Schäfte vom Handler extra spinen und wiegen?

Alles zum Thema Pfeilbau.
bike-reindl
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Schäfte vom Handler extra spinen und wiegen?

Beitrag von bike-reindl » 03.03.2004, 11:21

Hallo ans FC-Forum,

bin neu hier und möchte den aktiven FC-Mitgliedern für Ihre Vorarbeit danken. Hat mir viel geholfen beim Einstieg ins Trad. Bogenschießen. Bin seit letzten Herbst Feuer und Flamme fürs Holzpfeileschießen.

Nun meine Frage:
Zur Zeit bau ich wieder 15 Pfeile für einen neuen stärkeren Bogen (tamars hunter mangart).

Bei den Händlern (in meinem Fall Fa. Bodnik)werden neben den Schäften in vorsortierten Spinebereichen auch Zusatzleistungen wie Exaktspinen und Wiegen angeboten.
Ist das sinnvoll und lohnt sich daß. Oder sortiert Ihr alle zu hause aus einem "Überangebot" aus?

Ciao
bike-reindl ;-)

Titelkorrektur akzeptabel? Rabe

Steinmann

Beitrag von Steinmann » 03.03.2004, 11:31

@ bike-reindl

Erstmal ein freudiges Hallo auf der Seite.

Zu Deiner Frage.
Je genauer das Pfeilgewicht der einzelnen Pfeile untereinander stimmt desto genauer auch die Trefferlage >> soweit die Theorie. In der Praxis fließen noch verschiedene andere Faktoren in das Ergebniss mit ein. Ablass, Nachhalten und in wesentlichen Umfang die persönliche Übung. Sicherlich ist das Pfeilgewicht für den geübten, sicheren Schützen von größerer Bedeutung als für den Neuling. Vernachlässigen kann man es nicht.
Beim Spinewert verhält es sich ähnlich. Ein Bogen der kein eingeschnittenes Mittelteil etc. hat ist m.E. anfälliger für Differenzen des Spinwertes d.h. bei einem solchen Bogen ist der passende Spinewert wichtiger als bei einem auf oder überdie Mitte geschnittenen Recurve. Ich kenne Deinen Bogen nicht und kann deshalb da keine Ratschläge geben. Ein passender Spinewert ist aber auch für den Anfänger wichtig. Wenn Dein Spinewert [red]richtig [/red] ermittelt ist ist finespinen sicherlich nicht falsch und sinnvoller als feinwiegen.

Jens
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Beitrag von Jens » 03.03.2004, 12:04

also für mich persönlich lohnt es sich nicht...

mir langt die abstufung (jeweils in 5er schritten vollkommen)
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horsebow
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Beitrag von horsebow » 03.03.2004, 12:53

@Jens: Wenn sie denn stimmen würde!
Die Schäfte vom Händler sind maschinengespined, werden aus dem Regal rausgezogen und zum Teil falsch wieder reingesteckt und, und...
JürgenBecht hat letztens auf einem Pfeilbaukurs seine gerade erworbenen 12 Schäfte mal handgespined und dabei Spinedifferenzen von über 10 lbs nach oben und unten festgestellt. Wenn man einen solchen Satz zu Pfeilen verbaut, muß man sich nicht wundern, wenn man keine Gruppe zusammenkriegt...
Bogensport Hermanski in Alzey bietet Kunden die Möglichkeit, im Geschäft ihre Schäfte selbst ohne Aufpreis handzuspinen. Dafür nehme ich auch gerne mal die weitere Fahrt auf mich...
(Die Schäfte von Jürgen waren übrigens auch vom Hermanski, aber aus dem Versand)

Gruß, horsebow
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Sorsha
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Beitrag von Sorsha » 03.03.2004, 14:06

Hallo,

war entsetzt, als mir Vereinskollegen auch erzählten, dass sie bei einem Händler bei zighundert Schäfte den Spinewert getestet haben, und dann nur die passenden gekauft haben. Schon schade, dass man sich auf die Händlerangaben da nicht verlassen kann. Und nicht jeder hat das Geld, sich selbst einem Spinemesser zu kaufen, oder die Zeit und Geschick, selbst einen zu bauen.

Danke für den Hinweis bei hermanski, das ist ja ein guter Service!

