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Materialkauf für Anfängerpfeile

Verfasst: 08.06.2020, 15:59
von Holzmann
Hallo Leute...

da ich noch so einiges brauche werde ich heute bei Arrowforge und Feine Werkzeuge bestellen.

Da es so viele Pfeilspitzen und Schaftvarianten gibt brauche ich eure Hilfe.

Habe zwar schon ein paar Pfeile zusammen gebaut.
Aber hatte damals überhaupt nicht auf irgendwelche Werte geachtet. Demnach passt halt nicht so...

Möchte ein paar Schäfte als vorrat kaufen und verschieden schwere Spitzensets.
Da ich und mein Sohn noch absolute Anfänger sind brauchen wir wohl eher schwere Spitzen und leichte/dünne Schäfte mit eher kurzer Befiederung...

Sollte ich parallele oder konische Schraubspitzen nehmen? Parallele 100gr schraubfeldspitzen habe ich verbaut... nur sind sie zu leicht und müssen ersetzt werden.


Was ist der unterschied zwischen bullets und feldspitzen?


Mit meinen 30-35# sollte ich lieber 5/16 fichtenschäfte mit 125gr Spitzen(war der Spinerechner) nehmen?
oder lieber gleich auf dickere Schäfte umstellen?
Gehen vielleicht nicht so schnell kaputt...
Zeder und Kiefer sind für den Anfang eher zu schade und teuer...

Federn würde ich eher kleine 3" holen... oder?

Ich weiß. Viele Fragen... möchte nur das richtige auf vorrat bestellen.

gruss matze

Re: Materialkauf für Anfängerpfeile

Verfasst: 08.06.2020, 16:40
von fatz
Ich nehm immer die billigsten 3D-Klebespitzen von arrowforge: https://www.arrowforge.de/epages/631226 ... cts/010012 . Wenn die innen sauber machst und ggf noch ein bissl anschleifst und mit Eule endfest verklebst machen die keine Zicken. Alles andere ist m.E rausgeschmissenes Geld. Ich hab eigentlich immer 125gn

Wenn ich fertige Federn kauf: 4" shield

Dicke der Schaefte ist egal. Was zaehlt ist Spine und Gewicht.

Am Anfang wuerd ich mir Bambusschaefte kaufen (danach auch...). Die halten bei Fehlschuessen deutlich mehr aus als alles andere aus Naturmaterial. Der hoehere Preis rechnet sich m.E. wenn die Schwundrate nicht ueberwiegend aus Verschossenen besteht.

Re: Materialkauf für Anfängerpfeile

Verfasst: 08.06.2020, 17:19
von Becknbauer
Ich denke es gibt genau so viele verschiedene Vorlieben zum Pfeilsetup wie Forenmitglieder.

Ich bevorzuge immer möglichst leicht, weshalb ich vom Bambus fast ganz abgekommen bin. Aber grundsätzlich stimme ich Fatz zu,dass Bambus sehr viel haltbarer ist und sich für Anfänger schon deshalb anbietet, auf dem Parcour auch nicht ohne Bedeutung. Irgendwie ist der Pfeilbau beim Bambus ein bisschen nerviger und aufwendiger.

Federn sind mehr oder weniger eine reine Geschmacks und Stil Frage, wobei es im Vergleich der extremen Federunterschiede (Lang, kurz, nieder, hoch) schon am Pfeilflug spürbar wird.

Bei den Spitzen benutze ich häufiger die Adapter um verschiedene Spitzengewichte ein zu schrauben. Nicht billig diese Variante, kann aber beim anpassen des Pfeiles sehr hilfreich sein.
Ansonsten finde ich die parallel Schraubgewinde sehr angenehm, davon eventuell verschiedene Gewichte in nicht allzu großer Menge kaufen um probieren zu können.

Ich denke bei so vielen Möglichkeiten hilft oft nur probieren, und eventuell gezielte Fragen zu einer schon getroffenen Vorauswahl.

Re: Materialkauf für Anfängerpfeile

Verfasst: 08.06.2020, 18:00
von Holzmann
Ah na super... das ist doch was.
Dann werde ich mich jetzt Pfeilbautechnisch weiter mit 5/16 fichte und parallele schraubfeldspitzen in verschiedenen gewichten eindecken.
Die kann ich ja auch wieder abdrehen und wiederverwenden.
Kunststoffnocken hole ich auch parallel... dann spare ich mir erstma das tapertool

danke euch beiden

Update: Parallele Nocken sind viel teuer und sehen etwas klobig aus. Tapertool mitbestellt... habs bisher mit nem Bleiabspitzer gemacht😂

Re: Materialkauf für Anfängerpfeile

Verfasst: 08.06.2020, 20:09
von Burgunder12
Ich empfehle dir 4" als Federlänge, das ist von der Flügelfläche noch nicht zu groß und korrigiert Lösefehler bei Anfängern.
Für die parallelen Schraubspitzen gibt es auch einen Gewindevorschneider https://www.arrowforge.de/epages/631226 ... D=40265637
der nicht teuer ist. Damit ist es leichter die Spitzen gerade anzubringen.

