Schaukampfpfeil

Alles zum Thema Pfeilbau.
jneumann
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Schaukampfpfeil

Beitrag von jneumann » 08.09.2004, 07:51

Wer hat schon mal einen Schaukampfpfeil gebaut? Ich möchte aus einem Korkschleifklotz Blunts mit 2cm Durchmesser aussägen. Diese bekommen eine Bohrung und werden auf den Pfeilschaft aufgeleimt. Den Kork möchte ich mit Schaumstoff ( Schwimmnudel in Scheiben geschnitten ) ca.6cm Durchmesser ummanteln. den verrunden, dann soll aussen Stoff rum, der am Schaft wie ein Säckchen zugebunden wird. Was mich Hauptsächlich interessiert ist, ob der Pfeil vorne schwer genug wird, um einigermaßen gezielt geschossen zu werden.

Gruß Jürgen

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Ravenheart
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schwer genug?

Beitrag von Ravenheart » 08.09.2004, 09:10

... auf jeden Fall, eher ZU schwer! Meine Pfeile flogen selbst ohne Spitze (abgebrochen und versehentlich beim Roven gegriffen) gerade!

Rabe

P.S.: Korkschleifklötze sind ja aus Granulat zusammengebappt! Das kann bröseln! Gibt es in Deinem Bekanntenkreis keinen Weintrinker? Viele Weinkorken sind aus massivem Kork geschnitten und wären 1. schon rund und 2. haltbarer! (Echte Weinkenner bohren übrigens den Korkenzieher NIE durch! Das wäre natürlich Voraussetzung!

Alternativ: Warum nicht einfach handelsübliche Gummiblunts unter dem Schaumstoff verwenden? Sind zwar etwas teurer, aber garantiert sicher und sparen Arbeitszeit!

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locksley
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Beitrag von locksley » 08.09.2004, 10:37

Am besten eignen sich meiner Erfahrung nach, Sekt oder Champagnerkorken, da sie durch ihre Pilzform schon grob die Form des späteren Schaumstoffpommels vorgeben. Ausserdem sind sie meist etwas dicker und dadurch stabiler als Weinkorken.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

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Beitrag von kra » 08.09.2004, 11:06

Ich bevorzuge dann Champagnerkorken :) :) . Bitte bei mir melden wenn hierfür Flaschen ausgetrunken werden müssen ...:bussi
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Sektkorken

Beitrag von Trebron » 08.09.2004, 12:32

Hallo jneumann,

ich würde auch Sekt oder Chamuskoren verwenden.
Ich sammle generell Korken, die dann an ein Behindertenwerk zur Weiterverarbeitung abgegeben werden.
Habe festgestellt, wenn der Sekt-Korken aus der Flasche kommt, ist er ja pilzförmig. Wenn er so 8-10 Tage liegt, geht er auf und wird fast zylindrisch. Die sind gut geeignet, hab auch welche. Du darfst natürlich die Schäfte nicht mit dem Konusspitzer angespitzt haben, die können sich sonst durch den Kork durchschießen, IST SCHON PASSIERT !!!

b.t.w. ich würde die Flaschen selbst austrinken,
Stell Dir vor: Du schickst dem Kra die vollen, er trinkt sie aus, schickt trunken wie er dann ist, die leeren zurück und behält die Korken:D

Sektseelige Grüße

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Da hast du

Beitrag von jneumann » 08.09.2004, 12:42

bestimmt recht. Ich mach die Korken besser vor dem verschicken raus.:D
Das anspitzen im Korken hatte ich sowiso nicht vor, da wären die gewappneten auf die ich schiesse bestimmt nachtragend.
Unser Recyclinghof hat heute glaube ich länger auf, da werde ich mein Glück versuchen.

Gruß Jürgen

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Schaukampfpfeile

Beitrag von Archiv » 08.09.2004, 12:44

Ich möchte niemanden davon abhalten solche Pfeile zu bauen und auch zu schießen, aber man sollte sich auch bei solchen Pfeilen bewußt machen, daß sie gefährlich sind. So ein Pompfenpfeil direkt auf diie Nase kann schon zum Bruch des Nasenbeins führen; oder ins ungeschütze Auge, da wird es erst mal dunkel (mit Glück nicht auf ewig).
Ich rate aus eigener Erfahrung immer davon ab, sich gegenseitig mit Pfeilen zu beschiessen, dafür sind sie einfach zu gefährlich (und es gibt genügend kurze Moment wo man mal nicht ausreichend aufpasst)!

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Verletzungsmöglichkeit

Beitrag von Trebron » 08.09.2004, 13:14

@ snake,

Du hast natürlich vollkommen recht !
Ohne Gesichts- und sonstigen wichtige Teile-schutz würde ich mich nieeeeee in irgendeine Schlacht begeben.
Habe erzählt bekommen, dass auf einem der letzten Märkte KEINE Limitierung der Bogenstärke vorggenommen wurde. Da hätte einer mit einem 45lbs Reiterbogen geschossen, unverantwortlich sowas :motz !!!

