Vom Schößling zum Pfeil

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catweazel
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von catweazel » 02.09.2010, 17:10

Hi,

hier ein kleiner Trick der das trocknen von Schößlingen erleichtert.
Man kann die Trockenrisse verhindern indem man an beiden Seiten einen Einschnitt von 1-2 cm anbringt und so die Spannung weg nimmt. Einfach mit dem Messer, oder der Säge ein Stück weit einschneiden das verhindert die unkontrollierten Trockenrisse.
Dies wusste schon der Mann vom Hauslabjoch alias "ÖTZI", die unfertigen Pfeilschäfte in seinem Köcher waren so behandelt.

Grüße MR

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captainplanet
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von captainplanet » 02.09.2010, 17:36

Ich habe auch schon davon gelesen, kann es mir aber nicht recht vorstellen: der Riß entsteht ja dadurch daß das Holz im Außenbereich schneller trocknet als innen. Der Schnitt ändert im Prinzip nichts daran, ich kann nur vielleicht die Richtung des Risses vorgeben. Bei einem Pfeil nutzt mir das aber - im Gegensatz zu einem Bogenrohling - gar nix. Ich kann keine Risse brauchen, egal wie sie auch liegen.
Oder tritt beim Einkerben auch noch ein Effekt auf den ich nicht bedacht?

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catweazel
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von catweazel » 02.09.2010, 17:52

Ich habe auf diese weiße schon an die hundert Schößlinge getrocknet, nach dem einschneiden (1-2cm)reißen diese nicht mehr weiter!

Glaube er mir! ::)

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Galighenna
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Galighenna » 02.09.2010, 17:59

@captainplanet
Ich denke, der Schnitt ist nicht tief. Bestimmt nur 1mm oder so. Der fällt dann, bei der Weiterverarbeitung zum Pfeil, weg. Der Schaft wird ja noch auf den gewünschten Spine/Durchmesser geschliffen und Gehobelt.
Da er 1-2cm geschrieben hat wird er wohl kaum die Tiefe des Schnittest meinen, eher die Länge. Welcher Schaft ist schon 1-2cm dick... Mit Besenstielen haben die damals auch nicht geschossen.

Aber ein Foto davon wäre bestimmt nützlich.
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker » 02.09.2010, 18:06

@Catweazel : Danke ! ich werde dann so verfahren .

Zum Hartriegel, ich habe mal ein paar Bilder gemacht von meiner Gartenzüchtung und von Hartriegel vom Feldweg,

Dieser hier ist aus meinem Garten , Weißbunter Hartriegel - Cornus alba `Elegantissima` ( glaub ich )

links, rechts ein unbekanntes Zeug mit fiesen Stacheln oder Dornen

Bild

Bild

Bei dieser Sorte sind die Jungtriebe grün und nicht rot.


Hier im Vergleich , links der "wilde" gelbe Hartriegel ( mein ich ) und rechts 2mal die Zuchtform
Bild

Hier noch ein Bild von dem mir noch unbekannten fiesen aber graden Dornenzeugs X
Bild

Bild

Gruß acker
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von catweazel » 02.09.2010, 18:11

Falsch
Galighenna hat geschrieben:@captainplanet
Ich denke, der Schnitt ist nicht tief. Bestimmt nur 1mm oder so.
teils Richtig
Galighenna hat geschrieben:@captainplanetDer fällt dann, bei der Weiterverarbeitung zum Pfeil, weg. Der Schaft wird ja noch auf den gewünschten Spine/Durchmesser geschliffen und Gehobelt.


Es gilt:

an beiden Seiten einen Einschnitt von 1-2 cm anbringt

...ist das so schwer zu verstehen?

Es wird an beiden Seiten des Schößlings der Länge nach ca. 1-2cm ein geschnitten, ich lasse meine Schößlinge in der Gesamt-Länge so ca. 1,20m, da machen die 1-2cm auf beiden Seiten, die da später abfallen, absolut nichts.
Der Durchmesser beträgt bei Wolligem Schneeball in der Regel bei einem Spine von 60 ca. 0,8 cm fertig geschliffen, bei Hasel bis zu 1,2 cm Rose liegt irgendwo dazwischen.
Hoffe alle Klarheiten sind jetzt beseitigt, muß mal schauen ob ich noch irgendwo ein Foto....http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Lexikon/Pfeil_Bogen-Oetzi.htm

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Ravenheart » 02.09.2010, 18:42

captainplanet hat geschrieben:Ich Zum Hartriegel noch ein paar Worte: Der Rote heiß meines Wissens nur so weil sich die Blätter im Herbst so schön rot färben. Ich sehe zwar oft rötliche einjährige Triebe, aber oft sind sie auch völlig "normal". Weiß net wovon das abhängt. Der gelbe Hartriegel oder Dirndlstrauch, der wesentlich seltener ist, hat seinen Namen von seiner Blütenfarbe.