Sorsha
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Kettensprenger
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extra spinen

Beitrag von Kettensprenger » 03.03.2004, 14:29

Also ich bin der Überzeugung (für mich selbst), dass sich solche Sachen erst lohnen, wenn man auf einem bestimmten Niveau schießen kann und wenn man zu richtigen Meisterschaften gehen will. Also Welt-, Europameisterschaft und so. Für mich als Hobby-Schützen reicht mir die Vorgabe, dass der Schaft zwischen 50 und 55# Spine hat.

Müsste ich denn dann nicht auch das Spitzengewicht, evtl. Federnlänge usw. mit berücksichtigen? Wie ist das, wenn der Schaft z. B. mit 50-55# angegeben ist und eine Länge von 32" hat. Ich kann aber nur 27" ziehen. Also hat der Schaft auf 27" dann sicherlich einen anderen Spine als auf die 32". Irgendwie scheint mir, dass ich da vom Hundersten ins Tausendste komme und ggf. darüber die Lust zum Schießen verlieren könnte.
scio nescio

horsebow
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Beitrag von horsebow » 03.03.2004, 14:39

@Kettensprenger:
Ich glaube, bei allen Tips und Hinweisen in diesem Forum gibt es einen gemeinsamen Grundsatz:
Ich kann anderen nur meine eigene Sicht der Dinge darlegen, was sie daraus machen, ist allein ihre Sache. Beispielhaft sind die beiden Äußerungen von Sorsha und Dir auf meinen letzten post. Jeder sollte seine Ausrüstungsentscheidungen selbst treffen.

Dennoch halte ich den Hinweis für sinnvoll, daß eben maschinengespinte 50-55lbs-Schäfte unter Umständen erheblich von diesem spinewert abweichen.
Ich würde mir so schnell kein eigenes Spinegerät kaufen, und zum Bauen fehlt mir die Zeit, also fahr' ich halt ab und zu zu Hermanski und spine meine Schäfte umsonst! Ich finde das einen tollen Service und wollte die anderen daran teilhaben lassen. Wem das zu umständlich/stressig ist, der kann's natürlich gerne lassen!

Gruß, horsebow
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Nullman
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Beitrag von Nullman » 03.03.2004, 14:43

Da ich seit einiger Zeit über einen Spinetester, sowie über eine Feinwaage verfüge, bin ich dazu übergegangen, Schäfte immer in Hunderter Packs (Zeder, Premium)mit dem Nominalspine 25/30 und 35/40 ( beide 5/16tel) zu bestellen, und sie dann zu Hause per Hand zu "gruppieren".
Was ich da an Ausgangsmaterial bekomme ist hanebüchend, schlicht gesagt.
Davon, daß bei den 25/30 allein mindestens 30 Stück unter 23lbs waren (tiefer geht meine Messur nicht) will ich gar nicht reden. Auch die Gewichte untereinander sind so unterschiedlich, daß "einfach so aus dem Regal gegriffene" Schäfte unmöglcih gut gruppieren können.
Hier ein paar Zahlen:
Spine 25/30 ... Gewicht von 224 gn bis 380 gn
Spine 35/40 ... Gewicht von 264 gn bis 372 gn

Ich hab schon richtig Mühe, bei 100 Stk überhaupt mal einen 6er-Satz zusammenzustellen, der von Gewicht und Spine gut zusammen passt.

Soviel von mir

Nullman

P.S.
Ich finde es schon wichtig, daß auch "Anfänger" mit gutem Material schiessen!
Der Sch?tzenverein:
Schiessen lernen, Freunde Treffen.

horsebow
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Beitrag von horsebow » 03.03.2004, 14:47

@Nulli: Jawoll!! (oh weh, ein Einzeiler!) ;-)

Gruß, horsebow
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Beitrag von Jens » 03.03.2004, 14:55

ich formuliere es mal noch deutlicher....

ich schiesse nicht besser mit einem handgespinten satz als mit einem satz pfeile von irgendeinem händler bestellt....

ich gebe dir allerdings recht nullmann wenn du sagst dass auch anfänger mit gutem material schiessen sollen, so kann man zumindest diese fehlerquelle ausschalten....


@horsebow......strafmandat !!! :D
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Das Spinen gehört dazu!

Beitrag von Haebbie » 03.03.2004, 14:55

Ich habe eine ganze Weile lang für eine ganze Reihe Leute die Pfeilschäfte ausgespinet und gewogen. Und was dabei herauskam war zum großen Teil niederschmetternd. nicht nur, dass der Spiewert oft zu niedrig lag, die Streuung lag meist bei über 10 Pfund, gleichmäßig verteilt.

