Oberflächenbehandlung womit?

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Der Wanderer
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Oberflächenbehandlung womit?

Beitrag von Der Wanderer » 01.03.2012, 10:51

Hallo zusammen,

beim Bau von neuen Pfeilen bin ich mal wieder über ein altes Problem gestolpert.
Bisher habe ich meine Pfeilschäfte mit einer Schnellgrundierung und einer Endbehandlung auf Nitrobasis gearbeitet. Vorher die üblichen Schritte atürlich, wie Schleifen, Beizen, Schleifen und dann Grundieren, Schleifen und Finish.
Da mir der "Lack" ausgegangen ist habe ich mir was Neues gekauft, mich dabei aber vergriffen. Das Zeugs scheint jetzt auf Alkydharzbasis zu sein. Geht vom Prinzip auch, nur dauert eben etwas länger mit der Trocknungszeit und ich habe den Eindruck, dass die Befiederung nicht mehr so gut haftet. Ich bin jetzt dazu übergegangen die Pfeile bis über die Befiederung hinaus zu wickeln, um wenigstens eine einigermaßen Haftung am Schaft zu bekommen. Vorher habe ich auch gewickelt, aber eben nur vorne am Übergang zur Befiederung.

Daher mal meine Fragen:

- was nehmt Ihr so an Materialien zum Oberflächenschutz?
- wie geht Ihr dabei vor?
- ginge auch Leinölfirnis? davon habe ich noch eine 3/4`tel Dose im Regal rumstehen und kann die im Mom. nicht weiter verwenden.
- Ich gehe mal davon aus, dass einige von Euch das Zeugs auch verwenden. Wie geht Ihr dabei vor? Ich hatte mal einen Versuch gemacht und keine Haftung an einem geölten Schaft bekommen. Klaar, das Zeugs ist ebend Öl.

Gruß Martin

Butterfly
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Re: Oberflächenbehandlung womit?

Beitrag von Butterfly » 01.03.2012, 11:07

Wenn der Pfeil fertiggestellt ist, reibe ich diesen mit dem Finger ganz dünn mit Leinöl ein. Keinen Lappen nehmen! Es soll schon zu späteren Zeitpunkt zur Selbstentzündung des Lappens gekommen sein, so wird zumindest behauptet.

Jochen
Dicht dran ist auch daneben

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Re: Oberflächenbehandlung womit?

Beitrag von stoeckchenschubser » 01.03.2012, 11:17

Ich nutze z.Z. nur noch Holzschutz Lasuren für den Außenbereich, somit spare
ich das Beizen und Lackieren. Selbst mehrere Minuten komplett unter Wasser
machen dem Pfeil nichts aus, obwohl eine gleichmäßige Feuchtigkeitsregulierung
durch die offenporigen Eigenschaft der Lasuren gegebn ist, was wirderum den Schaft
vor dem krumm werden schützt.
Spontane Entscheidungen wollen gut überlegt sein.

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Galighenna
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Re: Oberflächenbehandlung womit?

Beitrag von Galighenna » 01.03.2012, 11:18

Leinölfirnis geht! Es dauert ebend bis das Öl hart geworden ist, je nach aufgetragener Menge mehr als 1 Woche, bis man darauf kleben kann.
Leinölfirnis ist nach etwa 1 Tag "trocken" aber Kleber haftet noch nicht wirklich gut daran. Mit der Zeit härtet es aber immer besser aus, so das man später wirklich auch kleben kann, oder auch überlackieren etc... Ich benutze das gern als Grundierung, da Leinölfirnis ins Holz eindringt und bei Feuchte ein aufquellen verhindert. Dadurch platzt Lack nicht so leicht ab, auch wenn er mit der Zeit mal kleinste Risse oder winzige Macken bekommen hat. Das Öl muss halt nur wirklich komplett durchgehärtet sein.


Womit klebst du deine Federn? Es kann sein, das der Kleber einfach nicht für den Lack geeignet ist, aber ein anderer Kleber könnte halten.
Mit Sekundenkleber habe ich persönlich bisher schlechte Erfahrungen gemacht. Oft dauert es einfach zu lange bis der Kleber hart wird. JA! richtig gelesen... ;)
Ich habe daher mal Uhu-hart ausprobiert und der geht wirklich super. Ist weitaus weniger flüssig und zieht sehr schnell an. Vielleicht klebt das besser auf deinem Lack.
Ausserdem verbessert leichtes Anrauhen, evtl mit Stahlwolle, die Haftung jeglicher Kleber.

Was ich bisher benutzt habe:

Dickschichtlasur -> geht gut, macht tolle Farbe lässt sich gut mit Sekundenkleber bekleben, ist aber nicht so widerstandsfähig gegen abreiben (Treffer im Ziel/Schmutz)

Leinölfirnis -> geht gut, macht die Pfeilschäfte gelblich, man muss mehrere Male auftragen mit Zwischentrocknung, danach vor dem Kleben längere Zeit richtig aushärten lassen, schützt vor Wasser aber nicht so gut vor Schmutz. Bekleben mit Sekundenkleber war schlechter haltbar als auf Lack, andere Kleber noch nicht getestet.

Kunstharz-Klarlack von Histor Seidenmatt -> geht gut, trocknet sehr schnell (20min) darf NUR mit Terpentin oder Terpentinersatz verdünnt werden, mit Uni.-Verdünnung geliert der Lack und wird unbrauchbar. Bekleben mit Uhu hart geht sehr gut, hält Bombenfest, Sekundenkleber, sowie andere Kleber noch nicht getestet.

@Butterfly
Ich nehme immer Papier-Küchentücher zum einreiben. Damit sich diese nicht spontan entzünden können (sehr sehr selten) verbrenne ich sie einfach kurzerhand. Weit offenes Ausbreiten verhindert ebenfalls selbstentzündung, da entstehende Reaktionswärme auf die Art viel zu schnell abtransportiert und das Material nicht heiß genug für eine spontane Entzündung wird.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Oberflächenbehandlung womit?

Beitrag von Der Wanderer » 01.03.2012, 19:40

@gallighenna, bisher habe ich mit Fletchtite geklebt. Ist aus dem Ammiland und ich weiß nicht ob das der Hersteller ist, jedenfalls steht Bohning Archery drauf. Die Tube geht langsam zuende und ich habe von Ulli Gobel schon ersatz mitgebracht, Saunders, oder so ähnlich.
Wie es scheint war ich mit meinem Klebeversuch auf dem Stecken, den ich mit Leinölfirnis behandelt habe wohl zu schnell. Na gut, ist ja auch kein Problem, da ich meine Spinewerte kenne muß ich eben immer eine gewisse Menge an Schaftrohlingen vorrätig haben.

Danke für Eure Hilfe
Martin

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