Federwicklung

Alles zum Thema Pfeilbau.
Benutzeravatar
Sergeant at Arms
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 85
Registriert: 22.02.2014, 19:14

Federwicklung

Beitrag von Sergeant at Arms » 27.02.2014, 10:37

Ich weiß nicht, ob es das Thema oder die Frage schon gibt!?
Da ich dabei bin, meine ersten Pfeile selber zu bauen und heute wohl mit den Nocken und der Befiederung fertig werde, geht's heute auch noch an die Wicklung der ersten Pfeile.
Die Wicklung an der Unterseite (Richtung Spitze) der Befiederung ist mir klar und der Grund ist mehr als einleuchtend, genau wie die Wicklung unterhalb des Selfnock, aber wie wichtig ist die Wicklung, die durch die Befiederung läuft?
Ab welcher Bogenstärke sollte diese erfolgen?
Mein Pfeil flog ab, sehr schön befiedert, der ganze Himmel stand ihm offen, er hat wohl irgendwo getroffen.
- Johann Wolfgang von Goethe

Benutzeravatar
Idariod
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1684
Registriert: 23.10.2012, 10:22

Re: Federwicklung

Beitrag von Idariod » 27.02.2014, 10:40

Womit klebst du die Federn? Oder werden sie nur gewickelt? Wenn du sie nicht klebst, würde ich auf jeden Fall durchwickeln, wenn du klebst, ist die Wicklung nur zur Sicherung, hab ungewickelte Pfeile von einem 85lbs Bogen geschossen, tut der Befiederung erstmal gar nix.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

Benutzeravatar
jetsam
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2421
Registriert: 20.03.2012, 16:04

Re: Federwicklung

Beitrag von jetsam » 27.02.2014, 10:48

Es geht weniger um den Bogen, als eher darum, wo die Pfeile denn so vorbeikommen.
Die Federn durchzuwickeln sichert sie zusätzlich zur Klebung bei Fehlschüssen in´s Gebüsch oder wenn der Pfeil durch eine mürbe Zielscheibe geht .
Gruß jetsam
Dies ist die Welt.
Wundervolle und schreckliche Dinge werden geschehen.
Sei ohne Furcht.

Benutzeravatar
Benedikt
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2904
Registriert: 01.09.2013, 12:41

Re: Federwicklung

Beitrag von Benedikt » 27.02.2014, 10:51

Eigentlich brauch man diese Wicklung gar nicht :D
Allerdings.....
....sieht es zum Teil sehr edel und teuer aus, mir persönlich gefällt es auch besser als ohne :)

......wird die Feder(falls man es richtig macht) noch zusätzlich gehalten.

Soweit ich weiß, kann man Federn auch nur durch diese Wicklung anbringen, das hält auch schon gut.
Falls du deine Federn aber geklebt hast, liegt es bei dir, ob du eine solche Wicklung willst oder nicht :)

Mach Späne
Benedikt
A dream is not reality, but who is to say which is which?

Benutzeravatar
Eberesche
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 562
Registriert: 28.07.2010, 18:28

Re: Federwicklung

Beitrag von Eberesche » 27.02.2014, 10:59

Die Wicklung in der Feder hat nichts mit der Bogenstärke zu tun, sondern damit, wie sehr du deinem Kleber traust und mit ästhetischen Vorstellungen. Wenn die Federn auch so halten und du faul bist - weglassen.

Gruß
Anna

Benutzeravatar
apaloosa
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1937
Registriert: 05.02.2012, 17:56

Re: Federwicklung

Beitrag von apaloosa » 27.02.2014, 10:59

Sergeant,
ich klebe die Federn auf und wickle nur unten da ich Plastik Nocken verwende. Die Wicklung (mit Sterngarn) überpinsele ich mit transparentem Nagellack (kannst auch Sek.-Kleber oder Holzlack - z.B. CLOU- verwenden). Hatte noch nie Probleme.
Durchwickeln kann auch eine Frage der Optik sein.

VG Harald

Benutzeravatar
MarcelH.
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 345
Registriert: 02.09.2013, 15:31

Re: Federwicklung

Beitrag von MarcelH. » 27.02.2014, 11:09

Hi,

ich wickle mit Sternzwirn am spitzen Ende der Federn. Das ist auch teilweise Selbstschutz und die scharfen Kiele reissen dir nicht so leicht die Hand auf!

Manchmal wickel ich auch das hintere Ende der Feder, allerdings schwör ich mir jedes Mal auf’s neue, dass das das letzte Mal war. Hinten ist einfach scheisse, ständig sind die Federn im Weg…
Den Tipp gab mir Bruno Ballweg auch hinten zu wickeln, einfach dass die Feder nicht so leicht verloren gehen können.

Ich versiegel die Wicklung danach mit wasserfestem Holzleim, hat bisher auch gut funktioniert!

Gruß,
Marcel

Edit: Ich nutze auch ausschließlich Plastiknocken. Die Wicklung hinten ist also wirklich nur zur Sicherung der Feder, nicht der Nocke!

