Pfeil Sounds à la Hollywood - Robin Hood läßt grüßen!

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Mongol
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Beitrag von Mongol » 02.08.2004, 10:42

@Horsebow

genau das ;-) Die Pfeile sollten schnell sein und gut stabilisieren --> flache 4fach Befiederung! Daß diese Pfeile auch leise sind, ist nur ein Nebenefekt.

Wie kommt denn der Sound zustande? Durch Luftverwirbelungen = ungünstige Kanten/flatternde Fahnen....
Ein kluger Mann bemerkt alles.
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Netzwanze
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Verwirbelungen

Beitrag von Netzwanze » 02.08.2004, 10:48

Original geschrieben von Mongol
Wie kommt denn der Sound zustande? Durch Luftverwirbelungen = ungünstige Kanten/flatternde Fahnen....

Genau. Und gerade diese Verwirbelungen machen den Pfeil langsam und instabil, was sich danach im Trefferbild und in der Penetrationstiefe bemerkbar macht. Normalerweise versucht man, gerade aus diesen Gründen keine Verwirbelungen (und damit Geräusche) zu produzieren.

Außer man macht das extra. Daher sind ja auch Fluflus besonders laut.

Christian
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Aagaard
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RE: Verwirbelungen

Beitrag von Aagaard » 02.08.2004, 12:28

Original geschrieben von Netzwanze

Normalerweise versucht man, gerade aus diesen Gründen keine Verwirbelungen (und damit Geräusche) zu produzieren.

Christian

mir geht es in diesem artikel besonders darum, die tonalen sounds/geräusche zu analysieren, also alles wo es irgendwie anfängt zu schwirren, surren oder besser zu "pfeifen".

ich würde gerne ergründen, ob man dafür gewisse "richtlinien" aufstellen kann, so nach dem motto: "mach es so und so und dieser pfeil wird immer gut klingen"!

je mehr luftverwirbelungen/luftwiderstand, desto mehr geräusche.
das ist ja eigentlich ein bekanntes phänomen (ja nicht nur bei pfeilen), aber wie kriegt man einen pfeil absichtlich dazu, einen richtigen "ton" von sich zu geben und nicht nur leises oder lautes rauschen!?

ich hoffe auch noch auf weitere anregungen von euch, denen ich dann nachgehen kann und ich werde auch selber noch den einen oder anderen versuch starten.

gruß Aagaard
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Galighenna
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Beitrag von Galighenna » 03.08.2004, 18:44

Ich hab da auch sone Theorie. Ich könnte mir gut vorstellen, das die Ursache für einen richtigen Ton darin liegt das die Feder nur bei de bestimmten bedingungen anfängt zu vibrieren.
Ich denke das die Stärke der Vibration von der Pfeilgeschwindigkeit und von Elastizität und Steifigkeit abhängt. Meiner Meinung nach bildet die Feder sowas wie vielleicht ein Holzblatt in einer Klarinette oder einem anderen Holzblasinstrument.
Wenn man mit der richtigen Geschwindigkeit sprich Kraft reinpustet beginnt eine Eigenschwingung. Deshalb können sehr sehr weiche oder sehr harte Federn so gut wie gar nicht klingen, weiche nicht weil sie der Luft einfach nachgeben und keine Kräfte entstehen die Schallwellen erzeugen und zu harte weil sie einfach zu wenig schwingen. Andere klingen vielleicht deshalb nicht weil die Luft nicht schnell genug an der Feder vorbeiströmt somit also Steifheit und Elastizität nicht zur Geschwindkeit passen. Ich weis nich genau wie ich es nennen soll, aber es hat wahrscheinlich etwas mit Resonanz zu tun, so das sich bei einer bestimmtem Geschwindigkeit eine stabile starke Schwingung aufbauen kann.

Unregelmäßigkeiten könnten die Enstehung von Wirbeln verstärken und dadurch stärker zu Schwingungen beitragen. Zu große oder zu kleine befiederung verändert wieder die Steifheit usw.

Wie gesagt alles nur Theorie aber das sind so meine Gedanken dazu und wer weis ;-) vielleicht gefällt diese Theorie dem ein oder anderen

greetz
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AZraEL
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flus

Beitrag von AZraEL » 03.08.2004, 19:15

das phänomen mit der relation von pfeilgeschwindigkeit und ton habe ich bei meinen flus beobachtet. wenn ich den flu auf eine scheibe schieße rauscht er nur laut. wenn ich ihn schnurstracks in den himmel schieße, pfeift er beim herunterkommen ziemlich schön. dabei hat er eine geschwindigkeit, mit der er normalerweise von jedem ziel abprallen würde, also ziemlich langsam. würde ja deiner theorie entsprechen, galighenna.
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?