Re: Materialkauf für Anfängerpfeile

Verfasst: 08.06.2020, 21:09
von kra
Auch wenn es etwas zynisch klingt, die ersten Pfeile werden ein kurzes Leben haben ??? - die Schwundrate ist einfach zu hoch. Pfeile sind die erste Zeit im warten Sinne des Wortes Verbrauchsmaterial. Mit der Zeit wirst du dann merken, das sich jede Stunde , die du in den Pfeilbau steckst, im Trefferbild auszahlen - aber erst später.

Probiert die ersten Sätze aus und dann hast du eine bessere und vor Allem begründete Vorstellung davon, was ihr braucht. Und dann weiter.

Bambus ist sehr gut - aber sehr aufwendig beim bauen. Fatz (übrigends vielen Dank für die Grüße) hat da recht, die Lebensdauer ist (meist) höher, aber, auch wenn es böse klingt, du mußt erst mal mehrere Sätze Pfeile verbrauchen bis du in der richtigen Spur bist - und dafür ist Bambus zu Schade.

Re: Materialkauf für Anfängerpfeile

Verfasst: 08.06.2020, 23:02
von fatz
@kra: welche Gruesse?
@Holzmann: Plastiknocken sind bah!

Re: Materialkauf für Anfängerpfeile

Verfasst: 09.06.2020, 10:11
von Ravenheart
Holzmann hat geschrieben:
08.06.2020, 15:59
Was ist der unterschied zwischen bullets und feldspitzen?
Die Form!
:D

(Sorry, der musste sein!)

Feldspitzen dringen durch ihre spezielle Form nicht so tief in lebendes Holz ein und sind daher leichter aus Bäumen zu ziehen. Außerdem sind sie auch bei Steintreffern robuster und lassen sich leichter wieder "anspitzen"

Dafür verursachen sie in Scheiben und Gummitieren ETWAS größere Schäden, besonders in Strohscheiben, (weshalb sie für diese in manchen Vereinen sogar verboten sind!).

Entscheide also danach, wo bzw. worauf Du häufiger schießen wirst.
Auf alles Mögliche in Wald und Flur: Feldspitzen
Auf Platz und Parcours auf Scheiben und Gummi: Bullets

(Und für Unentschlossene gibt es auch noch Hybrid-Formen, die so dazwischen liegen,
hier kannst Du die sehen:
viewtopic.php?f=16&t=20675&p=567686#p567607 )
Holzmann hat geschrieben:
08.06.2020, 15:59
Mit meinen 30-35# sollte ich lieber 5/16 fichtenschäfte mit 125gr Spitzen(war der Spinerechner) nehmen?
oder lieber gleich auf dickere Schäfte umstellen?
30-35# ist nicht viel, also lieber dünnere Schäfte. 125gr sind bei 35# viel, ich würde mit 100ern testen und nur 125 nehmen, wenn es vom Spine her sein MUSS!
Was die Haltbarkeit angeht konnte ich in über 20 Jahren keinen Unterschied zw. 5/16 und 11/32 ausmachen.
Holzmann hat geschrieben:
08.06.2020, 15:59
Federn würde ich eher kleine 3" holen... oder?
3" gehen auf jeden Fall, ICH nehme lieber 4", weil ICH finde, dass 3" nach "Kinderpfeil" aussehen.

Rabe

PS: ICH finde, bei 5/16 sind Plastiknocken o.k.... Dünne Schafte einsägen, hat MIR ne zu hohe Fehlerquote! Tipp: Immer ZUERST die Nocke sägen und DANN die Länge zuschneiden! Falls es schief geht, hat man so noch "Fleisch" für einen 2., 3., 4... Versuch! Bei 11/32 würde ich fatz zustimmen... ;)

Re: Materialkauf für Anfängerpfeile

Verfasst: 09.06.2020, 10:29
von Holzmann
Danke Rabe... für deinen ausführlichen Bericht.

Habe gestern schon bestellt...

-100 und 125gr schraubare Parallelfeldspitzen brüniert. (Auf das meine Strohscheibe lange Lebe :P)... Leider kein Gewindeschneider dazu bestellt

-32" 5/16 fichte. 25-30 und 30-35 Spine

-konische Kunststoffnocken (günstige) + Tapertool

-4" Federn shieldform


Werde die Schäfte mit leinölfirnis oder Danishoil (wenns denn endlich mal ankommt) vorbehandeln.
Erst danach wird geklebt und geschraubt... oder?

Gruss matze

PS Kra: Das wird so sein und hat mit zynismus nüscht zu tun. Deshalb habe ich mich für fichte und Schraubspitzen entschieden.

Danke euch allen

Re: Materialkauf für Anfängerpfeile

Verfasst: 09.06.2020, 11:24
von Ravenheart
Kleben auf Öl = nö...
ICH klebe trotz Lackieren auch auf roh. Vorteil: Lack füllt dann letzte Spalte zwischen Kiel und Schaft und hilft mit, die Feder fest zu halten.

Rabe

Re: Materialkauf für Anfängerpfeile

Verfasst: 12.06.2020, 22:18
von Heidjer
Kleben auf ein Öl-Firnis ist kein Problem, man muss nur das völlige Durchtrocknen abwarten. Dazu das Leinöl- oder Tungöl-Firnis nur dünn aufbringen und die Schäfte möglichst "Luftig" zum trocknen stellen.
Das Firnis reagiert mit dem Luftsauerstoff und härtet dabei aus, das Problem dabei ist, dass es von außen nach innen trocknet und das ausgehärtetes Firnis nahezu Luftdicht ist.


Gruß Dirk