Benutzeravatar
Sergeant at Arms
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 85
Registriert: 22.02.2014, 19:14

Re: Federwicklung

Beitrag von Sergeant at Arms » 27.02.2014, 15:05

"Vorne" und unterm Selfnock kommt in jedem Fall eine Wicklung mit Sterngarn (100% Leinen) drauf, die ich mit Sekundenkleber fixiere.
Ich klebe die Federn mit Sekundenkleber auf die Schäfte...und der, den ich benutze, funktioniert auch mit meinem Garn ganz gut.
Also könnte ich die Wicklung wohl eher weglassen....ich werde in nächster Zeit nicht auf einem Waldparcour schießen....eher bei mir im Garten und wenn ich auf MA-Lager bin....in beiden Fällen sind die Schiessbahnen auch frei von Bäumen etc.!
Dateianhänge
image.jpg
Meine gekauften Pfeile (leider m.Plastiknock) und meinem ersten Wickelversuch
Mein Pfeil flog ab, sehr schön befiedert, der ganze Himmel stand ihm offen, er hat wohl irgendwo getroffen.
- Johann Wolfgang von Goethe

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22358
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Federwicklung

Beitrag von Ravenheart » 27.02.2014, 21:00

Die Wicklung IN der Feder braucht man nur bei schlechtem oder gar keinem Kleber. Ich klebe mit Pattex-transparent. Die Federn kriegst Du nur mit dem Messer wieder vom Holz...


Rabe

Benutzeravatar
Idariod
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1684
Registriert: 23.10.2012, 10:22

Re: Federwicklung

Beitrag von Idariod » 28.02.2014, 09:30

Oder mit guter Zahnseide. Also Federn vom Holz. Den Tip hab ich im Chat bekommen, getestet, funktioniert.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

Benutzeravatar
Granjow
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1138
Registriert: 06.09.2008, 19:59

Re: Federwicklung

Beitrag von Granjow » 28.02.2014, 21:53

Gute Idee! Teste ich auch mal.
Zahnseide (oder sonst Faden) eignet sich auch super, um Mozzarella zu schneiden. Schlaufe rum und ziehen!

Benutzeravatar
walta
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5016
Registriert: 05.11.2005, 21:58

Re: Federwicklung

Beitrag von walta » 02.03.2014, 07:25

Bei einem normalen Bogen bis so ca. 50 oder 60 Pfund ist eine Wicklung vorne an den Federn sinnvoll. Das verhinder, dass sich die Feder vorn löst und sich in die Hand bohrt (ist mir schon passiert). Alle anderen Wicklungen sind vor allem wegen der Optik. Auch eine Selfnock, wenn sie richtig gemacht wurde, hält in dem Zugbereich, sehr gut auch ohne Wicklung.
Material: Zahnseide, Sternzwirn, Dacron, Leinen, Knopfgarn,... alles was dünn und reissfest ist.

Walta

Benutzeravatar
killerkarpfen
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2855
Registriert: 06.02.2005, 17:15

Re: Federwicklung

Beitrag von killerkarpfen » 02.03.2014, 11:29

Erlaube mir eine kurze Erklärung zur Wicklung

Grundsätzlich wurden im Altertum die Federn entweder mit Birkenteer oder Harz (Ötztaler Heissleim) fixiert. Die langen Federn von Mittelalterpfeilen wurden dagegen nicht geklebt, sondern nur mit dem Faden gebunden, sprich gewickelt. Bei dieser Art der Befestigung kann die Feder von Hand angebracht und nach den ersten paar Wicklungen auf dem Schaft genau ausgerichtet werden. Mit Teer geklebte Federn wurden meines Wissens nur am Ansatz oder gar nicht gewickelt.
Der Vorteil bei ungeklebten Federn ist, dass sie bei einem Pfeilbruch ohne weiteres wieder verwendet werden können. Das ist für mich von Bedeutung wenn man einmal selber gefundene Federn bearbeitet hat.

Beim Schiessen über den Handrücken empfiehlt sich immer eine Schutzwicklung um die auslaufenden Federkiele, weil die sehr scharf sind und Dir, wenn sie über die Hand flitzen, schmerzhafte Kratzer in die Haut ritzen. Daher wickle ich alle meine Pfeile, ob die Federn mit modernem Leim geklebt, oder sonst wie befestigt sind.

Es ist bereits erwänt, dass sich die Federn mit der Zeit meist vorne am Ansatz zu lösen beginnen und eine zusätzliche Sicherung ist da sehr hilfreich.

Die "heutigen" MA-Pfeile werden denke ich, aus rein traditionellen, ästhetischen Gründen gewickelt. Mein Problem ist eher, dass der Faden durchscheuert, vor allem wenn's mal ins Unterholz geht. So gesehen bedeutet für mich die durchgehende Wicklung keine verbesserte Bzw. verlängernede Haltbarkeit.

Benutzeravatar
walta
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5016
Registriert: 05.11.2005, 21:58

Re: Federwicklung

Beitrag von walta » 02.03.2014, 12:35

Gegen durchscheuern hilf eine Schutzschicht aus Lack, Leim, Klebstoff oder ähnlichem auf dem Faden. Je nachdem welches Material du verwendest.

Walta

Benutzeravatar
killerkarpfen
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2855
Registriert: 06.02.2005, 17:15

Re: Federwicklung

Beitrag von killerkarpfen » 02.03.2014, 13:06

Genau da happert's!

Wenn Lack, Pech, Leim usw. austrocknen / hart werden habe, ich das Gefühl der Faden bricht. Ich habe mit durchgewickelten Federn immer grosse Mühe.
So mache ich die nur noch für besondere Zwecke. Für "Gebrauchspfeile" ist mir der Verschleiss zu gross.

Antworten

Zurück zu „Pfeilbau“