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Hallo

Beitrag von Archiv » 03.08.2004, 20:22

Hallo

Ein guter Sound ist die halbe Miete.
Wohl nur für traditionelle Schützen...
das Ohr schießt mit.

Ich schieße einen 50# Reiterbogen und einen 60er Longbow.
Ich schieße beide gerne und viel, mitunter beide Bögen mit den gleichen Pfeilen, und ein Pfeil klingt nur auf demselben Bogen immer gleich.
Jeder Pfeil hat bei einer bestimmten Geschwindigkeit seinen besten Sound.
Je lauter der Pfeil desto höher der Luft widerstand. Aber auch mit kleinen Federn ist gut Lärn machen.
Schön sehen kann manns bei Autos.
Aerodynamisch ohne ende. Je weniger Ton, desto geringer der Spritverbrauch.
Und doch reichen sehr minimale Andeungen um tonale Klänge zu erzeugen.
eine Handyantenne auf dem Dach wird wenn sie an der richtigen Stelle sitzt in einem gewissen Geschwindigkeitsfenster ein Pfeifen erzeugen das einem den letzten Nerv raubt.
Also es ist wohl nicht die Größe der Federfläche sondern eher deren inteligente Verteilung. Pfeile mit sowas wie Antennen hab ich eben hier schon gesehen.

Ich werd jetzt dann auch nochmal was rumprobieren :D

Wir werden sehen was rausklingt

Moonshadow
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Handy?

Beitrag von Moonshadow » 04.08.2004, 03:20

Original geschrieben von Gartenmatz
Pfeile mit sowas wie Antennen hab ich eben hier schon gesehen.


Früher hat man einen Zettel an einen Pfeil gebungen um mal eben schnell eine Nachricht zu schicken, heute bindet man halt ein Handy an den Pfeil ...

:D :D :D :D :D :D :D
... ruf mich an, ruf mich schnell auf meinem Handy an meeeep meeeep meeeep

Nicht böse sein, ich konnte es mir einfach nicht verkneifen.
Der Narr ist nicht nur Gaukler und Possenreißer, oft versüßt er mit seinem Schabernack die bittere Wahrheit.

Jens
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Beitrag von Jens » 04.08.2004, 08:19

ich hab mal aus einem alten pfeil deine 3. befiederung nachgemacht, vorne fähnchen und komplett verhunzt geschnitten....

ich konnte leider als schütze überhaupt kein geräusch bemerken, wie sich das natürlich anhört, würde ich neben der schußbahn stehen, kann ich daher nicht beurteilen.

@Aagaard hören sich die pfeile für dich als schütze genauso an ?? ich kanns mir kaum vorstellen.
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hören oder nicht hören, das ist hier die frage!?

Beitrag von Aagaard » 04.08.2004, 08:50

Original geschrieben von Jens

@Aagaard hören sich die pfeile für dich als schütze genauso an ?? ich kanns mir kaum vorstellen.
definitives NEIN, ich habe erst mitbekommen welcher der pfeile richtig nach was klingt, als ich die aufnahmen zu hause in den rechner gespielt und mir dann angehört hatte!

das ist der einzige nachteil des ganzen, nämlich das man als schütze von dem ganzen vergnügen leider nicht wirklich viel mitbekommt.

die einzige chance als schütze was zu hören, bzw. ein bißchen zu hören (in den vollen genuß kommst du halt nur wenn du daneben stehst), hast du wahrscheinlich nur, wenn du in einem terrain schießt, welches dir schall zurückreflecktieren kann.
auf freiem feld z.b. würdest du vermutlich gar nichts hören und in hügeligem, dichten waldgelände könntest du mit glück sagen, ob der betreffende pfeil tonal was von sich gibt oder nur ein "rauscher" ist!

laß mal jemand anders deinen präparieten pfeil schießen und stell dich dann daneben, nur so kannst du deine pfeile klanglich richtig beurteilen.

gruß Aagaard
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Beitrag von Juergen Becht » 04.08.2004, 08:50

meine Erfahrung :
Federn mit langer dreieckiger Form,
ähnlich dem hier

nur ohne die verlängerten Enden,
ohne Drall befiedert bringen den besten Sound.

Saubuckel sind die leisesten.

