Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Alles zum Thema Pfeilbau.
Grey Wolf
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Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von Grey Wolf » 05.12.2011, 09:59

Hi allerseits,

ich wollt mir ein paar Pfeile bauen, allerdings bin ich da über zwei Dinge gestolpert. Die Suchfunktion schien auch keinen Treffer zu verbuchen und aus diversen Anleitungen konnte ich dies nicht herrauslesen.

Da währen zum Einen die Werte. Den Spinnewert hab ich bis heut nicht so recht verstanden und weiß daher auch nicht, welche Schäfte ich mir da holen soll (selber machen will ich die Schäfte dann doch erstmal nicht^^). Und auch das Gewicht der Pfeile wäre noch interessant. Wie schwer dürfen die sein, wie schwer sollte die Spitze sein, etc.

Und zu guter Letzt hätt ich da noch eine Frage zur Wicklung, genauer zum Knoten der Wicklung. Was für einen Knoten verwendet man da?

Ich hoffe, ihr steinigt einen Neuling nicht wegen der Anfängerfragen :)
Grey Wolf

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Tom Tom
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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von Tom Tom » 05.12.2011, 10:09

Hay du

und erst mal Willkommen hier im Forum

Ich denk bevor wir dir deine Fragen richtig beantworten können wäre es besser wenn du uns sagen würdest was für einen Bogen du schießt.

Und gesteiningt wird hier keiner ^^

lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

Grey Wolf
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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von Grey Wolf » 05.12.2011, 10:17

Ich habe einen englischen Langbogen, mit 68" und 35lbs
Dieser hier ist es: http://www.westwood-archery.de/langboge ... ngbow.html

Allerdings würde mich schon interessieren, wie sich die Werte berechnen. Eventuell steig ich in einem halben-ganzen Jahr auf einen stärkeren Bogen um, weil der Bogen nur schwerlich die Reichweiten schaffen wird, die man im Feldschießen braucht (also im Walde auf die 3D-Tiere). So jedenfalls die Meinung einiger Leute in meinem Bogensportverein.

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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von Wilfrid (✝) » 05.12.2011, 10:25

nö, warum? Es gibt zwar huier im Forum die Antworten auf Deine Fragen, aber man findet sie schlecht. Und man versteht sie dann manchmal auch nicht. Der Spinewert bei den Peilen hängt von Deinem Bogen ab. Du hast/ hattest Pfeile mit denen Du getroffen hast? Gut, Du brauchst Pfeile vom gleichen Spinewert , gleicher Länge und gleichem Spitzengewicht. Dein Händler weiß, was er Dir verkauft hat, den fragst Du nach diesen Werten.

Der Spinewert bei Holzpfeilen ist ein Maß für die Biegsamkeit des Pfeils, die Pfundzahl entspricht in etwa dem Zuggewicht eines dazu passenden ELB . ist dein Bogen an der Pfeilanlage breiter als ein solcher, brauchst Du weichere, schmaler (Schußfenster) härtere Pfeile. Das Gewicht der Pfeile kommt eigentlich aus Material und Spine, da läßt sich wenig drehen. Die Pfeile sollten ~0,6g pro Pfund Zuggewicht (10grpp)liegen, also bei einem 40# Bogen 24 g, einschließlich Spitze. eine 125gr Spitze wiegt aber schon 8,1g. Ein Fichten schaft 11/32 hat so 25g im Schnitt, d.h. Du liegst da schon bei über 11grpp (grain per pound) ab 15grpp wirds schießen denn schon nicht mehr schön, unter 10 grpp gefährdest Du den Bogen, unter 8 grpp droht Dir nahezu sicher Bogenbruch.

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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von Wilfrid (✝) » 05.12.2011, 10:40

bestell den Leuten aus Deinem Verein einen schönen Gruß von Wilfrd, der auch nur 35# schießt und dessen Pfeile bisher trotz 15grpp noch immer angekommen sind !!
Dein Bogen ist so nicht der schnellste , ist Manau und naja, er hat eben nur 68 € gekostet.
35 # ELB form Spine 35#/125gr Spitze, liegst Du aber deutlich über 10grpp
Nimm 5/16 Schäfte , 70gr Spitze Spine 25-30, 28" Länge und Du solltest mithalten können. Du brauchst, wenn keinen stärkeren Bogen, der ist nämlich für einen Anfänger schon ZU stark, sondern einen schnelleren. Den wirst Du sicher nicht bei dem Händler finden und auch neu nicht zu dem Preis

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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von Grey Wolf » 05.12.2011, 10:52

Danke für die schnelle Antwort.
Joa, er hat nur 68€ gekostet, aber damals als Schüler hat man leider nicht viel Geld über (besonders wenn einem sämtliche Förderungen versagt werden >.<)
Solang wir sowieso nur auf kurze Strecke (Halle) schießen, langt der sicherlich.
Wenn ich dann eher einen schnelleren Bogen brauche, wird das sicherlich die Holzart sein, die die Schnelligkeit bestimmt, oder?

