden hat? Ich hatte mir zu Anfang mal sehr günstig gebrauchte 500er Easton gekauft, da waren zwei Pfeile bei wo
die Befiederung(Ende) ca. 4cm vom Nockboden war (der Rest war 2cm Abstand) und ich hatte den Eindruck dass diese
beiden doch wesentlich exakter getroffen haben...

Freue mich auf Eure Erfahrungen und Thesen hierzu.

libelle

(in der Suchfunktion habe ich nichts dazu gefunden)

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ralfmcghee
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Re: Befiederung rechts- oder linksgewunden?

Beitrag von ralfmcghee » 14.02.2016, 15:40

Ich muss da mal ein wenig spekulieren, denn mit Alu und Carbon habe ich kaum Schießerfahrung. Auf meinen Holzpfeilen habe ich zwischen Befiederung und Nockboden 3,5 cm Abstand. 2 cm scheinen mir etwas wenig zu sein. Vielleicht sind beim Lösen Deine Finger im Weg? Da könnte ich mir vorstellen, dass das zu einem suboptimalen Schussablauf führt.

Zur Frage, ob rechts- oder linksgewunden: Ich meine,mhier einmal gelesen zu haben, dass das keinen Unterschied macht. Hauptsache, dass, wie Du richtig sagst, kein Mix auf dem Pfeil angebracht ist. Sonst würden die Pfeile wohl ziemlich trudeln.

Mal sehen, ob ich richtig liege. Ich bin gespannt auf die Meinungen der Pfeil-Experten.
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Re: Befiederung rechts- oder linksgewunden?

Beitrag von Jophipa » 14.02.2016, 16:06

Hallo Libelle,
eigentlich ist es egal ob links oder rechtsgewunden. Einzige Vorraussetzung: An einem Pfeil müssen alle 3 Federn entweder links - oder rechtsgewunden sein. Ein Mischmasch aus links und rechts (da hat Ralf recht) würde den Pfeil ins trudeln bringen.
Thats it.

Wolle

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kra
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Re: Befiederung rechts- oder linksgewunden?

Beitrag von kra » 14.02.2016, 16:09

klar, kein Mix, aber ansosten ist es völlig wurst, welche Federn du zum gerade oder schräg Befiedern nimmst.

Zum Abstand vom Nockboden - je weiter hinten desto stärker sollte der Einfluß der Federn auf den Flug sein, hat imho aber nur einen sehr geringen Einfluß im Bereich der gängigen Abstände (so bis 4 cm).

was zählt ist die Fläche der Befiederung und wie sie im Wind steht (paralell oder leicht schräg) - je mehr Brems desto langsamer desto friedlicher der Pfeil.


... und anderer waren wieder schneller... ;)
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

Libelle
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Re: Befiederung rechts- oder linksgewunden?

Beitrag von Libelle » 14.02.2016, 20:05

Danke für die klaren Antworten.

Da ich kommende Woche Federn in ganzer Länge bestellen wollte noch ne Frage zum Preis/Leistungsverhältnis.

Federn von "Trueflight" sollten in Ordnung sein oder?

libelle

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killerkarpfen
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Re: Befiederung rechts- oder linksgewunden?

Beitrag von killerkarpfen » 14.02.2016, 20:09

Hmm, es sollte eigentlich klar sein. Es gibt bekanntlich linke und rechte Federn. Die Feder hat auf ihrer Oberseite einen natürlichen Auftrieb. Das heisst auch eine gerade aufgebrachte Feder wird den Pfeil in Rotation bringen. Die gewundene Befiederung muss natürlich dem Rechnung tragen und muss auch dem entsprechend in die gleiche Drehrichtung aufgebracht werden.

Ganz persönlich finde ich, wird den gewundenen Montagen der Federn zu viel Vorteil nachgesagt. In Tat und Wahrheit ist es aber so, dass die erhöhte Rotation eine erhöhte Bremswirkung auf den Pfeil ausübt. Was die gerade aufgebrachte Feder an Rotation, eben durch ihren natürlichen Auftrieb mitbringt, reicht eigentlich völlig aus um den Pfeil zu stabilisieren. Vorausgesetzt der Pfeil ist natürlich auf den Bogen abgestimmt. Zusätzliche Rotation bringt auf den ersten paar Metern einen kleinen Vorteil. Bei Schüssen ab 25 -30m ist die Bremswirkung so stark, dass die Pfeile bald an Energie verlieren und "verhungern".

Nicht verstehen kann ich die Bogner die alles an ihrem Gerät optimieren wollen. FF Sehne, und ein Kampf um jedes Grain Pfeil- und Spitzengewicht. Dabei verwenden sie auf dem Parcour so stark gewundene Befiederung, dass die Pfeile die Eigenschaften eines Fluflus annehmen. :-\ Oft merken sie aber nicht, dass ihre Pfeile relativ schlecht abgestimmt sind und dabei herrlich durch die Lüfte trudeln. Hauptsache die Überzeugung stimmt, dann stimmt auch alles andere.
Eppur si muove

Azawakh

Re: Befiederung rechts- oder linksgewunden?

Beitrag von Azawakh » 14.02.2016, 20:12

Libelle hat geschrieben:Federn von "Trueflight" sollten in Ordnung sein oder?

libelle


Jawoll, sind gute Federn, sehr konstante Qualität.

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Heidjer
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Re: Befiederung rechts- oder linksgewunden?

Beitrag von Heidjer » 14.02.2016, 20:48

Trueflight Federn sind in Ordnung, volle Länge einfarbig kosten im Moment noch um 0,50€ bis 0,55€ Tendenz gerade steigend.

Zum Federabstand, gerade fliegen tut am Pfeil der Schwerpunkt, pendelt der Pfeil, drückt der Luftwiderstand gegen die Feder und den Pfeil wieder gerade. Also je größer der Abstand Schwerpunkt - Feder ist, desto größer die Hebelkraft der Feder, ist sie zu weit hinten, besteht die Gefahr das man sie beim Ablass berührt und der Pfeil dadurch ins Pendeln kommt, das wäre dann kontraproduktiv.

Zur Drallrichtungt, es gibt keinen technischen Grund eine Drallrichtung zu bevorzugen, bei keinen Bogentyp oder Ablassform. Die Feder bringt den Pfeil erst nach verlassen des Bogens in Rotation wenn die Luft an der Feder entlang streicht. Das kann man übrigens am berühmten Slomovideo gut erkennen.
Es gibt andere Gründe die für nur eine Ferderwindunsrichtung sprechen. Einmal man benötigt man zum Schneiden und zum Befiedern nur einen Satz Werkzeug. Hat man nur eine Art in der Bastelkiste, kann man sich zumindest damit nicht vertun.
Und dann wäre noch der Effekt bei intuitiven Schützen die ihren Pfeilflug genau verfolgen, die kann es mitunter unbewußt irritieren wenn ein Pfeil aus dem Satz sich andersrum Dreht.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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