Fair play

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Schaukampfpfeile

Beitrag von gunzelin » 08.09.2004, 13:53

Hallo,

ich schliesse mich der Meinung von Snake an. Es ist IMHO davon abzuraten, im allgemeinen Kampfgetümmel von Schaukämpfen (LARP usw.) auch noch Pfeile geschossen werden.

Ich war selbst mal bei einigen solcher Schaukampfveranstaltung dabei und musste erleben wie eine Bogenschützin meinte : "Ich versuch mal die Leute in der zweiten Reihe zu treffen".

Was heisst hier versuchen ??? Viele der Schaukampfbogenschützen haben meinen persönlichen Erfahrungen nach, keine ausreichende "Ausbildung" bzw. Erfahrung im Bogenschießen. Da sind Unfälle und Verletzungen vorprogrammiert.

Ich selbst würde mich nie freiwillig mit Pfeilen jedweder Art beschießen lassen.

Schaukampf mit Schwert, Axt und Schild, Mann gegen Mann, das ist überschaubar und ich kann reagieren. Im allgemeinen Gefechtlärm und Chaos noch einen Pfeilregen abzubekommen, für mich, nein Danke !!!

Herzlichen Gruß

Ritter Gunzelin v.d. Asseburg / Sottmar

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Nicht umsonst

Beitrag von jneumann » 08.09.2004, 14:00

möchte ich die Pfeile die von mir verschossen werden selbst bauen. Da weiß ich was drinnen ist. Die Pfeile bekommen einen Auszug von max.26 Zoll, für meinen Bogen nur 24. Gezielte Schüsse sind nur Brustbein abwärts erlaubt. Das die Mitkämpfer sich an die Regeln halten sollte Voraussetzung sein. Auch beim Semikontakt von Kampfsportarten muß ich mich darauf verlassen das ein Schlag abgestoppt wird.
Mit 42 Jahren bin ich schlau genug solche Pfeile nicht auf der Grillparty zum rumalbern zu verwenden.

Gruß Jürgen

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Beitrag von Archiv » 08.09.2004, 19:53

Ich habe auch solche Pfeile selbst gebaut. Sie haben nur 19 Zoll Länge und wurden mit einem Bogen der auch nur so einen Auszug hat (dabei 30 lbs) verschossen. Ich habe die Sachen auch nicht auf einer Grillparty verwendet, sondern bei einem Larp. Normalerweise kann ich ganz gut mit Pfeil und Bogen umgehen, aber wenn sich die Umstände verketten (unglücklich), dann kann es einfach ins Auge gehen.
"Die Sonne im Rücken auf einen Kämpfer in Bauchhöhe geschossen so aus 10m. Der Kämpfer dreht sich just im Ablaß weg, hinter ihm ist eine Mulde mit einer Kämpferin die genau in Sonne schaut, nicht sieht daß mit einem Bogen geschossen wird (ich habe sie vorher auch nicht gesehen) und der Pfeil trifft auf ca 18m genau ins Auge. " Zum Glück sind alle Beteiligten realativ gut davon gekommen, wobei der Schreck ein paar Stunden gedauert hat incl. Krankenhaus Notaufnahme am Wochenende und Augenklinik dito.
Ich für meinen Teil habe meine Lehren daraus gezogen.
Nimm doch einfach mal an, daß der Pfeil im Abschuß bricht (mit einer schweren Larpspitze bestimmt nicht ungewöhnlich), dann fliegt ein scharfer Holzstab auf "spielende" Mitkämpfer zu; daß kann dann sogar noch schlimmer enden.

Bogi
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Beitrag von Bogi » 08.09.2004, 23:56

Die Idee mit dem Korkkern stört mich auch ein bischen.
Diese "Schwimmwürste" sind glaube ich zu fest und nehmen nicht genug Energie auf beim Aufprall!

Ich verwende nur Gummiblunts als Kern. Der wird auf eine Lederscheibe geklebt 5 cm Durchm. Die Lederscheibe wird auf eine Schaummatte mit gleichem Durchm. gepappt und zu guter letzt kommt ein Schminkschwamm mit 6 cm Durchmesser drunter! Dann nehme ich ein Stück Rohrisolierung (die dicke Variante) und fixiere damit den Gummiblunt nochmal auf der Lederscheibe.
Der Gummiblunt hat den großen Vorteil, dass man ihn abziehen kann zum Transport!

Die Schaummatte ist aus dem Pöpfenbau für Larpwaffen, so ähnlich wie Isomatte, aber nicht mit Silikon behandelt. Geklebt wird mit dem guten alten Pattex.

