Bei mir ist die Ausbeute etwas weniger rosig (Wortspiel, Wortspiel!), ansonsten war mein Fortschritt auch recht sloe (Wieder! Wortspiel!). Mir ist schlicht alles, bis auf diesen Schlehentrieb geknackt. Ich werd an den überresten weiter das Richten üben, damit mir das nicht wieder passiert, denn es ärgert mich wahnsinnig, von 14 geernteten, 8 tauglichen und davon 5 echt schönen Trieben genau einen Pfeil der störrischen Mutter Natur abgerungen zu haben.
Auf diesen Einen muss ich dooferweise jetzt stolz³ wie Oscar² sein, schließlich habe ich ihn lange bearbeitet, und er ist schon ... toll!
Es fing mit diesem Kerlchen an, ein Ahnungsloser Schlehentrieb, der doof an der Umgehungsstraße stand, als ich auf Pfeilschaftjagd vorbeiradelte.
89cm maß er nach dem Ablängen, besaß alle 4cm einen dornenbewehrten Knubbel, an dem er auch immer brav die Wuchsrichtung änderte. Tendentiell machte ich mir wenig gedanken darüber, hierraus noch sowas, wie einen geraden Pfeil zu bekommen. Der Durchmesser oben betrug 11mm, unten 10mm. Trocken wog der Kinderpfeil nurnoch 76g, weshalb schnell klar war, dass dieses Kerlchen einen Packt mit der Zerstörung geschlossen hatte. Entweder um sich schnurstracks zur thermischen Verwertung zu schleichen, oder doch diesen Vorgang herauszuzögern ... der Brummer!
Bis hier war die Welt in Ordnung ...Und dabei habe ich auch den Spine als Rohschaft gemessen. Je nach Drehung pendelte der um 140#. 140#, 76g ... da hilft nur eins: barreln! Komplett runterschleifen war keine option, nachdem ich die Knubbel so energisch erhalten, und geradegebogen hatte ...
Ich entschied mich dann heute spontan auf 3 für eine ägyptische Form, naja zumindest behauptet n Toter Buchauthor, dass die wohl was mit Ägypten zu tun hätte ... is ja auch egal. Dabei wird der Schaft in drei Drittel aufgeteilt. Von der Spitze bis zum Ende des Segments verbreitert sich der Durchmesser gleichmäßig. Das zweite Drittel hat den maximalen Durchmesser, und bis zur Nocke verringert sich der Durchmesser wieder, ist aber bis, kurz vor der Nocke, noch etwas stärker abgehobelt, und erreicht vor der Nocke seinen dünnsten Punkt. So habe ich 12g gut gemacht. Da das natürlich totaler Frevel ist, hab ich direkt erstmal ne Needlebodkin Tüllenspitze von ner vergangenen Wichtelaktion mit Endfest aufgebabscht. Die wiegt 11,1g und macht mit dem Barreltaper richtig schönen FOC. Nach arabischer konvention ist diese Spitze eigentlich zu leicht. Sie beträgt nur ~1/6 der Gesammtpfeilmasse. Um das Verhältniss nicht zu zerstören, müssten nun die Federn 1/6el des Spitzengewichts wiegen, was auch bloß bummelige 1,8g wären. Daher entschied ich mich für viel, und groß! Daraus wurde eine 15mm hohe, 15cm lange 4fach Befiederung. Das passte Gewichtstechnisch ganz gut!
Die Leitpaddel (Befiederung ist echt kleiner in meiner Welt) habe ich dann vorne und hinten abgerundet, wie es bei persischen Pfeilen gewünscht gewesen sein soll - weiß der Geier was da dran ist. Ich hatte noch LW Graugans von Quercus rumfliegen, falls es wen interessiert
. Nun noch die Nocke, ein Kreuznockschlitz kam mir gelegen. Erstmal kann ich so zwei unterschiedliche Sehendurchmesser nutzen, dann ists bei Schösslingen ja eh bums, wierum die liegen, solang der Spine passt (was er eh nicht tut
), und so kann ich ihn von meinen beiden Bögen schießen - was maximalen Nutzen erlaubt.
Nun noch Fakten, Fakten, Fakten:
Schaftlänge total: 89cm (35")
Schaftlänge BOP: 88cm (35")
Länge ü.A. 93cm (36,5")
Wuchtbrummigkeit: 76g (1150grs)
Spine nach dem Barreln zu messen schenk ich mir. 26" Auflageentfernung führt zu viel zu hohen Messwerten, und so weiter, und so fort
Und noch ein paar Bilder von dem Kerlchen:
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس