befiederungsgerät für lange federn

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 25.11.2005, 12:01

Das Haupt-"Problem" bei überlangen Federn ist ja, dass sie, (normale Standhöhe angenommen), beim Auszug Hand / Pfeilauflage oder Bogen berühren und dabei "auffransen" können, was ihre "Schönheit" und Lebensdauer erheblich mindern kann...

Für das "Problem" hab ich keine Lösung, daher habe ich bisher von einer Länge über 12 cm Abstand genommen.

Wie geht Ihr damit um?

Rabe

@Geo: Mann, Du bist heute ja wieder ganz schön bissig! :D
Auch "Fitanesen" schießen Bogen und sind damit "Brüder (und Schwestern) im Geiste, oder? :o
Jede Stilrichtung hat IHRE Berechtigung!

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geomar
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RE:

Beitrag von geomar » 25.11.2005, 12:16

Original geschrieben von ravenheart
... @Geo: Mann, Du bist heute ja wieder ganz schön bissig! :D


Echt? - ist mir gar nicht aufgefallen :engel - mag vielleicht hieran liegen: Schlamasselthread


Original geschrieben von ravenheart
Auch "Fitanesen" schießen Bogen und sind damit "Brüder (und Schwestern) im Geiste, oder? :o
Jede Stilrichtung hat IHRE Berechtigung!


Eben, darum hatt ICH ja schon zuvor gepostet:

ginal von geomar
Ich denke, man sollte hier von "in erster Linie gute Turnierleistungen mit meinem tollen Jagdrecurve" bis hin zum "ich will möglichst authentisch etwas darstellen und in erster Linie meinen Spass mit meinem Holzknüppel haben" die Bandbreite der Geschmäcker einfach mal sich selbst überlassen


Aber ich sollte mich wohl tatsächlich aus solchen Debatten heraus halten - bring eh nix!


Da ich selber ja keine langen Federn schiesse, musste mal abwarten, was Bogi zu deiner Frage sagt - seine Pfeile sehen jedenfalls immer 1a aus - und fliegen halt auch schön - aber das hatte ich schon verblich klarzumachen versucht... :engel
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Bogi
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Beitrag von Bogi » 25.11.2005, 20:48

Mann Geo, du hast dich ja mächtig ins Zeug gelegt für die MA-Schützen ;-)
Gut, dann will ich mal meinen Erfahrungsbericht starten:
Zum gerupften Aussehen. Durch die maximale Höhe von 10mm ergibt sich ein recht flacher Winkel, so dass die Federgrane im Bereich des Bogens/der Hand nicht so sehr hoch sind. Natürlich ragt die Feder beim Auflegen weit über den Bogen hinaus, aber durch die Borstenartige kürze "strubbelt" es kaum. Falls doch, ziehe ich sie einmal locker durch die Hand und schon ists wieder gerichtet. Bei anderen Federformen sieht das natürlich ganz anders aus, wenn ich mir eine 9" Legolas Feder vorstelle, wäre die höchste Stelle, der Feder wohl direkt am Bogen, das ist natürlich nur suboptimal . :D
Wie sich das auf Dauer verhält kann ich leider noch nicht sagen, da ich nicht regelmäßig trainiere und meine einzelnen Pfeile noch keine 500 Schuss hinter sich haben. Dazu kommt, dass wir traditionell auch immer ein Dutzend Pfeile verwenden und somit die Benutzung des einzelnen Pfeils nicht so häufig ist.
Mein Freund und Mitstreiter Lohtrecht hat jetzt etwa 3 Dutzend Pfeile mit der Befiederung, kommt aber auch nicht zum regelmäßigen üben, weshalb seine Pfeile im Schnitt noch weniger benutzt werden als meine.

Wir sollten den Thread Ende nächsten Jahres noch einmal wiederbeleben, da mein guter Vorsatz für 06 ist, mehr und regelmäßiger zu schießen. ;-) Dann kann ich evtl. mehr zur Dauerhaftigkeit sagen...

Zum Schussverhalten:
Auf kurzen Distanzen stabilisiert sich der Pfeil sehr schnell! Auf lange Distanzen fliegt er bei geringer Federhöhe ausreichend weit. Ich habe als blutiger ANfänger einmal ein rein Mittelalterliches Turnier mitgemacht. Da wurde mit 9" Befiederung und Kriegsspitze (Type16) ein Flightschießen gemacht. Das Resultat hing dabei erstaunlicherweise NICHT nur von der Bogenstärke ab, sondern hauptsächlich von der Technik. Gewonnen hat ein Schütze mit einem 65lbs Bogen aus *räusper* Hickory *räusper*, obwohl auch zumindest eine Eibe mit 95 lbs im Rennen war. Leider wurde die geschossene Weite nicht gemessen, sondern lediglich festgestellt, wer die größte Reichweite hatte. Alle Schützen schossen gleichzeitig.

Ich hoffe damit etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben, falls nicht, fragt ruhig weiter.

BTW. Ich schieße momentan noch eine 44# Esche und habe mit 125grain Spitzen auf 11/32 Fichte wie gesagt eine ausreichende Reichweite. (noch nie gemessen wie weit wirklich) Bei dem schon genannten Clout-Turnier wurde ich mehrfach angesprochen wie stark denn mein Bogen sein, dass ich so wit schießen könne 8-|
Gut Schuss und allzeit blauer Himmel
Bogi

Lucifer
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Re: befiederungsgerät für lange federn

Beitrag von Lucifer » 03.10.2008, 20:15

kann wer sagen, was aus dem Experiement geworden ist?

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Kaldun
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Re: befiederungsgerät für lange federn

Beitrag von Kaldun » 02.01.2023, 23:18

Ich war auch auf der Suche nach einem solchen Befiederungsgerät - hab´s bei Fairbow gefunden.
Ein Cartel-Befiederungsgerät wird von denen extra so modifiziert, dass man bis zu 9" lange Federn (22,5cm) kleben kann.
Ich hab´s mir heute bestellt und werde gern berichten ...
Der Händler ist seriös - habe dort schon diverse Federschablonen gekauft und bin von denen sehr begeistert, da ich dort auch Kyudo- und Manchuformen gefunden habe.

Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum und ich hoffe, dass er hilfreich ist ...

Beste Grüße,

Kaldun
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Ralph
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Re: befiederungsgerät für lange federn

Beitrag von Ralph » 02.01.2023, 23:45

Ist ja schön und gut. Hab mir anfangs auch sowas gebaut. Aber hat sich nicht wirklich als praktisch erwiesen. Besser, Du machst Dir Deine Schablonen aus Pappe selber und klebst die Federn per Hand auf.

Wie man das macht, siehst Du hier:

https://chinese-archery.de/ausruestung- ... -befiedern

Ich klebe Federn mit min. 26 cm Kiellänge (Manchu).

Nach 2 - 3 Pfeilen Übung, bist Du recht schnell damit. Zumal es heute mit Klebeband noch schneller, denn zuvor geht.
"Timur spricht:
Was ? Ihr missbilliget den kräftigen Sturm
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Re: befiederungsgerät für lange federn

Beitrag von Kaldun » 03.01.2023, 01:20

@Ralph
Besten Dank! Sehr hilfreicher Tip und insgesamt eine sehr interessante Website!
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Re: befiederungsgerät für lange federn

Beitrag von martin w12 » 25.01.2023, 08:30

wow, 26cm Federlänge. Ich dachte schon das meine mit 14cm und 1,5cm Federhöhe lang und schmal sind.
Wie hoch machst du denn Deine Federn bei der Länge?

Ralph
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Re: befiederungsgerät für lange federn

Beitrag von Ralph » 05.02.2023, 22:58

Angefangen habe ich auch mit "höheren/breiteren " Federn. Momentan messen die Federn an der "höchsten/breitesten" Stelle zwischen 1,2-1,3 cm. Die Schablone ist natürlich immer gleich, aber manchmal entstehen beim Schneiden eben Toleranzen.
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Re: befiederungsgerät für lange federn

Beitrag von Ralph » 07.02.2023, 07:09

Nachtrag:

Die "Federhöhe/-breite" hängt natürlich auch vom Schaftdurchmesser ab:

Ein dünner Bambusschaft oder Carbonschaft benötigt keine Federn der Höhe/Breite von bis zu 1,8 / 2 cm, wie ein historischer Holzschaft von 3/8 bis 1/2 Zoll Durchmesser.
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