Ich überprüfe die Pfeile vor jedem Schuss, gerade im Getümmel kann leicht mal jemand auf einen Pfeil treten, der dann im Flug bricht und ...

Wenn die Befiederung dann noch 5'' und volle Höhe hat, verliert der Pfeil schnell an Geschwindigkeit und ist "verträglich". Aus ca. 8 Metern Entfernung hatte ich mal einen Brusttreffer, da blieb mir aber doch die Luft weg! Ab ca. 15 Metern ist es aber O.K.
Ich halte diese Pfeile für "Save" (Idee von Ralf Gutzeit)

Natürlich ist es immer ein Risiko mit Pfeilen auf Menschen zu schießen, aber es macht verdammt viel Laune!
Gut Schuss und allzeit blauer Himmel
Bogi

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Du hast recht,

Beitrag von jneumann » 09.09.2004, 07:36

der Schaumstoff der Schwimmnudel ist zu fest. Habe gestern einen Pfeil damit getestet. (Habe mich beschießen lassen, nicht andere).

Gruß Jürgen

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Beitrag von gunzelin » 09.09.2004, 09:57

@snake : Du hast echt viel Glück gehabt und die Kämpferin auch, denn im Falle eines Unfalls bist Du als Schütze in der Verantwortung. Du hast dann nämlich vorsätzlich auf jemanden geschossen.

IMHO ist es nicht möglich einen echten LARP Pfeil präzise auf 15m anzusetzen und schon gar nicht im Kampfgetümmel.

@Bogi : bei 5" Federn volle Höhe (Flu-Flu) verliert ein Pfeil nach ca. 30-40 an Geschwindigkeit. Wie machst Du das mit dem Prüfen des Pfeils vor jedem Schuss im "Schlachtgetümmel" ? Ich stelle mir das sehr schwierig vor, da man sich quasi "mittendrin" befindet.

Ich beschäftige mich schon einige Jahre mit Schaukampf (Schwert, Axt, Schild, Doppelschwert, Speer, LARP - Waffen) und wenn nicht jede Bewegung vorher genau abgesprochen wird, dann endet das ganze im Chaos oder gar gibt es hinterher Verletzte. Nicht umsonst wurde der sogenannte A - Schein für den Schaukampf eingeführt.

Beim Bogenschießen auf menschliche Ziele innerhalb einer Schlacht stelle ich mir Absprachen allerdings ziemlich problematisch vor. Siehe snake : das Ziel weicht aus.

Nichts destotrotz wünsche ich Euch viel Spass im Kampfgetümmel und hoffe niemand wird verletzt.

Zum Gruße

Ritter Gunzelin v.d. Asseburg / Sottmar

CuSith
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Beitrag von CuSith » 09.09.2004, 19:31

Wenn Du Larp-Pfeile bauen willst, findest du leider nur sehr wenige und gute Anleitungen im Internet.

Die Idee mit dem Korken würde ich schnell wieder vergessen. Wenige Orga's lassen soetwas durchgehen (wir mit Sicherheit nicht!). Der "Aufsatz" den du durch den Korken bewirken willst, muss fest mit dem Schaft verbunden sein - deshalb nimmt man entweder Holzwürfel oder besser noch Rundhölzer dickeren Ausmaßes. Diese werden vorne auf den Pfeil geklebt, damit ein "Rotieren" oder seitliches Ausbrechen der Spitze vermieden wird. Anschliessend wird normalerweise eine dicke Lederscheibe drübergelegt und darauf festgenagelt.

Als Anlaufstelle kann ich dir jedoch zwei Adressen nennen. Die eine ist die
[red]Larp-Schmiede[/red]. Ganz unten sind die Richlinien für einen Waffencheck bei Pfeilen aufgelistet - die Jungs helfen auch gerne per Mail nach wenns Probleme oder Fragen gibt.
Die zweite Möglichkeit wäre eine Zeitschrift - die [red]Larp-Zeit[/red]. Ein Magazin für LARPies. Ich meine in Heft Nr. 1 (oder 2) wurde eine komplette Neukonstruktion eines LARP-Pfeiles gezeigt. Diesmal ausgehend von Rohrisolierungen. Eine recht inovative und günstige Alternative wie ich fand. Kannst dich ja mal umhören, ob jemand in deinem Umkreis diese Zeitschrift hat - ansonsten kann man auch mal über ne Kopie des Artikels reden ;-)

Ansonsten kann ich jedem nur raten: Wer mit selbst gebauten Pfeilen auf ein LARP geht, sollte sich über die Konsequenzen im Klaren sein. Die Pfeile fliegen aufgrund ihres relativ hohen Gewichtes und den meist stark beschränkten lbs der Bögen nicht wirklich gut. Und das kann sprichwörtlich ins Auge gehen - deshalb sind vor ALLEM die Weichschaumstoffbereiche ganz aussen so groß zu halten, daß sie die Augenhöhle überdecken!

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