Es ist öfters passiert, dass von 20 Schäften weniger als eine Handvoll innerhalb der gekauften Gruppe lag. Dass da die Pfeile, gerade bei spinewertkritischen Bogen, wohl kaum gescheit geradeaus fliegen ist ja wohl klar. Und wer denkt da nicht zuerst an die eigenen Schießfehler?.

Das Problem dabei ist, dass nur wenige, und schon gar nicht Bogenneulinge, den Spine von Pfeilschäften bestimmen können.

Da ist eigentlich der Händler gefragt sicherzustellen, dass die Schäfte innerhalb der gewünschten Gruppe liegen. Es kann nicht angehen, dass sich der Händler aus der Verantwortung stiehlt indem er die Empfehlung gibt, sich einen eigenen Spinetester anzuschaffen - oder - auch das habe ich auch gehört ((ich werde keine Namen nennen :) )) - keine Spinetester mehr verkaufen zu wollen, weil es dann auch keine Reklamationen gibt (hoffentlich war das nur so eine fixe Idee).

Ansonsten gebe ich Dir, Kettensprenger, recht, die Fünfergruppen reichen an Genauigkeit aus. Unterschied im Gewicht machen sich da oft stärker bemerkbar.
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Herbert

Uli
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Beitrag von Uli » 03.03.2004, 15:03

Bei mir stellt sich das mit dem Spinewert folgendermaßen dar. Ein Pfeil mit einer bestimmten Länge, Spitzengewicht und Federform braucht einen bestimmten Spinewert um ordentlich zu fliegen. Ändert sich eins von den genannten 3 Parametern fliegt der Pfeil nicht mehr richtig. Also mache ich folgendes. Ich nehme einen Schaft, der einen etwas höheren Spinewert hat als ich brauche, baue einen Testpfeil und schleife dann solange bis er ordentlich fliegt. Nach diesem Spine richten sich dann alle Pfeile gleicher Bauart. Dazu braucht man auch keinen absolut genauen Spinetester, sondern nur irgendeine Vorrichtung, mit der man die Werte vergleichen kann. Das heißt, Pfeil auf einer immer gleichen Länge waagerecht einspannen, immer gleiches Gewicht dranhängen und die Abweichung von der Waagerechten messen. Die so nach dem Testpfeil gebauten Pfeile sind untereinander gleich und sollten auch den richtigen Spine haben.

Uli
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Beitrag von Jens » 03.03.2004, 15:40

...ich hab halt einen satz vom händler und der andere da sind die schäfte selbergemacht, mit dieser schaftmachmaschine vom alex paul
diese schäfte sind die einzigsten von denen ich weiss dass der spine stimmt, welcher auf dem schaft steht....ob dieser jetzt genau zu meinem bogen passt ist die andere frage, aber darum gehts ja hier nicht.

und egal welchen satz ich schiesse merke ich keinen unterschied....

(Anm.: @jens, locke, jaber: Alle Postings um den (inzwischen ja korrigierten) Buchstabendreher hab ich mal rausgeschmissen, o.k.? Rabe)
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Beitrag von Haebbie » 03.03.2004, 15:53

Ich vergaß:

wenn jemand zum Ausspinen seiner Schäfte mal bei mir vorbeikommen will - kein Problem! Schickt mir eine IM und wir machen einen Termin. Es muss isch ja nicht jeder einen Spinetester bauen/kaufen.


Und bis dahin ...
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Beitrag von carpenter » 03.03.2004, 16:58

Man kann i.d.R. ohne Spinetester leben, wenn die Pfeile nicht an der Grenze ausgespined werden müssen. Beispiel: Mein Griffon verträgt alles oberhalb von ca. 45# ohne Probleme, aber nur ein paar # weniger und alle diese Pfeile zeigen ein Eigenleben. Da spielt es also keine Rolle ob in der Gruppe 60-65# ein paar 70er oder nen paar 55er drin sind. Bei der Gruppe 45-50 halt schon, wenn da nur 42er drin sind. Bei einem Bogen der sehr empfindlich gegenüber Spinewerten ist (ohne Bogenfenster z.B.) würde ich die dann schon ausspinen.
Carpenter

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