Ich könnte mir gut vorstellen, das die Ursache für einen richtigen Ton darin liegt das die Feder nur bei de bestimmten bedingungen anfängt zu vibrieren.


Dieses Phänomen habe ich auch schon bemerkt.
Anscheinend hängt es mit dem Lösen der Pfeile zusammen, oder mit dem Wetter, oder mit dem Auszug, oder ...

AEIOU
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hab ich was von ...

Beitrag von AEIOU » 04.08.2004, 14:31

.. dem schönen pfeilsound, wenn ich mich dafür in gefahr begeben muss, um ihn zu hören?

im winkel 45° beidseitig vor dem schützen soll keiner stehen!

ich bin nicht übervorsichtig, aber beim pfeilsound zählt nur das, was man vom schützen aus hört - oder geht es hier um trick- und schauschiessen auf mittelalter- und indianerfesten?

8-|
?^^^^^^? AE?OU ?^^^^^?

"Die Geschichte von Bogen und Pfeil ist die Geschichte der Menschheit."

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RE: hab ich was von ...

Beitrag von Aagaard » 04.08.2004, 16:31

Original geschrieben von AEIOU

.. dem schönen pfeilsound, wenn ich mich dafür in gefahr begeben muss, um ihn zu hören?

im winkel 45° beidseitig vor dem schützen soll keiner stehen!
natürlich soll sich keiner, "nur für den guten ton", der gefahr aussetzen verletzt zu werden, damit das für alle klar ist!

[red][H4]DON'T TRY THIS AT HOME, KIDS![/H4][/red]



Original geschrieben von AEIOU

ich bin nicht übervorsichtig, aber beim pfeilsound zählt nur das, was man vom schützen aus hört - oder geht es hier um trick- und schauschiessen auf mittelalter- und indianerfesten?
es geht um das was im titel steht, nämlich generell um die frage nach dem "sound" ansich, so wie man ihn aus filmen her kennt!
und ob man solche sounds reproduzieren, bzw. einen "guten ton" provozieren kann.



möchte mich übrigens an dieser stelle schon mal für alle bisherigen theorien, ideen und bilder bedanken und hoffe auf noch weitere erfahrungsberichte, thx im voraus!!!

gruß Aagaard
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AZraEL
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RE: Hallo

Beitrag von AZraEL » 04.08.2004, 18:21

Original geschrieben von Gartenmatz

Also es ist wohl nicht die Größe der Federfläche sondern eher deren inteligente Verteilung.


dagegen würde ich sagen - wenn du zB eine flasche ansetzt und seitlich über den hals bläst, erzeugst du das lauteste geräusch auch nur mit einer bestimmten "blasekraft", quasi windgeschwindigkeit. ich denke nicht dass der unterschied in der pfeilgeschwindigkeit bei deinen beiden bögen sooo groß ist dass es das ausmacht. ich erwähnte ja bereits dass mein flu auch nur einen schönen ton erzeugt wenn er aus großer höhe zu boden gleitet.
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?

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Beitrag von Archiv » 04.08.2004, 21:43

mein neuer Satz Pfeile, bei denen ich die Fähnchen in ganzer Länge belasse, klingen noch besser.
Bild
der Versuch die Fähnchen mit Klarlack steifer zumachen, bringt vom Sound her nichts.

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Aagaard
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fähnchentheorie.......

Beitrag von Aagaard » 05.08.2004, 00:34

erstmal danke fidiralala, sehen auch optisch sehr gut aus!

ich denke was die steifheit angeht, sollten die federn wahrscheinlich einfach nicht "zu weich" sein (abhängig von welchem tier sie stammen), dann müßte man z.b. mit "normalen" federn à la TrueFlight schon was "klingendes" hinbekommen!?

ein weiteres experiment:
ich habe gerade mal über meinen PFEIL 2 drübergeblasen und habe optisch folgendes sehen können:

[url=http://www.fletchers-corner.de/portal/webspace/user/aagaard/faehnchen.jpg]
Bild[/url]

...und noch was machte sich bemerkbar: trotz geringer strömungsgeschwindigkeit war schon einen ansatz eines tons wahrzunehmen!



[navy]vielleicht kann man ja nun wirklich schon mal pauschal sagen, nach den hier bis jetzt gezeigten exemplaren, bzw. den damit durchgeführten empirischen versuchen, daß wenn man kleine fähnchen stehen läßt, sich diese wirklich wie eine art "blättchen bei holzblasinstrumenten" verhalten und durch den luftstrom während des flugs in schwingungen versetzt werden und dadurch den tonalen sound erzeugen.[/navy]
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