Nur hätt ich da noch eine Frage: was ist mit ELB gemeint?
Und die Frage nach dem Knoten der Wicklung steht auch noch aus. Kann mir kaum vorstellen, dass da ein normaler Knoten reichen und auch halten würde.

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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von corto » 05.12.2011, 11:05

google mal nach "federn wickeln" - in worten ist das ne längere sache. gibt aber gute tutorials im netz.

ELB ist der englische Langbogen. die Pfundzahl ist wie Wilfrid schon sagte, absolut ausreichend.

schau dazu mal nach dem Fred mit der abstimmung "welche mindestpfundzahl für 3d" oder so, ist paar wochen her aber noch relativ aktuell...
ich habe keine Lösung und bin Teil des Problems -
aber bei geistlos rezipierten viralen Kampfbegriffen gegen Humanismus und Menschlichkeit geht mir der Hut hoch !

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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von tomtux » 05.12.2011, 11:07

EnglischerLangBogen=elb
wicklung wird nicht geknotet sondern geklebt; uhu hart, sekundenkleber, weissleim, ... irgendwas. da ist keine besonders hohe last drauf und stellt keine besonderen anforderungen an den klebstoff.

das thema bogen und geschwindigkeit ist so eine art büchse der pandorra ;D
speed kommt primär aus dem zum holz passenden design, das muss wiederum auf die gewünschten pfeile und den schützen abgestimmt sein. schwere pfeile verlangen z.b. höhere energiespeicherung und dafür einbussen beim wirkungsgrad, leichte einen möglichst hohen wirkungsgrad. zuggewicht und holzart spielen eine eher untergeordnete rolle.

auf den schützen abgestimmte, schnelle holzbögen gibt es eigentlich nicht zu kaufen. die kann man nur selbst bauen. ideal für schüler, weil das grundmaterial gibts meist gratis und der werkzeugbedarf ist klein ;)
dabei ist das problem nicht die unfähigkeit der bogenbauer, sondern die für den verkauf notwendige garantie.

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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von Wilfrid (✝) » 05.12.2011, 11:12

ja, und die Bauweise auch, der Holzart entsprechend. Englischer Lang Bogen. Ein von der Mitte her zu den Enden hin am Bauch und an den Seiten angespitzter Stock,-ich weiß, ich krieg Haue-, Dicke und Breite gleich, der Bauch ist wie ein D im Querschnitt und wenn der Bogen gezogen wird , biegt er sich wie ein C/ D. Was Du da hast ist weder ein englischer Lang Bogen, der hat nämlich keine Schußfenster noch ein Strongbow, die fangen nämlich erst bei Zuggewichten deutlich oberhalb 60# an. Es gibt Leute, die auch aus Manau schnelle und kräftige Bögen bauen, dieser Bogenbauer bei Dir gehört aber nach den Angaben sicher nicht dazu. Da es leider kaum Haselbögen ,- gut gebaute-, zu kaufen gibt, bleibt selberbauen oder in der Preisklasse bis 100€ Eschelaminat kaufen. Mit etwas Mut kannst Du sogar diesen Bogen wahrscheinlich so tunen, das er richtig schnell wird

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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von benzi » 05.12.2011, 11:24

@Grey Wolf

willkommen bei FC!

Pfeilwerte ist ein sehr umfangreiches Thema......... alle Komponenten und ihre wechselseitige Wirkung zu verstehen ist schwer, aber auch nicht wirklich notwendig um gut zu treffen!

Hier ist mal die Tabelle, die irgendwann mal jemand erstellt hat (zum Leidwesen von Jo ;D ), um die Durchbiegung der Pfeile einem bestimmten Zuggewicht des Bogens zuzuordnen und damit den Umgang mit diesem Wert zu erleichtern:

Spinetabell.jpg


Der darauf abszulesende Wert in Pfund ist nur ein Richtwert und dient mehr dazu IDENTISCHE Pfeile zu ermöglichen, als dazu den, richtigen Pfeil für einen bestimmten Bogen zu finden.