Der Rote und der Gelbe als Busch:

http://forum.planten.de/galerie/d/13385 ... riegel.jpg

Und als Holz:

Rabe
Dateianhänge
roter_Hartriegel.JPG
^roter Hartriegel
gelber_Hartriegel.JPG
^gelber Hartriegel

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Galighenna » 02.09.2010, 18:51

@Catweazel

Achsoooo ok. Dann hab ichs jetzt ;) Danke für die Erläuterung. Ich weiß nur nicht, wie das das Reißen des Schaftes verhindern soll. Aber wenn es funktioniert wie du sagst, dann is das ne prima Sache.
Wir haben hier auch nen Hasel-Baum/Strauch im Garten. Der Produziert jedes Jahr einen riesenhaufen langer Triebe. Da werd ich mal sehen ob ich davon welche als Pfeilschäfte gebrauchen kann. Da muss ich nur meinen Vater davon überzeugen die nicht alle schon nach einem Jahr abzuschneiden. Da sind die nämlich noch zu dünn...

Edit:
@acker
Ich hab gerade mal nachgeguckt. Ich bin zwar kein Experte, aber Hartriegel haben alle so ein rundliches Blatt, das vorne in einer Spitze ausläuft, mit glattem Blattrand.
Dein unbekanntes Gewächs ist von daher wohl eher kein Hartriegel. Ich hab aber auch sonst kein Gestrüpp gefunden, das irgendwie ähnliche Blätter hat. Also... Keine Ahnung, nur das es wohl kein hartriegel ist.
Snake-Jo hat da sicher noch einen in Petto...
Zuletzt geändert von Galighenna am 02.09.2010, 19:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von catweazel » 02.09.2010, 18:54

Wie schon gesagt es wird die Spannung beim trocknen reduziert.

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von captainplanet » 02.09.2010, 19:07

Gut, ich glaubs Euch ja schon... ;D

acker hat geschrieben:...rechts ein unbekanntes Zeug mit fiesen Stacheln oder Dornen

Nennt sich Berberitze. ;)
Lustiges Zeug, das Holz ist knallgelb. Gelber als Osage würde ich meinen. Wozu es gut ist, weiß ich nicht. Die Früchte sollen sehr gesund sein. So schmecken sie auch.

Georg
Zuletzt geändert von captainplanet am 02.09.2010, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Galighenna » 02.09.2010, 19:09

Mir kam das schon so bekannt vor... Tatsächlich! ;)
Sowas haben ja viele im Garten. Wenn das Taugt wäre das ja auch ne gute Quelle.
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Ravenheart » 02.09.2010, 19:39

captainplanet hat geschrieben:Nennt sich Berberitze. ;)
Lustiges Zeug, das Holz ist knallgelb. Gelber als Osage würde ich meinen. Wozu es gut ist, weiß ich nicht. Die Früchte sollen sehr gesund sein. So schmecken sie auch.


Ich hab als Kind immer die BLÄTTER gekaut! Sind richtig sauer!
Die gelbe Farbe der Berberitze hält sich leider nicht; ich weiß nicht, ob UV-Licht oder Sauerstoff Schuld sind, aber jedenfalls verblasst sie recht schnell...

Rabe

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker » 02.09.2010, 20:35

Ja Danke, das wird es sein , quitsch gelbes Holz .
Habe eben mal unter Baumkunde.de nachgesehen da wird die Berberitze als leicht Giftig bechrieben bis auf die Früchte welche aber ungenießbar sein sollen .

Gruß acker
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Squid (✝) » 02.09.2010, 20:48

@Acker: Du hast aber auch einen leichten Schaden ;D
Erst posaunst du 'rum, dass Pfeilbau Mist ist - ich stimme voll zu! - und dann kommst du komisch drauf und machst den Mist vom Schößling an, statt dir drölf Schäfte mit angemessenem Spine zu ordern...
Masochist! ;D

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Ravenheart » 02.09.2010, 21:33

acker hat geschrieben:...unter Baumkunde.de nachgesehen da wird die Berberitze als leicht Giftig bechrieben ...


Uups, danke für den Hinweis! Also, liebe Kinder NICHT essen... :D

Mir ist aber von den 2 - 3 Blättern nie schlecht geworden, und geschadet hat's mir auch nicht - sagen auch meine Ärzte, mein Betreuer und mein Therapeut.... 8)

(Das war ein WITZ!)

Rabe

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