Grüße benzi
Zuletzt geändert von benzi am 05.12.2011, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von eddytwobows » 05.12.2011, 11:26

Hi Grey Wolf und Willkommen im FC... :)

Uuups, da waren die anderen wieder schneller, kann mich deren Ausführungen nur anschließen... :)

Zu Deinem Bogen...
Rattan ist ein Material, aus dem sich ohne weiteres schnelle Bogen mit hohen Zuggewichten bauen lassen...
Nur ist halt gerade das ELB (Englisher Lang-Bogen) Design inklusive der Länge für ein solches die Denkbar schlechteste Wahl für dieses Material...
Denn Rattan wird erst ab einer Länge, bzw Kürze von 1,50m (59"; Zoll)und darunter wirklich interessant, soll heißen schnell...

Aber solange Dein Bogen schießt, Du Freude daran hast und damit zurecht kommst, geht es ja... :)

Deine Frage zu den Knoten bei der Pfeilwicklung... das kann man so nicht genau sagen, weil fast jeder Pfeilbauer da seine eigenen Methoden bevorzugt, d.h. es gibt einfach keinen wirklich "richtigen" Knoten...
Der eine sichert den Anfang der Wicklung schlicht mit ein paar "halben Schlägen", einem Durchstecker und einem Tropfen Sek. Kleber, der andere bevorzugt einen "Webleinen-Steg", der nächste wieder verzichtet ganz auf Knoten und wickelt das Fadenende einfach nur stramm unter, der vierte schwört auf einen "Spanischen Takling", usw. und so fort... ;) :D

Ich persönlich favorisiere z.B. einen Durchstecker + einem zusätzlichen "halben Schlag" für den Anfang der Wicklung... und sichere das dann nach dem fertigen Wickeln nochmal mit einem Tröpfchen Sek.-Kleber... ;) :D

LG
etb
Zuletzt geändert von eddytwobows am 05.12.2011, 13:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von GerhardP » 05.12.2011, 11:38

Gruss Gerhard


lieber ein .. haben und nicht brauchen, als ein .. brauchen und nicht haben

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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von Markus » 05.12.2011, 11:50

Wenn Du jetzt noch angibst, aus welcher Ecke Du ungefähr kommst, kann Dir vielleicht auch einer in natura zeigen, wie man es machen kann.
Such am besten auf youtube nach Pfeilbau Videos. Da gibt es gute Anleitungen. Oder hier im Forum tief graben.

Markus

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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von Grey Wolf » 05.12.2011, 12:36

Oha, das sind einige Antworten :)

zuerst einmal zum Bogen:
Joa, er hat (leider) ein Schussfenster. Den gabs damals nicht ohne, ich hatte extra per E-Mail angefragt (aber nur zwei Monate nach dem Kauf hatten sie einen identischen im Angebot, ohne Schussfenster >.<). Da das Schussfenster an sich wenig taugt, wollte ich es mit einer Lederwicklung übergehen und den Pfeil vom Handrücken aus schießen (aufgrund dessen, dass der Pfeil nicht vernünftig im Schussfenster liegt, mach ich das unfreiwillig sowieso schon). Hat eigendlich wer eine Idee, was man zum Ausfüllen des Schussfensters nehmen kann, damit da kein Hohlraum unterm Leder bleibt?

Zur Spinnetabelle von benzi kann ich nur eines sagen: häh? ^^
Ich blick da garnicht durch xD

Und was mein Wohnort betrifft, so kann man mich mittlerweile in Strausberg (bei Berlin) antreffen

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Re: Ein paar Fragen zum Bau der Pfeile

Beitrag von benzi » 05.12.2011, 12:50

Grey Wolf hat geschrieben:Oha, das sind einige Antworten :)

Zur Spinnetabelle von benzi kann ich nur eines sagen: häh? ^^


ok dann von vorne:

Ziel ist es, einen Satz Pfeile zu haben, der sich in etwas gleich durchbiegt. Dazu lege ich die Pfeile mit einem definierten Abstand auf zwei Auflagen und häng ein definiertes Gewicht dran, dann messe ich diese Durchbiegung entweder in mm oder in inch. Diese Werte wurden dann zur Vereinfachung einem Bogenzuggewicht zugeorndet und diese Werte kannst Du aus der Tabelle ablesen.

Wenn ich also EINEN Pfeil hab der super gut fliegt, dann lege ich den auf eine Auflage hänge ein Gewicht dran und messe die Durchbiegung, dabei kann ich ermitteln: Durchbiegung in mm oder Durchbiegung in inch oder zugeordnetes Zuggewicht und mit einem dieser Werte kann ich dann identische Pfeile kaufen oder herstellen.

Ich hoffe ich konnte mich verständlicher ausdrücken?!

Grüße benzi
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